Zöglinge 2018

[Tanny]

So, jetzt werde ich mal das versprochene update versuchen bevor ich abreise.
Bevor ich mit den Zöglingen anfange ert mal kurz news zu Krah und Herzi
Ich vermute mal, dass Herzi ein "er" ist.
Er scheint sich mit einer Partnerin (die ich ihm niemals eindeutig zuordnen konnte, weil immer mehrere Blaumeisen da waren) in dem kleinen Nistkasten am Carportdach niedergelassen zu habe.
Ich vermute (da kann man nicht rein schauen), dass die Partnerin schon brütet.
ich sehe Herzi lediglich mehrmals am Tag eine kurze Stipvisite im Nistkasten zu machen.
Und dabei stört es ihn überhaupt nicht, wenn wir auf Armeslänge am Tisch sitzen - Herzi landet an der Regenkette, erzählt uns was und verschwindet im Nistkasten.
 

Krah ist mit dem Mädel (der "Kumpel" aus seinem Geburtsjahr, "der" immer in seiner Nähe war, entpuppt sich jetzt als Mädel) hier geblieben.
Den Winter über haben er und seine Freundin einträchtig nebeneinander mit meinem alten Brutpaar zusammen auf dem Garagendach gefrühstückt.
Vor etwa zwei - drei Wochen fing es dann an, zunehmend Krach zu geben zwischen den zwei Männchen.
Nach einer richtig heftigen Auseinandersetzung, wo es zur Sache ging, war dann klar, dass das alte Brutpaar den Platz räumen muss.
Krah hat seine Adoptiveltern auf die Plätze verwiesen
Nun brütet Familie Krah in einem der Bäume hinter dem Trailplatz und das alte Brutpaar musste auf die andere Seite des Hauses umziehen.
Die 2 bekommen jetzt ihr Frühstück im Garten, damit es mit Krahs keinen Krach mehr gibt.
       

Dann hat noch eine meiner Handaufzuchten vom letzten Jahr bei Amsels entschieden, sich den sichersten brutplatz auf dem Hof zu suchen:
ebenfalls auf Armeslänge entfernt von meinem Sitzplatz in der Kaffeeecke hat Amselchen ein Nest unter das Efeunetz ins Carportdach gebaut
Sie ist dermaßen zutraulich, wie ich es noch bei keiner Wildamsel erlebt habe - darum sind wir uns ziemlich sicher, dass es eine "unserer" Damen sein muss:
       

Last not least: davon habe ich allerdings keine Fotos bisher:
Kohlmeises haben dieses Jahr nicht wieder Fort Knox bezogen - sie haben den Feldsperlingen das Feld überlassen - scheint, sie haben keinen Bock mehr darauf, dass ihnen immer die Küken geklaut werden.
Sie haben sich jetzt einen absolut sperlingssicheren Brutplatz gesucht _ ungewöhnlich für Meisen:
Sie sind hinten auf der Diele in einer Halbhöhle, die ich da mal an einen Balken geschraubt hatte für Marco.
Um dahin zu kommen, müssen sie vorne durch die Tür und dann durch die gesamte Diele fliegen - aber da ist es immer gleichbleibendes Wetter, keine Feinde - beste Bedingungen
Und auch der Zaunkönig baut mal wieder ein paar Nester auf der Diele.
Soweit zu den kleinen Wilden.

Nun zu den Überwinterern:

Vor rund 2,5 - 3 Wochen war es draussen noch eisig kalt, manchmal schneite es heftig, eisiger Ostwind aber wir hatten immer strahlenden Sonnenschein.
Die Überwinterer saßen im Eßzimmer bei lauschigen 20 Grad in der Sonne und .....bekamen Frühlingsgefühle
Chap versuchte verzweifelt - erfolglos mangels Lehms - oben rechts im Flexi ein Nest zu bauen indem er alles, was irgendwie nach dünnem Stängel, Heuhalm oder so aussah aus der Küche sammelte und versuchte, es im Flexi anzukleben.
Chip flog immer fleissig mit rum.
Füssi und Fiete sind nur noch am Kuscheln und Turteln und Helga und Sid sind heftigst verliebt.
Stelzi wurde immer unruhiger und flog nur noch in der Küche rum oder jagte im Flexi am Boden.
         


Es war eigentlich noch zu kalt, aber es wurde definitiv Zeit, dass zumindest die Flieger ins Vogelzimmer umziehen, wo sie sich mehr austoben können.
Ich räumte also das Vogelzimmer aus, machte dort gründlich sauber und richtete es neu ein.
Gleichzeitig habe ich im Esszimmer schrittweise die Heizung abgesenkt, so dass die Vögel Nachts am Ende nur noch ca 8 Grad und tagsüber 10 - 12 Grad hatten.
Meine Küche sah in der Zeit aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen:
 

Nachdem die Wettervorhersage nach dem letzten Kälteeinbruch vor etwas über einer Woche stabile Plusgrade ansagte, zogen zunächst Chip, Chap und Stelzi ins Vogelzimmer um.
Ich hatte dort eine Karmikheizlampe über einem Sitzseil aufgehängt und eine Wärmeplatte auf der Bienenbeute bei den Futter- und Badeschalen mit einer Sitzrinde platziert.
Nach der ersten Aufregung fingen die drei an, das neue Domizil zu erkunden und sie genossen sichtlich die vielen Möglichkeiten mit den verschiedenen Zweigen und Ästen.
Die Schwalben schliefen Nachts unter der Keramiklampe auf dem Sitzseil.
Stelzi saß immer auf einem der Zweige ohne Zusatzwärme.
Da die drei sich da so gut machten, habe ich ihnen bereits am nächsten Tag nach dem letzten heftigen Regentag das fenster raus genommen und die AUsflugklappe zur Voliere aufgemacht.
Stelzi brauchte nur 15 Minuten, da war sie erstmals draußen und konnte ihr Glück kaum fassen
Chip und Chap folgten ca eine Stunde später und flogen zunächst aufgeregt hin und her.
Dann setzten sie sich auf den hohen Querzweig und schauten sich mit grossen Augen bestimmt eine weitere Stunde die riesige Welt an
Alle 3 flogen von da ab regelmäßig je nach Wetter rein und raus und zum Schlafen gingen sie zuverlässig rein.

Nachdem die anderen umgezogen waren, stellte ich fest, dass die anderen Schwalben im Esszimmer unruhig wurden.
Sie schienen die anderen zu vermissen.
Also beschloss ich, sie ebenfalls umzuziehen.
bereits im November hatte ich ein 2. großes Flexi bestellt, was aber bis heute nicht lieferbar war
Also würde ich erstmal ein kleineres Flexi ins Vogelzimmer bauen müssen, damit ich die Schwalben umsetzen und dann das große Flexi leer räumen kann.
Da es nicht durch die Türen passte, musste ich es abbauen, dann draußen mit heißem Wasser reinigen (alle Wände waren ja vollgekotet) und dann habe ich es bis zum nächsten Tag trocknen lassen.
Die Fussgänger waren derweil entsetzt - sie fühlten sich in dem schmalen, hohen Flexi alles andere als wohl - sie waren schließlich Weite gewöhnt.
natürlich hatten auch sie eine Wärmepaltte im Flexi, wo sie sich auch alle schmollend drunter verkrochen.

Am nächsten Tag, als das große Flexi trocken war, habe ich also den ganzen Tag fieberhaft im Vogelzimmer das große Flexi wieder aufgebaut und eingerichtet und Abends gegen 17 Uhr die Schwalben glücklich gemacht, als ich sie wieder in ihr großes, vertrautes Flexi setzte

Von da ab waren sie auch wieder alle die Alten
Helga schläft meistens draußen auf den Zweigen bei Chip und Chap, fliegt aber tagsüber zurück ins Flexi und verbringt die meiste Zeit zusammen mit Sid.
Sie fliegt gut, obwohl man sehen kann, dass sie auf einer Seite ein leicht versteiftes Gelenk hat und sie hat noch keine anständigen Schwanzfedern
Dafür ist das übrige Gefieder absolut perfekt.
Keine Ahnung, ob die Schwanzfedern noch länger werden - das was da ist, sieht intakt aus - eben nur zu kurz.

Sid schiebt leider offenbar auf der Seite mit den verkürzten Schwungfedern keine längeren neuen Federn
Es hat sich da absolut nichts getan und ich befürchte, Sid wird ebenfalls bleiben müssen.
Auch bei Trixie sieht es nicht gut aus
Die Seite, wo die abgebrochenen Federn waren sieht praktisch noch genau so aus, wie im Herbst.
Ansonsten hat sie ein top Gefieder.
Ich habe keine Ahnung, was ihr Problem ist.
Aber sie macht einen zufriedenen Eindruck und scheint mit ihrer Situation zumindest zur Zeit gut klar zu kommen.
Füssi fliegt im Flexi - sie kann zwar nicht laufen, aber seit ihre Federn sauber nachgewachsen sind, kann sie sich sehr gut fliegend fortbewegen.
Fiete versucht immer wieder zu fliegen - aber das wird immer ein holpriges "knapp über dem Boden fortbewegen" - die Versteifung des Gelenkes ist zu heftig.
Allerdings scheinen Füssi und Fiete das völlig normal zu finden - sie haben sich gesucht und gefunden und wirken, als wären sie rundum zufrieden

Ich denke, wenn es etwas wärmer ist und vor allem stabil die Sonne scheint und mehr Schwalben da sind (zur zeit sind nur ein paar Männchen eingetroffen), werden Chip und Chap wohl ausfliegen.
Für die anderen warte ich jetzt auf ein anderes Flexi (ich habe noch mal eines bestellt, was etwas kleiner ist, als das jetzige und hoffe, dass wenigstens das lieferbar ist)
Das Flexi will ich dann inter dem Carportdach fest installieren (hängend), so dass ich, wenn die Sonne scheint, die Fussgängertruppe tagsüber für ein paar Stunden da rüber setzen kann, da die Voliere/das Vogelzimmerfenster ja nach Norden gehen.
ich denke, die Fussgänger müssen auch unbedingt richtig Sonne haben.

Jetzt erstmal ein paar Fotos aus dem Vogelzimmer - die gehen dann im nächsten beitrag weiter, weil hier nicht mehr rein passen - und danach noch Stelzi s Geschichte

         

 

[Tanny]

hier die restlichen Fotos aus dem Vogelzimmer:
                             

Nun zu Stelzi:
Am 2. Tag den Stelzi in der Voliere unterwegs war, bekam sie Besuch von........ Marco!!!! und einer 2. Bachstelze, von der ich nicht weiss, wer das ist.
Es ist nicht Marcos Partnerin vom letzten Jahr.
Die 3 Bachstelzen fingen heftigst an zu flirten.
Marco und Co kamen ständig und umflogen die Voliere, nahmen am Gitter Kontakt auf und wenn sie mal einen Moment weg waren, rief Stelzi die Zwei ununterbrochen.
Wir beobachteten das einige Tage.
Es wurde immer intensiver.
Eigentlich wollte ich warten, bis wir einen sonnigen Tag bekommen, wenn ich Stelzi raus lasse.
Aber sie wollte unbedingt und wir überlegten, dass es vielleicht sinnvoll sei, sie dann gehen zu lassen, solange sich die zwei noch so um sie bemühen.
ich vermute, dass Stelzi ein Mädel ist und die anderen zwei sie umgarnen.
Die weiblichen Bachstelzen scheinen noch nicht da zu sein.
Was könnte Stelzi besseres passieren, als zwei Herren, die sich ihrer annehmen und sie mit dem Gelände, der Futtersuche und Schlafplatzwahl vertraut machen.....
Einen Sperberangriff auf einen Feldsperling (erfolgreich) am Misthaufen hatte Stelzi bereits miterlebt - sie wusste also, dass da Gefahren aus der Luft lauern.
Also öffnete ich am Samstag Mittag die Dachluke der Voliere - es war relativ warm und windstill, aber bedeckt mit Nieselregen.
Kaum war die Voliere 15 Minuten offen, flogen bereits Kohlmeisen ein und aus und holten sich Stelzi s Insekten
Die anderen 2 Bachstelzen setzten sich auf den Rand der offenen Luke und riefen Stelzi.
Das alles dauerte und zog isch hin - darum habe ich zwischendurch den anderen im Vogelzimmer eben ein paar Fliegen aussetzen wollen.
Als ich wieder raus kam, war Stelzi mit den anderen zwei weg

Ich war im mittlerweile strömenden regen noch eine halbe Stunde unterwegs, fand sie aber nicht.
Also ging ich ins Haus, endlich sauber machen.
Als ich ca 2 Std. später aus dem fenster schaute, sah ich entsetzt den Sperber mit einer hellen beute im Fang aus Richtung Voliere wegfliegen
Den ganzen Nachmittag suchte ich auf dem Grundstück nach den bachstelzen und hoffte inständig, dass Stelzi nicht zum Opfer geworden ist.

Als gegen 16/17 Uhr eine der Reiterinnen kam, meinte sie, an den garagen sind ja Bachstelzen!
Ich schaute hin und da liefen und flogen: Stelzi und die anderen zwei fröhlich rein und raus und sammelten Insekten aus der Spinnwebenverhangenen Garage

Leider bekam ich gerade mal ein Foto hin, dann flogen alle drei zusammen über den Hof und entschwanden hinter dem Stall über die Koppeln.

Heute habe ich Stelzi mit einer der beiden kurz auf dem Dach gesehen - der hängende Flügel war deutlich zu sehen - leider hatte ich die Kamera nicht dabei.
Aber auf jeden Fall geht es Stelzi gut!
Sie ist glücklich - und sie hält super mit den anderen mit und ist gegangen "ohne sich einmal umzuschauen" - also ihr scheint es an nichts zu fehlen
                     

Zu guter letzt jetzt noch eine kurze traurige Info:
Vom Tierheim bekam ich letzte Woche eine erwachsene Amsel, die als Katzenopfer schwer verletzt abgegeben wurde.
Das TH war sofort beim Tierarzt und die Amsel wurde antibiotisch versorgt.
Neben den Verletzungen schienen auch die Nerven etwas abbekommen zu haben - die Beine waren unbrauchbar - eines ganz, eines eingeschränkt.
Von fritzie wusste ich ja, dass sich solche Nervenverletzungen oft regenerieren - also bekam sie eine Chance.
Sie futterte gut und am 3. Tag hatte sie sogar am tauben bein wieder leichten Greifreflex.
Eigentlich wirkte es so, als ob sie es packt.
Am Morgen des 4. Tages lag sie dann leider tot im Gehege
Ich fürchte, da hat dann trotz der ANtibiose die Infektion durch den Katzenbiss zugeschlagen.
Dass die Verletzungen selbst ursächlich waren, glaube ich nicht, da sich dort ja eigentlich eher alles auf dem Weg der Besserung war.

Alle Päppler die ich kenne berichten zur Zeit ständig von Katzenopfern, die sie bekommen.
Bitte liebe Katzenhalter: die Balz- und Brutzeit hat begonnen.
Behaltet ure Katzen für die nächsten Wochen drinnen - oder zumindest, wo es nicht komplett geht, behaltet sie tagsüber drinnen und lasst sie nur Nachts raus, damit unsere heimischen Wildtiere eine Chance haben.


Ach ja, und zu den Nymphis nur kurz - Fotos gibt es beim nächsten Mal aktuell:
Mani und Iduna sind zu meiner Reitbeteiligung gezogen und ihnen geht es hervorragend.
Bragi und Sol sind froh, von den Youngsters nicht mehr bedrängt zu werden und Nemo geht es prächtig.
Er normalisiert sich und wird langsam zu einem zufriedenen Nymphi
Einen kleinen Welli habe ich jetzt noch vom Tierheim bekommen, der gefunden wurde und hier auf seine Besitzer wartet.
Falls sich da niemand meldet, werden wir ihm hoffentlich ein neues, tolles zu Hause mit vielen Wellis finden
 

 

[Krächzi]

Danke für das ausführliche Update. Krah, diese "undankbare", frühreife Göre, da schau an! Dabei ist er doch eigentlich noch gar nicht richtig geschlechtsreif....naja, 2 Jahre....das ist dann sein drittes....okay, und die Adoptiv-Eltern haben sich mit ihm geeinigt. Kann ja eigentlich auch nicht wirklich schaden, vielleicht sind sie ja schon älter, und viele Nachkommen scheinen sie ja nicht durch gebracht zu haben. Andere Krah-Paare scheint es wohl auch nicht im Umkreis zu geben....Und gemeinsam mit Krah und Schwiegertochter als ein Familien-Clan kann man vielleicht auch die eigenen Babys besser durchbringen.

Finde ich ja toll, dass Marco wieder da ist! Aber was wird seine Ex sagen, wenn sie ankommt und er ne Neue hat?

Herzi ist ja herzig! Und die Spatzen erst! Das müssen dann wohl auch welche von den K/Clausis und K/Claudis sein.

Wer ist eigentlich der Albino-Waldrapp auf dem Bild?

 

[jolantha]

Hallo Kirstin, ein dickes Dankeschön für Deine Fortsetzung

 

[Ida17]

Hallöchen,

da schließe ich mich doch direkt an mit einem ebenso dicken Dankeschön an
Toll, dass es Deine Zöglinge so gut über den Winter geschafft haben und der Frühling sie alle lockt

 

[slavina]

Ich auch so ein toller Bericht !!!! Danke für die Fortsetzung und die viele Arbeit die Du Dir machst !

 

[Tottoabs]

Schön mal wieder etwas von dir zu lesen

 

[Tanny]

So liebe Leute, ich bin zurück aus Österreich.
Der erste Tiertag von Phytopharma war absolut gigantisch toll.
Ich habe wunderbare Menschen kennenglernt, das Seminarhotel am Wesenufer war wie Urlaub pur, von jedem einzelnen Vortrag habe ich etwas Neues dazu gelernt.

Ich verwende die Therapeutika von Phytopharma aus der Oligo, Litho, Gemmo und Phythotherapie sowie die Tonerden ja schon seit deutlich mehr als 15 Jahren sowohl bei meinen Pferden und Hunden, als auch bei mir und bei den Wildvögeln.
Insofern stehe ich schon unendlich lange mit dem Haus in Kontakt.

Besonders hat mich gefreut, erleben zu dürfen, was ich aufgrund unserer Telefonate und e-mails bei Fragen meinerseits immer vermutet habe:
Die Leute von Phytopharma haben nicht einfach nur einen agenturgemachten Slogan: "Aus großer Achtung vor der Natur", sondern sie leben das.

Rund 70 Teilnehmer waren am ersten Tiertag aus Österreich und Deutschland dort und es war eine sehr herzliche, fast familiäre Atmosphäre.
Als "Arbeitsreise" habe ich das Ganze keine Sekunde empfunden.
Es war der reinste Kurzurlaub mit phantastischen Gesprächen, super Essen und tollem Wetter in schönster Landschaft.

Extrem informativ und lehrreich waren die Vorträge für mich.
Dies lag sicher ganz besonders darin begründet, dass die Referenten allesamt keine Vortragsprofis waren, sondern erfahrene und langjährige Anwender der Therapiearten und/oder einzelner der Therapeutika.

Sie kamen aus den verschiedensten Berufsgruppen:
erfahrene "Laien", wie ich oder eine Biobäuerin, über einen Tierarzt, eine Apothekerin bis hin zu einer Heilpraktikerin/Ostheopathin wurden aus den verschiedensten Richtungen Fallbeispiele aus der Praxis in Verbindung mit viel Hintergrundinformationen auf eine Art vermittelt, dass sowohl der berufliche Profi als auch der Tierbesitzer als meist tiermedizinischer Laie nicht nur alles verstand, sondern auch anwendbares Wissen mit bekam.

Dass die Veranstaltung und jeder einzelne Vortrag ankamen, bewies für mich, dass weder irgendwer früher ging, noch jemand während eines der Vorträge den Raum verließ - und das, obwohl durch die geöffneten Fensterfronten des Seminarraum nur wenige Schritte nach draußen auf die Donauterassen lockten, wo man bei atemberaubendem AUsblick und rund 28 Grad praktisch über der Donau sitzend die Seele hätte baumeln lassen können.

Wenn jemand einen Vortrag hielt, hätte man im Raum eine Stecknadel fallen hören.
Ich denke, eine bessere Bestätigung dafür, dass die Veranstaltung gelungen war, kann man nicht bekommen

....
So, und im nächsten Beitrag nun zurück zu den Vögeln:

 

[Tanny]

Es beginnt noch wieder mit einer traurigen Nachricht:
kurz, bevor es nach Österreich los ging, nach meinem letzten Eintrag hier, bekam ich nachmittags einen Notruf:
ein kleines, nacktes Küken war vormittags bei der Arbeit auf dem Boden gefunden worden - weit und breit kein Nest.
Die Finder hatten es in einem Wollpulli eingewickelt untergebracht, bis sie mich erreichten.
Leider wussten sie nicht, dass so splitternackte Küken in dem Alter rund 35 - 38 Grad Wärme und ausreichend Luftfeuchtigkeit benötigen.
Nachdem wir gesprochen hatten, haben sie das Küken sofort wärmer gesetzt und fuhren los zu mir.
Leider war es zu spät.
Das Kleine war wohl schon zu lange ausgekühlt - es ist auf der Fahrt zu mir verstorben

Wenn kleine Vogelküken zu lange auskühlen, nehmen die inneren Organe Schaden und selbst, wenn sie bei dem dann anschließenden AUfwärmen noch leben, kann es sein, dass die Organe bereits so nachhaltig geschädigt sind, dass sie es nicht mehr schaffen - das war hier der Fall

Für alle zur Info - falls Ihr mal so etwas habt:
einen kleinen Karton nehmen, eine PET Flasche mit heißem Wasser oder ein aufgewärmtes Wärmepack oder Wärmflasche oder so rein, Handtuch drüber, Handtuchnest, wo das Küken aufrecht mit Halt drin sitzen kann drauf oder neben, für die Luftfeuchtigkeit ein kleines Stück feuchtes (mit heißem Wasser) Tuch/Küchenpapier mit rein (nicht in direktem Kontakt zum Küken) ggf. Fieberthermometer, um sicher zu stellen, dass es nicht über 38 Grad geht, Deckel mit Luftlöchern drauf und dann nur bei längerem Transport ggf. die Wärmequelle zwischendurch erneuern.
     

Gestern dann ein heftiges Erlebnis mit Happy End:
ich kam raus auf die Diele, wollte zu den Schwalben rüber ins Vogelzimmer.
Da hörte ich hinten, wo die Kohlmeisen brüten ein gewaltiges Geschrei.
Mein erster Gedanke: der Dackel hat da einen der Vögel
Ich stürzte hin - was ich sah verschlug mir die Sprache:
Auf dem Boden lag mit weit ausgebreiteten Flügel in Todesangst schreiend und völlig entkräftet eine erwachsene Kohlmeise, die von zwei anderen Kohlmeisen scharf attackiert wurde
Ihr Ziel war eindeutig: sie wollten den fremdling töten.
Ich ging natürlich sofort hin - die zwei, denen das Nest dort gehört flogen schimpfend auf einen Balken, das kleine Unglücksvögelchen konnte ich so aufnehmen.
Er blutete etwas aus dem weit aufgesperrten Schnabel und war ansonsten völlig apathisch.
Ich rechnete nicht damit, dass er die nächste halbe Stunde überlebt.
SO schnell es ging, bereitete ich mit einer Hand (in der anderen mit Handtuch drüber den kleinen Vogel) einen Karton mit Handtuchnest vor, setzte den Kleinen rundum gut gestützt da rein, träufelte ihm einen Tropfen Traumeel ad us vet inj. Lsg. auf den Schnabelrand (bitte NIEMALS Flüssigkeit in den Schnabel geben), verschloss den Karton und stellte ihn ruhig und dunkel bei normaler Zimmertemperatur ins Esszimmer.

Dann ging ich ins Vogelzimmer und machte dort erstmal die Schwalben sauber, fütterte etc.

Als ich zwei Stunden später wieder ins Esszimmer kam, rumorte es im Karton.
Die Kohlmeise lebte offenbar noch.
Da ich nicht riskieren wollte, dass sie mir, falls sie fit ist, entwischt und im Zimmer irgendwo gegen knallt,
aber auch nicht draussen entwischt und wohlmöglich nur eingeschränkt fliegen kann, bin ich mit dem Karton zum Öffnen und Nachschauen in die Voliere gegangen.

Als ich den Karton geöffnet hatte, saß sie einige Sekunden geduckt da, dann schoß sie aus dem Karton und flog laut schimpfend von Gitter zu Gitter.
Innerhalb von Sekunden war der/die Partner/in außen an der Voliere und schimpfte ebenso

So, wie sich der kleine Kerl aufführte, war er wieder topfit - also machte ich die Volierenluke auf und innerhalb von einer Minute schoss der Kleine raus und beide Kohleisen entfleuchten Richtung Reitplatz
         

Die Schwalben und die Nymphis haben meine ABwesenheit super überstanden.
Sie wurden bestens von Ina, Anke und Emily versorgt und als ich zurück kam, haben weder die Vögel, noch die Hunde oder mein Pferd besonders überschwengliche Freude gezeigt.
ich wurde begrüßt, wie wenn ich vom Einkaufen zurück kam ....
....wobei, eigentlich ist das ja ein super Zeichen, denn es zeigt, dass sie alle bestens versorgt waren

Als ich nach meiner Rückkehr in die Küche kam, stand dort ein kleines Päckchen auf meinem Tisch:
Am Samstag war die Post da und hat etwas für Fiete und Füssi gebracht

Es gibt bei Facebook eine Gruppe "Filzen, Stricken, Nähen für Wildtierpfleglinge" in der viele handarbeitsbegabte Tierliebhaber unermüdlich handarbeiten, um für die vielen Pflegestellen in Deutschland die verschiedensten Wünsche zu erfüllen.

Dort hat Annett Booth meinen WUnsch nach einem "Liebesnest" für Füssi und Fiete "abonniert" und mir ein kleines Häuschen für die Zwei gezaubert.
Um jetzt nicht alles noch mal schreiben zu müssen, kopiere ich hier mal rein, was ich gestern in der Nähgruppe bei FB dazu geschrieben habe:
Kopie:
Die wunderschöne Mehlschwalbengarage mit Vorhang war da!!!
Heute Morgen konnte ich es kaum erwarten, bis ich das Schwalbengehege fertig hatte und die neue Garage für die zwei mit einbauen konnte.
Wie würden sie es finden?
Nun, nachdem ich die Garage eingebaut hatte, habe ich Füssi und Fiete vor den noch halb hochgeklappten Vorhang gesetzt und....
....zack - waren sie drin verschwunden - redeten ganz aufgeregt, hüpften da rum und untersuchten alles.
Dann begannen sie zu kuscheln und sich hinter den Vorhang zu drücken - die Aufforderung war klar:
Tür zu!!!!
Also habe ich den Vorhang bis auf ein kleines Eckchen schon mal runter gemacht.
Seither habe ich die zwei nicht mehr gesehen - ich höre sie nur glücklich flirten und quasseln und ab und an steckt mal einer den Kopf raus und fischt sich ein Futtertier rein.
Annett Booth Du hast den Zweien mit der tollen Garage alle Schwalbenfeiertage des Jahres auf einen Tag gelegt!!!
DU glaubst gar nicht, was Du mir und noch viel mehr den Zweien für eine riesien Freude gemacht hast.
Leider sieht man von diesem wunderschönen Stoffdesign wenig, weil ich die Garage mit einer Pappe mit Küchenpapier nach oben abschirmen musste, da sie sonst innerhalb weniger Stunden von meinen Fliegern und noch Fußgängern von außen komplett zugekackt wäre.....
Kopie Ende

....die 2 schweben im 7. Himmel!
               
Und der Hammer ist dann noch: sie koten NICHT in ihr neues Heim, sondern befördern schön ordentlich alles vor die Tür
Diese Fotos sind von VOR dem sauber machen von heute Morgen!
   

...und hier noch ein paar Fotos von den anderen - allen geht es bestens

                 

 

[jolantha]

Danke Kirstin !!
Toll, unterhaltsam, schön und informativ