AW: Schlammsauger Eigenbau
Liebe Teichfreunde!
Also grundsätzlich muss ich Luci schon zustimmen:
Ein Karpfen (=
Koi) MUSS nicht in einem trüben Wasserl leben,
denn ich beobachte diese Fische seit vielen Jahren in den wiener Donauauen
und da tauch ich ja sicher nicht, wenn die Sichtweite so toll wie in einem mudpond ist.
(Die schwankt je nach Jahreszeit zwischen 0,5 und über 5 m.)
Während die Klarheit den Karpfen offenbar schlicht egal ist (ihr Sehsinn ist ja nicht sehr ausgeprägt),
so leben die dort doch in abwechslungsreichen Unterwasserlandschaften
mit Schotterhängen und Schlammebenen, mit freiem Schwimmraum
und mehr oder weniger dichten Beständen aus unterschiedlichsten Pflanzen
(hauptsächlich Myriophyllen und diverse Potamogetazeen).
Als Wildschweine des Wassers gründeln die den Schlammboden durch
(den Kies nie!) und zupfen und fressen von den Pflanzen.
Genau so stell ich mir ein Karpfenparadies vor
und auch wenn´s vielleicht manche jetzt nicht glauben,
schwimmen dort ganz ohne jegliche menschliche Pflege auch mehrere große Koi herum;
so ganz orange (weiss nicht wie die heissen, aber die kommen eh nicht, wenn man sie ruft).
Mit einem klaren, aber pflanzenlosen
Koiteich hat das aber nahezu nichts gemeinsam:
Da wird nicht gefüttert, es gibt kein UVC, keinen Brottrunk, keine Milchsäure,
aber
Reiher, Störche und gefährliche
Frösche (die bringen vielleicht Krankheiten!);,
den Tierarzt sehen die nur, wenn er zufällig vorbeischwimmt
und dann hat er keinen weissen Kittel an, sondern ist in der Regel pudelnackig.,
Im Winter frieren die Altarme bis zu 25 cm dick zu und trotzdem wird nicht geheizt,
keine Styrodurabdeckung und keine "Teichbälle" erfreuen die in der faden Jahreszeit,
für Eisfreihaltung sorgen nur selten die Biber, die einen am Ufer stehenden Baumriesen fällen,
aber die Lobau-Koi erfreuen sich dennoch seit seit Jahren bester Gesundheit.
Offensichtlich brauchen sie das alles nicht bzw. nur,
wenn sie in hohen Dichten in beengten Verhältnissen leben müssen.
P.S.: Mit den erbarmungswürdigen Käfigvögeln will ich lieber überhaupt nichts vergleichen,
aber es zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Geschichte,
dass die Viecher umso unnatürlicher gehalten werden,
je robuster sie sind.