Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo Nik,

die Hottonia Palustris habe ich erst vor rund 4 Wochen vom Gartencenter (Schande über mich, ja ich weiß ...) gekauft. Ich vermute, dass sie dort mit Dünger vollgestopft wurde und jetzt hier bei mir im „normalen“ Teich erst einmal unter Entzug leidet. Daher das Aussehen (ich nehme an, Du meinst die hellgrüne Färbung).

Ohne Dir nahetreten oder Deine Diagnose in Frage stellen zu wollen: wenn ich mir die anderen Pflanzen so ansehe, glaube ich nicht, dass ich einen Stickstoffmangel im Teich habe. Vor allem bin ich etwas skeptisch, jetzt damit anzufangen, der Natur reinzupfuschen. Nach dem Motto, erst was reingeben und dann muss wieder was raus. Ein damit angefangen wird es ein Teufelskreis - und davon halte ich eigentlich nichts (bin mehr von der Lass-die-Natur-mal-machen-Fraktion) :D

Der Teich ist momentan wieder ziemlich trüb (Sichttiefe max. 30 cm). Von den umstehenden zahlreichen Bäumen fallen genug Blätter rein, die ich nicht alle rechtzeitig abfischen kann. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich das mit dem zusätzlichen Düngen erst einmal lassen sollte ...
Oder habe ich da etwas völlig falsch verstanden?
 
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Hallo Rainer,

musst du entscheiden. An die Wurzeln düngen ist nicht problemträchtig, wenn du meinst dein Sand ist super - dessen Nährstoffgehalt weiß ich nicht - dann lass es. Diese Pflanze hat schwere Mängel und wird sich ohne Zutun/Änderung nicht erholen.

Wenn du dein Wasser auf Nitrat testen lassen kannst, vermute ich ziemlich sicher einen Wert gegen nicht nachweisbar. Und wenn deine Trübung eine bakterielle ist, dann passt das ganz wunderbar ins Bild, denn die bindet auch Nitrat und wäre im Gegensatz zu den wenigen CB eine gut mögliche Ursache.

Mit freundlichem Gruß, Nik
 
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Wenn du dein Wasser auf Nitrat testen lassen kannst, vermute ich ziemlich sicher einen Wert gegen nicht nachweisbar.
Stimmt, Nitratwert ist 0 - soll aber doch lt. allen einschlägigen Informationen auch so sein. Irgendwie ist das alles doch ziemlich verwirrend :?

Was mir nicht einleuchtet, ist die Tatsache, dass alle Pflanzen sich wunderbar entwickeln und keinerlei Mangel zeigen ( Seerosen blühen wie noch nie, Krebsscheren haben sich unter Wasser prächtig entwickelt). Andererseits: kaum Hornkraut-Aufkommen und eine mickerende HP. Muss noch mal drüber schlafen ...
 
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du verwechselst Nitrat mit Nitrit. Nitrit soll null sein, aber Nitrat wär gut so um die 20 bis 40. Bei mir ist es auch nicht bis kaum nachweisbar, das bissl was da ist, nähen sich immer gleich die Cyanos ein ;) drum sind meine Pflanzen auch so blass :(
 
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Ich muss Helmut widersprechen! Nicht alle Blaualgen stinken! Die, die so grauslich stinken, und die Helmut im AQ hat, sind die Oscillatoria. Andere Blaualgen sind tw. total geruchlos. Der seltsame Glibber, der im Moment bei mir ist, ist zb. ziemlich geruchlos. Manchmal stinkt er ein bisschen nach Fisch, aber nicht so stechend wie Oscillatoria
 
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Na ja, 20-40mg/l ist schon sehr üppig. Das würde ich relativieren. Wenn man von hohen Werten kommt und sie nicht weiter runterkriegt, dann halte ich das für akzeptabel, aber ein mageres Wasser so aufzudüngen mache nicht mal ich. Ist dann auch abhängig davon wie groß das zu drehende Rad ist das man wählt. Nachweisbare 5mg/l wären schon in Ordnung und 20mg/l Nitrat eher viel.

Wenn der Teich rund liefe, hielte ich 10 mg/l für gut, aber gerade der Stickstoffverbrauch eines Gewässrs kann recht unterschiedlich sein. Rainers Teich läuft mit den CB und der Trübung nicht rund. Es machte auch überhaupt keinen Sinn Stickstoff zu zu geben, das unterstützt nur CB als auch Trübung. Wohlgemerkt, Ursache für beides ist ein höherer Stickstoffanteil nicht.

Mit freundlichem Gruß, Nik
 
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Servus Rainer

Wenn das Zeug nach nix stinkt, dann sind es keine Blaualgen.

Hallo Helmut,

umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn es stinkt, sind es wahrscheinlich Blaualgen (Oscillatoria). Wenn es nicht stinkt, können es Hunderte von verschiedenen geruchlosen Blaualgen oder irgendwelche anderen Algen sein.

Den Geruch von Blaualgen kannst unter Garantie immer riechen, vorallem auch nach dem Händewaschen haftet der Geruch noch immer an den Händen.

Nein, das trifft nur auf bestimmte Oscillatoria-Arten zu. Es ist allerdings die in Aquarien verbreitetste Art. Aber schon bei Gartenteichen und erst recht in Naturgewässern ist das nicht mehr so sicher, sondern eher selten.

Hätte aber nach dem Aussehen auch auf Blaualgen getippt, sieht meinen aus dem Aquarium nicht unähnlich ...

Lyngbya ond Phormidium sehen makroskopisch ganz ähnlich aus, stinken aber nicht.
 
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Was aber nicht bedeutet, dass wenn es nicht riecht, es auch nicht kritisch ist. Oder sind nur die Algen mit Geruch auch die für Flora und Fauna gefährlichen? Muss ich jetzt was tun oder reicht es, die Submersen zu aufzustocken?

Siehe evtl. auch mein paralleler Thread zu Thema Massensterben Moderlieschen. Wobei ich nicht glaube, dass die wenigen Blaualgen so schnell zu täglich 20 toten Fischen führen :kopfkratz
 
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du verwechselst Nitrat mit Nitrit. Nitrit soll null sein, aber Nitrat wär gut so um die 20 bis 40. Bei mir ist es auch nicht bis kaum nachweisbar, das bissl was da ist, nähen sich immer gleich die Cyanos ein ;) drum sind meine Pflanzen auch so blass :(

Hallo Dany,

mein Teich existiert seit etwa 25 Jahren. Es ist ein vollkommen technikfreier Folienteich. In diesem Jahr habe ich erstmals alle Seerosen komplett entfernt, weil sie alles zugewuchert hatten. Dafür haben jetzt Krebsscheren so dicht gemacht, dass ich sie nur noch kompostieren kann, um wieder ein bisschen Wasser zu sehen. Der Teich wurde noch niemals gedüngt, hatte noch nie Schwebealgen und nur sehr selten ein paar Nester mit Fadenalgen, die aber jeweils mit einer "Algenhexe" in wenigen Minuten entfernt waren. Mangelerscheinungen bei den Pflanzen konnte ich noch nie feststellen. Und Nitrat (NO3) war noch nie nachweisbar, weder mit Teststäbchen, noch mit Tropftests und auch nicht mit Photometer. Es lag immer unter der jeweiligen Nachweisgrenze der Tests.

Krebsscheren2012_07.jpg 

Hier ein aktuelles Bild von heute.
 
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Was aber nicht bedeutet, dass wenn es nicht riecht, es auch nicht kritisch ist. Oder sind nur die Algen mit Geruch auch die für Flora und Fauna gefährlichen? Muss ich jetzt was tun oder reicht es, die Submersen zu aufzustocken?

Hallo Rainer,

wenn die Übersichtsaufnahme auch aktuell ist, sieht es für mich nach einer beginnenden Schwebealgenblüte aus. Außerdem sind für meinen Geschmack viel zu wenige Submerse vorhanden, soweit das auf dem Bild erkennbar ist. Wie stark wachsende Krebsscheren aussehen, kannst Du meinem letzten Beitrag entnehmen. Ich würde an Deiner Stelle mit allen Mitteln versuchen, einen größeren Wasserwechsel durchzuführen, die Submersen stark aufzustocken und dann, aber wirklich erst dann, über Düngung nachzudenken.

Siehe evtl. auch mein paralleler Thread zu Thema Massensterben Moderlieschen. Wobei ich nicht glaube, dass die wenigen Blaualgen so schnell zu täglich 20 toten Fischen führen :kopfkratz

Das Massensterben hat ganz bestimmt nichts mit den Blaualgen zu tun. Das könnte bestenfalls bei deren plötzlichem Ableben passieren, denn erst dann werden eventuell (aber keineswegs sicher) Toxine freigesetzt. Da brodelt etwas anderes in Deinem Teich. Ich könnte mir eher das umgekehte Szenario vorstellen: Moderlieschen sterben unbemerkt, setzen damit größere Mengen Nährstoffe frei, die jetzt von Blau- und Schwebealgen verbraucht werden, weil die höheren Pflanzen dazu nicht in der Lage sind.
 
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