Große Algendiskussion

Hallo Stefan,

Bernd Kaufmann schrieb:
Wer holt Erlenzapfen und Blätter in der Natur aus den Gewässern? quote]

DAS, mein lieber Bernd, kann aber kein Argument sein, wenn Du selbst richtigerweise sagst, dass in natürlichen Gewässern im Gegensatz zu Gartenteichen ein permanenter Wasseraustausch stattfindet.

nur langsam mit die junge Ferde ;). Wenn Du Pflanzen erntest (und hoffentlich auch am Naturteich wenigstens etwas mehr Wasserwechsel machst als bisher), so muss auch etwas an Nährstoffen wieder in den Teich rein. Und im Schlamm werden eben diese wichtigen Nährstoffe ideal aufbereitet und schön langsam, wohldosiert, ans Wasser abgegeben.

Mit anderen Worten: Nur reinkippen geht schief, nur rausholen geht auch schief. In der Natur ist beides ausgeglichen, oder es geht auch dort schief.

Ich weiß wohl, dass sich meine Aussagen oft übertrieben vereinfachend anhören, aber damit kann ich ganz gut leben. Keine Sorge, bei mir geht auch noch immer genug daneben. Aber wenn ich dann nachschaue, warum, stellt sich einfach grundsätzlich heraus, dass ich etwas Unnatürliches gemacht habe, oder zu einseitig gedacht / gehandelt habe.

Aber alles andere leuchtet mir ein, also rein mit den Pellets direkt in den Teich !

Ich habe nur Erlenzapfen verwendet. Zwar ist mein Teich nicht absolut algenfrei, aber das möchte ich ja auch auf keinen Fall. Was hätte ich sonst zum Mikroskopieren?
 
Hi

Hallo,
@reiner,
manche Technikfanatiker haben Teiche !!!!
Und lassen sich durch lesen dieser Statements fast überzeugen.
Gruß Stephan
 
hallo reiner.


manche Technikfanatiker haben Teiche !!!!
und manche teiche von technikfanatikern haben große fische drinnen ..... :D
und sie können sehr gut verstehen warum die natutteichfanatiker nur kleine fische drinnen haben. :lol

gruß jürgen

** leben und leben lassen!
 
Hallo Leute,

kann nicht so antworten, wie ich will, melde mich wieder. Aber bei Koi-Teichen z.B. bin ich mit Aussagen gaaaanz vorsichtig. Und ich denke, auch die anderen, denn Bernd zum Beispiel kommt aus der Aquarienszene...

Es geht nicht darum, die Zeit 100 Jahre zurückzudrehen, sondern um die Frage, ob die beste Lösung immer die technische ist und ob es für jedes Problem nur oder überhaupt eine technische Lösung bei einer begrenzten Anzahl von Parametern gibt (nämlich solchen, die man mit Technik beeinflussen kann).

Habe mal intensiv wieder bei der-teich gelesen. Da ist das Weltbild inzwischen bis ins Absurde verzerrt...

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo StefanS, Stephan, Jürgen und alle sonst noch Interessierte,

ich hänge mich hier nur an, weil ich keinen neuen Thread aufmachen möchte.

kann nicht so antworten, wie ich will, melde mich wieder. Aber bei Koi-Teichen z.B. bin ich mit Aussagen gaaaanz vorsichtig. Und ich denke, auch die anderen, denn Bernd zum Beispiel kommt aus der Aquarienszene...

es stimmt zwar, dass ich aus der Aquarienszene komme, aber ich habe schon sehr lange auch mit Teichen und Teichfischen zu tun. Unter Anderem war ich fast 30 Jahre lang Zoofachhändler (bis 1998) und habe selbst mit Teichfischen Handel getrieben, ihre Krankheiten kennengelernt usw. Selbstverständlich habe ich in 35 Jahren beruflicher Beschäftigung mit Aquarium und Teich die technische Entwicklung nicht verpennt, sondern sie sehr wohl registriert und einschätzen gelernt.

Seit gut 15 Jahren mache ich telefonische und schriftliche Beratungen rund um das Thema Aquaristik und seit 1997 auch zum Thema Teich. Unter Anderem gibt es für beide Segmente Fragebogen (Checklisten), die im Problemfall verschickt werden. Für die Aquaristik sind davon inzwischen mehrere Tausend eingegangen und ausgewertet, für Teiche mehrere Hundert. Ich will nicht mit diesen Zahlen prahlen, sondern deutlich machen, dass mir glücklicherweise ungewöhnlich viel statistisches Material zur Verfügung steht.

Es geht nicht darum, die Zeit 100 Jahre zurückzudrehen, sondern um die Frage, ob die beste Lösung immer die technische ist und ob es für jedes Problem nur oder überhaupt eine technische Lösung bei einer begrenzten Anzahl von Parametern gibt (nämlich solchen, die man mit Technik beeinflussen kann).

Na na, Stefan, der unerschütterliche Glaube, mit Technik und Chemie alle Probleme lösen zu können, begann lange nach 1945 zu wachsen. Vor 100 Jahren wollte hier noch niemand einen Koi-Teich mit Blaulicht sterilisieren ;).

Bei Koi-Teichen sehe ich eine ganz ähnliche Entwicklung wie bei der Diskus-Aquaristik. Man möge mir ersparen, dazu meine Meinung öffentlich zu sagen. Wer will, kann es auf meinen Seiten zum Thema Algen herauslesen. Die Technik ist eine Sache - wie ich meine, in weiten Teilen Privatsache und meistens nicht unmittelbar schädlich für die Tiere. Was aber mit Chemie und Medikamenten inzwischen angestellt wird, ist teilweise regelrecht verbrecherisch und nicht mehr zu tolerieren.

Es ist nun aber höchste Zeit, mich aus der Diskussion zurück zu ziehen und nur noch auf konkrete Fragen an mich zu antworten. An Glaubens-Diskussionen will ich mich nicht mehr beteiligen, denn sie enden immer gleich: Am Ende gibt es nur Verlierer und Beleidigte.
 
juergen-b schrieb:
verstehe ich nicht - hilf mir ?
jürgen

Ich meine z.B. den tollen Thread, wo die Leute händeweise Blaukorn (!!!) in den Teich geschmissen haben und jetzt meinen, reines Phosphat sei doch am besten für die (mittelbare) Algenbekämpfung. Die bekommen Glückwunschbotschaften mit zentimeterhoterhohen, bunten Lettern.

Absurd genug ?

Ich könnte auch aus anderen Threads noch genug zusammensuchen, komme aber im Moment nicht dazu.

Beste Grüsse
Stefan
 
Bernd Kaufmann schrieb:
nur langsam mit die junge Ferde ;). Wenn Du Pflanzen erntest (und hoffentlich auch am Naturteich wenigstens etwas mehr Wasserwechsel machst als bisher), so muss auch etwas an Nährstoffen wieder in den Teich rein. Und im Schlamm werden eben diese wichtigen Nährstoffe ideal aufbereitet und schön langsam, wohldosiert, ans Wasser abgegeben.

Mit anderen Worten: Nur reinkippen geht schief, nur rausholen geht auch schief. In der Natur ist beides ausgeglichen, oder es geht auch dort schief.

Hallo Bernd,

davon bin ich noch nicht so recht überzeugt. Jedenfalls im Augenblick noch wachsen alle meine Pflanzen üppig und ungebremst. Ich habe keinerlei Algenproblem (was allen denjenigen zu denken geben müsste, die hohe Sonneneinstrahlung – bei mir täglich rd. 130 kLux – und Wärme – bei mir Wassertemperatur > 30 – als gleichwertige Faktoren für eine Algenblüte nennen. Ich werde heute abend ein Foto meines Teiches einstellen, das das belegt.

Im Augenblick jedenfalls scheint es ausserordentlich gut zu funktionieren, immer nur herauszunehmen. Was aber eher ein quantitatives als ein qualitatives Thema zu sin scheint: Es gibt offensichtlich immer noch genug, was in den Teich an Pollen usw. eingeweht oder gewaschen (verdunstetes Wasser wid laufend durch Brunnenwasser ersetzt) wird, was abstirbt und seine Nährstoffe wieder in den Teich abgibt. Auch erscheint es mir unangemessen, in einer Region, wo das Sprengen des Rasens wegen Wassermangel verboten ist, mal eben 25 bis 45 cbm Wasser auszutauschen (wobei ich vollkommen einsehe, dass erst ab einem Wasserwechsel von 50% ein Effekt spürbar ist).

Natürlich werde auch ich das Wasser wechseln, wenn die Pflanzen extrem kümmern oder es zu einem sonst nicht mehr beherrschbaren Algenproblem kommt. So viel habe ich schon verstanden (zuvor war mir der Gedanke an Wasserwechsel in einem naturnahen Teich fremd).

Ich finde, der reine Pflanzenteich unterscheidet sich insoweit vom Fischteich, als da nicht unablässig zusätzliche Nährstoffe aktiv eingebracht werden, sei es durch Futter, sei es durch Kot. Mir ist noch nicht klar, weshalb da ohne erkennbaren Anlass eingegriffen werden muss.

Es ist nun aber höchste Zeit, mich aus der Diskussion zurück zu ziehen und nur noch auf konkrete Fragen an mich zu antworten. An Glaubens-Diskussionen will ich mich nicht mehr beteiligen, denn sie enden immer gleich: Am Ende gibt es nur Verlierer und Beleidigte.

Da spricht dann die Weisheit desjanigen, der schon viele solcher Diskussionen geführt hat. Setzen wir also dieses Thema nicht fort. Wer wissen will, was ich unter Technik-Gläubigkeit verstehe, wird in den entsprechenden Foren leicht fündig.

Übrigens wäre es verfehlt, mir Technik-Feindlichkeit vorzuwerfen: Mein Pool wird (fast) vollautomatisch gesteuert: pH-Messung und Korrektur, Chlorierung über Salzanlage, Reinigung durch einen Roboter usw. Die gesamte Bewässerung des Gartens erfolgt weitgehend vollautomatisch (prozessorgesteuertes Sprinklersystem). Aussenlichtsteuerung, WLAN, automatische Wetterstation drahtlos usw. Das aber gilt nicht für den Teich.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,

Mit anderen Worten: Nur reinkippen geht schief, nur rausholen geht auch schief. In der Natur ist beides ausgeglichen, oder es geht auch dort schief.

Hallo Bernd,

davon bin ich noch nicht so recht überzeugt. Jedenfalls im Augenblick noch wachsen alle meine Pflanzen üppig und ungebremst. Ich habe keinerlei Algenproblem (was allen denjenigen zu denken geben müsste, die hohe Sonneneinstrahlung – bei mir täglich rd. 130 kLux – und Wärme – bei mir Wassertemperatur > 30 – als gleichwertige Faktoren für eine Algenblüte nennen. Ich werde heute abend ein Foto meines Teiches einstellen, das das belegt.

bin schon sehr gespannt :). Ich habe meinen (ebenfalls fischfreien) Teich letztes Jahr vergrößert, weil der alte zu klein war, ein Loch in der Folie hatte und zu verlanden drohte. Alle Pflanzen wuchsen danach üppig. In diesem Jahr stelle ich fest, dass zwar noch immer viele Pflanzen und nur ganz wenige Algen wachsen, aber manche Arten erreichen zum Beispiel nicht mehr die Größe wie im letzten Jahr.

Solange das bei Dir nicht so ist, besteht selbstverständlich kein Anlass, irgend etwas zu ändern.

Im Augenblick jedenfalls scheint es ausserordentlich gut zu funktionieren, immer nur herauszunehmen. Was aber eher ein quantitatives als ein qualitatives Thema zu sin scheint: Es gibt offensichtlich immer noch genug, was in den Teich an Pollen usw. eingeweht oder gewaschen (verdunstetes Wasser wid laufend durch Brunnenwasser ersetzt) wird, was abstirbt und seine Nährstoffe wieder in den Teich abgibt.

Wie gesagt, solange es problemlos funktioniert ...

Auch erscheint es mir unangemessen, in einer Region, wo das Sprengen des Rasens wegen Wassermangel verboten ist, mal eben 25 bis 45 cbm Wasser auszutauschen (wobei ich vollkommen einsehe, dass erst ab einem Wasserwechsel von 50% ein Effekt spürbar ist).

Das ist natürlich ein sehr gutes Argument, zumal Du ja keine Fische hältst. Für reine Pflanzenteiche müssen es übrigens auch keine 50 % oder mehr sein. Je nach dem, wie die Wasserbeschaffenheit des Frischwassers ist, kann auch das reine Auffüllen recht lange genügen.

Natürlich werde auch ich das Wasser wechseln, wenn die Pflanzen extrem kümmern oder es zu einem sonst nicht mehr beherrschbaren Algenproblem kommt. So viel habe ich schon verstanden (zuvor war mir der Gedanke an Wasserwechsel in einem naturnahen Teich fremd).

Bei Deinem Teich ist das ja auch anders. Die Unterschiede zu einem Fischteich aufzuzählen, würde hier einfach zu weit führen. Mein ständiges Plädieren für mehr Wasserwechsel ist selbstverständlich hauptsächlich an die Fischhalter gerichtet.

Ich finde, der reine Pflanzenteich unterscheidet sich insoweit vom Fischteich, als da nicht unablässig zusätzliche Nährstoffe aktiv eingebracht werden, sei es durch Futter, sei es durch Kot. Mir ist noch nicht klar, weshalb da ohne erkennbaren Anlass eingegriffen werden muss.

Zumindest bei mir sind unglaublich viele Molche im Teich. Und die ernähren sich selbstverständlich auch von irgend etwas. Das tun alle anderen Tiere ebenfalls und deshalb wird normalerweise das Wasser in allen Teichen nicht unbedingt besser, sondern es läuft ganz allmählich in ein Ungleichgewicht. Wichtige Nährstoffe wie Eisen, Mangan, Kalium usw. werden langsam knapp und je nach Tierbesatz wird es zu einem stetig ansteigenden Gehalt von Makro-Nährstoffen wie Nitrat und Phosphat kommen. Dass es Teiche gibt, bei denen dieser Zustand erst sehr spät erreicht wird, glaube ich schon.

Da spricht dann die Weisheit desjanigen, der schon viele solcher Diskussionen geführt hat. Setzen wir also dieses Thema nicht fort. Wer wissen will, was ich unter Technik-Gläubigkeit verstehe, wird in den entsprechenden Foren leicht fündig.

Das glaube ich auch.

Übrigens wäre es verfehlt, mir Technik-Feindlichkeit vorzuwerfen: Mein Pool wird (fast) vollautomatisch gesteuert: pH-Messung und Korrektur, Chlorierung über Salzanlage, Reinigung durch einen Roboter usw. Die gesamte Bewässerung des Gartens erfolgt weitgehend vollautomatisch (prozessorgesteuertes Sprinklersystem). Aussenlichtsteuerung, WLAN, automatische Wetterstation drahtlos usw. Das aber gilt nicht für den Teich.

Ich bin gerade ganz blass geworden - irgendwie hatte ich Pool und Pond verwechselt und dachte, Du beschreibst die Technik am Teich ;).
 

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