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Stop, das ist ein bisschen viel auf einmal. Wenn CO2 ab 20 °C keine Rolle mehr spielt, dann kann ich meinen Job an den Nagel hängen, denn ich komme aus der Aquarien-Ecke und zwar aus der tropischen. Standard-Temperatur 25 °C. Die Temperatur hat sicher auf vieles Einfluss und wird von vielem beeinflusst, aber die Temperatur spielt dabei eine absolut untergeordnete Rolle.
Eugen schrieb:Übrigens,woher kommt in der Summenformel der Kohlenstoff der Glucose,wenn nicht vom Kohlendioxid ??
Normal (ist reversibel):
Ca(HCO3)2 minus CO2 (nimmt sich die Alge)® CaCO3 +H2O
Biogene Entkalkung (bei eutrophen Verhältnissen, also "CO2-Hunger"):
CaCO3 minus CO2 (nimmt sich die Alge, wenn Bikarbonat fehlt )® CaO
Folge:
CaO + H2O ® Ca(OH)2 ® Ca 2+ + 2OH-
und diese Hydroxidionen sind das eigentliche Problem. Sie sorgen für den hohen pH-Wert durch "Wegfangen" der Wasserstoffionen (H+).
Die aber würden dringend zur Lösung des Ammoniaks aus den Kiemen gebraucht:
NH3 + H+ ® NH4+
Da dieser Vorgang nun nicht stattfinden kann, vergiften sich die Kiemenatmer, weil sie ihr Ammoniak nicht loswerden.
jeme schrieb:Die ausschlaggebende Komponente ist für mich mittlerweile der Mulm im Teich und im Filter.
Bei meinem Bekannten ist diese Schicht im Filter mittlerweile mehrere Zentimeter dick und riecht schön nach frischer Erde.
Im Teich kann man sie so nicht sehen, da er eine Sicht von etwa 150 cm zulässt.
StefanS schrieb:jeme schrieb:Die ausschlaggebende Komponente ist für mich mittlerweile der Mulm im Teich und im Filter.
Bei meinem Bekannten ist diese Schicht im Filter mittlerweile mehrere Zentimeter dick und riecht schön nach frischer Erde.
Im Teich kann man sie so nicht sehen, da er eine Sicht von etwa 150 cm zulässt.
Du sagst es überdeutlich: Ich bin mit 99 % dessen, was Jens hier beschreibt, einverstanden und kann fast alles bestätigen. Was mich (noch) stört, ist sein Beharren auf der Ansicht, dass die Säurezugabe irgend etwas Positives bewirkt. Salzsäure senkt kurzfristig den pH-Wert, zerstört die KH und erhöht unnötigerweise den Chloridgehalt. Die Zitronensäure ist aus anderen Gründen ungünstig (bereits beschrieben). Bleibt alleine als sinnvolle Möglichkeit, milde Gerbsäuren einzusetzen. Das geht mit Erlenzapfen, Torf, Laub und hervorragend mit dem sich langsam bildenden Mulm. Dieser Mulm ist mehrfach positiv: Es wird CO2 produziert, das dringend gebraucht wird. Es wird denitrifiziert, also Nitrat abgebaut. Eisen und andere Spurenelemente werden durch Reduktion wieder wasserlöslich und stehen den Pflanzen zur Verfügung. Das Wasser wird klarer. Fulvo- und Gerbsäuren wirken adstringierend, was für die Fische positive Folgen hat. Es ließe sich noch einiges mehr an positiven Eigenschaften nennen.Hallo Jens,
zuerst einmal bitte ich um Entschuldigung - ich hatte Dein Posting unverständlicherweise schlicht übersehen. Bei dem obigen Zitat dürften Dir Bernd und viele andere (vor allem, wenn sie aus der Aquarienszene kommen oder dort auch aktiv sind) voll zustimmen. Ich meine, auch das gibt zum Nachdenken Anlass.
Was ich wahrscheinlich nicht deutlich genug gemacht habe, möchte ich hier noch nachholen: Wenn ich von Wasserwechsel spreche, dann meine ich auch nur Wasserwechsel und nichts anderes. Also keine Filterreinigung, kein Bodengrundabsaugen, keine Entfernung von Laub - schlicht nur altes Wasser raus und Frischwasser rein. Dann muss man ganz einfach überhaupt nichts an Mittelchen und Säuren ins Wasser kippen, es läuft alles ganz natürlich und störungsfrei.
Was ich sagen will: In Teichbesitzerkreisen ist "Sauerstoff" das Zauberwort ! Für was der Sauerstoff im Teich nicht alles verantwortlich ist... Was wird da nicht alles unternommen, gesprudelt, verwirbelt, mit Oxidatoren traktiert, Ozon geht wohl auch in diese Richtung, peroxidiert (OK, ist = Oxidator) und weiss der liebe Himmel was nicht noch alles. Lohnt sich wirklich, dazu mal in anderen Foren zu stöbern. Da wird man kollektiv verprügelt, wenn man die Sauerstoffkonzentration in normalen Gartenteichen auch ohne Hilfsmittel als weitestgehend unproblematisch bezeichnen sollte.
Hier hat zum Beispiel Jens darauf hingewiesen, dass es viel kritischer ist, mit Ausströmern das CO2 auszutreiben. Bernd brauche ich zum Thema gar nicht erst zu fragen, Dich wohl auch nicht - und ich sehe auch, wie diese Erkenntnis bei vielen anderen reift.
Wenn sich diese "Experten" eher einmal dem Thema CO2 plus Eutrophierung widmen würden, kämen sie zu erstaunlichen Ergebnissen für die Gesundheit ihrer Teiche und Fische. Aber gerade diesen beiden Komponenten ist mit Technikgläubigkeit und Mittelchen nicht beizukommen - eher im Gegenteil.
@ Bernd
Auch Säurezugaben aller Art (und dazu zähle ich auch Gerbsäuren) sind so ein Thema, das von allen Seiten und immer wieder an einen herangetragen wird, auch von Seiten erfahrener Aquarianer übrigens. So muss man schon ein erhebliches Mass an Gleichmut und Stabilität besitzen, um von diesem Gedanken nicht auch irgendwie manipuliert zu werden. Ich muss ehrlich sagen: So stabil war ich nicht und habe mich ebenfalls mit diversen Überlegungen in dieser Richtung getragen. Ich denke, das hat irgendwie damit zu tun, dass es vielerorts als gesicherte, nicht mehr diskussionswürdige Tatsache gilt, dass eben Algen bei pH7 und darunter nicht mehr wachsen, sich darüber jedoch explosionsartig vermehren. Man sagt sich unwillkürlich: "So viele Leute können sich doch nicht irren, da muss doch etwas dran sein !" (Nach dem Motto "Milliarden von Fliegen können sich nicht irren - Leute, fresst ...")
Auch ich habe deshalb lange benötigt, mich davon zu lösen. Denn letztlich habe ich von einem Säureangriff auf den Teich nur Abstand genommen, weil es mir irgendwie zu riskant und zu wenig abgesichert erschien. Schiss halt, und so habe ich es bei Erlenpellets belassen, die ich aber auch wieder herausgenommen habe, als ihre Wirksamkeit erschöpft schien.
Ich bedaure es immer wieder, wenn durch teils emotionale Diskussionen zu schwierigen Sachthemen Mitglieder des Forums verschreckt und im schlechtesten Fall auch vertrieben werden. Aber genau diese Themen bringen das Forum weiter und machen es so ziemlich einmalig - und nicht die immer wiederholten Phrasen wie "wie sind Deine Wasserwerte ?", "und noch'n Turbocleaner", "Filtertyp X ist besser als Filtertyp Z", "habe Produkt XY mit gutem Erfolg eingesetzt" und so weiter und so weiter. In welchem anderen Teichforum ist die Aussage eines erfahrenen Mitglieds möglich, dass Bodenschlamm einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt ? Da wird doch nur darüber diskutiert, ob der Schlammsauger 5000 Watt (oder nur 1000) und einen Steinabscheider haben sollte...
Bernd Kaufmann schrieb:Kannst sie ruhig drin lassen, irgendwann werden sie zu wertvollem Schlamm.
ist das so ? Enthalten Zapfen nicht auch reichlich Nährstoffe, die beim Verrotten freigesetzt werden ? Immerhin sind den Pellets ja auch Säckchen beigefügt - zum Rausnehmen...
OK, dann lasse ich sie halt drin bzw. streue sie gleich direkt in den Teich (nämlich unmittelbar nach der Winterpause, wenn das Wasser wieder 10 Grad hat. Da liegt bei Euch noch Schnee. Ich kaufe dann für 100 € Erlenpellets ).
Bernd Kaufmann schrieb:Wer holt Erlenzapfen und Blätter in der Natur aus den Gewässern? quote]
DAS, mein lieber Bernd, kann aber kein Argument sein, wenn Du selbst richtigerweise sagst, dass in natürlichen Gewässern im Gegensatz zu Gartenteichen ein permanenter Wasseraustausch stattfindet.
Aber alles andere leuchtet mir ein, also rein mit den Pellets direkt in den Teich !
Beste Grüsse
Stefan