Naturnaher Schwimmteich von Peter

AW: Naturnaher Schwimmteich von Peter

Ich darf hier ein paar Bilder vom Monat September einfügen, in der jetzigen trüben Jahreszeit ist es bestimmt eine willkommene Abwechselung.

Schwimmen ist die eine Sache. Eine schöne Sache.
Wenn der Nachwuchs vor Freude quitscht ist das eine Lebenserfahrung.

Bitte, hier ist sie.
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Ich möchte jetzt an dieser Stelle auch einmal etwas aus dem Nähkästchen plaudern, den Kosten für solch ein Projekt.
Sämtliche Rechnungen, ob es Firmenrechnungen wegen Baggerstunden, ob es Rechnungen wegen LKW-Transport mit Kiessand oder Versandkosten der Wasserpflanzen oder auch den Anschaffungskosten eines Betonmischers bzw. eines Cutters zum Vlies schneiden war, all dies ist erfasst. (Besser gesagt meine Frau hat es erfasst) :bussi

Bitte:
dieser Teich mit Ufergraben (welcher selbstverständlich dazugehört) kommt auf damit insgesamt auf einen Gestehungspreis von 46 € pro m².

Ohne Ufergraben wären die m²-Kosten etwas (wirklich nur etwas) geringer ausgefallen,der Folienminderverbrauch hätte jetzt positiv zu Buche geschlagen.

Nur, geht es darum denn wirklich? Geiz ist billig??

Solch ein Projekt, welches man sich selber gönnt, kostet scheinbar viel Geld.
Man spendiert es sich schließlich selber.

Ich habe bisher nichts, rein gar nichts bereut, ich freue mich auf die folgenden Frühlings- und Sommermonate und die damit verbundenen Aktivitäten meiner Teichpflanzen.
 
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Hallo Peter, ich kann dich in allen Punkten nur bestätigen. Auch der Preis ist völlig in Ordnung. Gutes Material kostet eben seinen Preis. Das was du hier schreibst kann nur jemand nachempfinden der sich auch solch einen Teich selbst geplant und gebaut hat. Bei mir sind das jetzt 15 Jahre her und bin immer noch begeistert spätestens mit dem ersten Bad sind alle Strapazen vergessen. und man ist nur noch glücklich. Bei den zwei Bildern musste ich schmunzeln bei mir sind es jetzt schon die Enkelkinder die bei uns schwimmen lernen. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Spaß und Freude für die kommente Schwimmteichsaison
 
AW: Naturnaher Schwimmteich von Peter

Bei den zwei Bildern musste ich schmunzeln bei mir sind es jetzt schon die Enkelkinder die bei uns schwimmen lernen.

Mhh, *räusper*, *hüstel*, na ja doch, bei mir auch... :freu


Aber jetzt kurz etwas aktuelles. Bei dem heutigen schönen Wetter sind folgende Fotos von den beiden Ufergräben entstanden, die ersten drei vom westlich gelegenen. Dort ist das umgebende Gartenland höher als der Wasserspiegel des Teiches. Die Kiesdränage im Ufergraben führt zum Ablauf in das umgebende Gartenland, an dieser Stelle ist es tiefer gelegen (fallendes Gelände) und dort ist auch die Sickergrube für die Dränage der Bachlaufwandung.
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Ich hatte bis jetzt bereits ausreichend Zeit zum Testen der Niveauverhältnisse bei Starkregen.
Ohne den Überlauf des Ufergrabens wäre Wasser durch die Kapillarwirkung der Ufermatte 'rückwärts' in den Teich gelangt denn der Teich hatte von Anbeginn seinen Überlauf erhalten! Selbst bei andauerndem Regen ist das Teichniveau konstant geblieben aber der Ufergraben wurde immer höher befüllt...

Der östliche Ufergraben liegt tiefer, das dort umgebende Gartenland ist etwa 10 cm tiefer als das Teichniveau. Auf den folgenden Bildern kann man diesen Niveauunterschied erkennen, auch das kleine Überlaufrinnsal des Teiches ist zu sehen.
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Ohne die Dränage wäre es bestimmt nichts geworden mit dem gleichmäßigen Niveau im Ufergraben.

Es ist noch genug Zeit bis die Bauerei weiter gehen kann so im April, bis dahin habe ich noch genug Gelegenheit zum Spielen mit der Folie, einmal etwas höher heben, dann wieder tiefer etc.

Bisher ist es immer gelungen das Wasserniveau des Teiches über dem des Ufergrabens zu halten, auch bei dem westlich gelegenen wo das Gartenland zum größten Teil höher liegt.
 
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Ich hab den Thread erst jetzt entdeckt und komplett gelesen... es war sehr interessant und respekt für dieses Riesenprojekt.

Hoffentlich geht die Baudoku weiter im Frühjahr...
 
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Hallo Peter,
herzlichen Glückwunsch zu dieser gigantischen Anlage.
Sehr beeindruckend ist auch die detaillierte Beschreibung - herzlichen Dank dafür.
Ich habe zwar noch nicht alles gelesen, aber werde dies demnächst nachholen.
Weiterhin viel schaffenskraft wünscht Dir
Markus

PS: Auch mein Traum ist schon seit langem ein Schwimmteich, da aber Flächenkollektoren
unserer Erdwärme im ganzen Grundstück verlegt sind - wird dies vermutlich ein Traum bleiben.
 
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Hallo,

und heute ein kleines Update, ausnahmsweise ohne Bilder.:augenbraue

Ich zitiere mich -noch vom Planungsstadium her- einmal selber:
Windrichtung beachten (Bewuchs des Gartenlandes)

Wir hatten wieder einmal kräftigen Westwind, recht genau auf meinen Überlauf hin ausgerichtet. Die letzten Tage hatte sich auf der 250 m² großen Wasseroberfläche eine sichtbare Haut gebildet, so eine Mischung aus Kahmhaut, Schwebealgen und auch Blätter- oder Pflanzenrückständen, nicht wirklich schlimm.

Dieser ganze Film dümpelte heute morgen, bei herrlichstem Sonnenschein, an der Überlaufecke vor sich hin, ich meine es waren ca. 15 m² Wasseroberfläche.
Den Wasserspiegel habe ich durch Speisewasserzufluss um 2 cm angehoben -dabei natürlich den Überlauf temporär um diesen Betrag erhöht-, das entspricht so um die 5 m³ Wasservolumen.
Dann den Überlauf wieder auf den Normpegel abgesenkt, sprich den künstlichen Damm entfernt.
Somit ist der Teich hier zielgerichtet abgelaufen, ich konnte richtig zuschauen wie die unerwünschten Oberflächenfremdkörper samt Schwebealgen in den Überlauf entschwanden.
Nach einer Stunde war auch der letzte Rest entschwunden.

Diese Methode fängt an mir sympathisch zu werden.;)
 
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Hallo Peter,
Deine Methode bekommt mir bekannt vor ;)! Ich habe heute, wo der Teich sich deutlich aufgewärmt hat (für mich erkennbar an Algenaktivität), den Filterdurchlauf leicht angehoben. Vor zwei Wochen habe ich von Winterumlauf auf Trofi umgeschaltet.
Die Folgen der Maßnahmen sind nach wenigen Stunden erkennbar, danach läuft das System wieder ganz ruhig.. . Vor einer Woche hatte ich den Teich wie Du nachgefüllt, was die Effizienz des Skimmers (Schwerkraft!) deutlich verbessert hat (und den Durchfluß leicht erhöht).
Darum finde ich Deine Maßnahme genau richtig :)!
 
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Fast ein Jahr nach dem Verlegen der Folie wird es Zeit für einen kurzen Bericht über den derzeitigen Entwicklungsstand meines naturnahen Schwimmteiches.

Das Wichtigste vorweg: das Wasser ist glasklar, manchmal klar.

Die Sichtweite ist die volle Schwimmbahnlänge, das sind etwa 18 m. Unter Wasser mit Brille kann man von einem Ende bis zum Anderen schauen, ein Schwarz/Weiß Kontrastbild ist eindeutig zu unterscheiden. Nach einem Starkregen oder auch nach Witterungsumschwüngen sinkt die Sichtweite für einen bis drei Tage auf etwa drei Meter um dann recht schnell wieder anzusteigen.

Eventuell noch wichtiger, das Wasser ist wunderbar weich auf der Haut, sehr angenehm, so mehrere Badegäste.

Aber der Reihe nach, einiges wurde bereits in früheren Postings in anderen Beiträgen angerissen.

Im März kam es zur Algenblüte, wie das nun einmal so ist. Das Wasser wurde langsam wärmer, die Pflanzen waren noch nicht so weit und die Algen hatten Nährstoffe. Es bildeten sich Schwebealgen welche bei mir hauptsächlich an der Oberfläche schwammen. Den Teich habe ich um etwa zwei Zentimeter überfüllt und bei einer günstigen Windrichtung (sie schob die grüne Kahmhaut in Richtung Überlauf) der Überlauf auf Normalniveau geöffnet. Nach einer halben Stunde war alles erledigt, die gesamte Algenhaut war weg. Nach einer Woche das Ganze noch einmal, da war es bereits deutlich weniger.
Die kleinste Sichtweite lag damals für eine Woche bei etwas über einem Meter wobei ich die Färbung, wenn man so etwas überhaupt so nennen will, mit etwa grau/grün angeben möchte.

Gleich weiter mit dem Thema Wind.
Er ist der Bestimmer!
Ein Skimmer, sei er noch so groß, kann immer nur lokal wirksam sein. (bei absoluter Windstille hat er seine größte Reichweite)

Mein Fazit: Bei großen Teichen richte dich bei gewünschten Oberflächenströmungen nach dem Wind, er bestimmt in welche Richtung die Oberflächenschwebstoffe getrieben werden.

Ab Mitte April wurde das Wasser dann glasklar, die Pflanzen kamen.
Ende Mai wurde es nochmals interessant, die vielen mächtigen Weiden bei mir blühten und der Samen flog zwei Wochen lang umher. Ich kann es nicht ändern, die Bäume stehen auf öffentlichem Gelände. Es sah aus als ob Watte auf der Teichoberfläche schwimmt, also habe in diesem Zeitraum geskimmt, gekäschert und mit dem Überlauf gearbeitet. Aber immer auf meinen Freund, den Wind geachtet…

Die Pflanzen wuchsen und wachsen langsam, aber stetig. Ein paar Sorten waren nicht mehr zu sehen, einige kamen später und ein paar viel später, jetzt erst. Zum Beispiel hatte ich die Morgensternseggen bereits abgeschrieben, dann kam ein Exemplar, jetzt zwei weitere. Genau so mit der Wasserminze usw.
Andere gehen so richtig los. Ufersegge, Wasserschwertlilie und andere als invasiv bekannte Arten, ich behalte sie im Auge.
Nachgepflanzt wurde so einiges, Sumpfdotterblume, Riesenhechtkraut und noch ein paar Zwergigelkolben, um die wichtigsten aufzuzählen.

Etwas fürs Auge darf auch nicht fehlen, die Seerosen.
Zu den drei Sorten von Werner: man bekommt sie, man pflanzt sie und man betrachtet umgehend ihre Blüten, so ist das bei ihm.
Von einem anderen gestandenen Züchter steht noch eine Wanvisa in ihrer Pflanzschale, die erste Blüte schiebt ganz langsam.
Mitte Juni, bei klarstem Wasser, hatten die gefühlten eine Million Kaulquappen den Teich verlassen und die ziemlich real geschätzten über einhundert Molche ihre Babies halb groß gezogen. Jetzt kam ein anderer Gast, diesmal aus dem Teich, von ganz unten.

Meister Mulm gab sich die Ehre.

Es stiegen Mulmfladen auf, bis Untertassengröße, ein paar Millimeter dick. Bei fallenden Temperaturen sanken sie zwar wieder ab um dann bald wieder aufzusteigen. Diese Mulmstücke lassen sich natürlich sehr gut abkäschern, irgendwie möchte man sie doch loswerden.

Meine erste Teichreinigung fand statt und es war gleichzeitig die Feuertaufe für den [thread=35231]Impellerpumpensauger[/thread]. Die Saugleistung von 12 m³/h ist ausreichend, es sollte aber auch nicht wesentlich weniger sein. Auf der Saugseite war anfangs ein 38 mm Schwimmschlauch angeschlossen (10 m lang) der später mit weiteren 12 m 32er Schwimmschlauch verlängert wurde. Bemerkenswerterweise sank die Saugleistung bei der zusammengesetzten vollen Schlauchlänge auf etwa 60 % gegenüber der anfänglichen. Als Saugvorsatz wurde der Flach_Saugvorsatz verwendet, man zieht ihn rückwärts über das Substrat, der leichte Mulm wird abgesaugt und schwerere Objekte bleiben liegen. In einer Stunde schafft man im Pflanzbereich etwa 15 m², der Schwimmbereich mit knapp 60 m² Fläche war in knapp drei Stunden blank.
Das abgesaugte, mit Nährstoffen versehene Wasser floss in den Ablauf, folglich musste nachgespeist werden. Eine Stunde Absaugen erfordern drei Stunden Nachspeisen.

Ein Wochenende –ohne Stress- war für den gesamten Teich nötig.

Die Führungsstange für den Saugvorsatz hat eine maximale Länge von sechs Meter, darüber hinaus wäre es nur äußerst schwer zu bewältigen.
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Generell muss man sich eingestehen, dass alles, was außerhalb der möglichen Reichweite des Saugkopfes liegt sich auch außerhalb der menschlichen Kontrolle befindet. Man übergibt die Regie für diese Bereiche an die Natur. Ob dies in diesem Falle so gewünscht ist lasse ich einmal im Raum stehen.
Unbewusst war der Unterwasserwall bereits bei der Planung ausreichend massiv bemessen worden und einen betonierten Ringanker hatte ich ihm auch noch spendiert. Jetzt jedenfalls bin ich heilfroh darüber, man kann auf ihn rings um den Schwimmbereich herum gehen und ganz prima absaugen! Genau so von dieser Stelle auch den Pflanzbereich, von Innen nach Außen. Der Schwimmschlauch schwimmt mit voller Länge schwerelos im Wasser, man steht und geht auf dem Unterwasserwall und hat praktisch nur die Teleskopführungsstange gewichtsmäßig zu bewegen, was aber trotzdem schon mehr als genug ist.

Mein Fazit: Zur Teichreinigung, insbesondere des Schwimmbereiches ist es hilfreich wenn der gesamte Bereich mittels Teichsauger (Teleskopstangen) erreichbar ist, ein begehbarer Unterwasserwall könnte eine Hilfe sein.

Mit meiner Eigenkonstruktion eines [thread=35572]Kastenskimmers[/thread] bin ich nach wie vor unzufrieden, bisher fehlte die Zeit das zu ändern (es wird wohl etwas für die kalte Jahreszeit) und so pumpt die 12V Ecomax pro Stunde, wenn ich sie einschalte, ihre 10 m³ Teichwasser hoch in den kleinen naturnahen Pflanzen-filter-teich um von dort über den Bachlauf zurück in den Schwimmteich zu fließen.
Fadenalgen konnte ich im Schwimmteich noch nicht entdecken, nicht eine Einzige. Oben im Filterteich waren einige, an den Tannenwedeln saßen sie, an den kleinen Krebsscheren und zwischen den Seggen. Ich entferne sie von Zeit zu Zeit, momentan musste eine ganze Schubkarre voll mit Seggen aus dem kleinen Filterteich entfernt werden, es war ganz einfach zugewuchert.

Der Ufergraben, ja da wächst es. :bruell

Die Gründüngung (irgendein Kohl) des gekauften Ackermutterbodens ist entfernt, ein paar hundert wirklich üble Unkräuter auch. Die Ufersaat scheint hauptsächlich aus Gräsern zu bestehen und auf dem Uferwall keimt es nur ganz spärlich.
Aber wie sagen die Experten: abwarten! So ganz langsam scheint es sich zu bestätigen, einige Wildblumen (noch nie gesehen) fangen an zublühen und wie gesagt auf dem Uferwall geht es ganz langsam los.

Nach dem vielen Text noch ein paar aktuelle Bilder, bis zum nächsten Mal!
Vom Einstieg nach vorn:
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und nach hinten:
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der vordere Regenerationsbereich:
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und ein paar Gesamtansichten:
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