Planung + Tipps zum Anlegen eines neuen Naturnahen Teichs

Hallo Frank,

Danke für die Info :)
Muss nur gucken, ob ich ihn in die Sumpzone oder in die Flachwasserzone setze, vermutlich sogar in die Sumpfzone da ich dort mehr Sonne garantieren kann.
Pflanzen die wuchern machen mir erstmal nichts, muss halt nur immer so weit ausgelichtet werden, dass andere Pflanzen die nicht so konkurrenzstark sind nicht darunter leiden.

Wenn ich den Pflanzplan fertig hab, werde ich ihn hier nochmal vorstellen

lg Jan
 
So, habe den Pflanzplan jetzt so weit dass ich ihn mal vorstellen kann. Natürlich ist das alles Theorie und wird sich in der Praxis etwas anders entwickeln. Aber das ist ja das schöne daran.

Teich Beplanzungsplan.png 

Die gekennzeichneten Bereiche markieren die zu erwartende Ausdehnung nach 2-3 Jahren.
Die verschiedenen Zonen (Sumpfzone, Flachwasserzone, Pflanzenfilterzone etc.) sind natürlich jetzt etwas überlagert, wenn ihr es nicht mehr genau im Kopf habt ein paar Posts zurück hatte ich ja den Aufbau geteilt.

Die grauen Schatten sind in etwa die schattigen bzw. halbschattigen Bereiche.
Ein Paar der Pflanzen (an den Rändern wie Gefleckte Taubnessel, Beinwell, Nieswurz, Goldnessel etc. habe ich dort bereits seit 1-2 Jahren)
Ich bin mir nicht sicher ob ich das Sumpf- Blutauge ins Wasser setzen kann, aber an der Stelle werde ich etwas mehr Sediment vorsehen. Es kommt wohl noch bis zu -20cm Wasserstand gut klar. Vielleicht setze ich aber auch 1-2 Exemplare in die Sumpfzone. Aber andere Pflanzen sind mir in der Sumpfzone wichtiger. Vielleicht wird das Sumpf-Blutauge auch von Berle und Sumpfsimse verdrängt, damit würde ich aber auch leben können. Vielleicht könnt ihr aber auch eine andere Pflanze für den Bereich empfehlen.

Ich werde nach der Pflanzung an offene Stellen (in der Sumpfzone) noch Wiesen-Schaumkraut Cardamine pratensis aussäen.

Alle Pflanzen sind heimisch.

Pflanzen die ich noch auf der Liste hatte, die erstmal keine Berücksichtigung gefunden haben sind:
Sumpf- Ziest Stachys palustris
Wasserminze Mentha aquatica
Schlangen-Knöterich Bistorta officinalis
Sumpf- Wolfsmilch Euphorbia palustris
Mädesüß Filipendula ulmaria
Schwimmlöffel Luronium natans
Froschbiss Hydrocharis morsus-ranae
Zwergbinse Juncus ensifolius
Pfennigkraut Lysimachia nummularia

Wenn ich mehr Platz hätte, würde ich auch diese Pflanzen setzen, leider habe ich nur begrenzt Platz und will den vorhandenen Pflanzen auch den nötigen Freiraum lassen sich weit ausdehnen zu können. Wenn sich nach 1-2 Jahren noch Stellen ergeben, die schlecht oder nicht bewachsen sind, werde ich da ja immer nochmal nachjustieren können und z.B. den Schwimmlöffel setzen.

Meint ihr das wäre ein tragfähiges/sinnvolles Konzept?
Geachtet habe ich auf den ökologischen Nutzen, die Optik (Wuchshöhe, Einsicht in den Teich etc.) die Standortbedingungen und die zu erwartende Ausdehnung. Wem das viel vorkommt, mein restlicher Garten ist mit Pflanzenvielfalt sozusagen zugestopft :D

Vielen Dank!
lg Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Meint ihr das wäre ein tragfähiges/sinnvolles Konzept?
Hallo Jan, mir wäre das alles zu dicht. Für meinen Geschmack würde ich die Tiefzone offen lassen, damit ich auch noch etwas Wasser sehe.

Gruß Peter
 
Hallo Peter,
Danke für deinen Beitrag

Offenes Wasser wird es natürlich geben, die Zonen sind ja so gezeichnet, dass es die potenziellen Lebenszonen der Pflanzen sind. Ich werde wohl nur 2 Zwergseerosen setzen und 2-3 Wasser-Knöterich etc. In der Tiefwasserzone wird es ja kaum Pflanzen geben.

Die gesetzten Pflanzen sollen sich dann langsam ausbreiten und wenn es mir zu dicht wird, werde ich Biomasse entfernen. Da der Teich sehr nährstoffarm sein wird, rechne ich auch nicht damit dass alle Pflanzen stark wuchern, manche gehen vielleicht sogar ein. Aber das nehme ich alles gerne in Kauf.
Mir geht es darum eine große Vielfalt zu haben um einen möglichst großen ökologischen Nutzen zu gewährleisten. Wie ich es auch im Rest des Gartens schon seit einigen Jahren habe.
Hatte dieses Konzept sogar schon ausgedünnt :D vorher war es noch dichter gesetzt.
Hach es gibt einfach zu viele schöne Pflanzen, man muss nichtmal auf Exoten zurückgreifen.
 
Hallo Jan,
also mir gefällt deine Wildnis! Aber ich muss Peter zustimmen: vom Wasser wirst du schnell nichts mehr sehen. Krebsscheren, Zwergseerose und Wasserkanne ist auch bei wenigen Nährstoffen ziemlich viel. Das Sumpfblutauge überwuchert bei mir jedes Jahr die ganze Pfütze nur mit Wasserwurzeln. Das Wasser ist aber auch sauer.
Das ist das Eine, was mir bei deiner Planung aufgefallen ist: Pflanzen, die saures Wasser benötigen ( Blutauge, Fieberklee) stehen mit kalkliebenden zusammen.
Ausserdem finde ich den Rand zu gestreift. Die eine Lichtnelke, die sich bei mir auf dem Rand ausgesät hatte, sah neben der Sumpfdotterblume doof aus. Bei dir ist es gelb, rosa, gelb, rosa.

Ich erwarte mit Spannung, wie sich dein Teich entwickeln wird!

Grüße aus Niedersachsen
Anja
 
Hallo Anja,
Vielen Dank für deine Tipps!
Auf so etwas bin ich angewiesen :) Ich lege ja erst in 3 Monaten los also ist noch viel Zeit um den Plan anzupassen.

Ich werde auf jeden Fall schauen, dass ich kalkliebende Pflanzen und Pflanzen die eher saures Millieu bevorzugen nicht zusammensetze.
Manche Spezialisten die auf sehr saures oder sehr kalkreiches Millieu angewiesen sind muss ich vielleicht herausnehmen. Da werde ich nochmal ein Auge drauf werfen.
Auf welche kalkliebenden Pflanzen nimmst du genau Bezug?

Die Sumpfzone muss ich in solche Streifen einteilen, hatte auch überlegt Pflanzen hintereinander zu setzen, aber die Zone ist ja wie eine Mulde aufgebaut, daher würde das nicht gehen.
Aber auf die Farbkombinationen werde ich nochmal verstärkt achten. Bisher war für mich vor allem die Höhe der Pflanzen für ihre Platzierung ausschlaggebend. Das Muster Gelb - Rosa - Gelb - Rosa ( Sumpfdotterblume, Kuckucks-Lichtnelke, Trollblume, Blutweiderich) Ist vor allem aufgrund der Höhenabstufung so entstanden.

Eventuell muss ich mich entscheiden zwischen Seekanne und Zwergseerose, welche Pflanze hätte eurer Meinung nach einen höheren ökologischen Wert?

vielen Dank!
lg Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan,

also der Pflanzenfachmann bin ich auch nicht. Ich habe nur mittlerweile gelernt, dass die meisten Pflanzen eher Kalk mögen. Wir haben zwei Pfützen mit saurem Heidewasser und ich plane einen Teich, der auch wieder damit gefüllt werden wird. Deswegen gucke ich schonmal, welche Pflanzen da rein passen könnten. Aus den vielen Versuchen meines Vaters weiß ich, was dort nicht wächst: Sumpfdotterblumen, Schwertlilien, Sumpfvergissmeinicht, Trollblumen und der Blutweiderich kümmert auch ziemlich.
Jetzt überlege ich, dass ich einen getrennten, kleinen Sumpf fürs Auge anlegen werde, damit ich nicht auf die schönen Blühpflanzen verzichten muss. Da werde ich dann Kalksteine verwenden. An den Teich kommt ein Moor mit z. B. Blutauge und Wollgras und eine feuchte Ecke mit Fieberklee.

Wie Du siehst, bin ich auch noch bei der Theorie und weiß nicht, was daraus wird. Bisher weiß ich nur ganz sicher, dass sauer nicht jeder Pflanze Sache ist und das Milieu ein nicht unerheblicher Faktor beim Pflanzenwachstum ist.

Viele Grüße
Anja
 
Danke nochmal Anja für deinen Beitrag!
Kleines Update:
Bin gerade dabei eine Liste zu erstellen mit allen infrage kommenden Pflanzen und ihren jeweiligen Bedürfnissen und Eigenschaften.
Aber ich nährere mich schon langsam meinem "Idealkonzept". Tendenziell werden es etwas weniger Pflanzen als ursprünglich geplant die dafür aber größere Bereiche haben werden um sich auszubreiten.

Ich habe mit einem Landschaftsarchitekten gesprochen, der auf Teichplanung spezialisiert ist. Er meinte dass man nur in Ausnahmefällen Vlies auch auf die Folie aufbringt.
Also habe ich mich erstmal von der Idee verabschiedet 2 Lagen Vlies zu verwenden.
Ich werde in die Grube 10cm Sand füllen, darauf ein stabiles (z.B. 900g/m²) Vlies und darauf dann die Folie
Dann werde ich wohl statt EPDM eine qualitativ hochwertige 1mm phthalatfreie PVC-Folie verwenden, da EPDM den Nachteil hat schlecht reparierbar zu sein und wie ich gelesen habe auch so gut wie immer synthetisch hergestellt wird (Synthese-Kautschuk).

Steine, die ich in dem Teich platzieren möchte, bekommen einen Ausschnitt des 900er Vlieses direkt unter dem Stein, so kann eine Punktlast vermieden werden, die Folie ist geschützt ohne den ganzen Teich auskleiden zu müssen.

Die Ufermatten kann ich (dort wo ich sie nicht mit Steinen o.Ä. beschweren kann) mit speziellem Kleber direkt an die Folie ankleben.

Um eine wirksame Kapillarsperre zu haben, werde ich es so planen dass der (durchschnittliche) Wasserspiegel etwas tiefer liegt als die Wiese, die an die Sumpfzone anschließt.

Das erstmal zum aktuellen Stand
lg Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
dass der (durchschnittliche) Wasserspiegel etwas tiefer liegt als die Wiese, die an die Sumpfzone anschließt.

Hallo Jan, lieber umgekehrt, sonst schwemmt es bei Starkregen Nährstoffe aus der Umgebung in deinen Teich.
Also den Teich minimal höher planen, als das Niveau der Umgebung!

Gruß Peter
 
Hallo Peter,
Danke für den Beitrag!

Das ist sicher richtig allerdings habe ich ja eine Sumpfzone zwischen Wiese und Teich, die mittels Uferwall vom Teich getrennt ist.
Der Wall wird ca. 5 Zentimeter über dem Niveau der Wiese liegen. Die Sumpfzone soll ja Nährstoffreich sein. Nährstoffe können also aus der Sumpfzone niemals zurück in den Teich gelangen, die Sumpfzone entwässert dann in die Wiese, bzw bei Starkregen entwässert der Teich Richtung Sumpfzone und dann Richtung Wiese. (Siehe meinen Schnitt)
schnitt-a-as-png.256259

(Der Schnitt ist mittlerweile etwas veraltet weil hier noch 2 Lagen Vlies und eine Pumpe dargestellt sind sowie die Höhen nicht mehr ganz passen, bin schon dabei die Zeichnungen anzupassen)

Der Wall zwischen Sumpfzone und Teich verhindert einen Nährstoffeintrag von außerhalb des Teiches. Insofern war mein Satz auch nicht ganz richtig. Der Wasserspiegel wird nicht minimal niedriger sein, sondern in etwa dem Niveau der Wiese entsprechen (anders als in dem veralteten Schnitt dargestellt).

lg Jan
 
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