Naturnaher Gartenteich, bauliche Fragen...

Hi Helmut, Troll und Christine,

(vorab: ein Teich ist ja per Definition ein künstliches Gewässer, insofern ist es etwas unsinnig darüber zu spekulieren, wie er "von Natur aus" aussehen würde; unter "naturnah" verstehe ich das Ziel, eine große Artenvielfalt mit geringem oder keinem technischen Aufwand, mit hohem ästhetischem Wert und möglichst ohne durch Anlagefehler verursachtem permanentem pflegerischem Aufwand. Und dafür ist diese Substratfrage sehr zentral.)

Ansonsten ja, doch, es ist schon so, und es wundert mich ziemlich, dass sich diese Basics nicht herumgesprochen haben:lala5: Kleingewässer in der Natur entstehen immer (d.h. ohne Ausnahme) in solchem humusfreiem Substrat, und bei humusfreiem Substrat handelt es sich immer (d.h. ohne Ausnahme) um Lehm-Sand-Kiesgemische wie auf der Abbildung ("Geröll", wenn man es so ausdrücken will; bei dem Gemisch auf dem Foto gibt es auch größere Kiesel, das ist typisch für das Voralpengebiet, die können natürlich in anderen Gegenden, z.B. in Sandgebieten, fehlen), das kann nicht mal theoretisch anders sein. Und kein Galabauer würde einen naturnahen Teich mit nährstoffreichem Substrat anlegen.

Zum rein Gärtnerischen: Keine einzige der im Link von Helmut genannten Pflanzenarten muss in nährstoffreichem Boden gepflanzt oder gedüngt werden. Natürlich kann man einer Seerose o.a. mal eine "Düngekegel" zuschustern, nötig ist das aber ganz sicher nicht.

Nix für ungut, aber so isses halt.
Gruß,
Stefan

P.S.
Natürlich ist das Wasser in den so gebauten bzw. mit solchem Substrat versehenen Teichen auch perfekt klar, und das ganz ohne Technik. Der einzige Grund für eine dauerhafte Trübung sind ja einzellige Algen, die durch Nährstoffüberschuss aus ungeeignetem Substrat "explodieren".

P.P.S.
[...] Und wie viele waren davon, von der Natur mit solchem Geröll zu geschüttet? Jeden See oder Teich den ich bestaunen durfte hatte bis her um Wasserverluste zu vermeiden eine ganz feine Sand Ton Lehm Schicht als Bodengrund.[...]
Oh mei. Sand-Ton-Lehm = "Geröll" (die feinere Fraktion davon). Wie gut, dass die Natur eine ganz feine Tonschicht in ihre Seen schüttet, um Wasserverluste zu vermeiden, gell?:lol
 
Zuletzt bearbeitet:
@bergi wie bitte sollen solche Kies oder wie auch immer du es nennen magst an Kleinen Steinchen das Wasser zurück halten?
Sie bieten zwischen den einzelnen Teilen dafür viel zu viele Hohlräume. Weiterhin wird jeder Natürlich entstandene Teich mit der Zeit verlanden durch Eintrag von Biomasse, welche aber wiederum diesel Geröllzeugs überlagert und die Hohlräume verstopft. Aber dann sieht man wiederum nichts mehr von den Steinen? Solange wie dann keine Erschütterungen dafür sorgen das dieses Geröll von den feineren Partikel angehoben wird bleibt es auch mitten drin und nicht oben auf.
Ich versteh zwar noch nicht deine Definition von Teichen und warum es diese nur in künstlicher Form bei dir gibt. Aber hier gibt es einige ganz versteckt in Wäldern. Das sind überbleibsel der letzten Eiszeit, also eigentlich Senken die sich dauerhaft mit Regenwasser gefüllt halten. Leider verlanden sie immer mehr, darum denken auch manche Naturschützer darüber nach sie aus zu baggern um die dort ansässigen Pflanzen und Tiere zu erhalten.

LG René
Edit sagt:
Oder wie würden diese Wassergefüllten Objekte deiner Meinung nach bezeichnet?
 
Mal eben eine Frage.....:wunder

Arne?

Bist du noch da??

Hi Sascha,

ja - ich bin noch da...
Da gabs wohl ein Problem mit meiner IT - auf dem iPad habe ich erst heute eine mail bekommen daß sich hier was tut.
Auf dem Mac waren sie dann alle, aber den hatte ich eine Weile nicht an.

Und jetzt mußte ich mich hier erstmal durchlesen....
Und in die Substratdiskussion seid Ihr ja auch schon eingestiegen - da sind wir doch vom Projektplan her noch gar nicht angekommen. :)

Arne, wie isses, hast Du die Folie schon bestellt, und was für welche gibt es PVC, oder EPDM?

Liebe Grüße, Arne

Hallo Arne,

ich wollte gestern bestellen, habe aber evtl. noch einen Meßfehler entdeckt - muß ich noch mal nachmessen.
Es wird eine PVC Folie in grün.

Zeitlich ist das jetzt auch kein Problem - ich habe gerade erfahren daß in der KW33/34 hier im Neubaugebiet die Strassen geteert werden.
Und so wie ich die Jungs von der Baufirma kennen gelernt habe brauch man in diesem Zeitraum nix was größer wie ein DHL-Paket ist anliefern lassen.
In der KW 35/36 wird unser Vorgarten und die Einfahrt gemacht. Da muß ich schauen ob ich durch komme.
Wenn ich warte bis gepflastert ist könnte ich bis fast zum Teich durchfahren (Schubkarre/Hubwagen).
Alternativ kann ich mir die Folie (ca. 105Kg) mit einem Bagger über den Gartenzaun heben lassen.
Mal schaun.
Aber so wie es im Moment aussieht wird es Anfang September bis die Folie drin liegt.

lg,
Arne
 
Hallihallo,
wir (vor allem ich selbst :oops:) "zerschießen" Arnes Thread gerade mit dieser - sehr wichtigen, wie ich finde - Substratsache. Ich würde dazu vielleicht besser einen separaten Thread in diesem Unterforum aufmachen, oder?
Gruß,
Stefan


P.S.
Oder wie würden diese Wassergefüllten Objekte deiner Meinung nach bezeichnet?
Schau mal bei Wiki nach, da findet man die gängigen Definitionen der verschiedenen Stillgewässertypen https://de.wikipedia.org/wiki/Stillgewässer
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin

sorry das ich mich einmische. Aber als Bodengrund würde ich immer wieder feinen lehmhaltigen Sand empfehlen.
Gerade diese grob körnige Kiesmischung bietet dem Entstehen von Dreckecken und Algenwachstum Tür und Tor.
Ich hab das bei meinem 1. Teich leidvoll erfahren.

Gruss Willi
 
Hallo Arne,

falls du noch ein paar Bilder eines eingewachsenen Ufergrabens suchst:
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/media/albums/neuer-teich.4/
Habe gerade frische hochgeladen. Ich möchte den Uferwall z.B. Für die Pflege mancher Pflanzen nicht missen. So muss man nicht immer mit den Füßen ins Wasser....
Und auch sonst kann ich nach nun 7 oder 8 Jahren sagen: ich würde immer wieder mit Wall und Graben bauen. Gerade am Anfang wuchsen die Pflanzen im Graben deutlich besser. Leider wurde viel verdrängt, da mir die Zeit für eine intensivere Pflege fehlt. Aber es gibt einige Pflanzen, die im Teich weniger gut zurecht kommen. Da sieht man einfach, wenn man den Bewuchs von Teich und Graben vergleicht.
 
Hi Annett,
schöne Aufnahmen!
Du hast mit Ufergraben und -wall eine gut geformte, abschwemmsichere Pflanzzone geschaffen, scheint mir. Das ist natürlich wichtig, das würde ich auch nie in Abrede stellen.
Allerdings scheint mir - das erkennt man auf den Bildern nicht so gut - bei dir doch insgesamt eher ein durchgehendes Gefälle vom äußeren Teichrand über den Graben zur Wasserfläche vorzuliegen, der Wall liegt also nicht höher als der äußere Teichrand, oder?
Gruß,
Stefan
wall.jpg 
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan.

Doch, er liegt höher.
Schau mal in mein Teichbauthema, das in der Signatur verlinkt sein müsste. Evtl. Sieht man es dort besser.
Irgendwo in dem Thema oder zumindest hier im Forum hatte ich auch mal die optimalen Höhenunterschiede zwischen gewünschter maximaler Teichwasseroberfläche, Kapillarsperre, Uferwall und Überlaufdelle im umlaufenden Uferwall geschrieben. Ist aber schon ewig her.
Bei einem Projekt wie unserem, wo der Uferwall nicht komplett um den Teich geht, ist die Delle=Überlauf im Uferwall sinnfrei und die Höhe kann auch deutlich niedriger. Es wird NIE Wasser über den Wall laufen, egal wie viel es regnet. Das kann schließlich schon vorher seitlich aus dem Teich raus. Nur die Matte zieht das Wasser aus dem Teich in den Graben. Das war mir beim Bau damals leider noch nicht so ganz bewusst....
 
Ah, o.k., verstehe, ein Teil-Ufergraben bzw. -wall, auch wieder was anderes.
Alles weitere ist wieder Substrat-Thema... (wenn kein Humus im Ufergrabensubstrat, ist ja es egal, wohin was läuft).
 

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