@lotta und
@Petta 
Danke!
N. hat neue Fotos geschickt und wenn ich mir die Federn so anschaue, dann sehe ich braun
Also nach den Fotos würde ich jetzt nicht mehr Blaumeise sagen, sondern Sperling.
Aber ist egal, erstmal kommen sie so mit abwechselungsreicher Insektenkost super klar und
Sperlingseltern füttern anfangs auch nur Insekten und nehmen erst später Sämereien dazu –
außerdem sie wachsen und gedeihen – insofern alles im grünen Bereich
Spatzi hat mich vor wahre Herausforderungen gestellt:
Er hat zwar brav gefressen und auch der Kot war in Ordnung, aber er wollte und wollte nicht freiwillig
den Schnabel aufsperren.
Außerdem war er extremst scheu und so wieselflink, dass er zum Füttern kaum zu greifen war.
Dann war da noch das Nestproblem:
ein normales Nest war unannehmbar – jedes mal, wenn ich rein kam, sass er woanders
zusammengekauert und zitternd in einer dunklen Ecke.
Da mir das bei seinem Fluchttempo zu gefährlich war, habe ich ihn schweren
Herzens in einen Vogelkäfig verfrachtet.
Da er das Nest blöd fand, habe ich ihm die Wärmeplatte (hoch eingestellt) in den Käfig gestellt
und
Moos drunter gemacht.
Da kauerte er sich drunter, wirkte aber immer noch verschreckt und immer bereit zur Flucht.
Ich konnte an seinem Gesichtsausdruck sehen und an seinem Herzschlag fühlen,
dass jede Fütterung dadurch, dass ich ihn in die Hand nehmen musste, purer Stress war.
Wenn ich das Esszimmer verließ, fing er immer kurz danach an, ununterbrochen nach seinen Eltern
zu rufen und zu betteln – sowie ich die Tür nur anfasste, war Totenstille und der Kleine verkroch sich unter allem,
was er finden konnte
Auf meinen „Futterruf“, der bei den Schwalben wahre Wunder wirkt, bekam ich absolut keine Reaktion.
So konnte es definitiv nicht weiter gehen.
Zwischenzeitlich war ich schon wegen seines extrem heimlichen Verhaltens und seines gigantischen Tempos
bei der Flucht (zu Fuss) geneigt, daran zu zweifeln, dass es ein Spatz ist.
Immerhin hatte ich zwischenzeitlich ein Nest gefunden, was er

fand:
Eine Art Kobel für Nagetiere und Streifenhörnchen – ein aus Stroh geflochtener,
eiförmiger „Ball“ mit Öffnungen an 4 Seiten, den ich mit Heu und Moos ausgepolstert habe.
Darin verschwand Spatzi und war zufrieden.
Allerdings löste das das Fütterungsproblem nicht – ich musste ihn aus dem Ding auch herausnehmen,
um ihn füttern zu können, weil er freiwillig kein Futter nahm.
Dann kam mit eine Idee:
Ich legte eine Singvogelstimmen CD in meinen PC ein und beobachtete Spatzi:
Plötzlich, als der Zaunkönig dran war, kam das Köpfchen zum Vorschein und Spatzi fing an zu reden.
Dasselbe noch mal beim Grünfink und beim Haussperling….und später bei fast jedem Singvogel
Seither läuft auf meinem PC die VogelstimmenCD in Endlosschleife und Spatzi ist glücklich.
Dann habe ich meinen Futterruf noch geändert und piepse jetzt hoch und langgezogen durch die Lippen und
zack kam das Schnäbelchen aus den Tiefen des Kugelnestes hervor und riss das Futter förmlich von der Pinzette.
Seither ist das Eis gebrochen – Spatzi bettelt, wenn er Hunger hat und frisst.
(vorausgesetzt, ich nehme nicht die falsche Pinzette - der Herr ist wählerisch....)
Und er schaut ganz genau hin, was auf der Pinzette ist.
Heimchen,
Fliegen und Co – alles okay.
Getreide- und Sämereien-Brei wird kategorisch verweigert – also ist er wohl für Gemischtkost
diesbezüglich noch nicht bereit.
Der Witz ist, wenn ich aus Versehen den Futterruf für die Schwalben mache, dann duckt er sich im Moos so tief ins Nest,
dass man ihn nicht sehen kann – sowie ich piepse schießt der Schnabel empor.
Also es sieht alles gut aus und Spatzi scheint endlich aufzutauen
Nestreinigung allerdings gestaltet sich schwierig in diesem Strohball, denn Spatzi
findet beim „Rauskacken“ oft den Ausgang nicht und dann landet alles an der „Wand“.
Auf jeden Fall ist er jetzt endlich entspannt – sogar, wenn er zwecks Nestreinigung auf den Finger muss,
ist sein panischer Ausdruck weg und er beginnt sogar vorsichtig, neugierig in die Welt zu schauen.