Lotos - wie richtig halten?

Hei, hat von Euch schonmal jemand die Wasserwerte im Lotospott gezogen.
Ich würd es schön finden, wenn da auch kleine Medaka oder Vietnamedische Kardinalsfische mit rein könnten...
Wenns nicht geht is auch kein Problem...nur interessehalber
Vg Monika
 
Guten Abend,
ich hab auch noch ne Frage (oder auch zwei :D ).
Wie schon bei meiner Vorstellung erwähnt, ist mein Lotos in der "Lotos-im-Sand-Mischung" von Nymphaion. Er scheint sich soweit auch wohl zu fühlen, die ersten Blätter entrollen sich grad und am Rhizom selber ist auch ein leichtes Wachstum festzustellen.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass das Substrat komisch riecht. Wie ich drauf komme, dass es komisch riecht? Auf dem Wasser hat sich eine dicke Kahmhaut gebildet, die unschön aussah und die ich vermeiden möchte. Ich möchte ja nicht, dass der Lotos in irgendeiner Weise Schaden nehmen könnte und sei es durch Bakterien, die eine solche Kahmhaut bilden. Hab einen Wasserwechsel durchgeführt und mit Frischwasser aufgefüllt (ihr denkt bestimmt, dass ich spinne :lustig)
Jedenfalls: mir kam der Geruch vertraut vor aber wusste nicht wonach (jedenfalls nicht faulig oder so), bis ich mich gestern geschnitten und geblutet habe. Das Substrat riecht sehr nach Eisen bzw metallisch, wie eben bei Blut... ???

Soll das so sein? Ist das dieses Steinmehl, was in der Mischung drin war oder die Düngekegel, oder doch was anderes? Jemand ne Idee? Und sollte ich prophylaktisch ein bisschen 1%ige KMnO4-Lösung hinzugeben, falls es doch was bakterielles ist, wenn ja wieviel?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe und Tips
 
Hallo, wenn die Kahmhaut bläulich schillert, können das Eisenfressende Bakterien sein.
Gegen Bakterienblüte (anderer Fall) hilft nicht unbedingt ein Wasserwechsel, sondern ehr einbringen von Infusorien.
Ein Fingerhut voll Kompost oder nährstoffarme Erde bringen diese mit.
Wenn es nicht sehr nach Schwefelwasserstoff stinkt, oder es eine trübe stinkende Brühe wäre, würde ich mir das noch eine Weile ansehen.
Meistens renkt sich das von selber ein.

Bin auch auf die Antwort von Nymphaion gespannt. Denkemal, er würde das nicht anbieten, wenn es nicht so sein sollte.

Wie sieht es heute bei Euch aus? Bei uns ist es ganzschön kalt. Habe das Gewächshaus mit Grablichtern ausgestattet, zwecks Frostfreihaltung.
Vg Monika
 
Hallo,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Es riecht nicht faulig, sondern einfach so komisch metallisch... das Wasser ist soweit auch klar, nur die Kahmhaut stört eben.
Ich habe lediglich einen Oxidator* (bekannt aus der Süßwasseraquaristik, den ich noch rumfliegen hatte bei mir zu Hause) zur Prophylaxe installiert.
Meine Überlegung dahinter ist damit die Wasserqualität zu verbessern und es mit O2 anzureichern (falls es doch sowas wie anaerobe Faulprozesse sein sollten. Falls es die nicht sind, dann schadet das zusätzliche O2 im Wasser keinem, dem Lotus schon gar nicht :) ).
Der Kübel ist ja insofern ein stehendes Gewässer, da der Kübel bei mir am Südfenster im Wohnzimmer steht und keinerlei Wasserbewegung (durch Wind oder so) stattfindet.

* Wer das nicht kennt: Wasserstoffperoxid H2O2 wird mit Hilfe von einem Katalysator zu Wasser und Sauerstoff aufgespalten, welcher dann das Wasser damit anreichert :)


Ihr denkt bestimmt, dass ich echt bescheuert sein muss, solche Aktionen zu machen, aber der Lotos ist schließlich eine nicht günstige Pflanze, die ich nicht sofort himmeln möchte. Und da ich einfach noch gar keine Erfahrung mit diesem Gewächs habe, probiere ich solche Sachen halt mal aus ^^

lg
 
Hallo,

ich würde in dem Lotos-Pflanzgefäß nicht mit Chemie rumfummeln, sondern das Ganze als eine Art Miniteich behandeln. Ein paar kleine Schwimmpflanzen und Wasserschnecken sorgen für natürlich klares Wasser. Das Rezept der 'Lotos-im-Sand-Mischung' wird hier sicher nicht verraten, denn das wird auch für den kommerziellen Anbau verwendet. Damit lässt sich Lotos viel leichter ernten und die Gefahr von Fäulnis während der Winterruhe ist gering. Es ist eine spezielle Mineralienmischung und sicher ist auch Eisen ein geringer Bestandteil, denn Eisen-Chlorosen sind bei frisch gepflanztem Lotos häufig.

der Lotos ist schließlich eine nicht günstige Pflanze, die ich nicht sofort himmeln möchte

Dagegen hilft nur sich umfassend zu informieren und das heißt lesen, lesen, lesen, hier im Forum und anderswo. Bei Lotos muss man verstehen wie er funktioniert. Deine Wahl des Pflanzgefäßes und die Platzierung des Teilstücks in der Mitte zeigen mir, dass hier Nachholbedarf besteht. Ich wünsche trotzdem viel Erfolg, denn es gibt nur einen Versuch, ein Lotos-Teilstück zu starten.

Viele Grüße,
Kai
 
Hallo zusammen,

ich hatte vor zwei Jahren mal davon berichtet, dass ich vorhabe Lotos in vier grosse Kübel im 2. Stock auf der Terrasse in Spanien zu pflanzen. Schon damals habe ich erwähnt, dass ich davon ausgehe, dass das auch Probleme bringen wird ...

Die aktuelle Situation zeigt ein Foto von heute. Grundsätzlich ist der Wuchs gut. Ich habe mich damals sehr eingelesen und recht viel Erfahrung mit Pflanzen. Es ist nicht davon auszugehen, dass ich grobe Fehler gemacht habe. Die Gefäße haben alle oben 70 cm Durchmesser und sind 50-65% mit Lehmerde gefüllt (aus Weinberg).
Die Pflanzen sind also jetzt im dritten Jahr und wurden wegen des hohen Aufwandes im 2. Stock und Zeitmangels, entgegen aller Regeln, noch nicht umgetopft.

Die bisherige Erfahrung:
- die Pflanzen wachsen im Frühjahr sehr gut, beginnen ab Juni aber wegen der starken Sonne (und der Hitze?) zu stagnieren und Blätter verwelken.
- etwas unansehnlich, aber intakt gehen sie dann im Spätherbst in eine normale Winterruhe und sind bis Ende März ohne Blätter/Trieb (im Freien, ohne Frost)
- was aber besonders stört: trotz 2 Jahren mit gutem Wuchs haben alle zusammen genau eine Blüte entwickelt!
- im ersten Jahr habe ich etwas Dünger auf den Boden gegeben und die mitgelieferten Kegel benutzt
- seit dem zweiten Jahr verwende ich eine sehr individuelle aber sinnvolle Düngelösung (dazu später mehr)
- jetzt sind die Blätter grasgrün, evtl. ein wenig zu hell, aber voll okay, trotz der vielen Blätter ist wieder nur eine kleine Knospe zu sehen (dritte Pflanze von links)
- entgegen meiner sonstigen Vernunft habe ich nun nach dem Motto gehandelt: viel hilft viel! Und habe mit vier verschiedenen Düngern nachgedüngt.
- die Rhizome waren schon beim Kauf stark, hätten nach aller Erfahrung schon im ersten Jahr, zumal beim langen, warmen spanischen Herbst südl. Valencia blühen sollen
- ich glaube daher weniger, dass es am fehlenden Umtopfen liegt (und will das riesen Geschäft auch nicht machen, wenn sie eh nicht blühen)
- ich gebe dieses Bio-Anti-Mücken "Stechmückenfrei" von Neudorff zu

Vor zwei Wochen waren die Nächte noch um 10-12 Grad, jetzt tags so 20-23 und nachts so 17-19 Grad, die Sonne ist schon kräftig.
Die Sonne kommt erst so gegen Mittag an die Pflanzen (muss mal genau schauen, dann aber bis spät)

Was fällt Euch dazu ein? ... ;)

(später mehr zu Sorten und genauerer Düngung)

2017-05-16__Lotos_0003.jpg 
 
eine Form der Düngung ist das Einnähen von Esmocote exaxt in Mückennetz
ein Foto zeigt das Befüllen der Kübel, hier knapp die Hälfte der Erde
und die Lage der Kübel, das Netz oben trifft die Kübel nicht, ist weiter hinten, die Mauer links ist nur noch 20 cm höher als man sieht
(hatte die Bilder schon in full-HD, mal sehen ob die angezeigt werden?)

2015-05-01_unbenannt_0001.jpg  2015-04-15_Lotos_0001.jpg  2015-04-15_Lotos_0003.jpg 
 
Hei, mir fällt dazu ein, das Du evt. Ein wenig zu viel Stickstoff und zu wenig Phosphat gedüngt hast. Stickstoff geht in die Blätter und fördert kräftigen grünen Blattzuwachs.
Bei normalen Blühpflanzen und auch bei welchen , wo man gerne viele Früchte ernten möchte, düngt man phosphatlastiger. Phosphat begünstigt Blütenbildung und kräftige Wurzeln. Beides ist ja beim Lotus erwünscht. Eigentlich sollte Osmocote für Blühpflanzen schon fast ausreichen.
Vielleicht kannst Du das mal gegenchecken?

Danke für die Idee mit dem Einnähen.
Ich habe für meine Trauben (wegen den Wespen)
Organzasäckchen...die gehen sicher auch gut und sind durch die Zugbänder sogar wiederverwertbar.

Die schwarzen Kübel mit den Griffen sind ja toll...eine Marktlücke in Deutschland.
Wieviel Liter haben die?
Übrigens..seit Freitag bin ich stolze Besitzerin eines Lotus "langes Leben":rollen
Kai hat mich besucht und wir haben Echinodorus gegen Lotus getauscht:five
Hab mich total gefreut und hoffe, das ich nichts falsch mache.
Fotos vom Lotus sind im Kasten und werden bei Gelegenheit zum Besten gegeben.
@kai: ich hab doch erst den 20 Liter Baueimer genommen. Der lässt sich besser rumschleppen.
Hatte ihn ja erst im Gewächshaus und da musste er schonwieder raus. Heute wurde zum ersten mal die 55 Gradmarke geknackt...
Eindeutig zuviel des Guten...
Vg Monika
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Monika,

besten Dank!

KORREKTUR: ich hab da was verwechselt: Die Kübel haben 70 Liter, nicht 70 cm! Der Durchmesser oben ist 55 cm, unten 50 cm.

Wäre schön, wenn noch ein paar Leute die längere Nachricht oben anschauen könnten und eine Meinung abgeben!

Die grundsätzlichen Zusammenhänge beim Düngen sind mir klar. Hab schon ein großes Gewächshaus betrieben.
Es geht sehr speziell um Lotos.
Grunddünger im Vorjahr war Osmocote Exact 3-4 Monate (NPK 16 9 12) (das sollte zum Blühen reichen)
da der Austrieb gut war habe ich dieses Frühjahr zunächst nicht gedüngt
da wegen der steigenden Hitze nun die beste Kulturzeit ist habe ich nun wie folgt nachgedüngt (pro 75 L Kübel)
- ca. 40 g Osmocote (als 3 Netze, siehe oben)
- ca. 15-20 g Superphosphat (18% + 50% Calcium-Schwefel) als 4 x Flüssiginjektion in Boden
- ca. 15-20 g Hakaphos rot (NPK 8 12 24 + 4 Mag) als 4 x Flüssiginjektion in Boden
- ca. 20 ml Humagra flüssig (org,-min. Dünger u. Bodenverbesserer) (NPK 10 0 3) als 4 Eiswürfel in Boden
- ca. 15 ml Humiron flüssig (Eisen und Spurenelemente) als 4 Eiswürfel in Boden

... das war insgesamt sicher nicht zu wenig ... ;) ... !!

(alle Dünger beziehe ich von duengerexperte.de, das Humagra ist wirklich sehr gut, für alle Pflanzen)

Flüssiginjektion bedeutet: ich ziehe den verdünnten Dünger in eine 30 ml Spritze. Dazu habe ich einen 5 mm-Schlauch an einen kleinen Holzstab befestigt. Das untere Ende steht quer ab und wird so beim Einschieben in die Erde nach hinten gebogen dass es nicht verstopft. Wenn man ganz unten ist zieht man leicht zurück, dass sich der Schlauch "entknickt" und ... "drückt ab" ... ;) )

Insgesamt geht es bei meinem Blühproblem aber evtl. mehr um Licht und Temperaturen, als um Dünger, denn mit den Osmocote Kegeln klappts ja wohl auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, also dann mal meine Meinung! ;)

Die Temperaturen beziehen sich stets auf die Wassertemperatur!
Bei Nachttemperaturen von 10C° bekommst du keine Blüteninduktion hin. So wird das Wasser nie lange über 20C° haben.
Ich habe dir hier was zusammengegoogelt.
Im übrigen wird die Düngung (wie du sie betreibst und dir große Sorgen darüber machst) überbewertet.
Verwende einfach Osmocote Blütendünger Tabs (oder ähnliches) und gut ists. Überdüngen ist auch keine Lösung, ich denke du bist da knapp dran...

Beim "Vermehrer" Dappenzeller.de kann man folgendes nachlesen:
Zum Wachstum benötigt Lotus Wärme, mindestens 20°C.

Damit Lotus auch zur Blüte kommt, braucht er Temperaturen von über 20°C. über einen Zeitraum von ca. 2 Monaten (Wärmesumme). Bei niedrigeren Temperaturen z.B. nachts verzögert sich die Blütenbildung dementsprechend oder bleibt bei zu kühler Witterung ganz aus. Die Pflanzen benötigen im Freiland einen vollsonnigen Standort. Der Wasserstand über der Erde sollte 10-20 cm betragen.
Die Pflanzen sind stark zehrend und haben ein großes Verlangen nach Nährstoffen. Als Dünger eigenen sich Osmcote, Hornspäne oder im Sommer auch Blaukorn.

Nun zu Werner Wallner nymphaion.de:
Lotosblumen brauchen eine bestimmte Anzahl Stunden mit Wassertemperaturen über 20° C um zum Blühen zu kommen. Wie viele Stunden, das hängt von der Sorte ab. Es gibt früh- und spätblühende Sorten. Zum Glück müssen die Stunden aber nicht zusammenhängen, sondern die Lotosblume ‚merkt’ sich die Stunden mit passenden Temperaturen. Wenn sie die entsprechende Anzahl Stunden zusammen hat, beginnt sie zu blühen. In einem verregneten Jahr hilft aber auch das nichts. Im Teich dauert es einfach zu lange bis das Wasser wieder warm wird. Deswegen empfehlen wir die Lotosblumen nur im Weinbaugebiet für die Haltung im Gartenteich. In allen anderen Regionen raten wir dazu sie als Kübelpflanzen zu halten, so wie die Chinesen das schon immer tun. Die Wassermenge in einem Kübel ist viel geringer als in einem Teich. Nach einer Regenphase reichen wenige Stunden Sonne aus und das Wasser hat wieder angenehme Temperaturen. Der Lotos kann weiter seine nötigen Wärmeeinheiten sammeln und kommt im Kübel zum Blühen.
#EDIT:
Hab noch was vergessen!
Ich kultiviere meine Lotos in 20L Maurerkübel und diese wiederum stehen in 70L Mörtelbecken, so eines wie du es verwendest.
1. Sind die transportabler: Ich habe keine Ahnung wie man einen Lotos in einem 70L Becken überwintert ohne das man einen Bandscheibenvorfall bekommt...
2. Hat das Wasser um den Lotos herum den Vorteil, dass man einen Heizstab rein hängen kann. So wird der Kübel des Lotos selber gleichmäßig vom Wasser erwärmt. Würde man den Heizstab direkt auf die Erde legen, wäre nur die oberste Erdschicht und das Wasser wärmer. Der Rest des Kübels, wäre dann kalt.
 
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