OASE, Fadenalgenvernichter

Re

ich wollte mir den Teich anschauen
dessen Besitzer solche Angst vor Energie-abbau durch Biomasse hat.
nachdem wir wochenlang darüber schwatzten

und ihn
"durch die Blume"
freundlich !
auffordern unserer Wissen zum Thema auszubauen :D ;)

nicht böse gemeint !
 
Ich will einmal die Frage aufgreifen "warum verkaufen die das Zeugs dann ?". Ganz einfach: Weil es vordergründig funktioniert ! Alle Algenkiller (nicht nur die von Oase) enthalten Zellgifte, zumeist auf der Basis von Kupfer. Und das bringt die Algen ganz einfach um, sie sterben ab, der Kunde sieht einen tollen Effekt und ist begeistert - gut angelegtes Geld ! Zumal auch meist solche Kunden das Produkt kaufen, die schon alles glauben probiert zu haben (haben sie natürlich nicht, sondern sind immer irgendwelchen angeblichen Wundermitteln hinterhergerannt) und entsprechend verzweifelt sind.

Das Problem ist: Das Zeugs muss korrekt dosiert werden (das steht überall drauf !), sonst greift es nicht nur die Algen an, sondern auch alle (!) anderen höheren Lebewesen. Wer aber kennt schon den genauen Wasserinhalt seines Teiches ? Die allermeisten multiplizieren doch ganz einfach die maximale Länge mit der der maximalen Breite mit der maximalien Tiefe ihres Teiches und kommen so zu einem viel zu grossen Wasservolumen. Dieses legen sie der Dosierung zugrunde und schreien entsetzt in den Foren auf, weil das grosse Sterben beginnt...

Aber nehmen wir einmal an, das Wasservolumen ist korrekt ermittelt und das Mittel entsprechend dosiert worden; auf den meisten Packungen steht ausdrücklich vermerkt, dass die abgestorbenen Algen abgefischt und entfernt werden müssen - ein ziemlich unsinniger (da unrealistischer) Hinweis, ausserdem ist der Kunde ja schon glücklich, weil die Algen eingehen. Nimmt man die abgestorbene Algenmasse aber nicht aus dem Teich, gibt sie die in ihr gebundenen Nährstoffe ziemlich schlagartig wieder an das Wasser ab - Futter für die nächste Algengeneration, die mit einiger Verzögerung loslegt. Und das ist auch gut so, denn der Hersteller muss schliesslich auch etwas verdienen, oder ?? Unglücklich allerdings, dass auch die höheren Pflanzen durch das Kupfer angegriffen wurden und sich langsamer erholen als die einfach gebauten Algen. Das heisst: Die nächste Algenplage ist schlimmer als die, die man gerade "beseitigt" hat. Denn die höheren Pflanzen fallen als Nährstoffkonkurrenten für die Algen für erhebliche Zeit zumindest teilweise aus. Und, nicht zu vergessen: Das Kupfer wird nicht aus dem Teich entfernt, sondern reichert sich an, zum grossen Teil locker im Schlamm, wo es dann wieder freigegeben wird, wenn man einmal in den Teich einsteigen muss, durch das Absaugen von Schlamm (wenn das Wasser wieder in den Teich zurückgeleitet wird) usw. Will heissen: Selbst für diejenigen, die ursprünglich korrekt dosiert haben, wird die Anwendung in der Folgezeit immer schwieriger.

Und, ja, die Ursache, nämlich zu viele Nährstoffe im Wasser, beseitigt man so natürlich noch nicht einmal ansatzweise. Will heissen, dass den verzweifelten Käufern dieser Produkte das Problem und damit die Verzweiflung erhalten bleibt.

Warum also werden diese Produkte ohne entsprechend deutliche Hinweise angeboten ? Für mich die einzige Antwort: Aus Skrupellosigkeit.

Beste Grüsse
Stefan
 
Ok karsten, ich dachte schon....

Habe einen relativ großen Teich gerade in Arbeit ( ca. 8 x 10 m groß ) und bereits einen kleineren Teich seit einigen Jahren "in Betrieb".

Und genau dieser Teich ist grün... und jeden Tag werde ich von meiner Frau genervt mit der Frage " was kann man bloß gegen die Algen tun" .

Dann fange ich an, ihr in blumigen Worten zu erzählen, dass es dagegen eigentlich nicht vernüftiges gibt , außer eine große, stromfressenden, Filteranlage zu installieren ( neben Unterwasserpflanzen natürlich, aber die sind da.. )
Nun hat sie dieses Produkt entdeckt und den Rest kannst du dir ja vorstellen......... :cry: :cry:
Verstanden ;)

Aber OK, werde demnächst mal einige Fotos ins Album stellen, von meinem alten und neuen Teich(n)

Gruß :D
 
Na, klappt doch... :D

Tja, Bubi, das ist eben DAS Thema bei kleinen Teichen: Sie sind naturgemäss erheblich anfälliger gegen Düngergaben. Wo man bei einem grossen Teich gerade noch so "schludern" darf, wird es bei kleinen Teichen schnell kritisch. Das wissen aber auch die Hersteller von "Teichpflegemitteln".

Übrigens kann ich der Aussage zu Filteranlagen nicht so ganz folgen: Gegen Fadenalgen machen sie gar nichts (wenn es sich nicht um absterbende, treibende Algenknäuel handelt, die im Skimmer landen - quietschfidel lebende Fadenalgen haften nämlich am Untergrund). Gegen Schwebealgen erreichen Filter ebenfalls nichts - allenfalls der UVC Vorklärer, der gegen das eigentliche Problem aber auch nichts ausrichtet: Denn auch dort bleiben die in den Algen gebundenen Makronährstoffe nämlich im Wasser.

Beste Grüsse
Stefan
 
Ich will das ganze nicht ausufern lassen, aber warum sind Teiche mit Filteranlagen ( die ich zumindest kenne ... ) klar.. und haben keine Algen ??? :unsure :unsure

Da kann man schon neidisch werden.
Würde mir bei meinem neuen Teich ( ca . 30 m3 ) gerne so eine Anlage einrichten, jedoch ist der Stromverbrauch und die Anschaffung bei weitem zu teuer . Leider... :cry:
 
@ Stefan : Ich bewundere deine Langmut.
@ Harald : Mehr muss wirklich nicht mehr gesagt werden.
@ Bubi77: Als ich meinen Teich plante,dachte ich es wäre wesentlich bequemer, Wasser zu haben als wöchentlich Rasen zu mähen. Heute weiss ich, dass Rasenmähen bequemer wäre. Ich würde aber nie und nimmer tauschen. Etwas an Pflege sollte schon sein, vorallem im Frühjahr.
Gruß, Eugen
 
Bubi - wirst Du jetzt arg traurig, wenn ich dir sage, dass ich absolut klaren Blick bis zu den 1,20 in die Tiefe habe und die Fadenalgen sich auch in Grenzen halten und - dass ich KEINEN Filter habe?
 

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