Hallo Monika,
dass Zünslerraupen ein gefundenes Fressen für Vögel sein sollen, sehe ich etwas skeptisch. Buchsblätter sind giftig und Vögel vertragen den Magen-Darminhalt einer Zünslerraupe, der ja im wesentlichen aus Buchsblätterbrei besteht wohl nicht besonders gut.
Laut hortipendium.de gibt es eine Beobachtung aus der Pfalz, als Vögel nach Kahlfraß durch
Zünsler ihrerseits die Raupen fraßen und wohl vertragen haben. Es wird vermutet, dass die Raupen durch den starken Befall und dem daraus folgenden Kahlfraß irgendwann buchstäblich ausgehungert und mit leeren Mägen für die Vögel verträglich wurden. Aber für geplagte Buchsbesitzer ist das ja eher nicht erstrebenswert.
Irgendwo wird auch ein Fall berichtet, dass Sperlinge Zünslerraupen regelrecht ausgeweidet hätten und nur "leeren" Raupen gefressen hätten.
Da das für mich aber nicht nachprüfbar ist und vielleicht auch nur ein Einzelfall, vorerst jedenfalls, wenn's überhaupt so stimmt, mag ich mich auf sowas nicht verlassen
Selbst konnte ich letztes Jahr eine Horde Sperlinge beobachten, die meinen sichtlich raupengeschädigten Buchs durchfilzten, kurz mal getestet haben und dann nie wieder am Buchs gesehen wurden. Ganz offensichtlich fanden sie die Raupen ziemlich bähhh. Das waren aber auch große, kräftig grün-schwarze, kurz vor der Verpuppung.
Dieses Jahr habe ich einen Neubefall,, die Raupen sind sehr klein, beige-zartgrün und sitzen bzw. saßen in Gespinsten in den jungen Triebspitzen (wo sie für Vögel kaum auszumachen sind). Bei einer Nachkontrolle heute abend ist mir noch eines dieser Räupchen in die Hände gefallen, das habe ich mal testhalber auf das Körbchen mit dem Fettfutter gelegt, weil da gerade die Kohlmeisen zugange waren. Das wurde tatsächlich gefressen und ich denke, hoffe, dass eine ausgewachsene Kohlmeise davon keine Bauchschmerzen bekommt.
Ich denke, ziemlich sicher werden unsere Singvögel früher oder später Strategieen finden und Resistenzen entwickeln, um sich die neue Nahrungsquelle erschließen zu können. Wie lange das dauern wird, weiß keiner und bis auf weiteres wird das keinen einzigen befallenen Buchs retten können.
"Meine" Meisen ziehen jedenfalls die Raupen des Weidenblattkäfers und was sie sonst noch so in meiner Weide und im restlichen Garten finden, ganz eindeutig vor