Wie oft Wasserwerte messen und womit?

AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hi Elfriede!
Der JBL PO4 Test zeigt mit <20 µg doch,
dass da WENIGER PO4 im Wasser ist, als er nachweisen kann,
d.h. auch bei 0 µg könnte der nicht weniger zeigen.
Wenn DAS nicht ein Messergebnis ist, das zeigt,
dass da KEIN Phosphatblocker rein muss, dann weiss ich nicht! ;)

Der "Biotop-Wasserpflanzendünger" schaut ja soweit ganz geeignet aus,
nur ist da auch Stickstoff drin? ("Volldünger" würde das aussagen;
am Harnstoff stört mich ja, dass da NUR Stickstoff drin ist!)
Ob sich da jemand beim Mixen entblödet hat, Phosphat reinzumischen,
kannst du ja doch ganz einfach messen:
Kräftig anmachen und dann lass Hanna ran! :D

Das mit dem CO2 machst du ganz richtig!
 
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Hallo Peter,

ganz besonders danke ich Dir für den Hinweis, meinen Biotop- Wasserpflanzendünger auf PO4 zu prüfen.
Ich habe die Messung mit dem Hanna HI 713 gemacht. Schon die erste Messung ergab einen Wert über 2,50ppm, also über dem Höchstwert, den das Gerät messen kann. Weitere Messungen habe ich mir erspart, denn diesen Düger werde ich ganz sicher nicht verwenden oder besser gesagt nicht mehr verwenden, denn ich bin jetzt absolut sicher, dass er im Vorjahr die Blaualgenblüte in meinem Teich ausgelöst hat und davon zehren die Cyanobakterien und andere Schwebealgen wohl auch noch heuer, denn sie holen sich das PO4 offensichtlich sehr erfolgreich aus den Leichen ihrer abgestorbenen Kollegen, da es im Wasser nicht nachweisbar ist.

Es ist wirklich zum Verzweifeln. Tagsüber ist außer der Trübung, die mich stört, absolut nichts zu sehen, das Wasser schaut frisch und sauber aus. Aber nachts schwimmen die Mikroalgen bzw. Cyanos auf und bilden dichte. grüne Kränze um die Seerosenblätter, die sich nicht abkeschern lassen, sondern sich nur mühsam mit kleinen Gefäßen von der Oberfläche abziehen lassen, was bei der Beleuchtung mit einer Stablampe nicht einfach ist. Ich mache es trotzdem Nacht für Nacht um eine flächendeckende Blüte zu verhindern.

UVC und Filter wären für mich im Moment sicher ein Segen,- habe ich aber nicht. Sonst fällt mir nur noch eine Klärung durch Ausflocken mit anschließender Absaugung ein oder gibt es Deiner Meinung nach noch eine weitere Möglichkeit?

Es ist mir bewusst, dass ich Dich sehr mit meinem Teich auf Paros strapaziere, aber ich weiß einfach nicht, was ich noch tun könnte.

MIt lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
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Hallo Elfriede!
Du strapazierst mich keineswegs mit deinem Teich:
Der interessiert mich sehr, weil der so anders ist als die anderen!

Zu deinem Problem:
Ich denke, die mühsame Blaualgenabzieherei könnte dir ein Rohrskimmer mit nachgeschaltetem Grobfilter abnehmen;
auf die Dauer entziehst du damit auch den Blaualgen (oder was auch immer das ist) die Lebensgrundlage.
Ich hab das (zwar als Laubfänger, aber das ist mechanisch ähnlich) so gelöst:
Rohrskimmer.JPG 
Der 160er Rohrskimmer ist dabei von Ihbäh um ca. 25 Euronen,
die Pumpe das von mir präferierte Mammut mit 100 mm Durchmesser
und der Grobfilter ist ein Streckmetallpapierkorb um € 2,99,
in den ich unten ein Loch reingemacht und ein kurzes Stück 125 mm-Rohr reingesteckt hab.
Den Papierkorb brauchst du dann nur morgens rausheben und ausschütten.
 
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Hallo Peter,

danke, dass Du mein schlechtes Gewissen von wegen Strapaze beruhigt hast.

Ich denke aber nicht, dass sich mein Teich bezüglich Blaualgen von anderen Teichen unterscheidet, nur wissen viele Teichbesitzer nicht, dass Ihre nicht zu bewältigenden Trübungen von mikroskopisch kleinen Blaualgen in der Größe von 1- 8 oder 10 µm verursacht werden, die man weder ausfiltern noch abkeschern kann, weil sie ganz einfach zu klein sind. Wenn ich von Abziehen der Cyanos spreche, so ist das vielleicht irreführend, denn ich schöpfe sie mit dem Umgebungswasser ab, alle anderen Methoden greifen bei der Kleinheit dieser Mikroorganismen nicht, sie laufen zum größten Teil sogar durch einen Filterbeutel in der Feinheit von 10 µm, nur das 1µm Material setzen sie zu, es ist dann aber so gut wie nicht mehr zu reinigen.

Den Rohrskimmer halte ich für eine gute Sache und ich möchte mir so ein Gerät auch eintun, allerdings nicht für den Einsatz gegen die schwebenden Mikroalgen, die nachts aufschwimmen und wohl nur durch die Masse sichtbar werden. Warum nur nachts, das ist mir auch ein Rätsel, es sei denn zur Stickstoff-Fixierung. Informationen über nur nachts aufschwimmende Algen habe ich nicht gefunden.

Große Hoffnung habe ich in das Hornkraut gesetzt, da ich von ausreichenden Nährstoffen ausging, was sich aber nach den letzten Messungen als Irrtum herausstellte. Anders als über das freie Wasser könnte ich dem Hornkraut aber keine Basisdüngung verschaffen und das wage ich einfach nicht, denn alles was ich versuche, scheint nur den Algen zu nützen, nicht den höheren Pflanzen.

Ich kann nur abwarten und hoffen, dass sich die Situation bessert, sobald es auch hier auf Paros kühler wird,- oder ?

MIt lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
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Ich kann nur abwarten und hoffen, dass sich die Situation bessert, sobald es auch hier auf Paros kühler wird,- oder ...
... mit Stickstoff düngen!
(Bei dir dauert der Sommer ja eh noch länger an.)
... wär ja gelacht, wenn wir dem Hornkraut nicht unter die Blattachseln greifen könnten!

Wenn du keinen Harnstoff bekommst,
könntest du -was BESSER ist- gleich Nitrate einbringen,
wobei das idealerweise Ammoniumnitrat oder auch Kaliumnitrat sein sollte.
(Beides kann auch zum Bombenbauen verwendet werden, aber die benötigten Mengen sind ja gering!)
Als 3. Wahl würde ich Natriumnitrat nehmen - das bissl Natrium wird´s auch nicht ausmachen!
(Das war zumindest in meiner Jugend leichter erhältlich.)

Die stöchiometrische Rechnerei mit den Mol kriegst du hin?
Wieviel mg/l hätten wir denn gern?


P.S.: Es schaut so aus, als stünde ich vor einem ähnlichen Problem:
Die Phosphat-Messung hast (praktisch) nix ergeben
und Nitrat ist genauso haarscharf an der Nachweisgrenze von 0,2 mg.
Im Frühjahr werd ich auch Stickstoffdüngen, sobald die Pflanzen anschieben!
 
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Hallo Peter,

gestern habe ich mir noch am Abend Ammoniumnitrat bereitgestellt, das es hier in jedem Haushalt gibt, weil es für die Olivenfliegenfallen gebraucht wird, die hier in jedem Olivenbaum hängen.

Heute war ich sehr lange im Teich beschäftigt und da ist mir plötzlich in den Sinn gekommen, dass es eigentlich pervers ist, einen so nährstoffarmen Teich wie den meinen erst einmal zu düngen, damit Nährstoff zehrende Pflanzen darin nur eben überleben können, anstatt ihre Aufgabe zu erfüllen. Aus dieser Überlegung habe ich vor Jahren auch meine Kiesfilter liquidiert, es gab nichts zu filtern und die Repositionspflanzen sind einfach verhungert.

Natürlich will ich das Hornkraut nicht, wie bei früheren Versuchen, einfach verhungern lassen, aber es fällt mir schwer, das ganze Teichwasser nur für diese Pflanze zu düngen, denn andere Pflanzen gibt es in meinem Hauptteich nicht, die ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser ziehen müssen, außer die Mikroalgen natürlich, die von der Düngung profitieren würden, wenn das Hornkraut hier auf Paros vielleicht überhaupt nicht gedeiht.
Was hältst Du davon, wenn ich zur Überprüfung ein separates Becken mit Ammoniumnitrat dünge und einen Teil des Hornkrauts dort einmal 4-6 Wochen beobachte bevor ich das ganze Teichwasser dünge? Dieser Zeitraum müsste doch genügen um Wachstum beim Hornkraut festzustellen,-oder nicht?

Ein Teich in Anlehnung an die schönen, üppigen Teiche im Norden funktioniert hier nicht, das kann ich jetzt nach 13jähriger Erfahrung sagen. Ich werde mir wohl ein Konzept für einen Paros-gerechten Teich ausdenken müssen, was ich kommenden Winter auch tun werde um im Frühling damit starten zu können.
Warum willst Du Deinem Teich im Frühling Nitrat zufügen, Du hast doch gut wachsende Unterwasserpflanzen als Algenkonkurrenz? Hat sich die Wassertrübung nach der Verwendung der Düngestäbchen, von der Du berichtet hast, nicht mehr gelegt?

Es stimmt, Peter, der Sommer wird hier noch eine ganze Weile dauern, aber die aus dem Norden importierten Pflanzen sind offensichtlich so programmiert, dass sie ihr Wachstum genau zur Zeit einstellen wie in nördlichen Teichen. Die winterharten Seerosen bilden auch hier schon Winterblätter aus und Hecht- und Pfeilkraut ziehen sich auch schon zurück, obwohl es noch immer sehr heiß ist und das Wasser noch 28° hat.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Elfriede,
das ist ein konstruktiver Vorschlag :like:!
Wenn Du den Versuch noch mit Wasser aus Deinem Teich und "Substrat" daraus machst, hat er schon eine gewisse Aussagekraft. Noch besser wäre eine Temperaturanpassung und ein regelmäßiger Wasserdurchlauf, aber das würde eine kontinuierliche Ammoniumnitratdosierung erfordern - ein Fall für die Wissenschaft :(.
Aber auch so kann man in einem Kleinbecken die Wirkung auf das Pflanzenwachstum verfolgen - am besten mit einem zweiten Eimer/Kübel ohne Düngung... :D.
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hi
@ mess ich im Teich praktisch nie - wozu denn auch?

Bravo, Wer viel mist misst Mist. Auch bei den Aquarianern herrscht dieser Messwahn. Nur, dass die bei den kleineren Wassermengen danach noch das Panschen anfangen: erst mal alles raus, dann wieder aufsalzen u.s.f. Dabei liefern chemische Wasserwerte so gut wie nie eine Erklärung, warum etwas nicht so läuft, wie es soll. Auch ich denke, dass diese Messerei purer Aktionismus und Technikverliebtheit ist.

MfG.
Wolfgang
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Rolf,

ich werde dafür eines der Außenbecken verwenden, das mit Teichwasser gespeist wird, nur werde ich den Rücklauf in den Teich für die Zeit des Versuchs schließen, damit der Dünger auch dort bleibt, denn ich möchte gleichzeitig auch die Wirkung des Ammoniumnitrats auf die Mikroalgen und Cyanobakterien mit dem ungedüngten Teichwasser vergleichen.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Wie oft Wasserwerte messen und womit?

Hallo Wolfgang!
Wenn in deinem Teich alles "in Ordnung" ist,
brauchst du auch sicher nichts zu messen - das wäre völlig unnötig!

In Elfriedes Fall,
wo keine Wasserpflanzen wachsen, sondern nur komische Blaualgen,
liefert die Messung von PO4 und NO3 doch aufschlussreiche Werte,
die vielversprechende Gegenmaßnahmen ermöglichen:
Eine gezielte Stickstoff-Düngung soll die höheren Pflanzen fördern.
Die Idee mit dem Versuch in EINEM Becken, finde ich gut!
Auch die Messung des Biotop-Wasserpflanzendüngers war doch aufschlussreich:
DAS Zeug sollte wirklich NIEMAND in seinen Teich kippen!

Ich erwäge die Stickstoffdüngung meines Teiches im nächsten Frühjahr,
weil meine submersen Pflanzen eben NICHT mehr so gut wachsen wie zu Beginn,
während sich in den letzten Jahren zunehmend Schwebealgen bilden,
wodurch das Wasser nicht mehr so klar ist wie früher.
(Derzeit ist die Secchi-Tiefe nur ca. 160 cm)
 
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