Anlage eines Ententeichs

Waldfee16

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Liebe Teichprofis,

ich hoffe hier auf eine Hilfestellung, da unsere drei Laufenten seit vorgestern nicht mehr in den am Haus gelegenen Bach können und wir nun dringend in unserem Garten eine Wasserstelle anlegen müssen.

Der Teich soll einen Durchmesser haben von 3-4 m. Zur Tiefe: So wenig wie möglich, so viel wie nötig, mindestens 50 cm.
Der Zufluss und Abfluss erfolgt über einen Bach. So hoffen wir, einen Kreislauf ohne Filteranlage schaffen zu können (siehe Foto 1, Bachzugang in der Ecke oben links. Zwischen der Wasseroberfläche des Bachs und unserem Grundstücksniveau liegen circa 2 m Höhenunterschied).
Am Rand soll der Teich terrassenförmig aufgebaut sein, damit die Enten gut ein- und aussteigen und auch etwas schnäbeln und gründeln können.

Am wichtigsten ist vermutlich bei der Auswahl der Pumpe, dass das Wasser regelmäßig gewechselt wird. Gerade Ablagerungen am Boden eines Ententeichs (viel Kot mit potentiellen Krankheitserregern und eingebrachter Schlamm) müssen abtransportiert werden.
Im Winter muss die Pumpe im Dauerbetrieb laufen können, um das Zufrieren des Teiches zu verhindern.
Vielleicht sind für diese Anforderungen auch zwei Pumpen notwendig? Dazu habe ich schon viel hier im Forum und auch im Internet gelesen, bin schon richtig konfus ;)

Auf Wasserpflanzen müssen wir keine Rücksicht nehmen, die haben bei den Enten ohnehin keine Chance.

Die Untere Wasserbehörde fragt zudem im Rahmen der Genehmigung an
* wie oft wir den Wasseraustausch beabsichtigen
* welche Pumpenanlage wir einsetzen werden
* auf welche Art und Weise wie die Entnahme- und Einleitstelle im Bach herstellen
Könnt ihr mir vielleicht Tipps zu den ersten beiden Punkten geben?
An dem Bachzugang liegen bereits Rohre, durch die das Regenwasser von unserem Dach in den Bach geleitet wird. Kann man diese Rohre auch für das Abwasser des Teiches verwenden (siehe Foto 2)?

Ich danke euch vorab, auch im Namen unserer Laufis Olli, Emma und Lotte!
Viele Grüße aus Köln

Silke

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Hallo Silke,
ich eröffne einfach mal den Reigen mit ein paar Gedanken und Vorschlägen.:kopfkratz
Wobei erstmal sicherlich mehr fragen entstehen
  1. Wieviel Geld möchte man investieren
  2. wieviel Zeit möchte man selber mit der Instandhaltung verbringen, wenn man nicht soviel Geld ausgeben möchte
  3. wie weit entfernt liegt der Bach
Fangen wir mal von hinten an: Das Wasser würde ich vielleicht gar nicht zwingend zurück in den Bach schicken, sondern es im Garten selber nutzen( kommt natürlich auf deine Genehmigung an insofern du überhaupt eine brauchst) der Rücklauf liegt laut Bild oberhalb der Wasserkante was schon mal so oder so mindestens zwei Pumpen erforderlich
macht( Frischwasser-Abwasser) Das Abwasser würde ich vielleicht über ein,zwei Bodenabläufe in eine eingebuddelte Regentonne mit Magerbeton (MV1:8) verstärken, und dann zurück zum Bach oder in den Garten. Als Pumpe würde ich eine Tauchpumpe die eine großen Korndurchmesser durchlässt verbauen. Der Zulauf sollte man sich mal die Pumpenkennlinien Saugseitig ansehen, aber ich denke hier kommt ein Hauswasserwerk am ehesten Sinn(Frage 3).
Zum Wasserwechsel läßt sich schwer etwas sagen da es wahrscheinlich immer recht trüb sein wird. Kenne das von einem Bekannten der wechselt einmal im Jahr zu Weihnachten wenn du verstehst was ich meine und das ist schon ziemlich:kotz da Enten sehr viel Dreck eintragen, würde fürs Amt aber auf jeden Fall weniger als mehr angeben.
Die Zu,- und Abgänge würde ich einfach versuchen durch die vorhanden Rohre zu steuern. Ist der im Bild2 rechte Kanal sogar noch frei? Das Rohr im linken Teil ist wo und wie angeschlossen? reicht vielleicht schon ein Y Kg-Rohr? Man müßte die Verbindungen besser kennen Vielleicht läßt sich da ja von deiner Seite aus noch was machen bzw. genauer beschreiben.
Ich hoffe ich hab nicht mehr Fragen als Antworten aufgeworfen und würde dich bitten die Fragen zu beantworten das man dir noch detaillierter helfen kann.
Grüße Sven
 
Hallo Sven,
Dankeschön für deine schnelle Antwort!

Zu deiner Frage 1 und 2:
Ich möchte nicht am falschen Ende sparen. Wichtig ist mir, dass die Enten in ihrem Wasser gesund bleiben. Und ich bin auch bereit, für weniger Aufwand bezüglich des Wasserwechsels jetzt mehr Geld auszugeben, also: Je weniger Instandhaltung, desto besser! Ich habe mir (noch) keine Obergrenze für die Investition gesetzt.

Zu deiner Frage 3:
Von der Mitte des Teiches bis zu der Ecke oben links (Bachzugang, Wasseroberfläche ca. 2 Meter tiefer) sind es circa 9 m.

Das Wasser muss ich leider wieder zurück in den Bach leiten, sonst bekomme ich keine Genehmigung. Kann man das nicht so machen, dass das Wasser über einen Überlauf und ohne Pumpe wieder in den Bach zurückgeleitet wird? Und warum muss ich dafür eine Regentonne verbuddeln? Reicht dafür nicht einfach ein Schlauch?

Das rechte Rohr der Bachzuleitung ist mit einem Betonpfropfen zugemacht. Wir leiten also von zwei Dachrinnen in das linke der beiden Rohre unser Regenwasser. War eben im Bach und habe ein Foto gemacht.

Du schreibst, dass du eine Tauchpumpe empfiehlst. Meinst du eine Schlammpumpe? Zu dieser hatte ich gelesen, dass sie nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist. Somit müsste ich mir dann zumindest für den Winter was anderes einfallen lassen. Dann möchte ich ja das Wasser zirkulieren lassen, damit es nicht zufriert. Könntest du mir konkret etwas zu dem Hauswasserwerk sagen? Dann bin ich ja bezüglich meiner Auskunftspflicht der Stadt gegenüber schon ein gutes Stück weiter!

Du merkst an meinen Fragen, das Pumpen-Thema ist mir ziemlich fremd ;)

Schönen Dank an dich!
Silke
 
Zuletzt bearbeitet:
Je weniger Instandhaltung, desto besser!
Die Antwort reicht ja schon:like:
Bei einem Überlauf mußt du höher als der Einlauf deines Rohres (Bild2) was du sicherlich mit dem Aushub erreichen kannst, ist aber Geschmackssache in Sachen Optik.
Dann bleibt aber immer noch das Problem der Verschmutzung am Boden und die ist sicherlich nicht unerheblich.
Die Tonne ist als Schmutzfänger für den Bodenablauf gedacht, da sammelt sich dann der Schmutz vom Teichgrund.
Das" Leerrohr" Bild2 rechts würde ich als Zulauf nutzen und ein 1 Zoll Rohr durchschieben was mit der Pumpe verbunden wird wie du schon schreibst.
Man kann sie sicherlich auch nehmen wenn sie schon belegt ist hätte da schon eine Idee, sollten uns aber darüber unterhalten wenn näheres feststeht.
Zum Thema Winter und Pumpen mache ich mir mal Gedanken und meld mich nochmal.
 
Du schreibst:
Dann bleibt aber immer noch das Problem der Verschmutzung am Boden und die ist sicherlich nicht unerheblich.
Die Tonne ist als Schmutzfänger für den Bodenablauf gedacht, da sammelt sich dann der Schmutz vom Teichgrund.

Ich darf das Wasser so, wie es vom Teichboden / aus dem Teich kommt, in den Bach leiten. Das macht doch dann die Tonne überflüssig, oder?

Die beiden Rohre auf dem letzten Bild sind definitiv ganz trocken, und in den rechten ist Beton. Habe noch versucht, ihn zu lösen. Hat aber nicht geklappt. Es könnte aber auch mal sein, wenn der Bach Hochwasser hat, dass die Rohre unter Wasser sind.

Danke fürs Gedanken machen!
 
Zuletzt bearbeitet:
oder ist das Wasser was dort einfließt auf deinem Bild.
Falls du damit das erste Bild meinst: Nein, die blaue Linie, die oben links in die Ecke führt, soll den zu schaffenden Zufluss/Abfluss vom Teich in den Bach darstellen.
 
Hallo Silke,

nicht so einfach, Deine Anforderung ...

Der Zufluss und Abfluss erfolgt über einen Bach. ... Zwischen der Wasseroberfläche des Bachs und unserem Grundstücksniveau liegen circa 2 m Höhenunterschied. ...
Im Winter muss die Pumpe im Dauerbetrieb laufen können, um das Zufrieren des Teiches zu verhindern. ...
Gerade Ablagerungen am Boden eines Ententeichs (viel Kot mit potentiellen Krankheitserregern und eingebrachter Schlamm) müssen abtransportiert werden.
Das Wasser muss ich leider wieder zurück in den Bach leiten, sonst bekomme ich keine Genehmigung. Kann man das nicht so machen, dass das Wasser über einen Überlauf und ohne Pumpe wieder in den Bach zurückgeleitet wird?

Denkbar wären folgende Punkte, hier stichpunktartig zusammengefasst:
  • Eine Pumpe für die Frischwasserzufuhr.
    • Entweder ansaugend oder in der Entnahmestelle im Bach platzieren.
    • Fördermenge elektronisch regelbar. Dies wäre für den Dauerbetrieb bei Frost von Vorteil und würde Kosten sparen.
    • Einen Vorschlag bezüglich Typ (wegen gewünschter Regelung) habe ich noch nicht, muss man nachschauen.
    • Um die Leitungsverluste zu minieren ist hier mindestens ein 2''-Schlauch/Rohr unbedingt erforderlich.
  • Wegen der zu erwartenden Menge an Dreck, würde ich für für den Bodenablauf einen Luftheber vom Typ "Tschechendose" vorschlagen.
    • Vorteil vom "Tscheche": Ansaugung von unten, kein toter Bereich
    • Bei einem Luftheber sollten im Regelfall keine Verstopfungen auftreten.
    • Dieser wird zeitgesteuert betrieben.
    • (Noch energiesparender wäre ein Mönch. Dieser wird aber bei der geringen bewegten Wassermenge nur unzufriedenstellend funktionieren.)
  • Überlauf, dient gleichzeitig als Skimmer
    • um installationstechnisch den Aufwand zu minimieren, wir an diesen gleich der Pegelmesser für Ansteuerung der Frischwasserpumpe installiert.
    • Für die Pegelregelung würde ich das Relais von Finder 72.01 vorschlagen. Dies funktioniert immer, auch bei Dreckbrühe.
  • Ein Abwasserrohr kann an Eure Dachentwässerung angeschlossen werden.
    • dieses nimmt das Abwasser vom Bodenablauf und vom Skimmer auf.
  • Teich
    • Form und Tiefe wie von Dir gewünscht.
    • Teichrand mauern/ aus Beton gießen
    • Bodenablauf und eine Foliendurchführung für Skimmer einbauen.
      • Das Rohr vom Bodenablauf mündet in einem mindestens 200er KG-Rohr, besser wäre ein 400er Schacht, und sollte leicht fallend in diese Richtung verlegt werden.
      • Dort wird der Luftheber platziert.
      • Der Überlauf/Skimmer sollte auf der Lee-Seite, also der dem Wind abgewandten Seite, liegen.
    • Folie verlegen und am Rand mit einer Alu- oder Plasteleiste fixieren.
    • Ich würde wegen der zu erwartenden Belastung den Teich unbedingt vermörteln.
  • als Steuerungsmodul für Zu-und Ablauf und zur automatischen Pumpenregelung würde ich eine Logo!8 von Siemens nutzen.
    • Schaltzeiten beliebig programmierbar.
      Dadurch auch spätere Anpassung der Zu-, Ablaufsteuerung auf den realen Schmutzanfall möglich
    • Ebenso kann die Steuerung auch auf die Aktivitätszeiten Deiner Lieblinge angepasst werden.
    • Ein Temperatursensor kann auch integriert werden. Mittels einem zusätzlichem Analogmodul, Trennverstärker und elektronischem Dimmer kann dann die Menge der Frischwasserzufuhr zusätzlich zum Pegelsensor geregelt werden.
      Das sollte auf Dauer auch die Betriebskosten senken.
    • Weitere Ausbaumöglichkeiten vorhanden.
  • Das Zulaufrohr kann direkt in den teich gelegt werden oder auch einen kleine Bachlauf bedienen.
  • Da der Luftheber den Teich konstruktionsbedingt nicht komplett leer saugen kann, ist eine Schmutzwasserpumpe für Reinigungsaktionen erforderlich.

Das wären meine ersten Überlegungen/Vorschläge.Wie immer nicht total preiswert, aber funktionstüchtig. ;)
Gern erstelle ich eine Skizze, aber nur wenn gewünscht.

Ein paar Fragen hätte ich ja noch ...
  • U.a., wie sehen denn die baulichen Möglichkeiten an der Entnahmestelle aus?
  • Auf Deinem Rohrbild:
    • Ein Rohr dient derzeit für die Dachentwässerung und zukünftig zusätzlich noch für das Teichabwasser
    • Das andere ist augenscheinlich verdreckt/verstopft.
      • Wohin führt es?
      • Kann man dieses für die Frischwasserzufuhr umfunktionieren?
      • Falls nicht, wo/wie kann mann die mindestens 'zweizöllige' Frischwasserzufuhr realisieren?


Gruß Carsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich darf das Wasser so, wie es vom Teichboden / aus dem Teich kommt, in den Bach leiten
Wie bekommst du denn das Schmutzwasser vom Boden in den Bachlauf? Interessant wäre auch der Höhenunterschied zwischen künftiger Teichoberfläche also Wasserstand und Einlauf Rohre.
Meinst du eine Schlammpumpe? Zu dieser hatte ich gelesen, dass sie nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist.
Ist eine permanente Wasser Zufuhr erforderlich oder reicht es nicht auch einmal am Tag oder aller 2/3 Tage Frischwasser zu zuführen?
Das Problem wird sicherlich der lange Ansaugweg für eine Pumpe wie sie im normalen Goldfischteich, Koiteich, o.ä. verwendet wird.
Hab aber selber zu wenig Erfahrung damit um etwas genaueres sagen zu können da haben sicherlich andere User mehr Erfahrungen.
 

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