Teichforum.info
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Hallo zusammen,
man liest es in allen Foren, den meisten Büchern und in der Zeitung: Ein Gartenteich sollte nicht vollsonnig angelegt werden ! Wenn er den lieben langen Tag nur Sonne bekommt, ist eine Algenplage unausweichlich. Nun bilde ich mir ein, aufgrund meines Wohnortes (Südwest-Frankreich) und der hiesigen Sonnenintensität und Wärme so etwas wie ein Experte in dieser Frage zu sein. Die Wassertemperatur beträgt hier monatelang mehr als 30 Grad, die Lichtintensität übersteigt in den Sommermonaten jeden Tag 120.000 lux – mehr haben die Tropen auch nicht zu bieten (wenn auch das ganze Jahr über, während wir hier „nur“ von Juni bis September damit leben dürfen/müssen).
Die untenstehenden Fotos, die heute, am 17. April, bei trübem Wetter aufgenommen wurden, scheinen die schon erwähnte Weisheit zu bestätigen: Algen, wohin das Auge blickt ! Mein Teich erhält keinerlei Schatten, keine Hauswand, kein Baum, kein Strauch – vollsonniger geht es nun wirklich nicht mehr…
Und dennoch: Die Meinung, dass ein sonniger Standort des Teiches die Algen explosionsartig wachsen lässt, ist falsch und nicht haltbar. Und zwar einfach deshalb, wie die Algen weniger werden, je weiter der Sommer fortschreitet. Ich rechne fest damit, dass ich wie im vergangenen Jahr Mitte Mai/Mitte Juni keinerlei Algen mehr haben werde. Das Wasser sollte dann traumhaft klar sein, lediglich ein paar Fadenalgen (was Ihr auf den Fotos seht, sind keine Fadenalgen) werden sich in den Flachwasserbereichen mit ihrem Nährstoff-Angebot halten können. Der höchste in diesem Jahr gemessene Wert lag bei reichlich 70 klux – nicht viel im Vergleich zu den genannten 120 klux im Sommer. Und wenn die Algen bei zunehmender Lichtintensität und Wärme zurückgehen, kann das nur eines bedeuten: Es kommt keineswegs auf die Lichtintensität an, sondern auf Nahrungskonkurrenz ! Licht und Wärme lassen nicht nur Algen, sondern vor allem deren Konkurrenten, die höheren Pflanzen gedeihen. Jetzt, im (leider immer noch) kalten Frühjahr, sind die höheren Pflanzen noch gar nicht „angesprungen“. Sie entwickeln sich, aber sehr langsam. Vor allem die Unterwasserpflanzen liegen noch als grau/grüne Masse am Teichgrund und warten auf besseres Wetter. Typha, Thalia, Hechtkraut, Froschlöffel, Fieberklee und alle Arten von Gräsern erheben sich gerade einmal verschüchtert über die Wasseroberfläche. Entsprechend wenig nehmen sie Nährstoffe auf. Das wird sich ändern – gewaltig. Mit dem Aufkommen der Pflanzen gehen die Algen radikal zurück. Auch und gerade bei praller Sonne.
Das bedeutet für mich: Leute, baut Euren Teich wohin Ihr wollt, auch voll in die Sonne ! Aber nicht in den totalen Schatten, weil gerade da Eure Pflanzen nicht gedeihen. Wenn Ihr genügend Pflanzen im Teich habt, entwickeln sich die Algen nicht besser und nicht schlechter als an einem Standort, der nur für einige Stunden am Tag Sonne hat ! Wenn Ihr zu wenig Pflanzen besitzt, entwickeln sich umgekehrt die Algen prächtig – ein paar Stunden Schatten am Tag hin oder her ! Die Verkünder anders lautender „Wahrheiten“ indessen sollten dieses „Wissen“ gründlich hinterfragen (und vor allem prüfen, woher sie es bezogen haben). Es handelt sich meiner Meinung nach um ein (Sommer-)Märchen.
Beste Grüsse
Stefan
man liest es in allen Foren, den meisten Büchern und in der Zeitung: Ein Gartenteich sollte nicht vollsonnig angelegt werden ! Wenn er den lieben langen Tag nur Sonne bekommt, ist eine Algenplage unausweichlich. Nun bilde ich mir ein, aufgrund meines Wohnortes (Südwest-Frankreich) und der hiesigen Sonnenintensität und Wärme so etwas wie ein Experte in dieser Frage zu sein. Die Wassertemperatur beträgt hier monatelang mehr als 30 Grad, die Lichtintensität übersteigt in den Sommermonaten jeden Tag 120.000 lux – mehr haben die Tropen auch nicht zu bieten (wenn auch das ganze Jahr über, während wir hier „nur“ von Juni bis September damit leben dürfen/müssen).
Die untenstehenden Fotos, die heute, am 17. April, bei trübem Wetter aufgenommen wurden, scheinen die schon erwähnte Weisheit zu bestätigen: Algen, wohin das Auge blickt ! Mein Teich erhält keinerlei Schatten, keine Hauswand, kein Baum, kein Strauch – vollsonniger geht es nun wirklich nicht mehr…
Und dennoch: Die Meinung, dass ein sonniger Standort des Teiches die Algen explosionsartig wachsen lässt, ist falsch und nicht haltbar. Und zwar einfach deshalb, wie die Algen weniger werden, je weiter der Sommer fortschreitet. Ich rechne fest damit, dass ich wie im vergangenen Jahr Mitte Mai/Mitte Juni keinerlei Algen mehr haben werde. Das Wasser sollte dann traumhaft klar sein, lediglich ein paar Fadenalgen (was Ihr auf den Fotos seht, sind keine Fadenalgen) werden sich in den Flachwasserbereichen mit ihrem Nährstoff-Angebot halten können. Der höchste in diesem Jahr gemessene Wert lag bei reichlich 70 klux – nicht viel im Vergleich zu den genannten 120 klux im Sommer. Und wenn die Algen bei zunehmender Lichtintensität und Wärme zurückgehen, kann das nur eines bedeuten: Es kommt keineswegs auf die Lichtintensität an, sondern auf Nahrungskonkurrenz ! Licht und Wärme lassen nicht nur Algen, sondern vor allem deren Konkurrenten, die höheren Pflanzen gedeihen. Jetzt, im (leider immer noch) kalten Frühjahr, sind die höheren Pflanzen noch gar nicht „angesprungen“. Sie entwickeln sich, aber sehr langsam. Vor allem die Unterwasserpflanzen liegen noch als grau/grüne Masse am Teichgrund und warten auf besseres Wetter. Typha, Thalia, Hechtkraut, Froschlöffel, Fieberklee und alle Arten von Gräsern erheben sich gerade einmal verschüchtert über die Wasseroberfläche. Entsprechend wenig nehmen sie Nährstoffe auf. Das wird sich ändern – gewaltig. Mit dem Aufkommen der Pflanzen gehen die Algen radikal zurück. Auch und gerade bei praller Sonne.
Das bedeutet für mich: Leute, baut Euren Teich wohin Ihr wollt, auch voll in die Sonne ! Aber nicht in den totalen Schatten, weil gerade da Eure Pflanzen nicht gedeihen. Wenn Ihr genügend Pflanzen im Teich habt, entwickeln sich die Algen nicht besser und nicht schlechter als an einem Standort, der nur für einige Stunden am Tag Sonne hat ! Wenn Ihr zu wenig Pflanzen besitzt, entwickeln sich umgekehrt die Algen prächtig – ein paar Stunden Schatten am Tag hin oder her ! Die Verkünder anders lautender „Wahrheiten“ indessen sollten dieses „Wissen“ gründlich hinterfragen (und vor allem prüfen, woher sie es bezogen haben). Es handelt sich meiner Meinung nach um ein (Sommer-)Märchen.
Beste Grüsse
Stefan