AW: Der Tümpeldoktor war da
Hat das nun eigentlich geklappt mit den 30 Gramm Calciumcarbonat? Sind die Phosphatwerte wirklich gesunken und die Algenplage weg???
Phosphat-Minus, zum Beispiel von Tripond, ist ja nichts anderes als Calciumcarbonat.
Da kostet ein 5kg Eimer etwa 100 Euro und soll angeblich für 100000 Liter sein. Ergo 500 Gramm pro 10000 Liter.
Jetzt bin ich aber etwas baff, das der Doc von 30 Gramm sprach für Deine 10000 Liter Teichwasser, obwohl bei Phosphat Minus von wesentlich höheren Dosen gesprochen wird.
Entweder hat er falsch gerechnet oder die Hersteller von Phosphat-Minus übertreiben die Dosierung. Wenn ich mir das aber einfach mal laienhaft vorstelle, 3 Esslöffel in 10000 Liter zu kippen, dann kann ich nicht so richtig glauben, daß das wirklich reichen soll, die Phosphate damit effektiv zu senken. Sicher ist es richtig, daß 30 Gramm oder sogar noch weniger die in den 10000 Litern enthaltenen Phosphate theoretisch komplett aufnehmen/binden könnten, doch ich vermute, daß man dann gesichert dafür sorgen müsste, daß die 30 Gramm nach und nach komplett von allen 10000 Litern durchspült werden. Und das geht mit "einfach oben drauf kippen" nicht. Vorstellbar wäre eine Art Filterstrump gefüllt mit Calciumcarbonat, der direkt vor oder nach der Pumpe sitzt, so daß sämtliches umgewälztes Wasser daran vorbei kommt. Nur das Calciumcarbonat ist so fein, daß es hier wohl keinen geeigneten Filterstrumpf geben wird.
Aber es geht auch mit Eisenhydroxid (=Rost), welches es als Granulat gibt. Nachteil hier: Das Wasser soll möglichst mit einer Geschwindigkeit von 15 Metern pro Stunde (!) durch das Eisenhydroxid sickern, damit die Phosphate gebunden werden können. So langsame Fließgeschwindigkeiten gibts in der Realität aber in keiner Umwälzung. Und so Spezial Phosphatbinder-Geräte , die das Wasser gaaaanz langsam durchs Eisenhydroxid drücken sehen hässlich aus und kosten auch eklig viel.
Ich hab im letzten Oktober 1,5kg Phosphat Minus von Tripond in meinen Naturpool (32000 Liter) gekippt und über den Winter abgedeckt. Dann im März die Abdeckung runter genommen und ich muss sagen es sah nicht schlecht aus. Bis auf einen leichten Bio-Belag an den Wänden und Boden absolut sauber.
Kurz noch erwähnt: Naturpool = ein Bereich zum Baden (rechteckiger Pool) und getrennt davon ein Pflanzenfilter-Becken.
Der Pool war also "relativ" sauber, der Pflanzenfilter auch.
Und dann kamen im April die Pollen, die wieder Phosphat eingetragen haben, also hab ich gestern die nächste "Teich-Kur" gestartet. Wer jetzt im Moment in meinen Pool schaut, würde wahrscheinlich sagen ich hätte gechlortes Wasser, so perfekt sauber ist er.
Na gut, das kommt nicht ganz alleine vom Phosphat-Minus, ich hab auch die Wände geschrubbt, aber zumindest entstehen nicht mehr täglich neue Algen, sondern ich muss alle zwei Wochen mal bissl die Wände reinigen.
Wer einen reinen Teich hat mit Pflanzen, Fischen, etc, kann natürlich unmöglich solche Mengen Calciumcarbonat ins Wasser werfen, denn das Zeug bleibt am Boden liegen. Ich habe den Vorteil, daß ich einfach den Pool-Roboter rein werfe und der saugt das alles wieder auf, nachdem es sich mit den Phosphaten verbunden hat. Aber erstmal soll es 2-3 Wochen wirken und ich werde es täglich etwas "umrühren". Schwimmen kann man ja trotzdem, man sieht halt nur am Boden des Pools die weiße Puderschicht vom Calciumcarbonat.
Gruß,
Thorsten