Naturnaher Schwimmteich von Peter

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Der Einstieg

Ganz kurz:

Er ist als Treppe gestaltet, schon wieder Beton, diesmal vom Profi geliefert, WU Beton C 30/37.
Schalung aus OSB-Platten, jede einzeln mit PE-Folie ummantelt zur leichteren Entfernung der Schalung.
Natürlich ist der Beton nicht auf der nackten Folie gelandet, zwei Lagen 1000er Vlies sind als Folienschutz gelegt.

comp_Einstieg0001.jpg  comp_Einstieg0002.jpg  comp_Einstieg0003.jpg 

In den noch nicht abgebundenen Beton wurden zerteilte Gummilaufmatten in die Stufenoberflächen halb eingedrückt. In deren Gittertaschen wird lose feiner Kies oder Split gegeben, das ist absolut rutschfest.
comp_Einstieg0004.jpg 

Links und rechts von der Treppe sind auf dem vorgeformten Erdprofil Wasserbausteine aus Grauwacke aufgestapelt. Diese recht preiswerte Grauwacke wird hier regional sehr häufig verwendet. Im örtlichen Steinbruch kann man durchaus selektierte Exemplare erstehen, es ist zuweilen erstaunlich was für Basalt-, Quarzit- oder Eisenoxideinschlüsse in solchen Allerweltssteinen auftreten können.


(dieses Bild ist etwas später entstanden, das Substrat war bereits ausgebracht und der Schwimmkanal teilweise befüllt)
comp_Einstieg0005.jpg 
 
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Das Substrat

Ein kurzes Kapitel.
StefanS im Fachbeitrag schrieb:

Mein Vorschlag zum Teichsubstrat ist deshalb schnell unterbreitet:

In reine Pflanzenteiche gehört Verlegesand, also feinster Sand mit 20 bis 30 % braunem Lehmanteil. Beziehen kann man diesen Sand - ggf. unter anderem Handelsnamen - bei vielen Baustoffhändlern, aber oft auch sehr billig bei Kiesgruben und Kiesbaggereien (ist oft sogar ausgesprochen billig, da “Abfall”).

In Teiche mit Fischen gehört nicht allzu feiner Sand bis zur Körnung 2 mm. Dieser ist ebenfalls für Schwimmteiche geeignet.

Grosse Steine setzt man in alle Teiche mit Bedacht und als stilistische Elemente – man deckt den Teichgrund aber nicht damit ab. Vorsicht: Unter grosse Steine sollte man ein oder zwei Lagen dickes Teichvlies legen.

Kies ist für mich eine Fehlinvestition (Kies ist vergleichsweise teuer) für jeden Gartenteich. Er setzt sich schnell zu, wird unansehnlich und backt mit dem Schlick zu einer zähen Masse zusammen. Durch Schlammsauger ist er kaum sauber zu halten und wenn, nur mit grösster Mühe. Kies ist ein Trick, um fehlerhaft angelegte Teichränder zu kaschieren (blank liegende Folie) und ist deshalb bei Teich- sowie Garten- und Landschaftsbauern sehr beliebt: Er kaschiert Baufehler. Kies trägt nicht das geringste zur Teichbiologie bei. Ich habe mich belehren lassen, dass viele Teichfreunde Kies trotz der genannten Nachteile aus optischen Gründen als Teichmaterial verwenden woollen: Ich will mich nicht so verstanden wissen, dass ich immer dann Baufehler unterstelle, wenn Kies verwendet wird. Auch bei der Verwendung von Kies jedoch sollte darauf geachtet werden, dass nicht tonnenweise Material verbraten werden muss, um z.B. blank liegende Folie ganz einfach unter riesigen Lagen zuzuschütten: Das rächt sich bei den Kosten, bei der Teichpflege und –Reinigung, und legt bei Eisdruck die Folie dennoch wieder frei.

Dem ist nichts hinzu zufügen. Vielleicht nur eine kleine Ergänzung meinerseits, ich darf bereits jetzt, nach einem Jahr in meinem kleinen Pflanzenteich auslichten. Die dort in genau dieses Substrat gesetzten Pflanzen gedeihen nicht nur prächtigst sondern haben sich bereits stark vermehrt (man sieht es förmlich das es ihr Wohlfühl-Lebensraum ist), das hätte ich vor einem Jahr niemand geglaubt.

So wie im Vorjahr bekam ich diesmal 18 Tonnen grau-braunen Verlegesand 0/2 mm aus dem örtlichen Kieswerk sowie vier Tonnen feinstes Lehmgranulat aus der örtlichen Ziegelei geliefert.

Links der Verlegesand, rechts das Lehmgranulat
comp_Substrat0011.jpg 

Preislich hat sich nicht viel geändert, incl. Transport kostete die Tonne etwa 11 €.
Dies passierte bereits vor 12 Wochen während der Tiefbauer letzte Arbeiten an der Teichgrube ausführte. Innerhalb einer knappen Minute waren beide Komponenten mit dem Baggerlöffel intensiv durchgemischt, das reine Lehmgranulat kann nur sehr kurz gelagert werden, ansonst verklumpt es unweigerlich. Das Substratgemisch wurde mit einer Plane gegen eventuell auftretende Regenfälle abgedeckt, eine Vorsichtsmaßnahme welche im Regensommer 2011 voll zum Tragen kam.

Das Einbringen des Substrates in die ca. 180 m² große Regenerationszone mittels Schubkarre dauerte mehrere Tage und ist recht eintönig.

Auf den folgenden Bildern ist der Schwimmkanal bereits mit Wasser aufgefüllt, das dauerte ein paar Tage wobei die Brunnenpumpe immer nur sechs Stunden lief, sie leistet fast 5 m³/h.

comp_Substrat0007.jpg  comp_Substrat0008.jpg  comp_Substrat0009.jpg  comp_Substrat0010.jpg 

Um nochmals auf das Vlies zurück zukommen. Unter dem Substratberg hatte ich Ende April ein paar Quadratmeter Vlies als trennende Unterlage zum Erdreich ausgebreitet.
Auf folgendem Bild sieht man was das 1000 g/m² Vlies nach einem viertel Jahr wachsenden Pflanzen entgegensetzt...
Weder mit dem Kugelschreiber noch mit einem Bohrer in einem Akkuschrauber bin ich durch das Vlies gedrungen, für die sprossenden Wildkräuter kein Problem.

comp_Substrat0006.jpg 
 
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Pflanzen

Jetzt folgt vielleicht die schönste Arbeit beim Teichbau, jedenfalls empfinde ich es so.

Der Pflanzplan lag bereits lange vor, wie oben schon erwähnt wurde er im Anfangsstadium 'Der Planung' in einer Betaversion erstellt. Nach der Fertigstellung der Teichgrube wurde er den aktuellen Maßen angepasst.
Die Umrisse der Pflanzzonen wurden aus der Computergrafik in A2 Format ausgedruckt. Mittels vorsintflutlicher Werkzeuge wie Bleistift und Radiergummi konnten nun die einzelnen Pflanzgruppen eingezeichnet werden.

Ein kleines Pflanzintermezzo hatte ich kurz nach der Folienverlegung erledigt. Das Klärloch, ich sollte wohl doch besser Klärbereich sagen, ist mit Böschungsmatten ausgekleidet und mit einer ca. 10 cm starken Substratschicht versehen worden. Ein wenig Füllwasser eingeleitet und die vorgesehenen Unterwasserpflanzen wie Krauses Laichkraut und Quirliges Tausenblatt gepflanzt, die Wasserpest wurde auf die Schrägen gesetzt (mal sehen ob sie da hält).

comp_Pflanzen0003.jpg 

Die Unterwasser-, Schwimm- und Sumpfpflanzen trudelten Mitte der Woche ein, ich hatte bei mehreren Anbietern bestellt, ich lege nicht gern alle Eier in einen Korb. Aus dem Vorjahr heraus waren bereits Erfahrungen bzgl. der Lieferqualität der einzelnen Wassergärtner vorhanden, zwei weitere Testkäufe diesen Jahres brachten einen weiteren auf die Lieferantenliste es gab aber auch ein absolutes 'Mangelhaft' zu vergeben.

Das Pflanzen von über 700 Pflanzen ist an einem Tag nicht zu schaffen, sie bekamen ein kleines Quartier.

Wie habe ich gepflanzt?
StefanS im Fachbeitrag schrieb:

...Ein wichtiges Erfolgsrezept bei Pfanzen ist die Einhaltung der korrekten Wassertiefe. Oft wird eine recht (zu ?) grosse Bandbreite möglicher Pflanztiefen angegeben. Als Faustregel kann man sagen, dass man sich am oberen Rand der Bandbreite orientieren sollte, man also eher flach setzt und nicht gleich auf maximale Tiefe...
...Wer übrigens ausschliesslich Kies als Substrat verwendet, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Pflanzen nur kümmerlich gedeihen. Zwar ist richtig, dass die Pflanzen ihre Nährstoffe aus dem Wasser beziehen sollen. Verfügt dieses aber über wenig Nitrat und Phosphat, spielen ansonsten geringe Ursachen schnell eine grosse Rolle und schlagen auf die Entwicklung der Pflanzen durch. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Pflanzenentwicklung in der Reihe Grobkies – Feinkies – Sand – Verlegesand besser wird...
...Bleibt noch die Frage zu klären, wann man bei einer Neuanlage das Substrat und Pflanzen einsetzen sollte. Ich habe gute Erfahrungen (bei mehreren Teichen, an deren Bau ich beteiligt oder verantwortlich war) damit gemacht, Substrat und Pflanzen “trocken” einzusetzen, also bevor noch irgend welches Wasser im Teich ist, danach aber umgehend Wasser einlaufen zu lassen. Auf diese Weise fällt die Wassertrübung geringer aus, wie ich finde. Die Pflanzen werden zudem sorgfältiger eingesetzt als später, wenn das unter Wasser erfolgen müsste...

Mit meiner aktuellen Technik (Pumpe mit 5 m³/h, 3/4 '' Schlauch) bringe ich etwa 5 m³/h Füllwasser in den Teich. Mit dieser Menge steigt der Wasserspiegel um knapp zwei Zentimeter pro Stunde, ein Setzen in das trockene Substrat wäre bei mir zeitkritisch. Die Pflanzen haben wir (Helfer finden sich für diese Arbeit problemlos) um die Wassergrenze herum eingesetzt, ob kurz unter der Wassergrenze oder noch über Wasser aber immer im feuchten Substrat.

Leider wurden nicht alle Pflanzen gleichzeitig geliefert, ich konnte bisher nur einen geringen Prozentsatz pflanzen.
Diejenigen welche in das flache Wasser gesetzt werden müssen befinden sich noch in ihrem Quartier, ich kann sie noch nicht setzen, dort ist das Substrat noch trocken.
Würde ich den Teich bis Oberkante auffüllen müsste ich, wenn in der kommenden Woche der Rest geliefert wird unter Wasser pflanzen. Einige Böschungswinkel sind, wie bereits angeführt, recht deftig. Beim Waten im nassen Substrat ist die Gefahr hoch das es nach unten sackt, es ist noch nicht 'verfestigt' (ich weiß das es unter Wasser nur sehr wenig passiert).

comp_Pflanzen0001.jpg  comp_Pflanzen0002.jpg 

Die Samenmischung für den Uferwall bzw. Ufergraben ist bereits geliefert. Ich habe ihn vom certifizierten Fachhändler bezogen, wer mag kann sich dort etwas einlesen.

Samenmischungen sind kein Geheimnis.

Ich wohne im mitteldeutschen Flach- und Hügelland, das ist HK3 (Herkunftsgebiet).
{colsp=4}
Ufermischung
|+++++ |{colsp=4}
Feuchtwiesemischung
Kräutername​
|
%​
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Gräsername​
|
%​
|
|
Kräutername​
|
%​
|
Gräsername​
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%​
Barbarea vulgaris |4,00| Agrostis gigantea |7,00 | | Achillea millefolium |0,70| Alopecurus pratensis |10,00
Caltha palustris |0,50| Alopecurus geniculatus |2,00 | | Achillea ptarmica |1,50| Anthoxanthum odoratum |4,00
Chaerophyllum bulbosum |2,00| Alopecurus pratensis |6,00 | | Anthriscus sylvestris |2,50| Cynosurus cristatus |6,00
Cirsium palustre|0,50| Carex acuta |2,00 | | Bistorta officinalis |3,00| Deschampsia caespitosa |1,00
Cirsium oleraceum|0,50| Juncus conglomerstus |1,00 | | Cardamine pratensis |0,50| Festuca nigrescens |8,00
Epilobium hirsutum|0,30| Juncus effusus |1,00 | | Centaurea jacea |4,50| Festuca pratensis |3,00
Eupatorium cannabinum|2,00| Juncus inflexus |1,00 | | Cirsium oleraceum |1,00| Holcus lanatus |3,00
Filipendula ulmaria|3,00| Festuca arundinacea |12,00 | | Crepis biennis |2,00| Poa palustris |3,00
Geranium palustre|0,50| Molinia caerulea |4,00 | | Filipendula ulmaria |2,00| Poa pratensis |6,00
Hypericum tetrapterum|2,50| Phalaris arundinacea |4,00 | | Galium album |2,00| Scirpus sylvaticus |1,00
Iris pseudacorus|11,00| Poa palustris |8,00| | Geranium pratense |1,50| Trisetum flavescens |5,00
Lotus pedunculatus|2,00| Scirpus sylvaticus |2,00 | | Heracleum sphondylium |1,50| |
Lycopus europaeus|4,00| | | | Leontodon autumnalis |2,00| |
Lysimachia vulgaris|2,50| | | | Lotus pedunculatus |1,50| |
Lythrum salicaria|2,70| | | | Pimpinella major |2,00| |
Mentha longifolia|0,50| | | | Plantago lanceolata |2,30| |
Sanguisorba officinalis|2,50| | | | Prunella vulgaris |2,00| |
Scrophularia nodosa|1,50| | | | Ranunculus acris |1,00| |
Scutellaria galericulata|0,50| | | | Rumex acetosa |1,50| |
Silene dioica|5,00| | | | Sanguisorba officinalis |3,00| |
Stachys palustris|0,50| | | | Selinum carvifolia |1,50| |
Valeriana officinalis|1,00| | | | Silaum silaus |2,00| |
Veronica beccabunga|0,50| | | | Silene dioica |5,00| |
|| | | | Silene flos-cuculi |1,50| |
|| | | | Succisia pratensis |2,00| |
100 g Samenmischung kosten ca. 17 € plus Porto, das wären pro m² 0,34 €.

Diese Baudoku hat hiermit den realen Bautenstand eingeholt.

Selbstverständlich werde ich die weitere Entwicklung aktuell an dieser Stelle fortführen.

Nächste Woche folgen die restlichen Pflanzen, verbunden mit dem Auffüllen des Teiches.
Sollte es einmal nicht regnen und die Erde abtrocknen geht es an das Sieben des Mutterbodens für die Ufergräben.
Die Böschungsmatten müssen noch gelegt werden und mit Substrat bedeckt werden, die große Frage ist auch noch die Nivellierung, stimmt sie wirklich???
Dann der Bachlauf, und, und, und.


Ich denke trotz allem, die Arbeit hat sich gelohnt. Der verregnete Sommer hat die Bauphase bisher um etwa vier Wochen verlängert, aber irgendwie ist mir das mittlerweile so etwas von egal:ach, schlußendlich steht man unter keinem gewerblichen Erfolgsdruck.


:five
 
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hallo Peter,

ich bin sehr beeindruckt von deinem projekt und zolle dir und den daran Beteiligten meinen Respekt!!! :like:
Danke für die umfangreiche Dokumentation,

gruß, Andreas
 
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:oki

Ich bin begeistert von dem was Du da auf die Beine stellst.

Deine Geduld sieht man auch an Deiner ausfuerlichen Beschreibung - vielen Dank dafuer. Macht echt Spass mitzulesen .

:like:
 
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:staun Sprachlos..



Naja, fast sprachlos:
Wann und wo kann dieses Mörderprojekt besichtigt werden? Ich hätt' noch 30 Tage Urlaub.. :smile
 
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Füllung

Oder besser gesagt: die Stunde der Wahrheit.

Mit den gepflanzten Pflanzen konnte der Wasserspiegel steigen.

Um es noch einmal zu sagen, auf Grund der teilweise recht steilen Böschungswinkel war das Pflanzen nur um das Niveau des Wasserspiegels herum machbar (eine lange Grillzange ist ideal um als Armverlängerung zu dienen).

Ein recht positiver Nebeneffekt von verlegten Ufer- bzw. Böschungsmatten ist der das hier das Substrat wesentlich besser 'festgehalten' wird, der Rutscheffekt ist gehemmt.

Gepflanzt wurden über 700 Wasserpflanzen aus 68 Sorten, es war ein schönes Gaudi für die ganze Familie.
Ohne den auf A2 Format ausgedruckten Pflanzplan welcher richtig toll :) neben den einquartierten Pflanzen aufgestellt wurde wäre wahrscheinlich das totale Chaos ausgebrochen (was ist denn dies hier, wo muss es denn hin, aber da steht doch schon etwas??)

Und der Wasserspiegel stieg. Zwei Zentimeter pro Stunde.

Selbstverständlich hat es zwischendurch auch geregnet. :engel

Erste Niveauergebnisse zeigten sich, die Wasserbausteinwände vom Einstieg waren unterschiedlich hoch, eine Steinlage, das kann man fix korrigieren.

Und der Wasserspiegel stieg.

Tja, die endgültigen Niveauergebnisse werden bis zu ihrer Korrektur etwas länger benötigen.
Die beiden Uferwälle sind dank Geolaser mit einem Unterschied von drei Zentimeter gleich hoch, aber sie sind eben etwas zu hoch. Das umgebende Gelände ist nicht ganz eben und die Uferwälle wurden nach dem höchsten Punkt nivelliert was bedeutet das einige andere Geländepunkte welche nicht an den Ufergraben bzw. Uferwall anschließen direkt die Höhe der Kapillarsperre bedingen.

Daher muss diese entsprechend angehoben und das Gelände etwas aufgefüllt werden.

Das ist ganz normal und auch überhaupt kein Problem.

Es sei denn wenn wie beim Einstieg leider die Folie dieses nicht mehr hergibt. Ich muss hier kleben, etwa 10-20cm auf eine Länge von zwei Meter, es fehlen die berühmten paar Zentimeter (auf der geegnüberliegenden Teichseite habe ich bisher einen knappen Meter abgeschnitten, aber das brauche ich hier ja gar nicht zu schreiben:lala)

Die Aufgaben für die nächste Woche:
  • Erde sieben, die Ufergräben müssen mit ca. 40 to befüllt werden
  • Niveau des Umfeldes teilweise anheben
  • Folie kleben
  • Überlauf ausschachten (sollte es einmal regnen benötige ich ihn schon:mad:)

Hier ein paar Bilder vom jetzigen Zustand, es ist ein Teich geworden. :oki

comp_Füllung0001.jpg  comp_Füllung0004.jpg  comp_Füllung0005.jpg  comp_Füllung0006.jpg 

Der nächtliche Regen hat die Schaumkronen vom Pflanzen aufgelöst, die Schwebstoffe setzen sich ab.
Und ich habe die ersten Molche gesehen...
 
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Hallo,

es wird Zeit für ein Update.

Etwa 30 to Mutterboden gelangten in der freien Zeit der letzten Wochen in beide Ufergräben, ohne mein Rollsieb wäre das nichts geworden. Dank Thias habe ich noch eine kleine Dränage (16/32 Kies) im Ufergraben angelegt, so wie er werde ich noch alle fünf Meter einen Überlauf aus dem Ufergraben in das restliche Gartenland anlegen. Das Niveaus des Wasserspiegels im Teich muss immer höher sein als das Niveau im Ufergraben, ich muss es kontrollieren können.
Was man den Bildern nicht ansieht ist die partielle Modellierung des Teichrandes, das Gelände war an mehreren Stellen naturgegeben etwas zu tief. Also angehoben, Vlies und Folie waren noch reichlich vorhanden. Danach konnte die Ufermatte zum Schutz der Folie (Eisgang) eingelegt und mit Substrat bedeckt werden.
Immer noch ist der Teich nicht vollends gefüllt, es fehlen 15 cm.
comp_Okt0001.jpg  comp_Okt0002.jpg  comp_Okt0003.jpg 

Nach der Algenblüte begann das Wasser klarer zu werden, alle zwei Tage konnte ich eine Treppenstufe im Einstieg tiefer blicken.
Folgendes Foto zeigt den Klärbereich, man schaut in 1,6 m Tiefe hinunter.
comp_Okt0007.jpg 

Hier etwas ganz wichtiges. Der Überlauf.

Sollte es regnen, tagelang regnen, dann hat man ein Problem.
Der Teich läuft über und man kann nichts dagegen tun. Solange man noch keinen Überlauf angelegt hat lebt man auf Risiko.
Das war daher das Dringendste was ich nach dem Bepflanzen zu erledigen hatte. Ein 160er KG-Rohr sollte als Überlauf reichen, hier habe ich es sehr komfortabel, es endet in einem trockenen Bachlauf, in meinem Bauantrag ist es ausdrücklich genehmigt worden (alle Dachentwässerungen in dem Baugebiet hier dürfen und werden in diesen ehemaligen Bachlauf eingeleitet).
comp_Okt0005.jpg 

Da sieht man den Grund warum der Teich noch 15 cm unter Soll gefüllt ist, meine tiefste Stelle im Umland, selbstverständlich an der ungünstigsten Stelle.
Es ist auch die Stelle an welcher die wenigste Folienreserve vorhanden war, bei meinem blöden Einstieg. :motz
Um auf Niveau zu kommen wurde der Mutterboden abgetragen, eine Betonplatte gegossen und darauf im Dickbett Bahnschwellenimitate aus Beton verklebt.
Solche Imitate fertigt EHL und Hellweg hat die 'originalen' von einem englischen Hersteller im Angebot, diese habe ich auch genommen, sie sehen einen Tick echter aus und sind in verschiedenen Abmessungen lieferbar.

Jetzt kommt das Beste: die Folie reicht, auf den Zentimeter, ich brauch nicht kleben!!:freu
In das Dickbett wurden noch drei Edelstahlbänder eingebettet, an diese werde ich eine zwei Meter lange Edelstahlschiene schrauben welche mir die in die Vliese eingepackte Folie senkrecht an die letzte Stufe drückt.
comp_Okt0006.jpg 

Aber jetzt. Viel, viel Arbeit, Fummelarbeit (danke an meine Frau, die sich das hat nicht nehmen lassen:love)

Der Bachlauf.

Selbstverständlich ist auch er -oder gerade er- noch lange nicht fertig.
12 Meter lang, geradlinig, es ging nicht anders. Die 700 m² Folie war so üppig dimensioniert das sie den Bachlauf mit bedient hat, es ist alles aus einem Stück.
Im Bachlauf sind Moränenkiesel ausgelegt, mit diesen kann ich dann eine wie auch immer gestaltete Wasserführung einstellen.
Am Hang entlang ist ein 80 mm Drainagerohr halb eingegraben und mit einer dünnen Schicht Filterkies bedeckt (wieder danke an Thias für den Tipp!), diese Drainagerohr endet in einer ca. 1 m³ großen Sickergrube. Oberflächenwasser (Regen) welches den Hang hinunterströmen sollte gelangt so nicht in den Bachlauf, die Folie liegt NICHT am Erdreich an, die vielen kleinen Kalkschottersteine sind so gelegt das die Folie etwas absteht.
comp_Okt0004.jpg 

In folgendem Bild ist die Perspektive besser, der Blick ist vom Teicheinlauf hoch zum kleinen Filterteich.
Der Teicheinlauf ist flach, wenn dann der endgültige Füllstand erreicht ist wirkt es noch besser.
Von der Folie sieht man nichts mehr.
Die jetzt noch zu erkennende Ufermatte wird dünn mit Substrat bedeckt und mit Ufermattensaat versehen, davon habe ich reichlich. Für die Kalkschotterwand wollte ich auch Samen (oder Setzlinge) von für diese Bodenart ausgewiesenen Spezialisten verwenden, da ist nächstes Jahr noch Zeit dafür...
comp_Okt0008.jpg 


Bis bald.

comp_Okt0001.jpg  comp_Okt0002.jpg  comp_Okt0003.jpg  comp_Okt0004.jpg  comp_Okt0005.jpg  comp_Okt0006.jpg  comp_Okt0007.jpg  comp_Okt0008.jpg 
 
AW: Naturnaher Schwimmteich von Peter

Hallo Peter,
auch von mir meine Hochachtung für Dein projekt :like: :like: :like:!
Ich bin begeistert ob des guten Ergebnisses, obe der Planung und Deiner Doku - das findet man hier nicht so oft! Gerade die StefanS - Zitate zum Bau haben mir sehr gefallen, besser kann man sie nicht verdeutlichen! Da habe ich noch einiges lernen können :).
 

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