Wie oft Wasserwerte messen und womit?

AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Peter, hallo Wofgang,

ich war bis vor einem Jahr auch eher ein Mess-Muffel und der festen Überzeugung zu sehen und zu erkennen, wenn etwas mit meinem Teich nicht in Ordnung ist,- und ich hoffe sehr, dass es bald wieder so sein wird. Trotzdem muss ich sagen, dass die Messungen auch ihr Gutes haben und ich bin Dir, Peter, dankbar für Deinen Rat, den Phosphatwert des Biotop- Wasserpflanzendüngers zu prüfen, mit dem meine Misere im Vorjahr so richtig begonnen hat und den ich ohne diese Messung wahrscheinlich wieder verwendet hätte.

Natürlich bin ich auch der Meinung, dass Messungen völlig überflüssig sind, wenn keine Probleme anliegen oder man dagegen sowieso nichts tun kann, will man nicht in Abhägigkeit der chemischen Industrie geraten, was auf mich ganz sicher nicht zurifft. Deshalb, Wolfgang, habe ich mich von Deinem letzten Eintrag auch nicht betroffen gefühlt.

Jedenfalls bin ich Euch beiden und allen anderen Forumsmitgliedern dankbar für jeden guten Rat, denn es ist für mich nicht einfach hier auf Paros einen Teich zu halten, weil mir jegliche Vergleichsmöglichkeiten fehlen und ich einzig auf Versuch und Irrtum angewiesen bin.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo zusammen,

ich will heute kurz über meinen Versuch berichten, mein Hornkraut in zwei Außenbecken mit Nährstoffen zu versorgen und so über den Winter zu bringen.

Ein Becken habe ich mit Ammonium Nitrat auf 15mg/l gedüngt, das andere mit meinem Biotop-Wassserpflanzendünger. Der Erfolg ist bis heute, also nach vier Wochen in beiden Becken nicht berauschend, ein besseres Wachstum als im Teich konnte ich nicht wirklich erkennen, sondern nur ein Farbunterschied, das Hornkraut mit dem Biotopdünger hat ein kräftiges, reines Grün angenommen, im Ammonium-Becken ist es eher grünbraun aber frisch. In beiden Becken lösen sich die Triebspitzen jetzt von den Stängeln.

Eine unterschiedliche Erfahrung machte ich in dieser Zeit mit den Mikroalgen. Im „Ammoniumbecken“ veränderte sich in Bezug auf die Schwebealgen im Vergleich zum Teich gar nichts, während sich die Wände des Beckens mit dem Biotopdünger kräftig grün färbten. Unter dem Mikroskop stellte ich einige neue Mikroalgen fest, die ich bisher noch nie und nirgendwo im Teich gesehen habe, doch leider nicht zuordnen kann.

Dass sich das Hornkraut, unabhängig von der Temperatur und Sonneneinstrahlung ( beides ist hier noch eher spätsommerlich) im Herbst zersetzt, scheint für mich jetzt klar, zumindest für die Hornkraut-Art, die ich in den Teich gesetzt habe. Ich hoffe jedoch, dass die absterbenden Pflanzen nicht nur eine große Sauerei am substratlosen Teichboden abgeben werden, sondern auch Schutz und Nahrung für die abtauchenden Winterknospen, damit sich im Frühling daraus neue Pflanzen entwickeln.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Elfriede

Wenn NH4NO3 nicht, oder nur negativ wirkt, dann ist Stickstoff nicht der Mangelstoff. Außerdem müsste Amm.nitrat den pH Wert gesenkt haben, da es ein Salz einer starken Säure (Salpetersäure) aber einer schwachen Base (Ammoniumhydroxid) ist. Vielleicht rührt daher die ungesunde Braunfärbung. Ich kenne Hornkraut aus neutralen bis basischen, harten Gewässern.
Auch gilt 30°C als Obergrenze (lt.Chr. Kasselmann), was allerdings zu einem gewissen Widerspruch dazu steht, dass es auch in tropischen Ländern (Zaire, Indien, Ghana, Irak) vorkommt. Hast Du es schon mal mit Najas oder Myriophyllum-Arten versucht?

Liebe Grüße
Wolfgang
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Wolfgang,
dass Stickstoff nicht der eigentliche Mangelstoff in meinem Teich ist, das denke ich auch, obwohl er ebensowenig nachweisbar ist wie PO4. Das üppige Wachstum von höheren Pflanzen und Blaualgen im letzten Jahr muss also mein Biotop- Wasserpflanzendünger bewirkt haben bzw. eine seiner Komponenten, wie Kalium, Schwefel, Magnesium und Eisen, was auch mein Hornkrautversuch mit dem satten, frischen Grün zu bestätigen scheint. Das bescheidene Wachstum während der Versuchsperiode ist wohl eher auf die fortgeschrittene Jahreszeit zurückzuführen, da es sich bei meinem Hornkraut offenbar nicht um wintergrüne Pflanzen handelt.

Leider habe ich den pH-Wert im Ammoniumbecken nicht gemessen und kann also nicht sagen ob er gesunken ist. Ein Messwert von morgen wird in dem Becken eine Veränderung anzeigen und zwar eine Erhöhung, bedingt durch einige sehr heftige Gewitter in den letzten zwei Tagen, die große Mengen basischen Regen gebracht haben. Da ich hier auf Paros nur äußerst selten Regen erlebe, nütze ich die Gelegenheit immer für eine pH-Messung. Die fünf möglichen Messungen der letzten 3 Jahre ergaben immer Werte zwischen 8,4 - 8,7. Der gestrige Wert lag bei 8,67. Warum hier das Regenwasser basisch vom Himmel fällt ist mir allerdings unerklärlich, da die Hauptverursacher wie Waldbrände oder vulkanische Asche ausscheiden. Wahrscheinlich hängt es mit den langen Regenpausen zusammen, in denen sich die Atmosphäre mit vielen Stoffen anreichern kann und die mitunter 8-9 Monate dauern können, - heuer waren es nur 6.

MIt lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Elfriede

Wie zuverlässig ist Deine pH Messung? Selbst Waldbrände erzeugen viel mehr CO2 als NH3 und der Großteil der basischen Stoffe ist in der Asche. Wenn die allerdings hoch aufgewirbelt wird, könnte sie den Regen basisch machen. Und ein Gewitter setzt einen Cocktail aus Stickoxiden frei, die letztlich zu verdünnter Salpetersäure werden.

Liebe Grüße
Wolfgang
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Wolfgang,

meine digitale pH- Messung ist sicher zuverlässig, denn sobald es bei Kontrollmessungen Abweichungen gibt, tausche ich das Messgerät aus,- meistens ist das nach einer Saison der Fall.

Leider konnte ich über basichen Regen bisher nur wenige Informationen finden und auch die meist örtliche Begrenzung nicht überprüfen, die für basischen Regen gelten soll. Was alles der Regen tatsächlich in den Teich einbringt kann ich auch nicht sagen, dazu müsste ich messtechnisch besser ausgerüstet sein. Jedenfalls aber nimmt das Wasser nach jedem der seltenen aber heftigen Gewitter eine leichte Braunfärbung an und trübt sich nach wenigen Tagen ein. Die gleiche Reaktion tritt auch immer ein, wenn ich einmal mehr als nur das Verdunstungswasser aus der Zisterne nachfüllen muss, in der seit zwei, drei Jahren nur mehr Regenwasser lagert.

Vielleicht finde ich doch noch eine Möglichkeit für eine umfassende Wasseranalyse, da sich mein Verdacht mehr und mehr verstärkt, dass damit einige Ungereimtheiten in meinem Teich in Zusammenhang stehen.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
Zuletzt bearbeitet:

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten