Gartenteich - DbSams Teichdoku und meine Frau und meiner Frau ihr Teich

[DbSam]

So.
Vier Flaschen müssten für die heutige Geschichte und zum Herunterspülen des Ärgers reichen.

Aber der Reihe nach ...
Wobei diese eigentlich auch wieder egal ist, ich fang einfach mit gestern früh an. Oder besser mit vorgestern Abend, denn da hing der Haussegen mal wieder gründlich schief. Genau genommen begann das schon vorgestern Morgen, oder auch früher. Wer weiß das schon so genau.

Jedenfalls nörgelte meine Frau an mir herum, dass ich im Hause nichts machen würde. Nicht einmal die leere Klopapierrolle gegen eine volle tauschen, dass müsste sie immer machen.
Frauen!
Als wenn man das Arbeit nennen könnte. Ich habe sie beobachtet, sie tauscht die Rolle doch nur im 'Vorbeigehen' aus. Arbeit ist was anderes. Und dann bekommt man das auch noch vorgehalten.
Und während ich noch auf der Suche nach einer taktisch klugen Antwort war, prasselten die üblichen Vorwürfe auf mich ein. Welche von der hochgeklappten Klobrille, über die Zahnpastaspritzer am Beckenrand - natürlich inklusive der unfachmännisch ausgedrückten Zahpastatube -, bis hin zu meiner so gut wie nicht vorhandenen Hilfe im Haushalt gingen. Rom war also wieder einmal offen. Ich entschied mich, besser den Mund zu halten und nur irgendetwas zu brummeln.
Diese Taktik half diesmal aber nicht.
So ging das eine ganze Weile, man könnte auch Monolog dazu sagen. Später dann schwärmte sie von früheren Zeiten, als sie den Mann ihrer Träume heiratete. Der ihr immer und überall unter die Arme gegriffen und ihr geholfen hat. Der sie umworben und immer Komplimente verteilt hat. Welcher einfach ihr Traummann mit einer super Figur und einem ausgeprägten Sixpack war.
Na und? Sixpack hab ich immer noch, sogar mehrere. Halt nur im Keller und auch da nur, wenn sie auch welche gekauft hat.

Ich verkrümelte mich ins Wohnzimmer vor den Fernseher und dachte über mein Leben mit meiner Frau nach. Im Bad rumpelte die Waschmaschine und in der Küche wurde heute das etwas 'lautere' Geschirr bewegt. Vor meinem geistigen Auge löste sich das eine Problem mit der fehlenden sauberen Wäsche etwas auf, sonst hätte ich mir morgen Socken kaufen müssen. Wenn ich jetzt noch die Küchentür schließen würde, dann käme die Welt langsam wieder in Ordnung.

Weit gefehlt.
Meine Frau erschien im Wohnzimmer und fragte, wie weit ich eigentlich mit den Rohranschlüssen im Keller gekommen wäre.
Ich druckste etwas herum. Sie muss nicht unbedingt hören, dass dort nichts weiter passiert ist.
Und dann musste ich mir noch anhören, dass ich für die Bodenplatten immer noch nicht den Multicar mit Beton bestellt habe. Und die Schalung wäre auch noch nicht fertig. Ebenfalls hätte ich die Baustahlmatten noch nicht geholt, wie ich es ihr vor zwei Wochen hoch und heilig versprochen hatte. Das klang nach Angriff.

Nun denn. Wenn sie will, dann machen wir jetzt Sachen mit Hand und Fuß.
3 Bodenplatten + Multicar + Beton, da wird man nie fertig. Außerdem müsste ich dann das Zeug mit der Schubkarre breit fahren, oder diese Arbeit wieder an meine Frau delegieren.
Nein, richtig geht solch eine Arbeit anders. Also klemmte ich mich am Montag ans Telefon ...

Gestern dann war es so weit, meine Frau verschwand auf Arbeit und ich organisierte meinen großen Auftritt.
 
Am Abend vorher war ich ausnahmsweise mal nicht vor der Glotze oder im Keller, sondern auf der Baustelle zu finden. Das bissel Schalung mit den Baustahlmatten war schnell erstellt, bei solch einer Arbeit gibt es nie Probleme. Bissel ausrichten und fertig.
Jedenfalls waren alle Leute und die Technik früh um halb achte einsatzbereit und begannen mit der Umsetzung meines Planes.
Hier sieht man gut, dass selbst die Bauarbeiter beim Anblick des Konstrukts meiner Frau die Hände vor den Kopf geschlagen haben:
 
Dann noch ein bissel in den Teich geplätschert ... :
 
... und fertig:
 
So geht das, wenn Männer arbeiten!

Von wegen drei Tage, das wird in 90 Minuten erledigt. Wie beim Fußball auch.

Ich freute mich auf das erstaunte Gesicht meiner Frau, wenn sie dann Abends nach dem Einkauf und der Besorgung der nötigen Bierreserve auf der Bildfläche erscheint.


Bis hierher erst mal,
Gruß Carsten

 

[DbSam]

Etwas später am Tag ...

 

... was soll ich sagen?

Jedenfalls konnte ich meiner Frau am Abend einen gut gefüllten Teich präsentieren:
 

Das Gute an der Sache ist:
Am Wochenende hat sie mit dem Ausschaufeln des Schlamms genügend Arbeit und muss nicht dauernd an mir dran herum nörgeln.

Blöd ist nur, dass das Wasser schlecht versickert.
Da muss ich wohl zuerst mit dem Schlammsauger ran. Denn meine Frau und Technik ...
Und ich hoffe auch, dass sechs Stunden Aushärtezeit der Platte die nötige Festigkeit zum Überleben des Wetterangriffs gegeben haben ...

Ich geh mal in den Keller.


Bis später dann,
Gruß Carsten

 

[DbSam]

Hoho alle zusammen,

jetzt ist also Weihnachten ...
... fast vorbei.

Weihnachten:

• Das Fest der Liebe, Frohsinn, Ruhe und Besinnlichkeit.
  (Ruhe - der unerfüllbare Wunsch. Da gibt es eher noch einen Sechser mit Zufallszahl.
  Was soll ich sagen? Bin jedenfalls von beiden Ereignissen verschont geblieben.)
  
• Zeit, innezuhalten und das vergangene Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen Revue passieren zu lassen.
  (Dabei besteht aber die große Gefahr, dass man aus den vielen Tiefs nicht wieder nach oben findet.
  So auch bei mir.
  Wobei dies für mich immer dann relativ einfach ist, wenn die nötigen Bierreserven am Tisch und nicht nur im Keller stehen.)
• Zeit, um all das Alte loszulassen und dem neuen Jahr mit Hoffnung und Freude entgegenzutreten.
  (Da bin ich voll dabei, es kann nur besser werden. Erst letzte Woche habe ich nun endlich den Keller aufgeräumt.
  Angenehmer Nebeneffekt: Es passen nun noch drei, vier Kisten Bier mehr hinein.)

Aber um all dies geht es hier doch gar nicht ...
Ich soll endlich die Doku weiter schreiben und mich dabei nicht immerzu als Held darstellen. So oder ähnlich klingen die Anweisungen meiner Frau mir gegenüber.
Teilweise auch mit drastischeren Worten. Welche aber dank meiner männlichen Hörweise kaum zu mir durchdringen. So muss man diese dann auch nicht erst noch mühselig ignorieren ...

Jetzt sitze ich hier vor dem Rechner und genieße meine Ruhe.
Ab und zu wird diese von einem leisen Poltern aus der Küche gestört, denn meine allerliebste Frau ( ) bringt diese wieder auf Vordermann. Wobei diese Arbeit weniger an den Hinterlassenschaften der beiden letzten Weihnachtstage, als vielmehr an meiner heutigen Frühstückszubereitung liegt. Ihre Freude darüber, dass ich Sie mit einem Frühstück überraschte, endete jäh an der Küchenschwelle ...

Aber ich merke, ich schweife schon wieder ab.
Jedenfalls habe ich nach einiger Suche diesen alten Thread wiedergefunden und mir dieses Machwerk noch einmal von Anfang an durchlesen müssen, da ich schon wieder alles vergessen hatte.
Naja, eine gute Doku geht anders...
Aus heutiger Sicht liest sie sich sehr holprig. Ebenso wie der ganze Teichbau dieses Jahr.
Und wenn ich so aus dem Fenster schaue, dann erinnert mich der Anblick des Gartens eher an "Requiem" von Wolfgang Amadeus Mozart.
Nein, nein, kein Totengedenken oder so. Sooo schlimm ist der Anblick auch wieder nicht. Eher so in Richtung 'unvollendet'. Also so wie der Flughafen BER, dessen Fertigstellungstermin sich mit jedem Jahr Bauzeit um zwei Jahre nach hinten verschiebt.

Da sitze ich nun und soll endlich den nächsten Beitrag schreiben.
Ich soll auch unbedingt davon schreiben, wie viel Mühe meine Frau mit der Freilegung der Bodenplatte nach dem Unwetter hatte. Was ich hiermit getan habe.
Wobei ich das nicht so recht verstehe, denn nachdem ich gefühlte 5 m³ Dreckwasser abgepumpt hatte, blieb nur noch ein relativ kleiner Haufen Schlamm und Steine übrig. Eigentlich nur ein oder anderthalb Kubikmeter, welche ich ihr in Mörteleimern abgefüllt nach oben reichte. Sie ächzte und stöhnte bei der Arbeit wie ein Sklave beim Pyramidenbau. Dabei musste sie nur die Eimer ein paar Meter weiter entfernt auf dem Aushubberg ausschütten und am Grubenrand wieder abstellen, während ich unten im Dreck stand, schaufelte und die Dinger nach oben wuchtete.
Jedenfalls kam die Bodenplatte so langsam wieder zum Vorschein:
 
Irgendwann später habe ich die PE-Rohre und auch ein paar Kabel verlegt. Diese wurden in die mühsam gebohrten Löcher eingefädelt, abgedichtet und dann das ganze Elend wieder zugeschaufelt.
Ach ja, die Gasfritzen hatten sich auch erbarmt und wenigstens die erste Hälfte vom Gasrohr verlegt ...
Wie sich später erst herausstellte, scheinen sich die Gasfritzen ein Beispiel an meiner Frau (oder woran auch immer) genommen zu haben. Jedenfalls erledigten sie ihren Auftrag sehr, sehr schleppend.
 

Während ich mich also um die Rohre, Kabel und den Graben kümmerte, hat sich meine Frau ins Teichloch abgesetzt. Sie wollte dort eine kleine Schalung bauen, damit die Teichfläche größer werden kann.
Der Teich bekam also eine Stufe. Blöd.
Blöd und so nicht geplant. Es fand sich aber damals niemand, welcher sich mit Hammer und Meisel oder einem dementsprechenden elektrischen Gerät bewaffnet in die Grube stellt und das Gestein aus der 'baggerschaufelrunden' Ecke pickert...
Ich soll dazu schreiben, dass die Farbe der Steine im unteren Bereich mehr und mehr in Richtung grau wechselte. Was auch immer das bedeutet ...
Da stand also nun eine Verschalung im Teichloch herum:
 
Wie zu sehen, schön sah das Bauwerk nicht aus. Es war aber in Waage, im Lot und anscheinend gerade noch stabil genug. Somit könnte es also hoffentlich seinen kurzfristigen Einsatzzweck erfüllen.
Ich ersparte mir meine berechtigte Nörgeleien und lobte meine Frau für ihre fleißige Arbeit. Wenn ich mich recht erinnere, wurde mein Lob an diesem Tag ebenfalls entsprechend honoriert und meine Frau brachte mir gleich ein paar Flaschen Bier vorbei.

Damit weitestgehend erfrischt, konnte dann der Hohlraum hinter der Schalung mit einem bissel Beton und Stahlgeflecht verfüllt werden.
Dann noch schnell die Fläche abgezogen, geglättet und die ersten Regentropfen waren im Anmarsch ...
   
Wir wussten damals noch nicht, dass nach jeder Betonlieferung ein Unwetter kam oder es nach spätestens 5 Stunden stark regnete. Manchmal regnete es aber auch schon bei der Anlieferung ...
Man könnte sich jetzt darüber aufregen und ärgern, wie meine Frau es tat, oder man sieht darin einen Vorteil, weil man sich während der Abbindezeit nie Gedanken um den Feuchtigkeitsgehalt des Betons machen und diesen auch noch zusätzlich befeuchten musste.
Wir hatten an diesem Tag etwas Glück, die Oberfläche konnten wir mit den Betonresten wieder restaurieren ...

Ich verzog mich später am Tag in den Anschlussraum und machte mir Gedanken um die nötigen Installationsarbeiten rings um all die Rohre und Kabel ...
 


Hhhmm, Bier ist alle und meine Frau erhört meine flehentlichen Rufe nicht. In der Küche klappert es auch nicht mehr.
Sicher liegt sie auf dem Sofa herum und ist wieder mal eingeschlafen. Sie hätte vorher wenigstens ein paar Bier in der Küche bereit stellen können ...
Hat sie aber nicht. Prima, somit muss ich selbst den Weg in den Keller finden.
Ich glaub, wir müssen mal dringend wieder miteinander reden ...


Nun ja, bis denne dann,
Gruß Carsten

 

[DbSam]

So, damit ich mit der Doku etwas vorankomme, geht es heute noch etwas weiter im Thema ...

Ein paar Unklarheiten herrschten jetzt noch bei der Bauweise des Teiches.
Ich favorisierte die Bauweise analog einer Schokolade: Quadratisch, praktisch, gut und fertsch. Also ein paar Schalsteine übereinander werfen, immer mal wieder mit Moniereisen garnieren, dann noch etwas Beton rein und gut ist. Schnell, praktisch und (ich gebe es zu) alles in allem relativ geschmacklos. Aber eben einfach.
Vielleicht waren meine Argumente auch nicht überzeugend genug, denn so richtig gefiel mir die Vorstellung von einem viereckigem Teich in dieser Ecke auch nicht.

Ende vom Lied:
Meine Frau blieb natürlich bei ihrem Standpunkt. Sie wollte eine gefälligere, eine eher rundliche Teichform ...

Das war natürlich blöd, denn wer soll eine bezahlbare, runde Schalung bauen? Und wenn man mauert, wie soll das bissel Mauerwerk den ganzen Druck vom Berg und der am Teichrand in Richtung Hang stehenden Mauer aufnehmen? Wie soll das hinterfüllt werden?
Keine Ahnung ...

Ich bin dann in den Anschlussraum gegangen und habe überlegt.
Außerdem musste ich mir noch Gedanken um die nötigen Installationsarbeiten rings um all die Rohre und Kabel machen ...
 

Bier wieder alle ...
Ich hätte mir doch drei, oder besser vier Flaschen holen sollen.

 

[DbSam]

Ich war nochmal im Keller, Nachschub holen und ich mach heute doch noch etwas weiter ...

 

Ein paar Tage später präsentierte ich ihr meine Lösung:
Wer rund will, derjenige soll halt rund mauern. Dann wird alles mit Beton hinterfüllt und darauf kann man auch die Mauer setzen. Ist nicht ganz so sehr preiswert, aber umsetzbar und insgesamt immer noch am haltbarsten.
Meine Frau nickte.
Ich glaube sie hatte meinen ersten Satz noch nicht richtig verstanden: '... derjenige soll ... mauern.'
Etwas später dann: Öhmmm, aber Du musst den Zement holen und die Mischung anrühren. Gut, sagte ich und lächelte innerlich.

Am Wochenende dann, da legte sie los wie verrückt ...
Fast ganz am Rand der Platte platzierte sie die Steine und mauerte, als hätte sie nie etwas anderes getan. Naja, jedenfalls am Anfang ...
       
Bis später dann das Wetter ihr einen kleinen ...


In der Zwischenzeit war ich im Anschlussraum und machte mir noch Gedanken um die nötigen Installationsarbeiten rings um all die Rohre und Kabel ...

Ach ja, das Wetter ...
Es war schönes Wetter. Manchmal ...
 
Sehr oft aber nicht und manchmal auch gar nicht. Dann schüttete es wie aus Eimern und alles auf einmal ...
Es gibt dann Dinge, die verlieren bei solchen Ereignissen einfach ihren Halt:
 
Meine Frau war verzweifelt, so würde sie nie fertig werden.
Von dem Unwetter habe ich gar nicht so viel gemerkt, denn ich war im Anschlussraum und arbeitete dort angestrengt.

Bis meine Frau mich weckte und ich ihr helfen sollte, denn der abgestürzte Farn wäre zu ihr schwer.
Ich lächelte, unterbrach meinen Heilschlaf und wollte mal so nebenbei den Farn nach oben wuchten.
Als ich mich dann am Farn zu schaffen machte, da hörte ich das Ding nur leise lachen. Er kippelte leicht und wollte eher nur noch ein Stück tiefer fallen.
 
Mit einem Zurrgurt und Nachbars Hilfe wurde das Teil später wieder auf Nullhöhe gehievt. Hat mich auch noch ein Bier gekostet

Während ich im Anschlussraum dann ein ganzes Stück weiter vorwärts gekommen bin, beseitigte meine Frau die restlichen, kleinen Unwetterfolgen und schaufelte die ganzen Steine und den Schlamm raus.

Etwas demotiviert mauerte sie danach weiter.
 

Irgendwie hatte ich aber den Eindruck, dass sie mit der Gesamtsituation nicht so ganz zufrieden war.
Ich sollte doch bitte helfen und auch etwas machen.
Naja, das war ganz frauenuntypisch mal eine gut formulierte Frage nach Hilfe und da kann man als Mann schlecht ablehnen.
Ich schnappte mir also eine Maurerbütt und machte mich am Filterhäuschen zu schaffen. Ich fühlte mich etwas beobachtet, denn während ich mich im Anschlussraum auch einfach mal in die Ecke setzen konnte, stand ich hier unter den Fuchteln meiner Frau. Ich hatte aber einen großen Vorteil, meine Baustelle konnte nicht so überflutet werden:
   
Es ging eigentlich relativ gut vorwärts, nur mit der Optik stimmte etwas nicht.
Das Design geht eher in Richtung Ticket- oder Bratwurstbude:
 
Aber das ist eigentlich egal, das Ding steckt später sowieso komplett in der Erde. Also weiter machen ...
Ab und zu verschwand ich im Anschlussraum und arbeitete dort weiter. Es ging auch dort gut voran:

Gruß Carsten

 

[DbSam]

Oh Mann, die ganzen Bilder aufarbeiten. - Das dauert ja bald länger als der Teichbau selbst.
Und nicht nur das: Das ganze Teichbauelend soll hier auch noch dokumentiert werden.
Da habe ich mich aber auf was eingelassen.

Also weiter im Text:

In unserer Bauwildnis gab es aber auch Lebewesen, welche das ganze Tohuwabohu relativ gelassen von außen betrachten konnten und sich eigentlich nur Sorgen um das nächste Futter machten, welches dann und wann von ihrem Personal bereit gestellt wurde ...
 

Manche Lebewesen schauten auch von innen nach außen ...
Das Futterthema bei diesen Tieren verhielt sich äquivalent zum faulen Kater.
 

Apropos Pool ...
Das Wetter war ja dieses Jahr sehr gnädig und bescherte uns so im Abstand von 8 bis 12 Tagen immer eine gut gefüllte Teichbaustelle. Einfach so und ungefragt stand dann das Wasser im Teichloch. Man konnte darin schön die Füße kühlen ...
Wenn wir Männer schon unseren Frauen nicht alles recht machen können, dass Wetter 2017 schaffte es überhaupt nicht.
Das entnahm ich jedenfalls aus den aufgeschnappten Wortfetzen, die sie vor sich hin blubberte während sie dem braunen, schlammigen, eingespülten Elend mit Pumpe, Eimer, Schaufel und Kärcher zu Leibe rückte.
Mal nebenbei gesagt: So richtig schnell und effizient war sie dabei aber nicht.
Es verging fast immer mindestens ein halber Tag bis alles halbwegs sauber war und sie weiter arbeiten konnte...

Manchmal hat man aber auch wirklich ein paar kleine Fortschritte gesehen, wobei diese Momente relativ selten waren:
   
Sie war stolz wie Lotte auf diese halbe Badewanne, denn endlich könnte man um das Loch herum gehen ...
Prima, sagte ich, da fehlen aber noch ein paar Reihen bis zum Ringgurt.
Stille ...
Upppsss, falsche Antwort , dachte ich so und versuchte diesen, meinem Munde entfleuchten Satz, irgendwie noch zu korrigieren.
Total zwecklos, das wusste ich ganz genau. Aber trotzdem startet ein Männerhirn manchmal solche sinnlosen Versuche.
Genauso wusste ich auch, dass dieser Tag für mich gelaufen war ...

Während die erwartete Tirade auf einem niederprasselt, da steht man dann immer so hilflos neben sich und wünscht sich irgendwohin. Oder die Frau. Oder was auch immer ...
Jedenfalls durfte ich mir anhören, dass ich mich vor der Arbeit drücken und mich immer mit fadenscheinigen Vorwänden in den Anschlussraum verkriechen würde. Naja, dachte ich, fadenscheinig würde ich das nicht nennen, denn das Bier steht doch gleich nebenan. Laut hätte ich das jetzt nicht äußern dürfen.
Und so ging das die ganze Zeit weiter. Sie würde sich hier den Hintern aufreißen damit alles noch vor dem Winter fertig wird, sich der Herr aber immer vor der Arbeit drücken würde. Im Haushalt würde ich auch nichts machen und überhaupt ...
Ich wollte mich rechtfertigen, suchte nach nutzbaren Argumenten und fand keine. Dass die Wäschetonne überläuft und der Kühlschrank fast leer ist, das konnte ich jetzt nicht anbringen. Ebenso auch nicht, dass ich mich so nebenbei auch noch um die Gasrohrverlegung kümmern muss. Denn der Trupp war auch noch nicht wieder da gewesen und die erste Hälfte der Rohrleitung baumelte in der Grube herum ...
Ich habe doch aber das Filterhaus schon fast fertig, entgegente ich kleinlaut und wurde gleich gebremst und untergebuttert, denn die Verschalung für die Betondecke würde immer noch in der Ecke liegen. Die würde sich auch nicht von allein anschrauben.
So ging das immer weiter. Gleichwohl weiß ich jetzt wieder ganz genau, dass sich das Haus nicht von allein putzt und die Wäsche auch nicht vollautomatisch gewaschen im Schrank landet. Zum Schluss wollte sie am liebsten das ganze Loch wieder zuschütten.
Ach so, überall würde auch irgendwelches Teichbauzubehör herum stehen und sie würde gern wissen, 'wann ich denn gedenke' all die bestellten Teile zu verbauen. Und ob ich bei der Baumschule angerufen hätte, dass wir die Heckenbestellung auf das nächste Jahr verschieben und ob ich ...
So ging das die ganze Zeit. Ich bekam alles vorgehalten, sie vergisst nichts. Leider.
Gedenken, um mal bei der Wortwahl meiner Frau zu bleiben , gedenken tu ich natürlich. Vor allem an die gute alte Zeit, als ich mit einem Bierchen in der Hand einfach so auf der Terrasse sitzen konnte ...

Hhmm, später dann, da bin ich dann was werkeln gegangen. Der Anschlussraum muss doch dringend fertig werden.

So, eigentlich wollte ich heute nur was vom Teichbau schreiben, aber irgendwie scheint das fehlgeschlagen zu sein.
Nicht so schlimm, kann ich später noch machen.

Bis denne,
Gruß Carsten

 

[DbSam]

So, dann will ich mich mal wieder ans Werk machen ...

Das Jahr ist ja gleich vorüber und da will man doch nicht so sehr viel unerledigte Dinge liegen lassen.
Was vielleicht auch gleich ein guter Vorsatz für das neue Jahr wäre ...

Bei 'Vorsatz', da fallen mir doch auch gleich wieder die im vorigen Post beschriebenen Vorhaltungen meiner Frau ein.
Es wurde ein gefühlt langes Wochenende und so wie sie mich vorher mit ihrem Wortschwall erdrückte, genauso schweigsam war sie danach.
Also wie bei so einem alten kaputten Röhrenfernseher: Bild war da, aber kein Ton. Aber damit konnte ich leben.

In der folgenden Woche passierte nicht viel an der Baustelle. Ich war unterwegs und meine Frau versuchte das Haus samt Inventar wieder etwas auf Vordermann zu bringen.
Auf der langen und eintönigen Heimfahrt am Ende der Woche hatte ich genug Zeit mir zu überlegen, wie wir etwas schneller voran kommen könnten.
Ha, denkste! Der liebe Wettergott hatte etwas später scheinbar sämtliche Wasserhähne aufgedreht und dabei all meine schönen Pläne und Gedanken hinweg gespült.
Rein optisch sah das diesmal gar nicht so sehr schlimm aus:
 
Aaaaber: Das Zeugs im Graben hangaufwärts war nur Schlamm und Geröll.
Und außerdem mussten wir unbedingt das lose Zeugs vom Grubenrand entfernen, damit dort die nächste Betonschicht ordentlich Platz nehmen kann.

Es wurde also ein Schlammwochenende ausgerufen und alle verfügbaren Personen dafür eingespannt. Viel Personen waren es zum Schluss nicht.
Da ich unbedingt im Anschlussraum werkeln musste, blieben nur noch zwei Personen übrig: meine Frau + Tochter.
Sie fingen dann auch gleich an zu werkeln. In den Schnatterpausen hörte man ab und zu auch ein Werkzeuggeräusch ...
Mittags habe ich dann mal nach dem aktuellen Stand geschaut:
     

So richtig vorwärts sind sie noch nicht gekommen. Ich habe mich dann erbarmt und ihnen unter die Arme gegriffen.
Das ging dann doch unerwartet zügig. Vorher und nachher:
   
Dann wurde gleich noch der Rand vom Gerölle freigelegt:
   
Und weil alles so schön sauber war, wurde gleich noch eine temporäre 'Schlammschutzwand' in den Graben reingebastelt.
Diese muss nicht schön sein. Man sieht sie nicht, da später die Natursteinmauer davor gesetzt wird.
Sie muss aber unbedingt das Hangwasser und den Schlamm zurückhalten:
 

Dann war das Wochenende schon wieder vorüber und am Teichloch höchstpersönlich ist nichts passiert.
Prima, so werden wir nie fertig.
Das wird so nichts, da müssen wieder Männer ran. Zur Not geht auch nur einer ...
Also habe ich mal losgelegt und nach einem langen Wochenende und einer Nachtschicht sah es dann so aus:
   
Das Kind hatte am folgenden WE wieder Pech und ihre Arbeitskraft wurde von mir gleich okkupiert:
   

Nach gefühlten drei Jahren Bauzeit ist die Minibadewanne nun endlich soweit fertig, dass die Schalung für den Ringgurt irgendwie erstellt werden kann.
Die Zeit fing langsam an zu drängen, denn es war Ende August und eigentlich sollte jetzt die Folie schon fast drin sein.
Irgendwie befand ich mich zu diesem Zeitpunkt in einem Wettkampf: Mal sehen wer eher in Betrieb genommen wird, der Flughafen in Berlin oder der Teich? Ich war aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund relativ zuversichtlich.
Auch meine Frau war wieder ansprechbar und auch im Wäscheschrank gab es wieder saubere Wäsche.
Was mir erst später aufgefallen ist:
Der Biernachschub funktionierte an diesem Wochenende außerordentlich gut und ich bekam keine Vorwürfe zu hören.
Insgesamt gesehen sollte mich das eigentlich stutzig machen, aber an diesem Tag hatte ich das so nicht bemerkt.

Ja. Stichwort 'Biernachschub': es hapert mal wieder.
Es ist finster, kalt, die Frau im Bett, die Uhr zeigt eine sehr frühzeitliche Uhrzeit an und es stehen nur noch leere Flaschen um mich herum.
Dann sollte ich für heute Schluss machen, denn die letzten drei Fotos kann ich morgen noch hochschieben ...

Bis später denne,
Gruß Carsten

 

[DbSam]

So, meine Frau schläft endlich.
Sie hat sich von der fast deutschlandweiten Grippewelle anstecken lassen und kränkelt etwas vor sich hin. Aber das wird schon wieder.
Sie sagte mir vorhin noch, dass Ihr Husten schon besser klingt. Naja, muss ja, sagte ich, hast ja lange genug geübt.
Ein paar Gedanken mache ich mir dennoch um sie, vielleicht hätte ich sie am letzten frostigen Wochenende doch nicht so lange draußen stehen lassen sollen. Es hat ja kaum geschneit.

Aber darum geht es hier ja gar nicht. Ich freue mich ja ein bissel, dass sie noch zwei Kasten Bier besorgte, als sie sich vor ein paar Tagen hustend und niesend zum Supermarkt schleppte. Beim hereintragen habe ich ihr dann natürlich geholfen. Mann ist ja ein Gentleman.

Jedenfalls habe ich mir drei von den kühlen, blonden Kollegen an die Seite gestellt und will hier nun endlich ein Stückchen vorwärts kommen.
Im Moment habe ich selber den Eindruck, dass ich bei der Doku noch langsamer vorankomme als beim Teichbau. Obwohl das eigentlich fast unmöglich ist.

Der letzte Beitrag endete mit der Schlammschutzwand und der Okkupation der Arbeitskraft meiner Tochter. Sie war davon so begeistert und hat sehr gern geholfen, sagte sie.
Obwohl, in den darauf folgenden drei Wochen lies sie sich nicht mehr blicken. Warum weiß ich nicht.

Ich habe dann die nächsten Tage erst einmal im Keller weiter gearbeitet:

Bis sich nach einer Woche meine Frau meldete und mich fragte, wie es denn nun mit dem halbfertigen Teich weiter gehen würde.
Hmmm, typisch Frau, dachte ich und überlegte mir eine passende Antwort. Die zu finden war gar nicht so leicht, denn ich hatte keine.
Eigentlich war ich nur unschlüssig darüber, wie ich die 'blöde' Schalung für den Ringgurt erstelle. Dafür hatte ich noch keine funktionierende Lösung parat.
 
Laut meiner innerlichen Planung wollte ich dies zuerst mit Speerholzplatten lösen, aber leider funktionierte das überhaupt nicht. Oder eigentlich doch, aber nur auf den geraden Stücken. Für die Kurven waren diese viel zu steif und sind gebrochen. Ich habe dann die wabbeligen und einseitig beschichteten MDF-Möbelrückwandplatten genommen. In der Kurve hatten diese genug Halt und die Beschichtung verhinderte ein schnelles Durchnässen der Platte. Und trotzdem ich alles mit dem Laser ordentlich angezeichnet hatte, ging die ganze Befestigungsorgie relativ bescheiden über die Bühne und alles war sehr mühsam. Aus irgendeinem Grund habe ich von dieser Bauphase auch sehr wenig Fotos. Wahrscheinlich war ich nicht so richtig mit mir zufrieden. Oder mit meiner Frau, wer weiß das schon genau ...

Jedenfalls hatte ich das Gelumpe nun endlich an der Wand und habe die Pampe eingebracht. Natürlich auch ordentlich mit einem Rüttler verdichtet und das überschüssige Wasser suchte sich seinen Weg überall hin ...
 
Leider habe ich kein einziges Bild von dem Eisengeflecht im Ringgurt. Da war keine Zeit dazu, denn der Beton lag schon bereit, während ich noch die letzten Stäbe verflochten habe. Auch wenn das Bild fehlt, das bissel Geflecht kann man sich vorstellen, das ist ja kein Hexenwerk.
Aber freuen konnte ich mich, nachdem ich später das Ergebnis der Schufterei mit dem Laser nachkontrollierte. Nur maximal 5 mm Abweichung an einem kleinen Stück, da können die Folienfritzen ganz bequem und ohne große Probleme ihre Bleche setzen.
Innerlich habe ich mich selbst gelobt, da es in diesem Moment sonst keiner gemacht hat.

Es war mittlerweile schon genau Mitte September und das Jahr lief mir davon.
Mit dem Hintergrundwissen, dass wir in den letzten Jahren regelmäßig schon Mitte Oktober eine Woche lang Schneegestöber hatten, da wurde mir Angst und Bange.
Auch das Wetter war uns im Teichbaujahr nun auch nicht gerade hold und bis zu diesem Termin ist noch nichts Gescheites fertig geworden ...
 
Ich sah die Fische schon als Tiefkühlstäbchen im Übergangsterrassenpool treiben ...
 

An den nächsten beiden Wochenenden werkelte ich wie ein Verrückter und verputzte meiner Frau ihren Teich.
Meine Frau wollte unbedingt runde Ecken und keine eckigen Runden. Sie liebt runde Dinge.
Wahrscheinlich ist das auch der Hauptgrund, dass ich ihr auserwählter Angetrauter bin. Bin aber noch am Überlegen, ob ich mir darauf etwas einbilden kann ...
Ein paar Sorgen mache ich mir auch schon, denn mittlerweile werde ich im örtlichen Jeans-Shop schon mit Handschlag und Name begrüßt. Habe mir im September zum dritten mal im letzten Jahr ein paar Jeans kaufen müssen. Wie das heutzutage so ist, da schauten die freundlichen Mädels schnell im System nach und schleppten mir eine Hose an. Jedesmal musste ich ihnen klar machen, dass ich wieder die kleinere Größe benötige. Und noch einen Gürtel für die Hosen von vor drei Monaten...
Wenigstens habe ich jetzt genug Bauhosen vorrätig. Mit Gürtel und Hosenträger bleiben die Dinger auch an ihrem Platz.

Wo war ich stehen geblieben? Ach so, verputzen und rund.
Ja, geht so. Kurven putzen ist aber trotzdem sche unschön und mittlerweile wurde es auch immer zeitiger finster ...
     
Das letzte Bild wurde am Sonntag, dem 23.09. am Abend kreiert. Ich musste dort noch die letzten Feinarbeiten erledigen, denn am Montag um 10:00 Uhr wollten die Folienfritzen erscheinen. Zuerst hatte sich die Firma für den Donnerstag angekündigt. Am Samstagabend entdeckte ich eine E-Mail, dass sie schon am Montag kommen können/wollen. Etwas Hektik, aber ich habe es irgendwie bis Sonntag Mitternacht geschafft. Es müsste also alles wie geplant funktionieren ...

Was soll ich schreiben?
Am Montagmorgen regnete es natürlich erst einmal ordentlich in Strippen, während ich noch schnell ein Edelstahlblech für den Skimmerschacht besorgte. Mit dem Aussaugen des Teichlochs wollte ich warten bis sich die Leute wie vereinbart eine halbe Stunde vor Ankunft telefonisch melden.
Da es immer noch ordentlich regnete, werkelte ich derweil drinnen weiter. Ab und zu schaute ich auf die Uhr und erwartete den Anruf, bis ich gegen 11:15 Uhr von draußen ein Scheppern hörte. Ich begab mich in den Garten und schaute nach: Ah, die Herren waren erschienen und bauten sogar schon fleißig ihr Zelt auf.
*hustfragendguck*
Ich war etwas erstaunt und fragte höflich, ob sie meine Telefonnummer verlegt und die Türklingel nicht gefunden hätten.
Warum, es wäre doch alles vereinbart gewesen, schallte es zurück. Und warum noch Wasser im Teichloch wäre.
Ich war baff, so etwas hatte ich noch nicht erlebt ...
Die Stimmung war etwas angespannt, die Chemie stimmte nicht. Das besserte sich im Laufe des Tages auch nicht, auf Hinweise wurde mürrich und ablehnend reagiert.
Ich war entsetzt. Total entsetzt und besorgt.
Am Telefon und bei der Anlieferung von Material im Juli hatte ich einen doch (relativ) guten Eindruck von den Leuten gehabt.

Ich möchte und muss hier nicht den weiteren Tagesablauf weiter erläutern.
Nur so viel, es wurde am Nachmittag mal kurz etwas lauter. Die Herren brachen dann ihre Zelte ab und fuhren zu meiner Erleichterung auf Nimmerwiedersehen davon.

Als der Hof wieder leer war, begab ich mich nach unten in das Teichloch, flexte die sinnlosen Blechstreifen ab und dichtete danach alles wieder ordentlich ab. Hier muss ich unbedingt noch schreiben, dass ich vorher solche Streifen noch unten von der Wand entfernen musste. Diese waren auch der Auslöser ...
Weiterhin setzte ich noch zwei Bleche in den Kurven neu. Das Blech war den Leuten jeweils in Kurvenmitte nach oben weggelaufen, das kannte ich schon von meinen Schalungspappen. Da muss man genau gegendrücken ...
 

Währenddessen lief mein mürbes Gehirn auf Hochtouren ...
Es gibt ja unendlich viele 'Teichfolienfritzen' und natürlich warten alle auf meiner Frau ihren Teich. Und mich. Welchen nehme ich denn nun vor Schreck?

Nachdem ich später alle Fehler und Missbauten wieder bereinigt und das Teichloch mit Folie abgedeckt hatte, bewegte ich mich in die Tiefen des Internets und suchte ...
Und suchte ...
Und suchte ...
Im Hinterkopf hämmerte nervend und störend der Gedanke über den Umzug des Fischpools von der Terrasse in die Garage ...

Viel geschlafen habe ich in dieser Nacht wahrscheinlich nicht und am folgenden Tag ist mir das Telefon am Ohr festgewachsen.
Wie erwartet haben alle sehnsüchtig auf meiner Frau ihr Projekt und meinen Anruf gewartet und ich konnte mich vor Angeboten nicht retten ...
Nur leider hätte nirgendwo die richtige Jahreszahl 2017 drauf gestanden.

Am Nachmittag hatte ich durch einen Tipp von einem Teichbauer endlich Glück. Eine Firma konnte nach Nachfrage bei einem Kunden einen Termin etwas verschieben und schon am nächsten Tag bei mir aufschlagen. Aber nur an diesem einen Tag, sonst ist alles rappelvoll und die weiteren Wetteraussichten waren wie bekannt auch regnerisch und arschkalt. Das daraufhin folgende Angebot war sauber und wirklich annehmbar.
Also war alles klar: Dann morgen, wann sonst. like


Upps, was ist denn jetzt los? Bier alle? Geht ja mal gar nicht!
Nun müsst Ihr mal wieder auf eine Fortsetzung warten. Bin im Keller, Bier holen.

Gruß Carsten

 

[DbSam]

So, bin wieder da ...
Mit Biernachschub, nebenbei den Kater in die kalte Nacht entlassen, meiner Frau noch einen seltsam schmeckenden Hustentee zubereitet und diesen am Bett kredenzt. Was tut man doch nicht alles.
Allerdings habe ich die Bazillenstube schnell wieder verlassen. Also nicht, dass ich mich noch anstecke. Männerschnupfen ist tödlich ...

Weiter mit dem Teichgedöns:
Am nächsten Tag sind die neuen Folienfritzen am frühen Morgen wie vereinbart aufgetaucht und ich war begeistert: Angeschaut, zugehört, Fragen gestellt, Vorschläge gemacht, diese besprochen und dann losgelegt. Prima. like
Lange Rede, kurzer Sinn:
Die Leute wussten was sie taten, waren routiniert und arbeiteten sauber und ordentlich. Es machte Spaß.
Sie haben auch sofort die gewünschte Randgestaltung begriffen und hätten sogar noch einen besseren Vorschlag gehabt. Dessen Umsetzung war aber leider nicht möglich, da sich das dafür benötigte Material logischerweise natürlich nicht auf dem Fahrzeug befand. Mit ein paar kleinen Änderungen war das Vorhaben aber auch mit den vorhandenen Gegebenheiten umsetzbar. Diese Firma befestigt ansonsten die Folie und die Leisten anders, damit man später nicht solche 'Dellen' von den Schlagdübeln wie hier sieht:
 
Sie hätten hier anders gebogene Bleche genutzt und diese auch von oben am Teichrand befestigt. Damit stellt sich dieses 'Problem' erst gar nicht.
Ich habe kurz überlegt und den angekündigten Schönheitsfehler in Kauf genommen. Denn das ist ein Teich und kein Pool und am Teichrand sind fast überall Pflanzen und Steine, der Schönheitsfehler ist somit fast komplett unsichtbar. Insgesamt schade, bin aber halt zuerst an die falsche Firma gekommen.


Alles ging problemlos und schnell. Am Nachmittag waren sie fertig und haben einen ebenso fertigen Teich hinterlassen:
   
Die hier noch zu sehenden Falten/Wellen haben sich bei der Befüllung brav und ganz glatt angelegt. Gute Arbeit.

Meine Frau wollte an diesem Tag natürlich gleich Wasser in ihren Teich einlassen. Ich habe sie noch etwas bremsen müssen und in die Garage geführt.
Dort lag noch ein Menge Arbeit herum:
     
Die ganzen Halterungen müssen auf der Rückseite noch gummiert werden und auf der oberen Kurve noch einen schwarzen Überzieher zur Tarnung bekommen.

Ich habe mich in der Zwischenzeit am Teich beschäftigt und diesen etwas zugeschüttet:
   

Die Innenwände vom Filterhaus mussten auch noch wenigstens mit etwas Sockelputz verschönt werden:
 

Episode am Rande:
Die Gasrohrleute benötigten noch etwas Dreck zum Verfüllen, dadurch habe ich gleich nebenbei den Schacht für das Mauerfundament für lau dazu bekommen.
Manchmal muss auch etwas klappen ...
 

Während meine Frau unten in der Garage verbissen werkelte und nicht richtig vorwärts kam, habe ich die Grillroste am Teich befestigt und testweise mit Steinen belegt:
 
Das sieht so allerdings noch total unschön und total lächerlich aus.
Es besteht allerdings die kleine Hoffnung, dass es nach Komplettfertigstellung des Teiches und des Umfelds etwas besser zur Wirkung kommt.

Da meine Frau immer noch nicht fertig war, hatte ich dann in der Zwischenzeit schnell noch das Wucherkraut von @lotta im Boden versenkt ...
 

Irgendwann habe ich sie von ihrer Strafarbeit befreit und wir haben dann beide zusammen den Wasserhahn aufgedreht.
Auf dem Bild ist das erste Wasser in 'meiner Frau ihrem Teich' zu sehen, welches nicht von einem Unwetter stammte:
 

Die Pflanzhalterungen waren auch irgendwann fertig und wurden am Teichloch befestigt. Bissel Wasser ist zu diesem Zeitpunkt auch schon drin.
Sieht lustig aus und erinnert eher an einen Zirkus. Also den, wo die Fische durch die Ringe springen. Komme aber gerade nicht auf dessen Name ...
 
Ehrlich gesagt:
Wobei ich mir unter 'lustig aussehen' dann doch eher ein lustiges Bild vorstelle. Nicht solch ein Elend ...
Im Hintergrund sieht man, dass der Mann von meiner Frau nun auch schon endlich die Filterhütte von außen verputzt und mit Dichtpampe schon fast fertig verschmiert hat. Wann auch immer er das getan hat.
Wenn man mal nachschaut, das Bild ist vom 15.10. - also schnell geht anders ...


So, die blonden Kühlen sind in der Zwischenzeit leer geworden.
Das Zeugs muss einen eingebauten Verdampfer besitzen. Wo soll es sonst hin sein?


Ich mach dann mal Schluss und bereite das Frühstück für meine Frau vor:
Zwieback mit lauwarmen Stinketee.
Da hab ich 'ne Weile zu tun ...


Bis denne,
Gruß Carsten

 

[DbSam]

So, Frühstück ist vorbereitet.
Gegen den Teegestank habe ich die Kaffeemaschine eingesetzt und mir einen ordentlichen Bottich heraus gelassen.

Ich krakel mal hier weiter und nebenbei schütte ich mir den Kaffee in den Hals.
Der große Vorteil von solchen Webseiten ist ja, dass es hier keine Kaffeeflecken geben kann.

Womit fange ich nun an?
Ach ja, die Pflanzhalterungen und mein Schmied.
So richtig das glückliche Händchen hatte ich hier auch nicht. Ist zwar alles relativ gut geworden, aber wie kann man aus angeforderten 6 cm einfach 7 cm machen?
 
Eigentlich sollte hier nur ganz wenig Luft sein ...
Das hatte ich schon bei der Abholung festgestellt und angenörgelt, aber er hat versucht mich mit dem Preis zu erpressen. Ist ihm leider gelungen.
Nun, also hier muss das Gras und die zukünftige Bepflanzung jeweils ein Scherflein zur Unsichtbarkeit beitragen.
Auf dem obigen Bild ist auch gut zu sehen, das der Teichrand der höchste Punkt ist. So extrem schräg wie hier auf dem Bild wird das bei der kompletten Fertigstellung nicht mehr aussehen. Die Erde ist hier nur provisorisch für den Winter angefüllt und die vorhanden Wiese muss auch noch angepasst werden. Im Moment fällt diese noch nach hinten ab. Das kommt aber alles erst später ...

Im Keller musste ich auch endlich mal wieder etwas weiter machen, da steht auch das Bier nicht so weit weg ...

In der Zwischenzeit ist der Herbst von mir unbemerkt voll in die Gänge gekommen und war auch schon fast wieder vorbei:
   


Irgendwie habe ich mich zerteilt und zusammen mit dem Mann meiner Frau habe ich im Keller und im Filterhaus gewirtschaftet.
Es wurde in der Nacht schon empfindlich kalt, das Erzgebirge kann man halt doch nicht mit der Kölner Gegend oder Karlsruhe vergleichen. Es drängt sich einem manchmal der Eindruck auf, dass gerade mein Haus inklusive Grundstück im Kühlschrank steht. Gut, wenn ich denn auch so alt wie die letztens in unserem Kühlschrank entdeckte Kaffeesahne werde, dann ist auch das in Ordnung.

Jedenfalls werkelte ich wie ein Berserker und versuchte die Fische vor dem Kältetod im Winter noch in den neuen Teich hinüber zu retten ...
   

Irgendwie habe ich mich eben dabei ertappt, dass ich von den einzelnen Arbeitsschritten bei der Filterhütte wahrscheinlich auch nicht von jedem kleinen 'Pups' ein Foto besitze.
Plöztzlich geht es einfach mit der Elektrik weiter. Der Fußbodenfritze und der Maler (beide wurden imitiert von dem Mann meiner Frau) wurden einfach übersprungen ...
Hier also nur der Pfusch vom Elektriker:
   
Der Filterfritze war auch da und hat seinen Würfel abgeworfen. Da hat sich der Elektriker vielleicht gefreut ...
 

Jedenfalls erschienen dann mehrere Gewerke abwechselnd auf der Bühne und erschwerten sich die Arbeit gegenseitig. Zum Glück musste ich alle Probleme mit mir allein ausfechten, da konnte ich mir immer den Sieger heraussuchen. Solch ein Vorgehen ist nicht unbedingt demokratisch, war aber halt so ...
Der Verrohrer war der Schlimmste von allen. Typisch Klempner halt: Gib dem 10 qm und der schafft es, diese Fläche mit einem Rohr komplett zu verbrauchen.
       

Der Elektriker wollte dem natürlich nicht nachstehen und legte sich auch nochmal ins Zeug.
Es gab aber auch Punkte an denen eine Absprache notwendig war ...
Da es mittlerweile doch sehr kalt wurde, haben die Handwerker eine Türe angefordert. Und wenn es doch bitte, bitte auch nur eine Bautüre wäre.
     
Ich habe diesen Wunsch erfüllt ...

Irgendwann, man schrieb mittlerweile den 06. Dezember anno 2017, konnte der Teich vollständig gefüllt werden und auch die Fische wurden umgesiedelt ...
Falls jetzt jemand nach dem Filter o.ä. fragt. Per Zulaufsteuerung wurden in diesem Winter bis heute über 180m³ durch den Teich gedrückt, da braucht man nicht unbedingt einen eingefahrenen Filter ...
Bei einem gefüllten Teich verloren die Ringe und Grillroste auch etwas von ihrer grauenhaften Ansicht und man kann das spätere Erscheinungsbild mit viel Phantasie etwas erahnen ...
 
     

Irgendwie freute ich mich etwas, aber meine Frau mahnte mich, dass die Heizung noch nicht eingebaut wäre und das alte Heizöl gleich alle ist ...
Das fühlt sich ungefähr so an, als ob man beim Luft holen erwürgt wird. Da kommt kein Ton mehr aus dem Hals.

Gut, Teich links liegen gelassen und ab in die Heizung ...
Wie hier zu sehen, am 12.12. war auch das geschafft. Nun noch die Rohre dämmen und die letzten Verkleidungsteile anbringen ...
 

Irgendwie war dann die Luft raus, wie Flasche leer oder so. Ich räumte noch im Haus zusammen, erneuerte die Fernsteuerung für die Heizungsregler und andere solch kleinen Kinkerlitzchen und irgendwann schneite es ...
 
Danach kam Weihnachten, es silvesterte auch noch ein bissel und dann ich bin eingeschlafen. Kaum, dass ich noch meine Frau zum Schnee schippen vor die Tür stellen konnte.


Gute Nacht,
Gruß Carsten