Hallo,
eine Abdeckung ist eine Frage der Philosophie, aber es gibt sicher auch Argumente, die klar dafür sprechen.
Ich habe auch abgedeckt. Mein Hauptgrund ist dabei einfach das Vermeiden von Temperaturschwankungen. Gerade im Herbst und Frühjahr setzen den
Koi die wechselnden Wassertemperaturen mächtig zu. Kalt wird es im Teich auch mit Abdeckung, zumindest wenn man nicht heizt, aber eben deutlich gemäßigter und konstanter. Natürlich haben die Karpfen in freier Natur auch keine Abdeckung, aber sie leben in Gewässern, die durch ihr Volumen deutlich geringeren Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Zudem gibt es dort auch wirklich die oft zitierten Temperaturschichten.
Zudem ist der Koi kein Kaltwasserfisch. Klar, in Japan im Naturteich ist auch Winter, oftmals noch viel extremer als bei uns, aber eben auch deutlich kürzer.
Ich treibe das Spiel sogar noch weiter und beheize meinen Teich. Vor allem um die futterlose Zeit zu verkürzen, aber auch um besonders im Frühjahr schnell über den kritischen Bereich zwischen 8 und 12 Grad zu kommen. Mein Plan für den Winter sieht so aus, dass ich zunächst mal die Temperatur bei rund 15 Grad halte. Ziel ist bis Ende Dezember. Dann lasse ich die Temperatur langsam sinken. Es folgen fünf oder sechs Wochen bei 6 Grad, denn trotz meinem Weg halte ich eine Ruhezeit im Winter für wichtig und richtig. Aber eben nicht so lange. Danach geht es langsam wieder nach oben, aber dennoch deutlich schneller, als in der Natur möglich.
Zugegebenermaßen habe ich auch noch ein sehr egoistisches Motiv und baue ich mir gerade über einen Teil meines Teichs eine kleine (echt winzige
) Hütte. Mir ist im Winter die Zeit ohne meine Fische einfach zu lange und so habe ich sie einfach länger und kann dadurch bei Problemen auch Einfluss nehmen.
Eine Garantie für eine kalte Jahreszeit ohne Probleme gibt es ohnehin keine. Bei allen Optionen lauern Gefahren, und alles kann gut oder eben schief gehen. Aber meine These ist einfach, dass weder unser Koi Urwesen sind (unabhängig davon, ob sie aus Japan, Israel oder Europa stammen), noch unsere künstlichen Gewässer auch nur annähernd die Lebensbedingungen eines natürlichen Gewässers bieten.
@Michael H: nicht dicht ist gut, der Gasaustausch ist wichtig!
Grüße,
Holger