extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

AW: extrem hoher Phospatwert - Ursachenforschung und Abhilfe schaffen

Hallo


als Peter bei Dir war , habt ih Euch nicht mal die Möglichkeiten der Einspülung
besichtigt ?

wenn aufbereiteter (gekaufter) Boden verwendet wurde ......
der wird in den Anlagen üblicherweise mit Klärschlamm versetzt :kopfkratz

oder von Galabauern mit einer Grunddüngung versetzt.

an eine masssive Rücklösung durch Regenwasser glaub ich nicht


mfG
 
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Hallo Karsten,

die haben den Humus irgendwo von einer anderen Baustelle hergekarrt. Teilweise ungesiebt mit Wurzeln und teilweise vorgesiebt. Wenn meine Informationen richtig sind, dann kenn ich die Baustelle und dort war ursprünglich eine Wiese mit Obstbäumen, um die sich nie wirklich wer gekümmert hat. Da ist mit ziemlicher Sicherheit nicht gedüngt worden. Dass das Material "gestreckt" wurde denke ich auch nicht.

Rücklösung durch Regenwasser kann ich mir auch nicht vorstellen Aber nachdem der Teich leer war und das Sediment evtl. einiges an gebundenes PO4 durch das Calciumhydroxid drinnen hatte, könnte ich mir schon vorstellen, dass da evtl. einiges wieder zurückging. Unser Leitungswasser hat einen pH Wert von 7. Aber der Prozess sollte doch irgendwann beendet sein. Heute morgen habe ich schon 5,20mg/Liter gemessen.

LG
 
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... :oops. Ich kann Dir zum Phosphat so weit antworten, dass es in Gegenwart von Aluminium oder Eisen-Ionen komplett "pH-neutral" gebunden wird. Im Falle des Calciums bedarf es ein wenig Ammoniums. ...
Das EINZIG richtige dieses Absatzes ist leider das :oops

Tatsache ist:
pH-neutral ist da nichts.
Üblicherweise wird der pH-Wert unserer Teiche bei ca. 8 liegen.
(Alex´ pH7 sind untypisch und da schwach gepuffert, nicht stabil.
Wie ist der denn, nachdem das Wasser ein Zeitlang drin war?))

Die Phosphatfällung mit Löschkalk klappt mit steigendem pH immer besser*;
geringe Mengen davon werden in diesem Milieu den pH-Wert (kurzfistig) leicht erhöhen,
was die Fällung in diesem Fall verbessert.
Fällung mit Aluminium- und insbesonders mit Eisenionen funktioniert am Besten bei pH 5 ... 6*,
was für unsere Teiche schon sehr UNGEWÖHNLICH sauer ist und kaum erreicht wird.
Verlässt der pH-Wert den für die Fällung erforderlichen Bereich,
d.h. wird´s sauer nach Fällung mit Kalk oder steigt er nach Fällung mit Eisen(III)chlorid,
geht das Phosphat wieder in Lösung und ist wieder im Spiel.

Eisen(III)chlorid und diverse Aluminumsalze sind zwar recht sauer,
aber um damit den pH im Teich auch nur ein bissi zu senken und erfolgreich PO4 zu fällen,
müsste man erschütternde Mengen einbringen:
In der Alte Donau in Wien (1,6 km² und durchschnittlich 2,5 m tief = 4 Mio m³)
wurden 1995 und 1996 insgesamt 1700 TONNEN Eisen(III)chlorid verteilt**,
was einer Menge von 0,42 kg/m³ entspricht. :shock

DAS senkt den pH SICHER gnadenlos und räumt damit erfolgreich das Phosphat runter,
aber soll Alex in seinen 30 m³-Teich wirklich 13 kg (!) Printplattenätzmittel reinkippen???
:kopfkratz

*) Quelle: http://info.fh-wels.at/skripten/MKroeppl/LVA_5_Semester/WS_08_09/WS_08_09_AAR5.pdf Seite 13 rechts unten

**)Riplox- Verfahren nach Univ. Prof. Dr Ripl (... ist ja wirklich unpackbar!)

Ammonium gibt´s im Wasser in nennenswerten Mengen nur UNTER pH 7,8 (drüber liegt das als Ammoniak vor,
wenn´s nicht ohnehin durch eine funktionierende Nitrifikation über Nitrit in Nitrat verwandelt wird,
was es in einem EINIGERMASSEN gesunden Teich auch immer zackig wird.
Mit der Phosphatfällung hat das absolut nichts zu tun;
das reagiert gar nicht mit dem PO4.

P.S.: BITTE Kurzhals: Schreib nur was du WIRKLICH SICHER weisst!
 
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Hallo!

Also den pH Wert um die 7 habe ich auch nur kurze Zeit nach dem neu Befüllen, da das Leitungswasser bei uns diesen Wert aufweist. Das ist aber dann zum Glück ziemlich stabil, da mein KH Wert, der aus der Wasserleitung kommt auch bei 12-13 ist. Das ist dann natürlich für die Phosphatfällung mit EisenIIIchlorid ein problem, weil sich kaum was tut, wenn ich das ins Wasser leere.

Besser geht's da schon mit dem Calciumchloryd. Damit habe ich den Teich jetzt wieder auf 8,5 hochgefahren. Mir scheint, dass auch die Sonneneinstrahlung irgendwie eine Rolle spielt. Wenn die Sonne auf den Teich knallt merkt man so richtig, wie weiße Flocken aufsteigen und in den Skimmer wandern. Wenns Abend wird, lässt der Effekt nach. - An was das wohl liegt?

@Peter: Lt. dieser Seite: http://www.aquaristik-hilfe.de/chemie02.htm kann Ammoniak auch schon ab einem pH Wert von 7 in kritischen Mengen gebildet werden, sofern genug Ausgangsstoff vorhanden ist. Schon ab einem pH von 8 ist angeblich Ammonium und Ammoniak in gleicher Menge vorhanden.

Habe gestern deine Pflanzen im Teich verteilt eingesetzt. Ich hoffe ich bekomme die durch, sind echt ganz schöne Sachen dabei! Du hast ja da ganz selektiv schöne Rhizome und Pflänzchen rausgepickt. Muss mich da noch irgendwie revanchieren. Kaufst gerne bei Amazon ein? Lass mir mal deine Email via PN zukommen! :)

Herzliche Grüße
 
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Hi Alex
kommst du jetzt langsam zur Ruhe?:)
petra
 
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Hallo Alex!
Ein pH 7 bei 12-13 KH ist mehr als ungewöhnlich, aber schadet nichts.
Ob du jedoch das Phosphat mit Calziumchlorid oder mit Calziumhydroxid (Löschkalk) fällst,
macht für die Fällerei keinen Unterschied:
In beiden Fällen tut das das Ca++Ion!
(siehe dazu die Grafik auf Seite 13 in meinem Link)
Jedoch wird Calziumchlorid möglicherweise den pH senken (!), wodurch Calzium schlechter wirkt,
hinterlässt Chlorid-Ionen, die potentiell das Pflanzenwachstum schädigen
und ist über 7-mal* "giftiger" als Löschkalk.
(Quelle: Wikipedia, LD50)

Wenn die Sonne in den Teich knallt steigt der pH-Wert, da die Pflanzen (Algen) CO2 zu Sauerstoff veratmen.
Dadurch KÖNNTE Phosphat ausfallen und durch die Sauerstoffbläschen zum Austeigen gebracht werden.
(Biochemische Flotation - super!)
Einen sehr guten Artikel zu Ammonium/Ammoniak findest du hier,
aber du solltest die Sache nicht überbewerten:
Mit einer funktionierenden Nitrifikation hast du praktisch NIE soviel Ammonium/Ammoniak,
dass das ein Problem werden könnte,
und falls doch, gehen die Fische eher an Nitritvergiftung ein
als an zuviel Ammoniak.

Meine Mail-Adresse kommt per PN!
 
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Hallo!

@Petra: Also ich würde ja nicht meinen, dass ich hoch aufgeregt bin, aber zur Ruhe kann ich auch noch nicht kommen. Immerhin wurde der Teich von einer Fachfirma gebaut und sollte funktionieren. Zumindest sollte man ausschliessen können, dass irgendwo hohe Phosphatmengen eingeschwemmt werden, wenn man sich schon an "Gütesiegelzertifizierte Profis" wendet. Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass sich das in ein Mangelproblem ausweitet, geht bei der Firma aber eh schon in einem Aufwaschen :)

@Peter: Sonneneinstrahlung hat bei meinem Teich bei diesem KH Wert und der mickrigen Bepflanzung keine Auswirkung. Ich messe morgens wie Abends den selben Wert. - Was allerdings im Frühjahr anders war, als ich noch enorme Algenmengen im Wasser hatte. Die haben den pH-Wert sehr wohl verändert. Die Algen hatten es aber auch leichter, da das Wasser schon 2 Jahre im Teich war und der KH Wert entsprechend weit unten (bei ca. 5)

Was ich mir allerdings schon sehr wohl vorstellen kann, dass evtl. kleine Algen (Biofilm) auf den Steinen, die man so gar nicht sieht auch genug O2 produzieren, damit die Kalkflockerl aufsteigen können. - Das wirds vermutlich sein!

Übrigens, - ich hab mich da oben natürlich verschrieben. Ich habe kein Calziumchlorid reingekippt sondern natürlich Calciumhydroxid. Ich sollte vielleicht lieber bei der Bezeichnung "Löschkalk" bleiben :)

Habe die letzten 3 Tage ein neues, witziges Phänomen beobachtet. Ich habe ja den Teich, als sich die NO2 und NO3 nach dem letzten Wasserwechsel wieder eingespielt haben, ja mit dem Löschkalk wieder auf einen pH von 8,5 angehoben. Von der Phosphatfällung her hat es kaum was gebracht (vlt. von 5,0 auf 4,5, also minimal). Das Wasser war anfangs natürlich trüb und wurde dann nach 2 Tagen wieder schön klar. Nun habe ich beobachtet, dass mir speziell in den seichten Bereichen wieder die Algen beginnen zu wachsen und habe etwas Aspirin hinzugeführt. Das hatte zuletzt recht gut geklappt und der Teich blieben über Wochen hinaus recht schön.

Diesmal hatte ich aber den Effekt, dass ich nach 3-4h nach der Zugabe von Salicydsäure nebelige Bereiche im Teich entdeckte, die sich immer weiter ausbreiteten. Nach einem Tag war der Teich dann völlig milchigtrüb und die Sicht vielleicht 30cm. Das Wasser hat nun eine schöne türkise Farbe und sieht aus wie ein Gebirgsfluss nach der Schneeschmelze. Irgendwie hat das Aspirin einen Prozess ausgelöst, der den Kalk der sich in der Zwischenzeit unten abgesetzt hatte wieder ins Wasser zurückgeholt hat. Da scheint es jetzt wohl zu bleiben. Die Trübung ist schon seit ca. 24h stabil und wird nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Ich werde den heute angesagten Starkregen und Urlaubstag nützen und den Teich nochmals abpumpen, vom Regen durchspülen lassen und dann nochmal die Reste rauspumpen. Hoffe die Pflänzlein werdens mir verzeihen, aber heute trocknen Sie wenigstens nicht aus.

Ich hoffe ich bekomme mit meiner Mixerei da mal keine Explosive Mischung zusammen, nicht dass mir der Teich noch um die Ohren fliegt .... :)

LG
 
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Hallo Alex,

mit den Aspirin hast Du sicher falsch verstanden, wenn Dir der Teich Kopfschmerzen bereitet schmeißt man die Dinger doch nicht in den Teich sondern muß sie selber essen.
Das wäre auch zu schön, wenn man allem was einem Kopfschmerzen bereitet einfach eine Aspirin gibt. Beim Hausbau, eine Aspirin einmaueren, Bei den Fianzamtsunterlagen eine Aspirin mit abheften usw...

Wie Du selbst schon geschrieben hast, tut Deinem Teich der Wasserwechsel sehr gut und Du wirst arm dabei, wenn Du es über die Wasserwerke machst. Drum nochmal der Vorschlag, einfach das Dachwasser einleiten. Wenn Du den Teich überlaufen lässt spült es Dir im Laufe der Zeit die Probleme raus und kost nix.

Grüße

Thomas
 
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Oh ja,
der Thomas hat ganz recht:
Aspirin hat im Teich sicher nichts zu suchen.
Der Nutzen ist mehr als fragwürdig:
Klar dass Chemiebomben etwas ändern, nur was genau?
Die Auswirkungen auf die Biologie sind unbekannt und deshalb problematisch
und ich will nicht einmal ausschließen, dass das sogar bereits gefälltes Phosphat mobilisiert - Salizyl-SÄURE!
(Die nebligen Bereiche könnten Bakterien- bzw. Einzellerwolken sein,
die am Medikament verreckte Organismen aufarbeiten.)

Ich würde das an deiner Stelle nie wieder in den Teich reinwerfen,
aber heuer häng ich´s beim Lohnsteuersteuerausgleich dran!
 
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Hallo Leute!

Ich muss das Aspirin insofern verteigen, als dass es nämlich wirklich das einzige Mittel war, welches mir im Frühjahr meine Algen abgetöt hat. In der Kombination mit dem hinterherigen Wasser ablassen finde ich als Aspirin somit durchaus legitim. Schon klar, dass es im Teichwasser - soferne sonst alles passt - nichts zu suchen hat. Aber die Unmenge an Algen die ich drinnen hatte, hätte ich sonst nicht klein bekommen. So habe ich jetzt zwar noch das Phosphatproblem, aber das Algenproblem ist vorerst weg und der Teich ist ansehnlich. Es verhält sich halt mit dem Aspirin wie bei der Bekämpfund des Kopfwehs beim Menschen. Wenn mans öfterr braucht, muss man die Ursache finden (da bin ich ja dabei), kurzfristig hilft es einem aber mal.

Und: Aspirin war bis jetzt das einzige was wirklich geholfen hat. Die Phosphatfällerei mit EisenIIIchlorid und Löschkalk bringt absolut keine Ergebnisse.

@Peter, dass es sich bei den milchigen Wolken um Bakterien handelte denke ich eher nicht, dafür war die Reaktion viel zu schnell und ich habe das auch zuvor noch nie beobachtet. Es muss irgendeine Reaktion des Löschkalks den ich einige Tage vorher eingebracht habe und dem Aspirin zu tun haben. Wie stark diese Reaktion ist, hat mich aber dann schon sehr verblüfft!

Habe den Teich jetzt, nachdem ich die Wände vom Regen abspülen habe lassen, nochmals fast vollständig abgepumpt. Dooferweiße habe ich beim Messen der Brühe nicht bemerkt, dass mein Fotometer bei einem Messwert um die 5 nicht mehr geeignet ist. Die Messlösung verfärbt sich dann fast nicht mehr und ich hätte verdünnen müssen. - Jetzt habe ich leider keinen genauen Messwert von der Brühe. Lag aber vermutlich so um die 16mg/l. Beim nächsten mal weiß ich, dass ich, wenn ich gegen 5ml komme wieder verdünnen muss...

Bin gerade dabei den Teich wieder cm-weise hochzufahren und immer wieder den PO4-Wert zu messen. Mal sehen was passiert und ob es evtl. irgend einen Pegelstand gibt, bei welchem sich der Po4 Wert plötzlich extrem erhöht. Da das PO4 offensicht sehr schnell im Wasser nachzuweisen ist geb ich der Methode relativ gute Chancen....
 
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