AW: Filterbau - Biofilmreaktor?
Guten morgen miteinander,
eine Teichanlage ohne Wasserwechsel, das ist mein Bestreben.
Viele Seiten Text habe ich zu diesem Thema gelesen.
Die Gründe sind zum einen, dass ich als Monteur ständig unterwegs bin und der Teich sich dann selber überlassen ist, zum anderen ist das vorhandene Wasser, Hausleitung schwankend zwischen 35 und 50mg Nitrat und der Bach vor meiner Haustür auch so um die 40mg der reinste Dünger.
Einige Jahre bin in nun schon mit der Errichtung der Teichanlage beschäftigt, Stückchen für Stückchen. Es ist dies meine einzige Freizeitbeschäftigung für die ich so ca. 4 Wochen im Jahr zur Verfügung habe.
Vor dem ersten Spatenstich stand dann auch die Frage, ist das überhaupt möglich. Wissen tu ich es noch nicht, aber ich bin guten Mutes.
Aus der Aquaristik kommend war mir die Altwasserszene bekannt.
Hierzu:
http://www.altwasser-aquarium.de/beitraege/gastbeitrag_gerd.php
Das gilt es jetzt im größeren Stil konstruktiv umzusetzen.
1. 10cm Schlammbildung im Teich zulassen können.
2. Schlammbildung im Filter zulassen können.
3. Automatisches an/ausschalten der Umwältspumpen gewährleisten (Trockenlaufschutz) + für den Fall der Stoppfunktion den Filter belüften können.
4. Erntbare Pflanzen einbringen.
5. Hoffen, dass es ausreichend regnet.
Zu (1) Kein Bodenablauf. Hier werde ich die Teichsole entsprechend formen. Damit aus dem Teich kein Moor wird, wird es eine separate tiefste Stelle geben aus der ich das Zuviel (einmal in Jahr?) absaugen kann.
Zu (2) Der Filter ist in der Art eines Bodenfilters vorgesehen, allerdings mit einem 20cm zugänglichen Freiwasserraum unterhalb des Mediums. Hier darf sich Schlamm absetzen, der, wenn alles richtig läuft, reinster Dauerhumus sein sollte. In dem Medium soll sich dann auch der Biofilm entwickeln dürfen. Einen Text in Sachen Biofilm gibt es hier:
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/habil-online/01/01H090/habil.pdf Eine wie immer geartete Reinigung/Rückspülung des Mediums ist nicht vorgesehen. Wie im Teich, so auch hier eine tiefste Stelle um ein Zuviel absaugen zu können.
Zu (3) Es gibt eine Vorklärung in Form eines Absetzers da ein Siebgewebe und auch ein Bogensieb der ständigen Nachschau bedarf. Ein Trommelfilter würde zwar automatisch rückspülen, bedarf aber einer Frischwasserzufuhr und eines Kanalanschlusses, beides lässt sich an der Stelle, wo die Teichanlage ihren Platz hat nicht bzw. nur mit erheblichem Aufwand realisieren. Die Pumpensteuerung und Filterbelüftung funktioniert über Niveauschalter, Relais bzw. Ein- und Ausschaltverzögerungen. Die Wasserzufuhr zum Absetzer läuft als Schwerkraftsystem.
Zu (4) Neben der Tätigkeit der Bakterien bei der auch Gase erzeugt werden die in die Atmosphäre entweichen sind es erntbare Pflanzen mit denen man Nährstoffe aus dem Teichwasser bekommt ohne belastetes durch unbelastetes Wasser ersetzen zu müssen. Damit ich gut an die Pflanzen komme sind die Sumpfzonen des Teiches in separaten Pflanzbecken zu 90% ausgelagert.
Zu (5) Man stelle sich einen See vor, der eine Zu- und einen Ablauf hat. Es läuft oberflächlich ein und oberflächlich aus. Auch in einem System wie mein Teich es sein soll, darf nicht das Unterste zum Obersten gekehrt werden. Darum wird nur über einen Skimmer abgezogen und der Rücklauf in etwa 40cm unterhalb der max. Wasserlinie stattfinden. Ich strebe die Möglichkeit einer Wasserspiegelabsenkung von 15cm durch Verdunstung an bis die Pumpen ausschalten und die Belüftung des Filters einsetzt.
Jetzt brauche ich aber auch noch die Möglichkeit das System zu optimieren. Da bleibt mir dann nur die Regulierung des quantitativen Wasserumlaufs.
Hier gönne ich mir dann eine regulierbare Pumpe in Verbindung mit einem Durchflussmesser