Planung + Tipps zum Anlegen eines neuen Naturnahen Teichs

Hi Jan,

der Teich ist auch nach der Generalüberholung immer noch technikfrei:lol

wie Du vermutest siedeln sich nitritabbauende Bakterien ja auch überall auf besiedelbaren Flächen im Teich an (auf Steinen, Pflanzen, Bodengrund, im Mulm ect). Darum brauchts in größeren/großen Teichen auch bei geringem/moderatem Fischbesatz nicht unbedingt Filteranlagen. Ich hatte von 2011 - 2017 auch ne handvoll Koi im Teich, was ohne Filteranlage ging (die wurden halt auch net laufend mit schlecht verwertbarer Getreidekost "gemästet" ;) )
in Pflanzenteichen mit sich selbst ansiedelnder Fauna brauchts eigentlich keine Technik wie exterm mit wasser aus dem Teich versorgte Pflanzenfilter - die gesamte Bepflanzung im Teich macht ja genau das gleiche schon im Teich. Beides muß halt auch regelmäßig mal gesäubert werden - der Schlamm der per Pumpe/ Luftheber hochgefödert im Pflanzfilter "hängen" bleibt oder sich unten am Teichgrund im Laufe der Jahre ansammelt ist zumindest der gleiche wenn net aus übermäßiger Fischkacke/Futterresten bestehend. In naturnahen Teichen ist Schlamm am Boden ja auch ein Lebensraum div. Würmer, Larven ect. (bei meiner Reinigung im Herbst fand ich darin gewaltige Mengen von Glanzwürmern und Tubifex, auch Sumpfdeckelschnecken vergraben sich im Winter gerne. Schlecht wird Schlamm erst dann wenn er so dicht wird das in tiefere Schichten kein Sauerstoff mehr eindringen kann und er dann durch Inkohlung sichtbar schwarz wird (passiert nach meinen Erfahrungen die letzen 30 Jahre erst ab ca. 12-15cm Schlammdicke

MfG Frank
 
Hallo Frank,

Schön, dass du ohne Technik gute Erfahrungen gemacht hast! Bei deiner Teichgröße ist es natürlich nochmal etwas anderes.
Mein geplanter "Pflanzenfilter" ist ja im Prinzip auch nichts anderes als ein intensiv bepflanzter Teil des Teiches.
Bin mal gespannt wie die Schlammentwicklung dann voranschreitet, dadurch dass ich wohl jeden Herbst Biomasse (Pflanzen) entferne und viele Pflanzen + keine Fische drin haben werde denke ich dass es sich wirklich in Grenzen halten wird.
Gut zu wissen, dass der Schlamm sich sichtbar verändert, sollte kein Sauerstoff mehr eindringen können. Auch deine langjährige Erfahrung dass dies ab 12-15cm Schlammdicke passiert ist wertvoll.

Danke für die Infos, lerne hier schnell dazu :)
freue mich schon sehr darauf wenn es von der Theorie in die Praxis geht

Kann jemand zufällig Pflanzen nennen die entweder gut mit Strömung klar kommen oder weniger gut? Es geht mir darum welche Pflanzen ich in der Nähe des Lufthebers pflanzen kann.

vielen Dank
lg Jan
 
Hallo Frank,

Schön, dass du ohne Technik gute Erfahrungen gemacht hast! Bei deiner Teichgröße ist es natürlich nochmal etwas anderes.
Mein geplanter "Pflanzenfilter" ist ja im Prinzip auch nichts anderes als ein intensiv bepflanzter Teil des Teiches.
Bin mal gespannt wie die Schlammentwicklung dann voranschreitet, dadurch dass ich wohl jeden Herbst Biomasse (Pflanzen) entferne und viele Pflanzen + keine Fische drin haben werde denke ich dass es sich wirklich in Grenzen halten wird.
Gut zu wissen, dass der Schlamm sich sichtbar verändert, sollte kein Sauerstoff mehr eindringen können. Auch deine langjährige Erfahrung dass dies ab 12-15cm Schlammdicke passiert ist wertvoll.

Danke für die Infos, lerne hier schnell dazu :)
freue mich schon sehr darauf wenn es von der Theorie in die Praxis geht

Kann jemand zufällig Pflanzen nennen die entweder gut mit Strömung klar kommen oder weniger gut? Es geht mir darum welche Pflanzen ich in der Nähe des Lufthebers pflanzen kann.

vielen Dank
lg Jan
Jan, ich hoffe Du meinst einen Filtergraben - meiner ist 5m lang und 0,40m tief mit schwacher Strömung, so können sich die Schwebeteilchen langsam absetzen. Die Hauptfilter-Anlage wird dadurch sehr stark entlastet. 1mal im Jahr wird mit dem Schlammsauger der Filtergraben gereinigt und in den Garten geleitet - prima Dünger. Bepflanzt wurde er mit 16 niedrig wachsenden Seerosen in 4 großen Maurerkübeln. Manchmal wird auch Fischbrut aus dem Teich hier eingeleitet, die ich dann später verschenke. Willi
 
Hallo Willi, danke für deinen Beitrag.
Ja, man könnte auch Filtergraben dazu sagen, trifft es aber nicht ganz genau. Denn ich habe, wie man in der Draufsicht sehen kann eher eine Gesamtkonzeption, wo der Teich als ganzes die Filterfunktion hat.
Es soll ja ein reiner Pflanzenteich werden (mit allem Getier was sich dort von selbst ansiedelt). Es gibt größere Flachwasserzonen die auch bewachsen sein werden. Die Pflanzenfilterzone ist nochmal stärker bewachsen als andere Zonen, werde es auch Strömungstechnisch so gestalten, dass nach dem Einlauf in die Zone, diese erstmal breiter wird, damit sich das Wasser beruhigen kann sowie sich an tieferen Stellen das Sediment absetzen kann, um dann beim Zulauf in den Teich wieder enger zu werden um eine gewisse Strömung in den Teich zu bringen.

Ich werde den Bau und die Entwicklung des Teiches auch dokumentieren. Sowohl mit Fotos als auch mit Videos (ein weiteres Hobby von mir).
Das würde ich dann alles hier mit euch teilen.

Das Luftheberkonzept stimme ich gerade noch mit jemandem der davon Ahnung hat ab, was die Dimensionierung der Pumpe und des Lufthebers betrifft. Das generelle Konzept hält auch er für möglich. Sowohl die Variante mit dem Luftheber nach der Pflanzenfilterzone sozusagen als Sog, der dann in den Hauptteich fördert, als auch die Variante wo der Luftheber in die Pflanzenfilterzone fördert. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Für mich ist ein separater Filter nicht notwendig.

Über die richtige Dimensionierung des Pflanzenfilters an sich muss ich mir noch Gedanken machen, wenn ich weiß wieviele Liter der Luftheber fördert. Ich werde die Zone aber so groß wie möglich gestalten, bin mit meinem Konzept da denke ich schon nah dran.

lg Jan
 
Es soll ja ein reiner Pflanzenteich werden (mit allem Getier was sich dort von selbst ansiedelt).
Dann kannst du dir die Technik eigendlich sparren. Leite von einer Dachfläche das Regenwasser in den Teich.
Entweder mit einem Trockenfallenden Foliengraben oder so wie Ich mit Wasserdieb und 63er Leitung. Irgend wo läuft der dann ab und zu über und die Nährstoffe ím Wasser werden raus geleitet.

Naja, mach den Luftheber und dann kannst ggf ein paar Reisfische (ca. 3-5 cm) einsetzten. Die sollten in deinem Teich ohne Futter passend sein.
 
Hallo @Tottoabs
Ja, bin jetzt ja mittlerweile auch (wieder) an dem Punkt dass ich es ohne Technik mache. Bis auf Luftpumpe + Luftheber.
Selbst das könnte man ja theoretisch einsparen, aber ich sehe Vorteile an einer Strömung im Teich.
Die Einleitung des Regenwassers von der Überdachung hatte ich ja in der Skizze dargestellt. Da kann ich dann die Regenleitung so lenken, dass es entweder direkt in den Hauptteich, direkt in den Pflanzenfilter, direkt in die Sumpfzone oder direkt in die Wiese geleitet wird.
Fische werde ich nicht einsetzen

Vielleicht gibt es auch noch Meinungen/Hinweise warum eine Strömung (in einem Teich ohne Fischbesatz) wichtig oder unwichtig ist?

Meiner unqualifizierten Meinung nach sorgt die Strömung für einen ständigen Nährstoff- und Gasaustausch im Wasser. Der den Pflanzen und manchen Tieren zugute kommt. Es sorgt für Dynamik und Unordnung, was ja in der Natur zu mehr Vielfalt führt.

Ich tendiere momentan dazu die Strömung möglichst gering zu halten, da auch mit geringer Strömung diese Ziele erfüllt werden können und ich zusätzlich sicher stellen kann, dass sich Tiere, die sich eher bei niedriger - gar keiner Strömung wohlfühlen (soweit ich weiß z.B. Molche, Libellenlarven) geeignete Bereiche haben.
Die Strömungssituation im fertigen Teich werde ich genau (gegebenenfalls mit Uranin) analysieren. Und dann kann ich ja z.B. durch Platzierung von Steinen etc. noch Einfluss nehmen.

lg Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht gibt es auch noch Meinungen/Hinweise warum eine Strömung (in einem Teich ohne Fischbesatz) wichtig oder unwichtig ist?

Ich denke mal ganz einfach.
In jedem Teich gibt es ein Leben und ein Sterben, es müssen ja keine Kot Absonderungen von Fischen sein.
Amphibien wie Froesche oder Molche kommen nicht ohne Nahrung aus, den Kreislauf muss ich hier nicht weiter beschreiben.
Fazit : Lebewesen verdauen und Pflanzen, ob innerhalb oder außerhalb des Teiches sind auch nicht ohne.
Blüten Blätter oder auch Samen sind im Prinzip auch Abfälle von Pflanzen die den Teich ordentlich Schwierigkeiten bereiten können.
Die Kreis Strömung wird dir immer im Teich helfen, egal ob ein Skimmer verwendet wird oder ob du keschern tust.
Aber eine Kreisstroemung kann noch mehr.
Sie bringt den gelösten Sauerstoff in das System Teich in allen Ecken.
Sie bringt die gelösten Nährstoffe an den Pflanzen.
Was auch auch wichtig erscheint : Die Kreis Strömung hat in gewisser Maßen auch Einfluß auf eine Verladung.
Dieser Kreislauf ist also ein Transport Mittel im Wasser das nicht zu unterschätzen ist.
Wenn du in die Natürlichen Gewässer schaust, sind die Flüsse am saubersten.
Warum nicht etwas von Mutter Natur lernen und angemessen übertragen, zum Schaden kann es nicht sein.
Negative Punkte sind mir nicht bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Ron,

kommt halt immer drauf an wo man in den Fluß schaut :rofl .
Je weiter man in die Oberläufe Richtung Quelle (Barben, Äschen, Forellenregion) kommt umso sauberer (weil eben kühler und nährstoffärmer werdend - deswegen sind ja auch Bergseen so schön klar), je länger ein Fluß und je weiter man Richtung warme Unterläufe/zur Mündung (Karpfen/ Blei bzw. Kaulbarsch/Flunderregion kommt umso trüber wirds da auch immer mehr angesammelte Nährstoffe im Fluß mitgeschleppt werden.

MfG Frank
 
@samorai
Danke für deinen Beitrag, ja von der Natur kann und sollte man sich viele Dinge abschauen :)
Ich werde für eine kontinuierliche Strömung sorgen, allerdings auch Bereiche haben, wo die Strömung nicht stark sein wird. Ich denke so habe ich ein dynamisches System was zu einer vielfältigen Besiedelung führt.

@Knoblauchkröte
Wäre schön, wenn die Flüsse noch ungestaut wären, durch Staudämme werden große Mengen an Sediment zurückgehalten die sonst in die Unterläufe gespült werden würden und von dort ins Meer. Das führt dazu dass das effektive Stauvolumen jedes Jahr sinkt, die Unterläufe ihre Ufer ausspülen, wichtige Sedimentabhängige Lebensräume kaputt gehen und, da nicht mehr genug Sediment nachkommt und teilweise ganze Mündungsbereiche weggespült werden.
Diese ganzen Zusammenhänge waren wissenschaftlich kaum erforscht und so gibt es so gut wie keine Staudämme die darauf Rücksicht nehmen. Natürlich kommen dazu noch Auswirkungen auf die Fische, die nicht mehr in ihre Laichgebiete wandern können etc.
Die Sedimentablagerung in den Staubecken wird uns in einigen Jahrzehnten noch teuer zu stehen kommen da die Staudämme dann nicht mehr ihre volle Funktion erfüllen können. Hatte kürzlich einen Artikel darüber gelesen.

Zu meinem Teichprojekt:
Bin im Moment dabei die Pflanzen auszuwählen und deren Platzierung zu planen. Der Luftheber wird in DN75 ausgeführt mit Rohrwanddruckdose (Tschechische Art). Man liest über die Pflanzen teilweise Widersprüchliches im Internet.
Kann ich z.B. den Zwergrohrkolben (Typha minima) Bedenkenlos einsetzen? Habe gelesen, dass die Rhizome die Teichfolie beschädigen können. Auf anderen Seiten steht nichts davon oder dass das Rhizom nur recht dünn ist. Ich setze ja auch auf der Folie nochmal ein Vlies ein, daher denke ich dass ich mir da keine Sorgen machen muss oder? Von Schilf weiß ich, dass das passieren kann.
Werde hauptsächlich Blütenpflanzen einsetzen, aber ein paar (niedrige) Gräser, die sich für kleine Teiche eignen würde ich auch gern setzen.

lg Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Jan,

den Zwergrohrkolben kannste einsetzen, der tut der Folie nichts (auch die großen Artgenossen können mit ihren Rhizomen, die die Konsistenz/Härte einer Fleischwurst haben, keine Folie durchstoßen) Der Zwergrohrkolben wuchert aber genauso munter vor sich hin wie seine großen Brüder :rofl

MfG Frank
 

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