AW: Modriger Geruch
Hi Dany!
Zirkuszeltartiger Wuchs auf deinen Elodeas schaut definitiv nicht gut aus. Der Seerose und dem
Hechtkraut wird´s nix machen, aber alle Unterwasserpflanzen inkl. der Joch(Faden-)algen (Da drauf hab ich ja noch nie Blaualgen gesehen, dachte immer, die haben grundsätzlich entgegengesetzte Lebensbedingungen!) leiden drunter und könnten darunter absterben. Die vergammelnden Pflanzen zehren Sauerstoff und fahren damit das Redoxpotential im Teich runter, was nach gängiger Lehrmeinung der Aquarianer wieder die Blaualgen fördert.
Da kannst du zackig mit Wasserstoffsuperoxid dagegenarbeiten, das das Redoxpotential massiv hebt. Allerdings ist das für die vielen lieben kleinen Viecherln sicher nicht ideal, wenn die alle blondiert werden. Das Resultat ist allerdings glasklares Wasser – für 2 … 3 Tage, dann schaut´s wieder aus wie vorher, weshalb die Teichbaufirmen das für ihre Fotosessions einsetzen.
Der Artikel über die Oscillatoria ium Ossiachersee ist sehr interessant und deckt sich weitgehend mit der unter den Aquarianeren verbreiteten Meinung, dass die höheren Wasserpflanzen eine Konkurrenz darstellen. Es ist ein Faktum, das die Massenvermehrung einer Pflanzenart andere Arten und auch diverse Algen im Wachstum bremsen. Dass die Blaualgen von Myriophillum bekämpt werden und nicht von Elodea, kann ich mir deshalb nicht vorstellen: Ich habe noch zu gut die schönen und mechanisch ähnlich aufgebauten Aquarium-Cabombas in Erinnerung, die regelrecht eingesponnen waren!
Grundsätzlich find ich den Befall schon für gefährlich für die Lebensgemeinschft im Teich, da den exzessive Vermehrung der Cyanobakterien letztendlich in eine Kloake verwandeln KANN.
Die Schwingalgen mit Sand/Kies zuzuschütten, ist nicht die feine Art und wird wohl kaum zum Erfolg führen; Absaugen wird im Teich kaum klappen (das ist eher eine Aquariumgeschichte). Ich würde einen nenneswerten Teil der Pflanzen (die stärkst befallenen) kompostieren (Denk dran, was an Kleinlebewesen draufgeht, wenn der Teich kippt!) und ehest den Mulm reinschütten:
Da zu warten, bis man sieht, wo genau man ihn hinschüttet, ist mehr als müßig, zumal der dem Belebtschlamm in der Kläranlage entsprechend im Wasser so flüssig ist, dass man da auf den ersten Blick von dreckigem Wasser sprechen würde, das sich nach wenigen Minuten klärt.
Ich trau mich ja nicht beurteilen, ob das was nützen wird, aber schaden wird das sicherlich nichts.
Eine Quellstein kannst du unabhängig davon machen, tierfreundlich wird der mit der von mir hier schon geposteten Mammutpumpe, die ja nicht unbedingt aus 100mm-Rohren aufgebaut sein muss. Wenn du z.B. 32 mm-Rohre nimmst, tut´s eine „normale“ billige Aquarienluftpumpe. Allerdings wird der Quellstein kaum was gegen die Blaualgen ausrichten: Im Aquarium findet man die oft direkt in der stärksten Stömung wallen!
Den Geruch find ich genau genommen nicht modrig; das ist einfach sehr charaktereistisch „Blaualge“ und es wundert einen eigentlich, dass das das noch niemand chemisch-analytisch unter die Lupe genommen hat. Auch die Tatsache, dass die offensichtlich zur lavinenartigen Vermehrung neigen, lässt doch schliessen, dass das mit irgendeinem deutlich erkennbaren Faktor der Wasserchemie korreliert: Unter Umständen hat man damit eine Schraube, an der man drehen kann, um die Cyanobakterien zu eleminieren!
Hat das schon mal jemand angeschaut?