Zöglinge 2016

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Ihr glaubt es nicht!..... ich jedenfalls kann es nicht wirklich glauben - aber ich hoffe, dass es keine Eintagsfliege ist :engel

Winnie´s Schnabelatmung mit den lauten Geräuschen ließ mich ja nicht los - und auch das Gespräch mit meinem Tierarzt hat meine Sorge nicht wirklich ausgeräumt. Ich habe hin und her überlegt, was ich machen könnte, aber egal was, alle Ansätze scheiterten ja schon im Vorwege daran, dass wir eben nicht wissen, was die Ursache ist.

Gestern Morgen war es dann wieder so heftig - Winnie war zwar fröhlich und als wäre nichts, aber die regelmäßigen Klickgeräusche und die sichtbar heftige Atmung war trotzdem unübersehbar. Dann sah ich eher zufällig, wie sie an einem Blatt der kleinen Esche im Gehege rumknabberte. Da kam mir eine Idee:

Ich bin raus gestiefelt und habe kleine Zweigstückchen mit Blättern oder Samenständen rein geholt von: Sanddorn, Vogelkirsche, Weißdorn, Brombeere und außerdem Beifuss und Wermut - ersterer reine Samenstände, der Wermut noch mit einigen grünen Blättern und ersten Samenständen. Das habe ich alles im Gehege verteilt.
Außerdem habe ich eine Prise von Blacky s Hustenteemischung (Atemfrei Gold) und vom "Saubermann" bestehend aus Wermut, Löwenzahnwurzel, Beifuß, Angelikawurzel, Enzianwurzel, Kalmus, Rosmarin, Artischocke, Mariendistel, Karotten, Rote Beete, Petersilie,Apfel, Banane, Malve im Gehege auf die Rinden gestreut.

Meine Idee war, wenn Winnie an die Esche geht, dann sucht sie vielleicht irgendetwas. Vielleicht weiss SIE ja, worauf sie rumkauen muss, damit es ihr besser geht. Mit den o.g. Sachen habe ich ihr von Kreislauf über Atemwege und Parasitenabwehr bis hin zu Stoffwechsel und allg. Abwehr alles geboten. Ich habe nicht gesehen, ob sie irgendwo dran war, ABER:
heute Morgen hatte sie erstmals seit Wochen KEINE Schabelatmung mehr und absolut KEINE Geräusche :five:super:super:super:super

ich musste immer wieder hinschauen - ich konnte es nicht glauben!

Heute Mittag kam dann besagte Wanne und ich habe Winnie und Willi mit dem Flexarium ins Wohnzimmer ans Fenster gestellt, solange ich im Esszimmer umbaue. (dazu nachher mehr). Nachdem ich Winnie und Willi in ihr "neues" altes Reich gesetzt hatte, bin ich raus gegangen und habe obige Pflanzen frisch rein geholt, da die anderen ja alle der Putzaktion zum Opfer gefallen sind.
Ich habe Winnie dann alle nacheinander hin gehalten, bevor ich sie im Gehege verteilt habe:
Auf einem Sanddornblatt knabberte sie recht lange rum. Als sie dann den Beifuss entdeckte, war sie nicht mehr zu halten. Sie knabberte wie irre auf den Beifusssamen rum und ab und an wechselte sie mal zum Wermut, wo sie sich auch die Samen vor nahm. Nach ca 5 Minuten hatte sie wohl genug und flog gemütlich runter zur Futterschale, um zu speisen :oki

Ich kann das immer noch nicht fassen. Aber sie hat heute wirklich kein einziges Mal Schnabelatmung oder Atemgeräusche gehabt!

Nun zur neuen Wanne:
die ist gigantisch groß und passt wie angegossen in mein Fenster.
Gehege wanne IMG_7957.JPG 

Nachdem ich das alte Gehege ausgeräumt und alles abgesaugt und sauber gemacht hatte, habe ich die Wanne auf den Tisch befördert und das Gehege reingestellt. Dann wurden 12 kg Vogelsand (4 unterschiedliche Sorten) und ein kleiner Eimer Kies aus dem Paddock verteilt. (der dunkle Fleck auf dem Foto ist nicht nass, sondern der Kies). Dann habe ich in der rechten hinteren Ecke einen Miniteich angelegt mit Hilfe einer großen Plastikschale, einer Steinmatte aus der Gartenteichabteilung im Gartencenter und einem Stück Rinde. Eine Krebsschere und irgendein Gras hatte ich noch im Gartencenter ergattert, Feenmoos, einen Ableger von einer meiner Teichpflanzen und Wasser mit ein paar Krabbeltieren drin sind aus Tümpel 1.
Vorne im Gehege steht eine 2. Plastikschale mit Steinmatte drin, auf der die Badewanne der zwei steht, wo ich täglich das Wasser wechsel (dann können sie wählen, was sie wollen). Die Kräutertöpfe stehen hinter dem Mini und die Futterschale steht jetzt unter dem einen Hochsitz, damit die zwei da nicht rein koten von oben.
Da Willi mittlerweile super zu Fuss ist und viel Übung hat, braucht er die vielen Bodenbeläge nicht mehr. Er hat jetzt also nur noch 2 Aufstiege und eine Brücke - dafür aber überall Zweige, die er von der Brücke begehen kann, damit er mit seinen Füßchen nicht immer nur relativ geraden Boden unter den Füßen hat.
Sonst macht er sich irgendwann auch noch die Füße kaputt. Vogelkrallen müssen "greifen" und sie müssen vor allem unterschiedlich dicke Zweige "greifen" - das kann er jetzt. Er hat sogar einen kleinen Sitzzweig auf dem Holzscheit unter der Wärmeplatte :)

Hier die Fotos - es ist soooooo super!:super

Willi IMG_7963.JPG  Willi IMG_7970.JPG  Willi IMG_7982.JPG  Winnie IMG_7967.JPG  Winnie IMG_7983.JPG  Winnie und Willi Gehege IMG_7965.JPG  Winnie und Willi Gehege IMG_7966.JPG  Winnie und Willi Gehege IMG_7979.JPG  Winnie und Willi Gehege IMG_7980.JPG  Winnie und Willi IMG_7962.JPG  Winnie und Willi IMG_7964.JPG  Winnie und Willi IMG_7972.JPG  Winnie und Willi Miniteich IMG_7959.JPG  Winnie und Willi Miniteich IMG_7960.JPG  Winnie und Willi Miniteich IMG_7975.JPG  Winnie und Willi Miniteich IMG_7978.JPG  Winnie und Willi.JPG 
 
Das ist ja fantastisch! In Afrika kann es auch nicht schöner sein! Und toll, wie das Kräuter-Wissen bei so einem Vögelchen funktioniert,dass es genau weiß, was es fressen muss. Dabei ist Winni doch noch ein Greenhorn und keine erwachsene und erfahrene Schwalbe. Bei einem Körner-Fresser wäre das vielleicht gar nicht so aufgefallen, aber da Schwalben ja normalerweise nur Insekten fressen, hast Du das herumknabbern am Blatt ganz richtig gedeutet. Genial!
Und Winni scheint im früheren Leben auch mal ne Kräuterfee gewesen zu sein.
 
Ich weiss nicht, ich glaube fast, dass Schwalben auch in der Natur bei Beschwerden an bestimmte Pflanzen gehen - instinktiv. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Winnie etwas von den Pflanzen quasi abgeknabbert und gegessen hat. Sie hat eher drauf rumgeknabbert . also praktisch die äth.Öle in Minimengen aufgenommen.

Wenn man sich in der Natur so umschaut, geht jedes Lebewesen mit Beschwerden instinktiv an irgendetwas ran, was eigentlich nicht zu seinem Nahrungsspektrum gehört, was aber in dem Fall hilft. Sie wissen alle, dass "gegen alles ein Kraut gewachsen ist" :) Selbst unsere Hunde fressen bei z.B. Verdauungsbeschwerden gezielt bestimmte Wildkräuter.

Vermutlich wurde es bei Schwalben nur noch nie beobachtet, weil niemand auf die Idee käme, danach zu schauen. Wenn man mal eine Schwalbe auf einem Blatt knabbern sehen würde, ohne, dass hinterher von dem Blatt was fehlt, würde man vermutlich eher davon ausgehen, dass sie da irgendwelche Insekten absammeln.

Die Kombination, die Winnie gewählt hat, ist faszinierend:
Wermut und Beifuss wirken beide auf die Verdauung zudem ist Wermut DAS Kraut gegen Würmer ...und gleichzeitig bei zuviel giftig (aus Wermut macht man Absinth)
Beifuss wirkt antibakteriell, antimykotisch und stärkend und
Sanddornblätter sind antimikrobiell also inaktivieren oder hemmen das Wachstum von Bakterien, Pilzen, pathogenen Hefen und Viren.

In der Kombination wäre es für mich nicht überraschend, wenn Winnie eine Mischinfektion mit Parasiten und Bakterien hat.
 
Das "sweet home" der beiden W s wird ja wirklich von Mal zu Mal spannender und perfekter auf sie abgestimmt.
Ich bin wieder mal begeistert Kirstin:five

Ich hoffe, dass Deine Beobachtung von Winnies gewähltem "Kräuterpunsch" auch weiteren Schwalben behilflich sein könnte und vor allem, dass Winnie seine Beschwerden endlich wieder los wird.(oder bereits los geworden ist)

Alles Gute
Bine
 
Wenn Winni die Blätter gar nicht angefressen sondern nur darauf herumgekaut hat, um die ätherischen Öle zu erhalten, dann hat sie sowas gemacht wie "Aroma-Therapie" :). Oder vielleicht auch eine Form von Homäopathie. Interessant. Schlaues Vögelchen. Und intelligente Pflegemama. Das musst Du alles unbedingt Deinem Tierarzt weitersagen.
 
;) wenn Ihr alle einziehen wollt, muss ich aber anbauen :lach

Also mit Homöopathie kann man das m.E. nicht vergleichen. Mit Aromatherapie eher nur indirekt/sekundär.
Wenn Winnie auf den Pflanzen rumkaut, atmet sie die Aromen ja nicht in erster Linie ein, sondern sie nimmt die ätherischen Öle,also die "flüssigen" Inhaltsstoffe/Wirkstoffe mit dem Schnabel auf.
Im Prinzip ist es dasselbe, wie wenn wir eine Tablette von der Pharma einwerfen. Nur sind die Wirkstoffkombinationen, wie wir sie in der Natur natürlich vorfinden, i.d.R. sehr viel vielfältiger und besser aufeinander abgestimmt. Im Grunde betreibt Winnie Phyytotherapie mit Pflanzenpresssäften :)

Heute habe ich mehrere Male einen halben Herzinfarkt erlitten - Adrenalin pur!:what

Ich habe fast den ganzen Tag an der Webpage gesessen -
(jetzt läuft sie :) Ihr könnt also alle Korrektur lesen und bitte in der Plauderecke Fehler und Anregungen etc. anmerken)
- und fast jedes Mal, wenn ich wegen irgendetwas aufstand, bekam ich den Schock meines Lebens, weil da plötzlich etwas hochflatterte und um die Ecke verschwand :staun Bisher war es ja immer so, dass ich mir Winnies Anwesenheit bewusst war. Ich hatte ja die ganze Zeit ihr rythmisches, klickendes Atemgeräusch im Ohr. Jetzt ist absolut gar nichts mehr! Kein offener Schnabel mehr, keine Geräusche und keine Körperatmung. Sie ist einfach top:super.....ich kriege manchmal nicht einmal mit, wie sie anfliegt und auf meiner Schulter landet - und dann schaut sie die ganze Zeit zu, was ich auf der Webpage mache :)

Was mir noch aufgefallen ist: sie fliegt deutlich schneller und flüssiger. Dass sie immer etwas verhaltend/flatterig flog, habe ich der Tatsache zugeschoben, dass meine Wohnung nun mal kein weiter Himmel ist und sie deswegen nicht auf Tempo kommt. Aber jetzt ändert sich das gerade :) ....hat natürlich zum Nachteil, dass ihre Hinterlassenschaften manchmal auch schräg wegfliegen und nicht mehr auf dem Fussboden landen :schuetteln - aber lieber so, als eine kranke Winnie :nett

Und Willi ist in dem neuen Gehege viel mehr unterwegs. Sonst hatte er ja so 2-3 Stammplätze, auf denen er sich aufhielt und kletterte von dort zum Futter/Badewanne und zurück. Jetzt sitzt er jedes Mal, wenn ich schaue, woanders und es scheint ihm richtig gut zu gefallen :)

Hier sind noch ein paar Fotos von heute Abend:

Willi IMG_7994.JPG  Willi IMG_7995.JPG  Winnie IMG_7993.JPG  Winnie IMG_7996.JPG  Winnie IMG_7997.JPG  Winnie IMG_7998.JPG  Winnie und Willi IMG_7984.JPG  Winnie und Willi IMG_7985.JPG  Winnie und Willi IMG_7986.JPG  Winnie und Willi IMG_7987.JPG  Winnie und Willi IMG_7991.JPG 
 
Kaum ist eine Sache in Ordnung, tut sich die nächste auf :grummel
Willi und Winnie geht es gut - sehr gut sogar :oki Heute haben sie beide ein wenig gejagt :) Ich habe Gewitterfliegen vom Misthaufen gekechert (es war so mild, dass wieder welche da waren), habe einen kleinen Pferdeappel ins Gehege gelegt und die Gewitterfliegen dort frei gelassen :smile
Das war ein Schauspiel:oki Beide haben sich gleich mal ein paar der kleinen Flieger aus der Luft über dem Pferdeappel geschnappt. WIlli badet übrigens jetzt 1 x am Tag in der Badwanne und 1 x am Tag im Mini. Das Wasser sieht noch gut aus (habe jetzt 1 x 1,5 Liter nachgefüllt, da einiges verdunstet und weggeplantscht war) und die Pflanzen inkl. Entenflott und Feenmoos sind auch nach wie vor grün und zeigen keinerlei fortschreitendes Absterben :super Ansonsten pflücke ich den beiden jetzt täglich frisches Grün von Bäumen, Büschen und Kräutern auf dem Grundstück in wechselnder AUswahl. Es scheint ihnen zu gefallen, denn zumindest untersuchen tun sie es. Angeknabbert hat WInnie nichts mehr - zumindest nichts, was ich gesehen hätte.

Jetzt, wo Winnie den Schnabel wieder zu hat und nicht ständig die Schnabelatmung zeigt, ist mir etwas andres aufgefallen :(
Ihr Oberschnabel ist zu lang und der Knick vorne passt nicht über den Unterschnabel, wodurch der Schnabel etwas schief verschoben wird :(

Jetzt muss ich morgen erstmal wieder meinen TA kontaktieren, ob er die Spitze kürzen kann. Ich habe nämlich keine Ahnung ob und wie weit das bei Schwalben geht. Bei Hühnern geht das etwas weniger als 1 mm an der Spitze bevor man ins Leben käme und es schmerzhaft würde. Ich habe heute mal versucht, ein paar Fotos mit Stativ zu machen, um das mit dem Schnabel zu erfassen. Sieht man glaube ich ganz gut.

Willi IMG_8032.JPG  Willi IMG_8038.JPG  Willi IMG_8041.JPG  Winnie IMG_8049.JPG  Winnie IMG_8051.JPG  Winnie IMG_8053.JPG  Winnie IMG_8054.JPG  Winnie IMG_8055.JPG  Winnie und Willi IMG_8026.JPG 
Aber sonst ist alles im grünen Bereich :smile

Ja, und dann habe ich heute noch Krah fotografiert :) Sie kommt jetzt täglich etwas zuverlässiger und näher. Heute blieb sie sogar auf dem Trailplatz am Parkplatz gemütlich sitzen, während Ina mit ihrem Auto direkt auf sie zu fuhr, vor ihr parkte und ausstieg. Nachmittags sass sie dann auf dem Garagendach, wo sie im Frühjahr immer sass und zu uns rüber schaute - und beobachtete die Sitzecke :)

Ich finde, sie ist eine richtig schöne, stattliche Krähe geworden. Wenn man genau hinschaut sieht man, dass sie die rechte Schulter aktiv hoch hält, wodurch sie manchmal etwas höher steht, als die linke - aber das ist das einzige, was man noch sieht.

Krah IMG_8000.JPG  Krah IMG_8001.JPG  Krah IMG_8003.JPG  Krah IMG_8005.JPG  Krah IMG_8011.JPG  Krah IMG_8012.JPG  Krah IMG_8015.JPG  Krah IMG_8016.JPG  Krah IMG_8020.JPG  Krah IMG_8021.JPG  Krah IMG_8025.JPG 
 
Winni hat sozusagen einen "Über-Kreuz-Biss". Aber solange sie das nicht beim Fliegenfangen stört, macht es doch eigentlich nichts, oder? Manche Krähen in Siggis-Krähengruppe haben ähnlich Schnabelprobleme und kommen auch klar. Ein Problem könnte höchstens beim Füttern der Jungen auftauchen.
Wie will man das korrigieren? Durch eine "Schnabelspange" [in Anlehnung an eine Zahnspange] ? Wenn man den Schnabel stutzt, wächst er dann nicht trotzdem wieder schief nach?

Krah ist wirklich eine Pracht-Krähe geworden. Bin mal gespannt, wie lange sie bei ihren Pflegeeltern bleiben darf. Die Münchner Jung-Krähen durften bleiben, bis die Mutter wieder gebrütet hat, also bis in den März hinein. Manchmal darf ein Kind ja auch noch länger bleiben, wenn es zur Verteidigung der Brut gebraucht wird. Da Deine Krahs ihre eigene Brut ja verloren hatten, sind sie ja vielleicht ganz froh, wenn nächstes Jahr ihr Pflegekind beim Kinderhüten hilft.
 
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