Projekt 2016: Teich mit japanischem Hausgarten

Hallo Leute ,

es ist schon eine kleine Weile vergangen, seit dem letzten Post und auch wenn gerade Winterpause angesagt ist,
so ist doch noch die eine oder andere Kleinigkeit an Teich und Garten optimiert worden. Hier nun mein Dezember-Update:

Nachdem auch die letzten Ahornblätter im Wasser schwimmen.....
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… ist dann auch bei mir der Winter eingekehrt und ich habe auch meinen Koi-Teich Anfang Dezember endlich mal komplett abgedeckt.
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Durch die aufwändige Isolierung hält der Teich sehr gut die Restwärme. Selbst bei Außentemperaturen von deutlich
unter Null Grad verliert der Teich nur 0,3 °C in 24 Stunden! Ein Wasserwechsel erfolgt nur alle 2 bis 3 Tage,
jeweils für eine halbe Stunde mit heißem Leitungswasser über einen Schlauch aus dem Haus.
Das hat sich schon letzten Winter bewährt und hat eine Teichwasser-Temperaturerhöhung um 0,5-0,6 Grad zur Folge.
Denn ganzen Dezember und Januar lag ich so mit den Temperauren immer im Fenster von 6,5 bis 8,5 Grad!

Der kleine Medaka-Teich bleibt komplett unabgedeckt. Dafür wurde aber das Ufer vor der Winterpause noch mit
Moos und Steinen weiter verschönert:
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Die oberste Trittstufe auf die Teichterrasse hat noch einen Kanten-Schutz bekommen.
Außerdem kann man so auch bei feuchtem Wetter nicht so leicht ausrutschen. :eek:
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Der Ahorn-Berg bekommt auch noch etwas Zuwachs, durch letzte Schnäppcheneinkäufe :lala5 :)
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Und eine Ecke an der Außenmauer habe ich noch nachbearbeitet und abgeschliffen, damit es einen sauberen Abschluss gibt.
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Das geplante Gartenhäuschen im Japanischen Stil soll auch eine typische schmale umlaufende Veranda auf Stelzen bekommen.
Mit 50 cm breiten Baubrettern habe ich die Abmessungen schon mal ausgelegt, um einen ersten Eindruck zu bekommen.
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Weiter geht's mit dem Januar:

Den Teich hatte ich immer abgedeckt. Futter gab es dann und wann durch eine Luke:
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Den Fischen wars zuerst nicht ganz geheuer, so wurde das Schwimmfutter immer erst zum Schluss angeschwommen :)
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Dann wurde auch mein Weihnachtsgeschenk an mich aufgestellt: Ein Tetsubachi. aus Granit.
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Da ich das geplante Gartenhäuschen auch als Teehaus für die Japanische Teezeremonie nutzen möchte,
soll natürlich auch der Japangarten "Teetauglich" werden. Aus dem kleinen Wasserbecken am Garteneingang
kann der Teegast nun nach dem Betreten des Gartens mit einer Bambuskelle Wasser schöpfen.
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Dann wurde für dieses Jahr das erste mal die Flex ausgepackt und das hässliche alte Stahlgeländer
an der Seite der Kellertreppe abgeflext.
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Jetzt wirkt der kleine Garten optisch gleich etwas größer.
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In einer Bodenfrost freien Periode habe ich dann ein paar Optimierungen an meinem
Gartenweg vorgenommen, was mich schon lange gestört hatte:

Die letzten beiden Steine (am unteren Bildrand) sind einfach zu groß und zerstören die Harmonie,
indem sie eine optische Täuschung verhindern. Außerdem habe ich sie zu dicht an die
Kellertreppe verlegt, was auch blöd aussieht
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Ich habe mich nun entschieden den Teeweg zum Teehaus hin weiter erscheinen zu lassen.
Also müssen die Steine vom Garteneingang her sukzessive kleiner werden!

Da ich keine geeigneten Steine in passender Größe mehr vorrätig hatte, wurde im Steinlager kurzerhand
mit dem Vorschlaghammer erst mal "vorgeformt"....
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...dann zum Einsatzort transportiert und an Ort und Stelle noch die Detailarbeiten verrichtet,
damit sich der Trittstein auch harmonisch einfügt.
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Zum Schluss wurden noch alle "blanken Stellen" des Teegartens mit Moos aus meiner Mooszucht bedeckt.
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Nun bin ich mit der Optik zufrieden :lala5 :)
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Zuletzt bearbeitet:
Zum Start in den Februar ging es weiter mit Graben.

Das hatte ich im Januarpost ganz vergessen zu erwähnen, aber auf einem Foto war es schon zu sehen:
Neben der Treppe zur Teichveranda hinauf habe ich begonnen ein Loch für einen großen Bambus auszuheben.
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Das Loch ist nun 1,30 Meter tief. Da hinein kommt noch eine Rhizomsperre, damit der Bambus nicht ausbüxen kann und auf Wanderschaft geht. :D
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Damit sind die Grabungen für/am/um den Teich herum abgeschlossen!
Den letzte Container mit Aushub hab ich noch in einer Nachtschicht befüllt, damit er am nächsten Morgen abgeholt werden kann.
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Als großen Solitär-Bambus habe ich mir einen "Goldenen-Peking-Bambus" (Phyllostachys aureosulcata 'Aureocaulis')
bestellt, der bis zu 7 Meter hochwerden kann und unserem Idealbild eines Bambus entspricht, mit gelb-goldenen Rohren
und sattem grünen Laub. Er hat zwar auch ein Rhizom, ist aber nicht ganz so aggressiv bei der Bildung von Ausläufern
und könnte sogar bedingt im Kübel gehalten werden. Leckerer Nebeneffekt: Er ist essbar.
Wenn er zu sehr wuchern sollte werden halt öfter mal frische Bambussprossen auf dem Speiseplan stehen! :boah :rotwerd5
Da die Lieferkosten gleich bleiben habe ich dann noch einen tollen nicht leicht zu bekommenen
"Spazierstock-Bambus" (Qiongzhuea tumidinoda) mitbestellt, der auch gerne in Kübeln wächst.
Daraus kann man so Bambus-Spazierstöcke machen die diese dicken knubbeligen Knoten haben,
so wie auch Charlie Chaplin einen hatte. Wenn er also zu sehr in seinem Kübel wuchern sollte
werde ich Spazierstöcke herstellen. ;)

Einen großen alten Blumenkübel habe ich schon mal vorsorglich entleert.
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Meine Trommelfilter-Spülwasserentsorgung habe ich auch weiter optimiert. Zukünftig soll das Spülwasser in einer
kleinen Zisterne gesammelt werde und dann periodisch über eine Schmutzwasserpumpe und durch einen PE-Schlauch,
der unterirdisch verlegt wird, in den hinteren Gartenteil zur Pflanzenbewässerung gepumpt werden.

Dafür habe ich zunächst mal ein 35mm Loch aus der Treppenbox heraus gebohrt durch das der Schlauch dann
herausgeführt wird und hinter dem Bambus im Boden verschwindet.
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Tja, alles vorbereitet, jetzt muss die Bambuslieferung nur noch ankommen :D
 
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Keine Frage, der Mann hat einen klaren Plan!

Bin gespannt, wie es bei meinem nächsten Besuch aussieht. Keine Frage, sicher richtig gut!
 
Moin,
der Bambuspapst aus Baden Baden sagte immer "Bambus im Kübel ist übel".

Ja, grundsätzlich gebe ich ihm recht, ABER ich denke:

Ein bestenfalls nur bedingt wintertauglicher Bambus im Freiland, bei unseren Kälteeinbrüchen im Winter, ist übler :)

So toll mein Spazierstock-Bambus auch aussieht, er ist leider ein bisschen ein kleines Mimöschen :D
 
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Keine Frage, der Mann hat einen klaren Plan!

Bin gespannt, wie es bei meinem nächsten Besuch aussieht. Keine Frage, sicher richtig gut!

Danke für die netten Worte, ich freue mich schon auf seinen nächsten Besuch. :)

Aber Anhänger nicht vergessen, oder wolltest du nur Kieselsteinchen im Kofferraum mitnehmen? :D ;)
 
Ich stelle mir das japanische Teehaus unglaublich schwer vor, ich gehe dabei von Verzierungen im Holz aus.
Dann das Dach, wo jedes Segment einer "Rutschbahn" aenhnelt und wieder mit Verzierungen.
Der Dachstuhl hat es auch in sich.

Wie willst du die Segmente bauen?
Gibt es eine Art Schablone für die Hauptsparren.?
Und der Dachbelag so richtig aus Holzschindeln, wie es früher üblich war?
Könnte mir gut eine Bauzeit von bis zu einem Jahr dafür vorstellen.
 
Hallo Samorai,

diese gigantischen, tollen und ultra-komplizierten Dachkonstruktionen findet man eher bei Tempeln, Schreinen und Pagoden.

Die ganze Teezeremonie ist jedoch seit dem Teemeister Sen no Rikyū (lebte im 16. Jahrhundert) sehr eng mit Zen
und dem wabi-sabi-Stil verknüpft. Man könnte überspitzt formulieren: Ein schlichter, unpompöser "used-look".

Der Teegarten spiegelt eine idealisierte japanische Berglandschaft wieder und das Teehaus ist einer einfachen Bauernhütte
des 16. Jahrhunderts nachempfunden. Alles ist also bewusst schlicht gehalten, um dem Gast die Möglichkeit der inneren Einkehr zu geben.

Praktischer Weise haben wir hier in Stuttgart das Linden-Museum, die in ihrer Südostasien-Abteilung einen Japan-Bereich haben.
Dort haben sie mehrere alte einfache japanische Häuschen und sogar ein Teehäuschen aufgebaut.
Ich glaube das ist einzigartig in Deutschland, da hier auch immer wieder mal Japanologie-Studenten eine Exkursion hin machen.
Ich habe mir da mal die Dachkonstruktionen angeguckt, das kann man gut nachbauen.
Als authentische Dachbedeckung kämen Rinde, Schilf oder Holzschindeln in Frage.

Ich bin aber momentan noch am austüfteln ob und wie ich ein etwas prunkvolleres Dach draufsetzen könnte.
Es soll ja kein reines Teehäschen sein, sondern ein Japanhäuschen, das für verschiedene Dinge genutzt werden kann.
Ich finde da darf man dann auch ein bisschen repräsentieren.
:lach

Noch ein paar Links für Interessierte:

Wikipedia-Link japanische Teezeremonie: https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Teezeremonie
Wikipedia-Link Sen no Rikyū: https://de.wikipedia.org/wiki/Sen_no_Rikyū
Wikipedia-Link Wabi-Sabi: https://de.wikipedia.org/wiki/Wabi-Sabi
Linden-Museum Stuttgart: https://www.lindenmuseum.de/
Sehr ausführliche Seite zum Chado (Teeweg): http://teeweg.de/de/
 
Hallo zusammen,

das gute Wetter am Wochenende hat mich wieder ein Stückchen weiter voran kommen lassen. :cool:

Bereits am Mittwoch, als ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, hatte da etwas vor unserer Tür auf mich gewartet....
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….und um die Hausecke herum stand ein zweites Paket, mit dem Spazierstock-Bambus und der Rhizomsperre.


Am Samstag habe ich zunächst die Rhizomsperre (2mm PE) mit der Handkreissäge gekürzt, da anderweitig kein durchkommen war.
Und so soll es ja auch sein! :)
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Dann habe ich die massive Verschluss-Schiene montiert.
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Gut gemessen! Die Sperre passte genau in das vorbereitete Loch. :D
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Das Loch habe ich dann mit meiner Spezial-Bambuserde-Mischung aufgefüllt:
¼ Komposterde + ¼ Torf + ¼ Tongranulat + ¼ Gartenerde, und darüber eine Deckschicht von 5cm Pinienrinde.
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Noch etwas ausrichten..... und fertig.
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Noch ist der Bambus mit seinen 2,80 Metern im Teenager-Alter.
Ganz ausgewachsen wird er mit seinen 7 Metern den Schornstein (links hinter ihm an der Hauswand) überragen!
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Auch der kleine Bambus bekam meine Spezial-Mischung in seinen Kübel.
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Und fertig eingetopft. :zufrieden2
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Der morgendliche Kontrollblick auf den Teich und den Japangarten aus unserem Treppenhausfenster
ist jetzt um den Bambus erweitert worden :D
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Am Sonntag habe ich noch die zweite Granit-Laterne neben dem Tetsubachi aufgebaut.
Sie ist eine 'Kasuga', eine der ältesten und beliebtesten Formen von Japanischen Steinlaternen.
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Meine kleine Granit-Laterne auf dem gegenüber liegenden Mini-Hügel ist übrigens eine
'Rokkaku Yukimi' (=Schneebetrachtungslaterne).
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Am Sonntag Nachmittag kam dann der Regen. :(

Da habe ich halt angefangen das alte Gartenhäuschen von innen her abzureißen, so bin ich wenigstens trocken geblieben :D
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