zu fein filtern ? kann das sein ?

Hallo Siegber
Wie fein muß die Vorfilterung sein damit sie Schwebealgen vermeiden kann?
Gerade Siebe lassen sehr viel in diesem Bereich durch.
Gruß Norbert
Hallo Norbert,

da Schwebealgen oft wirklich winzig sind kann das Gewebe (Sieb) eigentlich gar nicht fein genung sein. Es soll aber ja auch noch etwas Wasser durchfliessen. Empfehlenswert sind Stärken zwischen 0,1mm und 0,05mm, so erhält man ein gutes Ergebnis und der Durchfluss stimmt auch. Gerade vor und während der Algenblüte sind feine Gewebe schon eine gute Wahl.
Grüße

hallo Norbert und Siegbert,
das man immer feiner filtern kann oder möchte darauf basiert ja mein Frage,
ist dieses Fein-Filtern dann nur noch positiv für die Wasserqualität oder kann es sich auch negativ auswirken.

Wenn ich das ganze mit einer Hausklärgrube vergleiche dann werden hier die groben Teile in der ersten Kammer angesammelt,
werden durch den normalen biologischen Prozess zerkleinert, gehen dann von dort aus in einer 2ten Kammer usw..... bis am
Ende sauberes Wasser ausläuft.

Dieses müßte doch auch in unserer Filter-Anlage für Teiche funktionieren oder ?
 
Wenn ich das ganze mit einer Hausklärgrube vergleiche dann werden hier die groben Teile in der ersten Kammer angesammelt,
werden durch den normalen biologischen Prozess zerkleinert, gehen dann von dort aus in einer 2ten Kammer usw..... bis am
Ende sauberes Wasser ausläuft
Nur Mal ganz am Rande, denn es ist doch eine schöne Diskussion, solange ihr nicht :dudu zickig oder bockig werd ;)

Möchtest du in dem Wasser was da am Ende deines Hausklärwerks rauskommt Baden und das auch noch trinken?
Und zum anderen, wie lange dauert dieser Prozess bzw um eine entsprechende Umsetzung zu erreichen, muss die Anlage wie groß sein? 50 Tage bei 50m³ Filter für 30m³ Teich?
Und vor allem welche Werte kommen am Ende raus. Ich hab da schon einige sehr große Anlagen gesehen wo das was 5 m nach dem einleiten ganzjährig ein Wahnsinns Pflanzen und Algen Wachstum aufwies.
Bei dem ganzen sollte man auch bedenken daß man bei einer Kleinkläranlagen sowohl aerobe als auch androhen Bereiche braucht. Aber da kennt sich glaube der Floh zu 100% besser aus.

Darum weitermachen ich setz mich wieder auf die Banke die jetzt in meiner Höhle steht und genieße den :kaffee
 
Aber da kennt sich glaube der Floh zu 100% besser aus.

Ein wenig vielleicht.
Aber allwissend bin ich auch nicht.

ist dieses Fein-Filtern dann nur noch positiv für die Wasserqualität oder kann es sich auch negativ auswirken.

Gehen wir mal in den theoretischen Bereich.
Es gibt Möglichkeiten durch Osmoseanlagen so fein zu filtern, das man aus Abwasser direkt Trinkwasser machen kann.
Trinkwasser erfüllt diverse Normen, so das man es bedenkenlos konsumieren kann.
Also dieselbe Qualität wie aus unserem Wasserhahn.

Und es gibt auch Möglichkeiten sogar noch feiner zu filtern.
Allerdings ist das mit hohen technischen Aufwand verbunden und es gibt standardmäßig keine Geräte am Markt die für unsere Teichanlagen geeignet wären.
Tatsächlich kommt irgendwann der Punkt an dem wir anfangen würden sogar Mineralien und anderes herauszufiltern.
Ab diesem Zeitpunkt nenne Ich das absichtlich mal "totes" Wasser.
Solches wäre nicht mehr für unsere Koihaltung geeignet, da wir Mineralien (vor allem Karbonate) zwingend in unseren Teichsystem benötigen.

Um auf deine Frage zurück zu kommen:
Mit den am Markt standardmäßig erhältlichen Filteranlagen kann es nicht passieren das wir zu fein filtern.
Und ja, je feiner mal Filtern würde, desto mehr würde man das "System Teich" entlasten.
Vorzugsweise die Biologie.
Bis zu dem Punkt an dem man wirklich "totes Wasser" erhalten würde.

Eine Feinfilterung über das Maß hinaus, wie man es durch die verfügbaren Trommel- oder Endlosbandfilter erreichen kann, bringt meiner Ansicht nach keinen wirklichen Vorteil für die Koi an sich.
Denn solange die für Koi relevanten Wasserwerte sich in den Bereichen befinden die die Tiere gut tolerieren, sind sie gesund.
Und das kann man sowohl mit Bürstenfiltern, als auch Trommel- oder Endlosbandfiltern erreichen.
Eine völlige Elimination von biologischen Schwebepartikeln führt nicht automatisch oder zwingend zu einer besseren Gesundheit der Koi.
Denn diese hängt mit dem Gesamten Teichmanagement zusammen und nicht nur mit dem Vorfilter.

Wenn ich das ganze mit einer Hausklärgrube vergleiche dann werden hier die groben Teile in der ersten Kammer angesammelt,
werden durch den normalen biologischen Prozess zerkleinert, gehen dann von dort aus in einer 2ten Kammer usw..... bis am
Ende sauberes Wasser ausläuft.

Dieses müßte doch auch in unserer Filter-Anlage für Teiche funktionieren oder ?

Hier tritt wieder der Spruch in Kraft, sauberes/klares Wasser ist nicht gleich "gutes" Wasser.
Das Wasser welches Kleinkläranlagen verlässt muss gewisse Messwerte aufweisen, die von der zuständigen unteren Wasserbehörde vorgegeben werden.
Diese können je Region und Einleitpunkt völlig unterschiedlich sein.
Desweiteren ist das was die Kläranlage hinten raus verlässt kein "Trinkwasser".
Auch wenn es optisch erst einmal so aussehen mag.

Wie bereits angemerkt wurde sollte man dieses meist angewandte 3- Kammer System nicht am Koiteich anwenden.
Selbst bei Bürstenfilteranlagen werden die Bürsten ja regelmäßig gereinigt um den Kot und andere grobe Verunreinigungen aus dem System zu entfernen.
Ein Verbleib auf Dauer würde unweigerlich zu Prozessen führen die einer Faulung entsprechen und ein Milieu bilden welches Keimen und anderen ein gutes Heim bietet.
Auch die optische Wasserqualität im Koiteich würde rasant abnehmen da Schmutzpartikel wieder in Lösung gehen würden.
Auch die Anreicherung mit Nitrat (welches ebenso eine Kleinkläranlage verlässt) würde immer höher werden und ein starkes Algenwachstum wäre vorprogrammiert.

Koiteiche sind und bleiben Kreislaufanlagen.
Also Anlagen in denen der Koihalter erwirken sollte ein Wasser zu bekommen, welches nach Verlassen des Filters eine Qualität erreicht, welche für Koi auf Dauer geeigent ist.
Am einfachsten funktioniert dies mit einem fein filternden Vorfilter und einer ausreichend dimensionierten Biologie.
Wie das im Einzelnen aussehen sollte, ist an jedem Teich eine Einzelfallentscheidung anhand der Möglichkeiten und des Budget des Teichbesitzers.
 
Hallo Leon!
Ich will es mal so ausdrücken.
Der Stand der Technik lässt ein Automatesierten Vorfilter (TF, EBF) an Volumen schrumpfen aber dennoch an Kapazität (Wasser Durchgang) wachsen und sind deswegen für das "grobe" wie geschaffen.

Das "Feine" schaffen die Filter in denen eine Sedimention geschehen kann / sollte.
Dazu gehören Bürsten, Hel-x und Pflanzen Filter.

In allen Filter bildet sich Biologie, einmal mehr oder weniger.
In Vorfilter ist die Biologie nicht sehr von Nutzen ( siehe Beitrag von Geisy). Weil die Pumpe es einfach schwerer haben, egal ob sie druecken oder saugen.
Der Trend geht daher im Vorfilter zum 100 ym Sieb und weg von 50 oder 60 ym Siebe, was denn noch feiner ist.

Verzeiht mir die mit unter kleinen Wiederholungen von einigen Usern.
 
Man kann es auch sehr einfach auf den Punkt bringen.

Je gröber man vorfiltert umso mehr gut durchströmte Biologie muß man bereit stellen und pflegen.

Das geht bis hin das man keinen Vorfilter als Sieb mehr braucht, siehe Bürstenfilter oder Reihenfilter.
Ich mache es nur mit einem Helixfilter.
Naturagart macht es mit dem größten mir bekannten Biofilter, dem Filtergraben.

Für mich gibt es auch noch einen zweiten Satz,
Umso mehr gut durchströmte Biologie du bereit stellst, umso stabiler die Wasserwerte.
Nur die Biologie macht die Wasseraufbereitung, wie auch der Kammerer schon sagt.

Florian und seine Koifreunde versuchen mit viel Technik und feinen Sieben, bei hoher Umwälzung, die Biologie klein zu halten um ein möglichst kleine Filteranlage zu haben. Da ist nur der Vorfilter automatisiert und alles auch die Wasserwerte braucht auch da seine Pflege und Kontrolle.

Gruß Norbert
 
Hallo Norbert,

ganz so haarscharf ist die Trennung der Fronten dann doch nicht. Beispielsweise propagiert MK genauso die stündliche Umwälzung. Anderseits haben einige mit TF/EBF dennoch grosse Biofilter im Einsatz.

Die von Dir beschriebenen Grundtendenzen stimmen. Ich für meinen Teil bewege mich eher auf einem Mittelweg: 100 µm Filterung und 1% effizient eingesetzte Biomedien.

Umso mehr gut durchströmte Biologie Du bereit stellst, umso stabiler die Wasserwerte. Richtig. Es gilt auch: je besser und je häufiger Du die Biologie durchströmst, desto stabiler die Wasserwerte.

Grüße,
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Umso mehr gut durchströmte Biologie du bereit stellst, umso stabiler die Wasserwerte.
Dieser Satz hat nichts mit dem Volumen zu tun sondern mit dem eingesetzten Medien und der angebotenen Oberfläche.

Ich habe auch 10% Biofiltervolumen das sind bei mir 30000l. In ca. 1000l davon schwimmen 350l Helix der Rest wird leer durch laufen. Wichtig ist also nicht das Volumen sondern die richtige Benutzung und Pflege der vom Filtermedium angebotenen Oberfläche.
Es gibt auch Medien die viel Oberfläche auf kleinen Raum bieten. Bei richtigem Einsatz braucht das Volumen der Biokammer nicht mehr so groß sein.
Bei z.B. Pflanzenfiltern hat das Volumen schnell 10% und mehr.
 

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