Siehe letztes PS: ausgelobt wurde eine Flasche Rotwein.
... damit ich die Wette gewinne, da schreibe ich mal schnell noch etwas weiter.
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Aaaaalsoooo:
Guten Morgen lieber Leser,
es ist immer noch schwierig den Anfang zu finden.
ähm, äh. äh, ...
Ich fange am besten mit dem letzten Jahr an.
Also genau an der Stelle, als der Winter die Kurve kratzte und der Sommer kam.
Oder vorher, als mich meine Frau drängte, dass ich doch in der Garage alle Baustellenutensilien mal etwas zusammen räumen könnte.
Aber das wäre wieder eine langweilige Geschichte und
@troll20 würde beim Lesen einschlafen.
Genau das wäre vielleicht aber auch nicht verkehrt, denn da würde er nicht immer solch komische
Kommentare von sich geben - das wäre irgendwie auch ein schöner Nebeneffekt.
lol
Wobei, das wäre auch nicht gut, denn dann würde HGT auch wieder was fehlen und treffend sind diese Kommentare ja auch meist ...
Den Vorschlag mit dem Hörspiel könnte man überdenken, aber welcher Mensch würde sich das freiwillig antun wollen?
Zum letzten Jahr ...
Eigentlich habe ich alles vergessen und muss mir das letzte Jahr mühsam per Fotos rekonstruieren.
Männerhirne sind ja zum Glück so angelegt, dass Erinnerungen an Stress, Leid, Erniedrigung und mühselige Arbeit schnell gelöscht, mehrmals überschrieben und nur noch die schönen Dinge dauerhaft abgespeichert werden. Deswegen ist ja zum Beispiel auch der Wehrdienst im Rückblick nur noch als eine Aneinanderreihung von feuchtfröhlichen Gelagen und Gags in Erinnerung.
Hatte ich eigentlich schon die Geschichte erzählt, als ich mir den letzten Sold in neuen Fünf-Mark-Scheinen ausbezahlen lies und dieses Bündel an der schmalen Stelle als Abreißblock zusammen leimte? Geh damit mal einkaufen oder essen - herrlich.
Also, der Winter war aus der Sicht eines am Fuße des Erzgebirges lebenden Menschen nicht unbedingt als Winter zu bezeichnen.
Trotzdem bestand keine Chance den Übergangspool zu reinigen, es war zu kalt und der Inhalt oft fast durchgefroren.
Anfang April herrschte bestes Wetter, der Pool wurde gereinigt und getrocknet:
Das sagt sich so leicht dahin, aber ohne Bürste und Schrubber ging an diesem Tag nichts.
Dann kommt irgendwie eine Lücke in den Fotos, ich habe ganz vergessen welche zu machen. Das ist aber nicht schlimm, denn Anfang Mai haben wir schnell die Gartenhütte aufgebaut und dies gehört ja nicht zu einer Teichbaudoku dazu.
Eigentlich sollte ich die Hütte noch im letzten Jahr aufbauen, aber wie das mit den Plänen machmal so ist ...
Zum Glück hatte meine Frau keine konkret definierten ...
Jedenfalls habe ich im Frühjahr ganz vorsichtig das vor dem Winter sorgsam geschnürte Bretterpaket geöffnet.
Ganz in der Erwartung, dass uns irgendwelche schimmeligen und vermoderten Brettchen anblicken würden. Wir hatten Glück, es war alles trocken und der Brettelbausatz hatte den Winter gut überstanden.
Die Billighütte wurde auf einer Betonplatte und einem Rahmen aus WPC-Profilen errichtet.
Das lächerliche Spanplattendach wurde durch 240er Rauspund ersetzt. Ebenso wurden die 'lustigen, zu einem Balken zu verschraubenden Bretter' durch ordentliche Balken ersetzt. Diese wurden fachgerecht durch die
Giebel geführt. An anderen Details wurden ebenfalls leichte Verbesserungen vorgenommen ...
Im Normalfall, ohne große Nacharbeiten, würde ich eine solche Bude als Kernschrott bezeichnen wollen. Aber so erledigt sie ihre Dienste. Zu weiteren Plänen vielleicht später mehr.
Wie das so ist, ich musste mich mit dem Aufnageln der provisorischen Dachpappe sehr beeilen. Den letzten Streifen habe ich im beginnenden Regen aufgenagelt.
Dann schüttete es wie aus Kannen - genauso wie wir es von 2017 gewöhnt waren.
Prima, das Jahr 2018 fängt so an wie 2017 endete, mit Schlamm und Geröll.
Und das einen Tag nachdem meine Frau dort den 'Frosterdsturz' schon weggeschippt hatte ...
Die beginnenden Sturzbäche:
Was wir an diesem Tag nicht wussten, dass dies von Ende Mai bis Weihnachten der einzig nennenswerte Niederschlag im Jahr 2018 war.
Nach dieser kleinen Sintflut schippten wir zwei Tage lang den Schlamm und in den anderen Bereichen das durch Frost abgestürzte Erdreich aus der Baustelle.
Leider keine Fotos gemacht. Nur hier ein Foto vom März noch ohne Schlamm, trotzdem war das noch der am einfachsten und schnellsten zu reinigende Bereich:
Hinter dem Filterhäusel lag der meiste Dreck herum. Über einen halben Meter hoch an der Rückwand ... Mühselig, weil eng und man sich mit der Schippe in der Hand schlecht drehen konnte.
Ebenso ist der Graben rechts vom Filterhaus fast vollgeschwemmt worden.
Meine Frau hat gesagt, dass sie das Ausbuddeln nicht schaffen würde.
Das mache ich mit Links, antwortete ich und wühlte später ein paar Abende im Schlamm herum.
Nein, ich habe nicht geflucht. Und ich habe auch nicht überlegt, wieso man sich so eine Baustelle aufhalsen lassen kann.
Nein, niemals. Man wird ruhiger, wenn man im steinigen Schlamm wühlt. Wirklich.
Ab Ende Mai sollte ich dann im Auftrag meiner Frau endlich an der Pommesbude weiterbauen und diese mit den Natursteinen verblenden.
Na ja, das Ding sah wirklich komisch aus, wie es da so herumstand und die Verbinder wackelten im Wind und blinkerten in der Sonne ...
Ich habe mich breit schlagen lassen und habe ihrem Befehl Folge geleistet:
Ein bissel Sorgen und Gedanken bereitete mir die Verblendung des Trägers oberhalb der Bautür.
Auf einem Rahmen aus Brettern, das oberste Brett lag aus Stabilitätsgründen hinten auf der Bautüre auf, habe ich die Steine mit ca. 2cm Vorspannung vermörtelt, von hinten ausgegossen und vorsichtig gerüttelt. Zur Sicherheit habe ich noch drei Baustähle eingezogen. Zusammen mit den Mauerverbindern sollte das Konstrukt zumindest theoretisch halten.
Den Rahmen habe ich zur Sicherheit zwei Wochen stehen lassen, damit der Trassbeton genügend Härte erreichen konnte.
Ob das so fachlich komplett oder überhaupt richtig ist, dass weiß ich nicht genau. Zumindest habe ich außer Schulterzucken keine gescheiteren Informationen gefunden und/oder erhalten.
Jetzt nach fast einem Jahr und einem strengen Frost kann ich glücklicherweise noch keine Setzungs-/Dehnungsrisse durch irgendwelche Bewgungen, Spannungen, o.ä. feststellen.
Ein paar Gedanken habe ich mir trotzdem um die Behebung eines eventuell auftretenden Schadens gemacht.
Da alles einzeln gebaut wurde/wird, hätte man später auch die Möglichkeit diesen Bereich neu zu setzen und eventuell einen durchgehenden Stein einzubauen, welcher dann als Träger fungiert.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen passenden und bezahlbaren Stein gefunden und bin deshalb wie eben beschrieben verfahren.
Meine Frau hat sich aber gefreut wie ein Schnitzel, dass die Pommesbude nun endlich einen etwas besseren Eindruck machen würde.
Manchmal hast Du halt auch mal bissel Glück bei Deinem Gewerkel, sagte sie zu mir und lächelte verschmitzt.
Ich freute mich, dass sie den Nachsatz verschluckte, welcher ihr mit Sicherheit auf der Zunge lag. Ich liebe sie dafür.
Nebenbei wurde auch an der noch fehlenden KG-Verrohrung zur Hütte weitergearbeitet.
Danach wurde die Pommesbude nochmal nackig gemacht und die abschließende Abdichtung aus einer 2k PCI-Bitumendickbeschichtungspampe aufgetragen und ein Kupferblechel aufgesetzt. Auf dem Bild daneben ist ein Eimer mit der Beschichtung zu sehen ...
Natürlich regnet es an einem solchen Tag! Nicht viel, aber es muss eben an solch einem Pampen-Tag vom Himmel tröpfeln.
Zum Glück erst etwas später nachdem die Pampe schon genügend angezogen hatte und das Bauwerk mit einer Plane gesichert werden konnte.
Zur Versöhnung malte die Sonne später ein paar bunte Streifen in den Himmel:
... und bevor sie heute wieder aufgeht, beende ich jetzt diesen Post.
In freudiger Erwartung der Flasche Rotwein,
Gruß Carsten