Bau- und Grundsatzdiskussion zum Pflanzenfilter/bewachsenen Bodenfilter

juergen-b schrieb:
insgesamt gesehen würde ich gerne in diesem thema noch einwenig weiterwühlen da es ganz sicher ein hochinteressantes thema ist denn ohne zweifel ein großer anteil der teichgeschichte der nächsten jahre diesem thema gewidmet.

Genau so sehe ich das auch. Und es wird noch mehr kontroverse Diskussionen geben - allerdings zu einem der interessantesten derzeit existierenden Themen überhaupt. Der Rest ist zumeist kaletr Kaffee.

Beste Grüsse
Stefan
 
hallo zusammen,
Wenn ich "Schmutz" irgendwo unten im Filter ansammele, wird dieser irgendwann die in ihm gebunden Nährstoffe freigeben, die dann in Lösung und ins freie Wasser gehen - jedenfalls nicht dann, wenn ich ihn nicht rechtzeitig heraushole - was konstruktionsbedingt nicht geht

also reden wir mal einwenig weiter von der praxis:
das wasser welches in pf 1 gelangt durchläuft vorher mein spaltsieb (200my) anschliesend läuft es in die absetzkammer meines pf-filters und durchströmt dann von unten das wurzelwerk der pflanzen ............

und nun zu stefans satz - trotz optimaler vorfilterung findet sich in der absetzkammer jede menge feinmulm - dieser feinmulm gibt im zuge seiner biologischen umwandlung (fäulniss, zersetzung) jede menge nährstoffe ab - darin liegt auch die begründung warum die pflanzen im pf-filter ein üppigeres wachstum verzeichnen als im restlichen teichwasser weil sie nährstoffe in konzentrierter form (permanenter zulauf) vor der haustür haben !!!!

hier mal eine skizze von meinem pf1.

und hier noch ein paar anregungen zum nachdenken:

1. wird ein pf-filter von oben angeströmt und hat er irgeneine art von grobem substrat drinnen - so setzt er sich schön langsam von oben her zu weil sich der zwangsläufige feinmulm (egal wie vorgefiltert) in die oberen schichten des substrates + wurzeln einlagert und dicht macht, der untere bereich erscheint zu diesem zeitpunkt noch fast wie neu, könnte glatt denifrikation geben :D , blöd ist nur daß kein tropfen wasser mehr nachkommt :cry:

2. wird er von unten angeströmt - so ist der feinmulm zumindest in den ersten jahren weg von den wurzeln, denn er lagert sich bei geringer strömungsgeschwindigkeit schön unten am boden ab - die pflanzenwurzeln beginnen ihren weg bekanntlich von oben nach unten - der feinmulm lagert sich unten ab und kann bei bedarf abgepumt oder abgelassen werden - der filter erhält so eine weit höhere wartungsfreie standzeit.

3. alle die hier meinen eine gewerbemäßige pf-kläranlage als argumentation verwenden zu müssen, sollen sich mal gedanken machen auf welcher fläche hier welche wassermassen durchlaufen - und wenn sie dieses verhältniss errechnet haben sollen sie mal runterrechnen auf den pf-filter und seinen gewünschten durchlauf (auch wenn der sehr gering sein soll) :cry:

4. wer jetzt noch zweifelt soll sich ganz einfach mal einen maurerkübel gönnen - mit seinem favorisierten substrat füllen - einen einzelnen rohrkolben nehmen und reinpflanzen (wenn möglich wasser nicht vergessen :D ) und dann freue ich mich auf sein erlebniss wenn er nach zwei jahren versucht diesen/diese rohrkolben aus dem kübel zu nehmen - na dann viel erfolg bei der verwirklichung von teils akademisch belegten systemen und deren jährlich wiederkehrenden kpl. renovierung :D :D


hallo frank,

lass dich jetzt mal nicht irre machen - so wie ich deine lösung mit der zwischenwand verstanden habe scheint mir das in der praxis nicht zu funktionieren - bei unklarheiten darfst du mich gerne noch mal anrufen :)

ganz am rande - die pariser flughafenhalle haben auch hyperstudierte akademiker konstruiert - den erfolg konnte man in den nachrichten verfolgen

gruß jürgen

PS. zu meiner skizze -
*aus heutiger sicht würde ich selbst das lavagranulat weglassen.
** zum reinigen hänge ich in den jetztigen auslauf den gartenschlauch und sauge mit einer pumpe auf dem boden der absetzkammer den mulm ab und sprenge damit den garten.
 
Hi zusammen

nur mal am Rande für unsere Theoretiker hier , es steht viel geschrieben , viele Weisheiten , viele praktische Erfahrungen und auch viel Mist . Was Teichfischer schreibt ist auch einiges schon überholt und wiederlegt . Ich habe alle seine Bücher gelesen , einiges gut , einiges weniger gut .
Was ist nun aber mit praktischer Erfahrung ? Egal , wie jemand meint , seinen PF zu durchströmen , ohne gescheiten Vorfilter wird es früher oder später immer zu Probleme mit diesem PF in einem Fischteich kommen . Er wird sich zwangsläufig mit Dreck zusetzen , welcher dann entfernt werden muss , was mit erheblichem Aufwand verbunden ist . In einem reinem Schwimmteich lasse ich mir dies gefallen , dort sind auch nicht so viele " Schmutzpartikel " vorhanden . Diese Discusion hatte ich schon vor längerem einmal mit Thomas mündlich geführt , er ist halt anderer Meinung .
Warum funktioniert dann unser PF und Bachlauf ? Sie werden auch nur oberflächig betrieben . Diese Jahr , nachdem die Pflanzen gross sind , hatte ich noch keine UV-C betrieben und auch keine Fadenalgen zu verzeichnen . Bestimmt nicht , weil unser Bachlauf und PF falsch durchströmt sind . Die Pflanzen sind genau so gross und reich am blühen , wie im Teich sellbst .
Einen Fehler mit dem Bachlauf und PF muss ich gestehen , ich habe die Pflanzen in den Kies gesetzt , ohne Körbe . Als ich im Herbst auslichten musste , war dies schon Knochenarbeit . Für mehr sind diese Körbe aber auch nicht gut , mit Filterleistung oder optimaler Durchströmung haben sie nichts zu tun .
Sorry , aber aus der Praxis heraus kann ich Stefan nur vollkommen recht geben , in allen Punkten .
 
....

Guten Morgen zusammen,

mache nur einen Kurz-Kommentar dazu und will nochmal darauf hinweisen, das wir hier nicht jemanden überzeugen/müssen/sollen, auch keine Schuldzuweisungen machen sollten wer nun recht hat oder nicht, wessen Filter das beste und tollste System ist, sondern einfach das Thema durchdiskutieren, um eventuell doch mehr beidseitiges Verständnis zu erlangen, denn fakt ist:

Beide Versionen haben ihre Effektivität, egal wie die Durchströmung ist, das steht ausser Frage.

Weitere Erläuterungen zum Aufbau und (geplanten/angelesenen)Wirkungsweise der Version, die ich vertrete und auch sich im Bau befindet, schaffe ich zeitlich leider erst heute abend.
 
Hallo !

Mein Pflanzenfilter lief 2 Jahre lang und war am Ende des gesamten Filters aufgebaut. Angströmt wurde er per Bypass mit einer Literleistung von ca. 1500 Litern.
Per Verrohrung und Drainage wurde der Kies von unten nach oben durchströmt.

Das Ergebnis ist nicht gerade beeindruckend gewesen.
In der ersten Zeit leistet der PF ohne Frage gute Dienste.
Danach setzt er sich aber mehr und mehr zu. Selbst am Ende der Filterkette kommen noch genug Stoffe an, die für ein sicheres Verstopfen des PF, bzw. seines Substrates sorgen werden.
Im Kies haben sich reichlich anaerobe Zonen gebildet; es war bei der Reinigung deutlicher Geruch nach Ammoniak festzustellen.
Wer meint, dass solche Zonen nützlich sind, spielt in meinen Augen mit dem Feuer. Und dass sollte sich Frank m.E. in seinem Teich wrklich nicht gönnen.
Ich kann nur davon abraten, den Pflanzenfilter ohne weitere Vorkehrungen von unten nach oben zu durchströmen.
Ein gut dimensionierte Absetzkammer unter dem Substrat ist wichtig. Die muß genauso oft gereinigt werden, wie beim Filter auch.

Ich habe meinen PF in der Form damals abgebaut und habe das Wasser nur noch drüberfließen lassen. Mit gleichem Ergebnis. Von daher kann ich aus praktischer Erfahrung sagen, dass Stefans Theorie wohl eher anzunehmen ist. In der Abbauleistung durch die Pflanzen konnte ich keine Veränderung feststellen. Sie wuchsen auch wesentlich höher als im Teich.

Da Frank aber recht wenig Fläche hat, würde ich ein Podest aus einem Lochblech bauen und die darunter befindliche Absetzkammer mit einem guten Auslauf oder Ablauf versehen.
Als Substrat würde ich eher Gletscherrock nehmen, da die Oberfläche deutlich höher ist.
Dann würde ich den Filter von unten nach oben durchströmen lassen.
Hat aber nur was mit der Filterwirkung des Substrates zu tun und nix mit den Pflanzen.
Wenn das Material gering angeströmt wird, sammelt sich der Dreck schon in der Absetzkammer und kann entsorgt werden.

Wenn Du das Wasser nur durchlaufen lassen möchtest, würde ich versetzte Sperren mauern, um die das Wasser sich dann schlängeln muß.
Damit hast Du eine strengere Wasserführung und größere Wegstrecke.
 
Hallo Gast ,

das einleiten von unten nach oben emfpinde ich als schlecht, dadurch werden wie auch bereits von StefanS geschilderte im Grund sich absetzende Nährstoffe immer wieder aufgewirbelt ...

Auch rede ich nicht nur von Kiessschichten, die durchströmt werden sollen .... Nähere Infos wie gesagt heute abend,die Zeit ist einfach zu knapp, um so ein ernstes Thema in ein paar Worten zu beschreiben.

Trotzdem danke O. für deinen anonymen Erfahrungsbericht. ;)
 
hallo gast,

hallo gast, diese meinung teile ich - wenn ich alles richtig verstanden habe befürwortest du ja mein prinzip welches ich in der obigen skizze zum besten gab.

gruß jürgen
 
[/quote]das einleiten von unten nach oben emfpinde ich als schlecht, dadurch werden wie auch bereits von StefanS geschilderte im Grund sich absetzende Nährstoffe immer wieder aufgewirbelt ...
Das ist aber zu vernachlässigen, wenn die Absetzkammer ausreichend dimensioniert ist, im Idealfall trichterförmig ist, der Einlauf oberhalb des Trichters erfolgt und die Anströmgeschwindigkeit gering ist. Regelmäßiges Ablassen des Schlamms ist erforderlich. Ist einfach eine weitere Filterkammer mit Pflanzen.


Wenn Frank keine weitere Filterung braucht, würde ich das Wasser horizontal durchfließen lassen.
Würde dann auch regelrechte Bahnen mauern.
 
Teil 1

Hallo zusammen,

im folgenden will ich mal aufzeigen, wie ich das System sehe, teils aus der Theorie (ok,ihr dürft jetzt heulen :) ) , teils aus der kurzen Praxiszeit von knappen 3 Jahren ungereingtem Pflanzenfilter.

Wichtig wäre zum ersten zu definieren, von was wir überhaupt reden. Wir reden von Wasserbehandlungsanlagen, in die bereits mechanisch vorgereinigtes Wasser durchgeleitet wird. Dies kann auf verschiedene Arten passieren, einmal als Horizontalfilter und dem Vertikalfilter.

Und was machen wir, was trotzdem dem Auge nach funktioniert, aber sehr reinigungsintensiv ist ? Wir leiten von oben Wasser ein und entnehmen es oben. Klaro, das funktioniert bis zu einem gewissen Grad auch, aber nur bist zu einem gewissen Grad, denn irgendwann ist alles dicht an abgesunktenem Schmutz, d.h. der Muli muss wieder ran. Dies kann schon nach 2-3 Jahren sein, bei Extrembelastungen auch kürzer und schneller.

Warum ist dies so bei unseren Pfs?

Es fehlt neben dem Kies sog. Reinigungsschichten aus Sand und anderem Gestein zur Nitrifikation bzw. Denitrifikation , m.E. die Hauptursache für eine unzureichende Klärung des Wassers, dabei spreche ich nicht die Klarheit des Wassers an, sondern die chemische Reinigung des Wassers, Entfernung/Verlagrung u.a. von Nitrat und Phosphat aus dem Wasser. Auch ein Faktor ist das Einfassen der Pflanzen in Körbe. Desweiteren ist bei dieser horizontalen Durchströmung das Problem, das bereits von Guido schon angesprochen wurde, die „Verletzung“ des Säuremantels der Pflanzen an den Wurzeln. Dies macht die Pflanzen z.B. anfälliger für Krankheiten etc.

Ich denke wir sollten uns von der Vorstellung verabschieden, das bei Pflanzenfiltern die Pflanzen die meiste Arbeit erledigen. Diese Erkenntnis ist nach zahlreichen „Leseattacken“ über Filtergraben, Klärteiche oder wie man das sonst nennen kann entstanden, aber die meiste Arbeit erledigt die richtige Beschickung, die genau abgestimmte Menge Substrat im Verhältnis zur Höhe des Pfs in Verbindung der Durchströmungsrichtung, dort wird die alleinige Arbeit getan. Und ich rede nicht nur von Kies als Schicht, wie es in den meisten Fällen angewandt wird!

Grundlegender Unterschied beider Systeme ist der Besatz mit unterschiedlichem Substrat, die Art der Durchströmung und für uns Gartenfreunde das wichtigste, der Platzbedarf, der nach dem jeweiligen System eingesetzte Art heftigst unterscheidet, wobei der Vertikalfilter aufgrund seinem höheren Wirkungsgrad ca. 50% Platz benötigt (!!).

Ich will versuchen, beide Systeme zu erklären (Bitte nachfragen, falls etwas unklar/falsch ist/sein sollte in euren Augen). Die Erkenntnisse stammen aus diversen Internetseiten, die Quellen werde ich, sobald ich fertig bin mit dem Thema (teilweise schon zwischendurch) benennen. Teilweise sind diese „Erkenntnisse“ auch von einem unserer Moderatoren, von dem ich auch noch eine Antwort hier in dem Thema hoffe. Zwischenzeitlich habe ich ihn angefragt, ob ich diverse Hilfsmail, die mich bei meinem Bau sehr unterstützt haben, veröffentlichen darf. Aber nun zu den Erklärungen:

1.Bauarten
1a. Horizontalfilter

Bei dieser Filterart erfolgt die Strömung seitlich, also horizontal, ich denke ein Bild wird dies verdeutlichen (wird nachgereicht). Auch hier erfolgt der Ablauf nach unten, nicht wie bei den meisten von uns oben. In den meisten Fällen wird eine Sorte Kies hineingeschmissen und man träumt von glasklarem Wasser ohne Algen. Glasklares Wasser wird vorhanden sein, keine Frage, leider bilden sich trotzdem in den meisten Fällen noch Algen (auch bei meiner ersten Version) aufgrund der nichtvorhandenen Reinigungs- und Abbauprozesse.
 
Hallo zusammen,
mir ist jetzt schon öfters aufegfallen,dass hier bestimmte Personen schreiben,man sollte bei einem Pflanzenfilter die Pflanzen in Pflanzkörbe setzen,damit man sie leicht rausheben kann...
Die Körbe werden es vielleicht einmal oder evtl. noch ein 2tes Mal mitmachen,dann zerbrechen sie,weil sie sehr instabil sind,zumindestens die Körbe,die man extra für Wasserpflanzen kaufen kann...
Denn bei dem Wurzelgeflecht,welches sich bildet,kriegt man die Pflanzen garnicht mehr aus den Körben heraus.Dazu kommt, dass die Pflanzen auch Ausläufer bilden,die sehr leicht durch die Korbwände wandern...
Wenn man den PF nicht schon am Anfang dicht zupflanzt,kann man jährlich immer die Pflanzen soweit wie notwendig eindämmen,ohne dass man den PF groß räumen muss.
 

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