Tauender Schnee/Eis .... Fischkiller ?

AW: Tauender Schnee/Eis .... Fischkiller ?

Hallo Flohkrebs,

grundsätzlich hast du mit beidem recht.

Deshalb lichte ich meine Unterwasserpflanzen auch bereits im Herbst aus, damit nicht die große Masse der Pflanzen im Winter den Fischen den notwendigen Sauerstoff streitig macht. Ich versuche so über den Daumen einen Kompromiß zu finden, dass den Winter über nicht unnötig viele Unterwasserpflanzen vorhanden sind, im Frühjahr aber doch genügend übrig sind um den Algen das Leben etwas schwerer zu machen. Andererseits - wenn das Eis vom Schnee befreit wird kommt Licht ins Wasser - das stimmt. Aber bei den niedrigen Temperaturen freuen sich - wenn überhaupt - eher die Algen als die restlichen Pflanzen weil die Algen bereits bei niedrigeren Temperaturen aktiv werden während der Rest noch Winterruhe hält.

Wasser hat bei + 4 Grad seine höchste Dichte, ist dann also am schwersten und somit auch ganz unten im Teich. Nur ist das bei den meisten Gartenteichen pure Theorie, denn die Durchmischung der einzelnen Wasserschichten kann in einem kleinen Teich tatsächlich nicht vermieden werden, weil einfach zu wenig Volumen zur Verfügung steht.
Die stärkste natürliche Durchmischung (ohne techn. Hilfsmittel) kommt vom Wind. Wenn der weht wird das Oberflächenwasser in eine bestimmte Richtung getrieben und muss dann am Teichrand zwangsläufig nach unten ausweichen, wodurch anderes Wasser logischerweise an der anderen Seite des Teiches von weiter unten nach oben an die Oberfläche verdrängt wird. Je stärker der Wind umso stärker auch diese Wirkung. Im Sommer wird dadurch das Teichwasser auch in tieferen "Schichten" erwärmt, im Winter abgekühlt. Wenn der Teich von einer Eisschicht bedeckt ist kann der Wind das Wasser nicht mischen und somit bleibt eigentlich eine konstantere Temperatur erhalten.

Somit kann man dem Eis auch einen Vorteil abgewinnen:lach

Gruß
Manfred
 
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Hiho,
oder ist es die Temperaturabsenkung durch das Tauen ...

Wie können wir zum nächsten Winter vorsorge tragen, was wollen wir besser machen ...

  • Schnee abschiebern
  • es zu keiner Eisbildung kommen lassen ... sprich Teich heizen
  • Filter durchlaufen lassen
  • Teiche abdecken
  • Teilwasserwechsel durchführen

Viele Fragen bleiben nach dem heurigen, katastrophalen Winter offen .....

1. Nur bei kleinen Teichen möglich, bzw. nicht gefahrlos auf großen Teichen (Tragfähigkeit der Eisschicht). Sollte auch wenn nur zum Ende der Frostperiode erfolgen, das sie während dieser eine isolierende Wirkung hat.
2. wie 1. Nur bei kleinen Teichen finanzierbar, ausser man versucht es mit Sonnenkollektoren. Hier muß man aber ersteinmal auch in die Tasche greifen. Die Steuerung muß selbst geschrieben werden, da die Parameter nicht von der Brauchwarmwasserregellung genommen werden können. Es sollte nur geringe Temperaturschwankungen geben. Auch bestenfalls aus Unterstützung zu gebrauchen um das Wasser bei +4-5 °C zu halten, alles andere wäre köntraproduktiv bei zulangem ausbleiben der Sonne.
3. Wirbelt das Wasser zuviel durch, durch Wasserbewegung noch größere Abkühlung
4. auch nur bis zu einer gewissen Größe möglich. Wohin mit dem Zeg im Sommen, Preis ...
5. auch wieder Teichgröße ausschlaggebend. Von Finanziellen mal abgesehen, muß mehr Energie eingebracht werden als der Teich verliert. Ich habe gut 18m³ abgepumpt und wieder mit Leitungswasser aufgefüllt (1m³/h), brachte 0K unterschied in der Temperatur.

Das Problem ist, das erst die Eis- und Schneeschicht isoliert (wünschenswert), beim Agregatwechsel von fest zu flüssig dann aber dem Wasser die Energie entzieht und es zu einem Temperatursturz kommen kann.

Letztes Jahr hatte ich zwar mehr Kerneis, als dieses dann schmolz war die Außentemperatur aber stabil auf Plusgraden. Ich habe die Pumpen dann angeworfen und der Spuk war nach 2 Tagen vorbei und die Wassertemperaturen gingen nach oben.
Dieses Jahr war 40cm Schnee auf dem nur bedingt tragfähigen Eis, relativ frisch gefallen. Dann kam 2-3 Tage Tauwetter mit leichtem Regen. In einem Tag 30cm Schnee geschmolzen.
Die Energie kann man kaum dem Teich in dieser Zeit wieder zuführen, wenn es danach auch wieder bergab mit den Temperaturen geht hat man die A-Karte.

Zusätzlich spielt die länge der Frostperiode mit. Irgendwann sind auch die Energiereserven aus dem Boden nicht mehr da und es geht Bergab mit der Wassertemperatur. Glücklich sind diejenigen welche den Grundwasserspiegel über Teichbodenniveau haben, hier kommt neue Energie dazu.

Axel
 
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Zu den Fischsterben generell, bin ich überzeugt, das 99% der Fälle von Teichbesitzern hausgemacht sind.

Grüße Reinhard

Lehn dich da mal nicht zuweit raus ... :smoki

Für diesen Winter stimmt das zumindest nicht, bei uns in der Gegend haben fast alle Teiche verluste, selbst Teiche von 500m³+.

Egal wo man hinhört, überall tote Fische ... :(

Auch wenn man an öffentlichen Teichen spazieren geht, hier ne Rotfeder, da ein Karpfen ...

Axel, der diesen Winter verflucht
 
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Servus

Mal ein kurze Zwischenbilanz:

Also Schnee/Eis am Teich lassen

und hoffen das die Fische den Winter/das Frühjahr überleben ... :engel

Gut !

Warum ließt man dann hier immer von Kompl./Teil- Ausfällen ... und erst jetzt, während der Schmelze ...
OK ... viele tote Fische werden erst jetzt entdeckt, aber es gibt auch dezitierte Fälle wo eben dieser Fall eingetreten ist.

Das möchte ich ergründen warum ... da muß doch ein Zusammenhang bestehen :kopfkratz

Halten wir mal fest wo die Todesursache durch diese Punkte schon mal gegeben ist:
  1. Teiche zu wenig Tief
  2. Teiche überbesetzt
  3. Fische nicht geeignet
  4. Gasaustausch kann nicht stattfinden
  5. Sauerstoffmangel

Was nun .... doch die Abkühlung oder der Eintrag von Schadstoffen ... Hmmm ...

Axel, bei Dir war es ein Stör .... das sind "Kaltwasserfische" ... warum nur einer und der andere lebt ?
War der schon Älter ? was hat er in den Algen gesucht ? ... Hmm .. wir können nur mutmaßen ...

In einem Partnerforum schreibt ein User das ihm ein Jumbo- Koi gestorben ist ... 6 Jahre alt und bester Gesundheit ...

Nur so nebenbei Gedacht:
In Koikreisen wird ja auch Vorsorge getroffen ... Warum soll das nicht auch auf Golfisch & Co. anwendbar sein .... das Leben der Fische, egal welcher Art, sollte doch einem jeden der Aufwand Wert sein ... oder ?
 
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Servus

Axel, bei Dir war es ein Stör .... das sind "Kaltwasserfische" ... warum nur einer und der andere lebt ?
War der schon Älter ? was hat er in den Algen gesucht ? ... Hmm .. wir können nur mutmaßen ...

Hallo Helmut,
da waren keine Algen !

Wie ich das sehe muss an dieser Stelle ein toter Koi gelegen haben (Schuppen am Boden).
Da die Stelle mit Eis bedeckt war, an einer Seite die Teichwand, an der anderen die Schläuche von der Tiefenabsaugung kam er nicht mehr zurück, da er ja keinen Rückwärtsgang hat.

Mittlerweile hat das Eis auch einige einheimische Fischleichen ( Nase, Rotfedern, Bitterlinge) freigegeben, dem Zustand nach dürften sie so 1-2 Wochen tot sein.

Ich kann im Moment nur die Leichen abfischen und begraben, i.M. haben wir einen Temperatursturz von 3 auf 0,9°C und heftigen Schneefall, der Winter gibt nicht auf.

Ich versuche zumindest die Temperatur im Teich um 1°C anzuheben, indem ich mit ner 18KW Therme dagegen halte und mittels Pumpe Teich und Warmwasser langsam zu mischen.

Ich komme mir vor wie David gegen Goliath oder Don Quijote, ich kann nicht gewinnen, aber irgend etwas muss man ja tun.

Überall hört man hier bei uns von Fischsterben, teilweise Totalausfälle von großen, langjährigen Teichen ohne Überbesatz.
Todesfälle erst ab Tauwetter. Ich hoffe dieser Winter war ein selterner "Unglücksfall" und wird nicht zur normalität...

Axel (Signatur mit Besatz zusammen gestrichen)
 
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Ach Gott, Axel ... das Ausmaß der Tragödie wird wohl erst jetzt richtig sichtbar ... das tut mir unendlich Leid :(

Ich hoffe das es so klappt, wie du es Dir wünscht ... drücke alle Daumen ...
 
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Hallo Hellmut,
meiner Meinung nach ist der grosse Fischkiller im Winter das H2S,der Schwefelwasserstoff.
Der bildet sich unter anaeroben Verhältnissen in den tiefen Stellen des Teichs.
Da hilft nur der Luftstein im Teich. Damit die Zuleitung nicht einfriert,setze ich zwischen Luftpumpe und Schlauch einen Kondensator der draussen an einer kalten schattigen Stelle steht. Das Ding ist bei mir eine 1,5l Plastikwasserflasche.Dann friert nichts mehr ein u. die Pumpe läuft warm u.trocken. Seitdem (ca.15 Jahre) keine bösen Überraschungen mehr nach dem Auftauen.Da reicht ein 5Watt-Pümpchen! Auch in diesem Winter.

Gruß Hartmut
 
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hallo,

ja der übergang von eis zu wasser ist mit viel energieaufwand verbunden.

z.b. eis im limoglas - so ein kleines eiswürfelchen macht ja so ne limo schön kalt

leider passiert das auch im teich, nur in "etwas" größerem maßtab - leider !

mit der energie die gebraucht wird um 1 kg eis zu schmelzen könnte man auch 1 liter wasser von 0°C auf 80°C erhitzen. :kopfkratz

um die temperatur einigermaßen konstant zu halten bräuchte man schon einen großen "tauchsieder" :lala

noch was zum lesen:

http://www.peter-hug.ch/lexikon/schmelzwaerme

http://www.wissenschaft-technik-ethik.de/wasser_energie.html#kap02
 
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@ Hartmut: Das fällt unter meinen aufgezählten Punkt "Gasaustausch"
Digicat schrieb:
Halten wir mal fest wo die Todesursache durch diese Punkte schon mal gegeben ist:
  1. Teiche zu wenig Tief
  2. Teiche überbesetzt
  3. Fische nicht geeignet
  4. Gasaustausch kann nicht stattfinden
  5. Sauerstoffmangel
[URL='https://www.hobby-gartenteich.de/xf/posts/14/]Quelle[/URL]

@ Mitch & Jürgen ( Goldfisch):
Das würde bedeuten, daß doch das Eis/Schnee schuld ist am Fischsterben .... Der Teich kühlt zu sehr aus. Es wird ja Wasser mit 0°C untergemischt ...
 

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