extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

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Peter,

danke für's recherchieren! Ich hätte das Gestern auch mal gegoogelt, aber nicht wirklich was gefunden. Dann ist das mit den 40mg/Liter offensichtlich Zufall, oder meine Messlösung/methode ist irgendwie falsch. Vom Labor hab ich leider noch keine Rückmeldung, warte schon ganz gespannt, dass die sich melden ...

Das Teichwasser und auch der ganze Teich schauen ja momentan wieder supertoll aus. Wie ein klarer Gebirgsteich. Wenn ich diesen Po4 Test nicht gekauft hätte, würde ich meinen ich könnte da raustrinken :)

Habe beschlossen, ich werde den nächsten Teichwasserwechsel auch wieder bei Prachtwetter machen. Die ganzen Algen, die als feiner grüner Schleier auf den Steinen rumlungerten, haben ordentlich Sonnenbrand bekommen und sind in die ewigen Jagdgründe eingetreten (oder vmtl. doch nur in den Mulm) - der Kies sieht aus wie am ersten Tag. - Nur dort wo das Wasser erst am späteren Nachmittag weg ist, sind die Steine noch grün. Ich werde diesen Umstand das nächste mal entsprechend berücksichtigen und das Timing mit dem abpumpen entsprechend ändern, dass auch diesen Algen der Gar ausgemacht wird. Sprich, Abpumpbeginn um 5:30, dann braten selbst die am längsten verschonten Steinalgen um 13:00 Uhr in der Sonne *händereib*

Das mit dem Lösen des ausgefällten Phosphats bei einem pH Wert um die 7 ist tatsächlich eine interessante Sache! - Da unser Trinkwasser hier ziemlich genau 7 hat lässt sich damit der Teich schön durchspülen. Unter der Annahme, dass ich einen doch beträchtlichen Anteil mit der Pumpe entsorgt habe, würde aber der nun gemessene Wert meinen Phosphatgehalt im Teich schon auf 2kg und mehr steigen lassen. Irgendwie check ich das alles nicht. Weiß gar nicht, was ich vom Labor hören will. Fürchte, dass keine der möglichen Antworten sonderlich angenehm ist... Die angenehmste ist vermutlich noch "du bist zu blöd zum messen, dein Teich ist eh voll in Ordnung, die ganzen Algen waren eine Fatamorgana" :)
 
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In der Medizin gibt es ein weises Sprichwort: "Behandle den Patienten, und nicht das Labor"
 
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Ganz genau:
Was auch immer das Labor ausspuckt,
es werden glaubhafte Werte sein, die weitere Maßnahmen auf seriöser Basis ermöglichen.
(Wenn du die Messwerte abholst, mach die Tür mit den Ellenbogen auf - wir werden die Burschen noch brauchen!)

Die Algen nur zu töten, ist nur die halbe Miete:
Damit werden die in ihren Körpern gebundenen Nährstoffe wieder frei und düngen die nächste Algengeneration.
Wenn, dann müsstest du die Algen aus dem Teich ENTFERNEN!

Falls du nicht im Gebirge wohnst und ein Gebirgsbach (nächst Amstetten?)
laufend weiches und vor allem völlig nährstoffloses und unbelastetes Wasser herbeispült,
musst du die Vorstellung vom klaren Gebirgsteich, wo jedes Steinchen aussieht wie gebürstet,
schlicht begraben:
So schauen warme, stehende, überdüngte Teiche im Flachland einfach nicht aus,
zumindest nicht lang und nicht ohne lebensfeindliche Chemie drin.
Mach einen Hupfer zur Donau und schau dort einmal nicht in den Hauptstrom,
der das Geschiebe (!) diskontinuierlich gen Schwarzes Meer transportiert
(dabei wird jeglicher Biofilm immer wieder komplett abgeschurbelt),
sondern in einen ALTARM, wo das Wasser und der Kies seit Monaten oder seit Jahren steht:
Wenn dein Teich irgendwann mal sehr gut läuft,
könnte dein Kies so aussehen.

... und jetzt die GUTE Nachricht:
Trinken kannst du´s schon jetzt bedenkenlos (zumindest was das Phosphat betrifft),
denn mit dem Zeug werden auch diverse Limos (Cola usw.) angesäuert
und da ist garantiert mehr als deine 40 mg/l drin!


P.S.: Den Fischen schadet´s nichts,
aber die werden dem "Hochfahren" des Teiches im Wege sein,
indem sie die submersen Pflanzen abfressen werden
und statt dessen in Nährstoffe umsetzen.
Außerdem verlocken die unbedarfte Zeitgenoossen immer zum Füttern:
"Die haben SOOOO Hunger gehabt;
du hättest sehen sollen, wie DIE sich die drauf gestürzt haben!"
 
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So, nun ist es amtlich, habe eben auf der Kläranlage angerufen und gefragt, ob es denn schon ein Ergebnis gibt.

Folgende Werte wurden gemessen:
Für meine Probe 1 vor dem Teichwasserwechsel: 19,7mg/Liter
Für meine Probe 2 nach dem Teichwasserwechsel: 10,3mg/Liter

Ich bin mir noch nicht im Klaren, ob ich mich darüber freuen soll, dass der Wert nur bei der Hälfte des von mir mit dem Tröpfchentest ermittelten Wert liegt, oder gefrustet sein soll, dass der Wert noch immer 200-fach zu hoch ist.

Offensichtlich wird der Tröpfchentest durch meine Verdünnerei ungenau und mir ist auch nicht ganz erklärlich, warum ich letztlich für meine zweite Probe auch wieder 40mg/Liter getestet habe und jetzt sinds doch "nur" 10mg/Liter. Aber egal. Das Zeug muss raus. Ich werde also demnächst wieder einen Wasserwechsel vornehmen müssen. Habe dann eh 2 Wochen Urlaub. Wenn ich jeden Tag damit verbringe, Wasser raus und reinzulassen schaff ich's vielleicht auf einen vernünftigen Wert zu kommen. Zuvor muss ich mir aber noch eine ordentliche Pumpe kaufen, damit da auch was weiter geht. Eigentlich könnte ich das Wasser ja auch Coca Cola zur Verfügung stellen? Kommen die vorbei um abzupumpen? Wäre kostenlos und sie ersparen sich Phosphat ins Getränk zu schütten :)

Möchte eigentlich so gut wie möglich vermeiden, dass mein Teich mal wie der Donaualtarm aussieht :)
 
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Hmmm ...
... also dass die Tröpfchentests nur Abschätzungen erlauben, wusste ich schon
und das reicht auch locker für unsere Zwecke.
Trotzdem sind die Messergebnisse des Labors interessant,
zeigen sie doch, dass der Wasserwechsel die Phosphatkonzentration glatt halbiert hat.

Klingt vorerst vielleicht enttäuschend (da brauchert´s du VIELE Wasserwechsel bis 10 µg/l!),
zeigt aber, dass die Reduktion prinzipiell gelingt (bitte weitermessen!)
UND dass der Wasserwechsel noch optimiert werden muss:
Es sollte MEHR Wasser gewechselt werden
und es sollte von gaaaanz unten, von der tiefsten Stelle entnommen werden.
(Dort erwischst du auch das Maximum an gefälltem Phosphat!)

Ein bissi könnten uns auch die Erkenntnisse der Internetrecherchen helfen:
Nachdem Phosphat im schwach saurem Bereich (pH 6 ... 7) am Besten löslich ist
und du mit Wasserwechsel gelöstes Phosphat am Besten entfernen kannst,
solltest du das Wasser VOR dem Wechseln mit Schwefel-(oder Salz-)säure ansäuern.
Unter permanentem Rühren und Messen wird das weder Karpf noch Goldi etwas ausmachen,
die zu gegenwärtigen Zeitpunkt ohnehin schwer im Wege sind.

Beim Betrieb des Teiches sollte sich jedoch natürlicherweise ein pH-Wert von 7,5 ... 8,5 einspielen,
wobei da schon Phosphat ausfällt - wenn nicht enorm viel vorhanden ist:
Im web hab ich gefunden, dass der Mensch mit dem Urin täglich 0,9 g Phosphor ausscheidet,
was uns gschwind überschlagen lässt,
dass der Phosphatgehalt in deinem Teich der Tageslosung von knapp 400 Leuten entsprach,
aber ist das nicht schön, dass man da schon die Vergangenheitsform anwenden kann? ;)
 
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Lieber Peter,

herzlichen Dank für den erfrischenden Vergleich mit der Tageslosung. Es ist doch wirklich schön zu wissen, dass nunmehr blos 200 Leute in meinen Teich gepinkelt haben ;)

Habe gesehen, dass sich bei meinen Steinchen, bei denen etwas Restalgenfilm überlebt hat, sich diese schon wieder ziemlich begrünen. D.h. ich muss baldigst wieder einen Wasserwechsel machen, sonst hab ich hier in einer Woche wieder ein massives Problem, aber da gabs ja noch das Salicy......... *g*

Ich denke ich werde hergehen, so wie du es sagst, an der tiefsten Stelle abpumpen und bei fortgeschrittener Entleerung auch mal mit dem Schlauch hergehen und die Steine abspritzen, sodass der Mulm auch in Richtung tiefster Stelle zur Pumpe hin getragen wird. Wie ich das am Besten mache, dass meine Fischchen dann nicht im letzten Rest in einer schwarzen Suppe rumschwimmen muss ich noch austesten. Eventuell in Etappen, damit sich das Wasser immer wieder etwas aufklaren kann.

Weiters möchte ich den letzten Rest Wasser insofern verdünnen, als dass ich während des Abpumpen auch schon wieder neues Wasser hinzufügen möchte. Ich denke, wenn ich das eine Stunde lang mache, dann ist der letzte Rest im Teich dermassen verdünnt, dass es schon einem Komplettwasserwechsel gleichkommt.

So viel zur Theorie :) Bin ich froh dass ich dann die nächsten 2 Wochen Urlaub habe, mir wäre ja sonst unglaublich langweilig ... :D
 
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:lach Alex, ich kenn das, ich fülle meinen Urlaub auch immer mit Fadenalgenfischen aus :lach

Die Wasserpest hab ich übrigens immer noch nicht geerntet, is so sch...kalt, mag gar nicht raus aus dem Haus. Aber am Wochenende soll´s besser werden. Angeblich kommt am Donnerstag der Sommer zurück. Wer´s glaubt.... Werde also am Wochenende ernten und dann nächsten Montag....ah nein, da ist ja Feiertag :)...also nächsten Dienstag auf die Post und das Packerl abschicken.
 
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Hallo Dany!

Was haben wir blos immer im Urlaub gemacht, als wir noch keine Gartenteiche hatten? Aber wozu in ferne Länder reisen, wo doch der Dschungel im Gartenteich so nah ist :)

Irgendwie habe ich es geschafft meine Fadenalgen auszurotten. Die letzte fadige habe ich im Frühjahr gesehen. Seitdem haben andere, filzartige Algen den Teich übernommen und lassen gar keinen Zweifel aufkommen, wer jetzt das Sagen im Teich hat. Die Dinger sind zwar nicht so klitschig wie die Fadenalgen aber dafür hartnäckiger und krallen sich so richtig an den Steinen fest. Die lassen sich kaum mehr absaugen. -> Denen werde ich nächste Woche wieder einen fetten Sonnenbrand verpassen :)

Werde meinen Teichpflanzen schon mal sagen, dass bald entfernte Verwandtschaft zu Besuch kommt. Ich hoffe denen gefällts dann auch so gut, dass sie bleiben wollen :)

LG
 
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Sodale ... Jetzt habe ich über den Feiertag nochmals einen Teichwasserwechsel in Angriff genommen, um den Phosphatwert weiter zu senken. Wasser bis auf ein kleines Lackerl für die Fische abgepumpt, 2 Gewitterregen abgewartet, die den Teich durchgespült haben, danach nochmals abgepumpt und wieder aufgefüllt.

Der Phospatwert liegt jetzt nach meiner letzten Messung bei um die 5mg/Liter. Das möchte ich jetzt mal mit JBL PhosEx Pond Direct versuchen in den Griff zu bekommen. JBL stellt mir die Mittelchen dankenswerterweise kostenfrei zur Verfügung, weil Sie von meinem Algenhaufenfoto so begeistert sind :)
Ich werde dann berichten, was meine Phosphatwerte so machen...

Was mir heute, einem Tag nach der Komplettwiederauffüllung aufgefallen ist, ist etwas weißer Schaum, der sich bei den Seerosenblättern angesammelt hat. - Ich habe daraufhin sofort NO2 und NO3 getestet - die bis dato bei mir nie ein Thema waren, da fast nicht nachweißbar und siehe da: NO2 bei ca. 0.1mg/l und NO3 bei ca. 10mg/l.

Mit dem hätte ich eigentlich nicht gerechnet? - Wo kommt plötzlich das viele NO2 und NO3 her? Mir ist klar, dass mein Teichfilter erst wieder richtig hoch fahren muss, da die Baktis durch den Wasserwechsel abgestorben sind, dadurch könnte ich mir evtl. einen erhöhten NO2 Wert erklären. Aber nach nur 24h? Da sind 50 Goldfischis drinnen, die können da ja in der Zwischenzeit gar nicht so viel Pippi reingemacht haben?

Weiters wandelt ja das Filter ja auch nur das NO2 -> NO3 um und ich hab ja auch ziemlich viel NO3 drinnen? Ist es möglich, dass zwischen den Kiessteinen im Teich durch den Wasserwechsel auch die Bakterien abgestorben sind, welche das NO2 umwandeln und das NO2, sowie NO3 wieder irgendwie zurückgebaut wurde?

Ich habe jetzt ein paar Filterstarterbakterien in die Ansaugung geleert (der Nachbarshund wollte die dann doch nicht schlabbern :)) - Werde NO2 und NO3 die nächsten Tage messen und beobachten, wie sich diese Werte weiter entwickeln.
 

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