Naturteich full extra,Planung

Hallo Jürgen,

hast schon recht: Es ist höchste Zeit, Dich einmal ans Profil zu setzen (wie willst Du sonst die Folie bestellen - immer zuerst den Teich ausheben, dann die Folie ausmessen).

Mein Vorschlag: Du zeichnest Dir in der Draufsicht die gewünschten Pflanzebenen ein (zeichne gross genug, evt. kannst Du das ja auch auf dem Computer erledigen, z.B. mit Micrografx Designer oder Corel Draw, ältere Versionen bekommt man extrem billig): Entlang der Terrasse geht es ja wahrscheinlich steil in die Tiefe, also keine Pflanzenterrasse), dann auf der gegenüberliegenden Seite die Linie zuerst des Flachwasserbereichs ("Sumpfzone") einzeichnen. Den Bacheinlauf nicht vergessen, der ist tiefer. Dann eine zweite "Höhenlinie" für die nächst tiefere Pflanzebene (da schlage ich -30 bis 40 cm vor) einzeichnen - denke daran, dass Du Fläche brauchst, um "auf Tiefe" zu kommen, Fläche in der Draufsicht, die allein durch die Schrägen "verbraucht" wird. Du musst also die tiefere Pflanzebene deutlich breiter machen als sie später ausfallen wird. Für den Anfang genügt eine groge Schätzung. Dann die noch tiefere Pflanzenebene einzeichnen, die exakte Tiefe kommt darauf an, was Du pflanzen willst (es kommen eigentlich nur Seerosen in Betracht, aber auch die bevorzugen unterschiedliche Tiefen). Daraus ergibt sich, dass die Sumpfzone mehr oder minder umlaufend sein sollte (denke daran, dass sie nahezu vollständig durch Pflanzen erobert werden wird, was den Teich optisch verkleinert !). Die -30/40 cm Ebene braucht schon nicht mehr vollständig umzulaufen (überlege Dir auch da, was Du pflanzen kannst/willst, evt. anhand Werner's Pflanzenkatalog), und pro Seerose reicht ein Podest. Was übrig bleibt ist die tiefste Stelle des Teichs, der Boden.

Jetzt schon solltest Du Dir auch Gedanken über die Saugsperre (und nicht nur über den terrassenseitigen Anschluss) machen. Wenn mit dem Graben begonnen wird, sollte das nur noch reine Umsetzung (und keine weitere Planung) mehr sein. Aber wem sage ich das ?

Da Du Dir einen Filterteich anlegen willst, nehme ich an, dass die Pflanzpodeste im Hauptteich stark beschnitten sein sollen. Ich schlage allerdings vor, den Hauptteich nicht ganz ohne Pflanzebenen zu belassen, er wirkt sonst an der Terrasse zu "nackt".

Dann machst Du Schnitte durch den Teich: Mindestens an jedem Schenkel einen Schnitt längs und einen quer ("mindestens" deshalb, weil Du ja mit dem Filterteich ein recht kompliziertes Gebilde bekommst, das evt. zusätzliche Schnitte benötigt). Durch blosses Einzeichnen der Schrägen im korrekten Winkel (wenn Du damit hinkommst, möglichst nicht steiler als 30 bis 35 Grad, wenn Dir dafür der Platz nicht reicht "oben herum" bis einschl. der -30/40 cm Ebene flacherer und von da an steiler als 35 Grad gehen) kannst Du ablesen und in die Draufsicht einzeichnen, wie viel Platz Dir durch die Schrägen verloren geht. Die Schrägen kannst Du jetzt leicht in die Draufsicht übertragen.

Lasse Dir Zeit für diesen Planungsprozess - er bestimmt das spätere Aussehen Deines Teiches. Wenn Du "Schutzwälle" oder "-zäune" (gegen die Fische) für die Pflanzen im Hauptteich planst, solltest Du sie jetzt schon einzeichnen, um den Platzbedarf richtig einzuschätzen.

Dieser Prozess ist nicht etwa einmalig, sondern Du näherst Dich der endgültigen Gestaltung an, indem Du immer wieder von der Draufsich in die Schnitte wechselst und zurück. Bald kannst Du sehr gut abschätzen, wie Dein späterer Teich aussehen und welcher Platz von was beansprucht wird.

Viel Erfolg wünscht Dir
Stefan
 
Hallo Jürgen,

habe eben einen Abschnitt wieder herausgenommen, weil der einfach nicht passte: Du bist ja der mit den Raubtieren ;) ( Schildkröten)...

Ich hatte geschrieben, dass ich das Konzept mit Filterteich als sehr aufwändig empfinde und gefragt, ob man nicht an Vereinfachung denken könne. Richtig daran ist nach wie vor, dass der gewinkelte Teich mit anschliessendem Filterteich schwierig herzustellen ist, einen hohen Folienbedarf hat und zudem die Folie zwischen Teich und Filterteich wohl (genau weiss ich das nicht, kann es mir aber nur so vorstellen) viele Falten werfen wird.

Nun weiss ich wirklich nicht gerade viel von Schildkröten. :oops: Was immer ich gelesen habe, ging dahin, dass sie leicht ausbüchsen (deshalb bei Dir wohl der geplante Zaun), den Teich (die Pflanzen) kahl fressen und auch noch eine ausgesprochen gut funktionierende Verdauung haben 8) . Ob auch die von Dir vorgesehenen Schildkröten an die Pflanzen gehen, weiss ich nicht, unterstelle es hier aber einmal (wenn nicht >>> letzter Absatz). In diesem Falle sind Pflanzen im Teich ziemlich witzlos, das Profil gestaltet sich dadurch viel einfacher, weil Du nur für einen bequemen Ausstieg für die Tierchen sorgen musst. Ab da kann das Ufer deutlich steiler werden - eine ziemlich trostlose Behausung für die einheimischen Fische, die ja auch noch vorgesehen sind. Aber gehen wir einmal davon aus.

Dann musst Du aber mindestens auch den Filterteich einzäunen bzw. ihn ausserhalb der Umzäunung des Hauptteiches lassen. Ich weiss nicht, ob das optisch so viel hermacht, aber gehen wir auch davon einmal aus. Eventuell musst Du darüber hinaus noch einen möglichst üppigen Biofilter vorsehen, nämlich dann, wenn Schildkrötenkot von ähnlicher Art ist wie Fischkot. Das aus ihm entstehende Nitrit ist fischgiftig und dürfte unter den vorausgesetzten Umständen in grossen Mengen entstehen. Beide Filter haben daben dann folgende Aufgaben: Der Bio-Filter (z.B. ein gross dimensionierter Mehrammerfilter) wandelt das Nitrit in Nitrat um, das dann wieder in das Teichwasser gelangt. Nitat ist reiner Dünger, der nicht nur höhere Pflanzen, sondern auch Algen nährt. Das Teichwasser wird deshalb durch den Filterteich geleitet, die Nährstoffe werden dort von den Pflanzen ausgekoppelt und in Pflanzenmasse umgewandelt. Die Pflanzen im Filterteich werden regelmässig stark ausgelichtet, wodurch die Nährstoffe dann ganz aus dem Teich geschafft werden.

Grundsätzlich kann die Filterung durch Pflanzen aber auch im Teich selbst geschehen, wenn es gelingt, die Schildkröten daran zu hindern, in den Grünbereich einzudringen und die Pflanzen zu verspeisen. Eigentlich sollte es machbar sein, eine grosse Flachwasserzone (Grösse in etwa wie die des geplanten Filterteiches) im Teich anzulegen und die Tiere durch einen Zaun o.ä. von ihr fern zu halten. Einzäunen musst Du ja ohnehin. Ich glaube, dass das nicht nur einfacher ist, sondern auch besser aussieht als ein kahler Hauptteich und direkt daneben ein üppig wuchernder Filterteich. Die Teichfläche ware dann so gross wie der Hauptteich und der Filterteich zusammen. Die Flachwasserzone, in der die Pflanzen angesiedelt werden, würde ich mit Kies als Substrat bestücken.

In dieser Variante (Biofilter plus Filterzone im Teich) würde ich allerdings zwei Pumpen einsetzen. Einmal eine ausreichen starke Pumpe für Mehrkammerfilter und Bachlauf. Und eine weitere, möglichst leistungsschwache (Amax 3500) Pumpe leitet das Teichwasser so hinter die Sumpfzone, dass es langsam wieder durch den Wurzelbereich in den Teich zurück fliesst/sickert. Man muss sich halt etwas einfallen lassen, um das Wasser möglichst breit in die Sumpfzone einfliessen zu lassen und trotzdem nicht mit permanent verstopften Schläuchen zu kämpfen zu haben.

Sollten die Raub-Schildkröten wider Erwarten pflanzliche Nahrung verschmähen, würde ich ähnlich verfahren, allerdings wie im vorherigen Posting vorgeschlagen die drei Pflanzebenen im Teich anlagen und trotzdem wie gerade beschrieben eine grosse Filterzone unter Verzicht auf den Filterteich anlagen. Es bestünde dann auch keine Notwendigkeit, die Schildkröten durch einen Zaun von der Filterfläche fernzuhalten.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,
super, wie viel Du hier schreibst.Also die Schildkröten fressen keine Pflanzen,höchstens ein wenig Salat,Löwenzahn o.ä. wenn sie ganz jung sind-Schlüpflinge.
[/quote]Entlang der Terrasse geht es ja wahrscheinlich steil in die Tiefe, also keine Pflanzenterrasse),
Richtig,so dachte ich mir das.
Jetzt schon solltest Du Dir auch Gedanken über die Saugsperre
Ich dachte schon an das Naturagart System mit "nährstoffarmen"Teich und "nährstoffreichem" Ufergraben mit entsprechender Bepflanzung... Seerosen und sauerstoffbildende Unterwasserpflanzen im Teich und aussenrum alles andere(nicht so hohe).Also auf jeden Fall breiter Ufergraben und möglichst viel Flachwasserzone.Die tiefste Stelle reicht mit so 1 qm locker aus für die Überwinterung.
Was immer ich gelesen habe, ging dahin, dass sie leicht ausbüchsen (deshalb bei Dir wohl der geplante Zaun),
Richtig...,aber ich werde sozusagen ringsum eine Natursteinmauer ,innen glatt ca.50 cm hoch herstellen und keinen Zaun.Entlang der Tuja Hecke gibts eine Ausbruchsicherung mit glatten Holztafeln oder (asbestlosen) Eternitplatten.
Gruss Jürgen
 
Hallo Jürgen,

das Naturagart-System ist wirklich klasse und fuktioniert 1a ! Vielleicht ein paar Hinweise noch dazu: Ich habe den "Uferwall" aus Zement aufgebaut - lässt sich dann auch gut betreten. Mit einer Schlauchwaage habe ich auf 48 Meter Länge gerade einmal 2 cm Höhendifferenz gehabt, bin voll zufrieden (bei Dir dürften das ja null cm werden). Wenn Du einfach so planst, wie ich, wirst Du Dich - ebenso wie ich - verplanen. Glaube mir einfach: Plane den Ufergraben wenigstens an ein paar Stellen so breit wie möglich (>> 1 Meter) ! Das lohnt sich später von der Optik her ungeheuer. Bedenke auch, dass man den Ufergraben unterschiedlich tief und ggf. in abgetrennten "Wannen" bauen kann, um Pflanzen mit unterschiedlichen Bedürfnissen setzen zu können. Bei einem abwechslungsreichen Ufergraben kann die Flachwasserzone ("Sumpfzone") durchaus recht schmal ausfallen. Die Ufermatte auf dem Wall wird übrigens recht langsam bewachsen. Es sei denn, Du schlämmst sie nicht nur kräftig mit Verlegesand ein, sondern schützt das dort ausgebrachte Saatgut hernach vor Regen (Anleitung beim Saatgut). Bei 48 Metern war mir ein solcher Schutz schlicht zu aufwändig. Es kam ,was kommen musste: Schwerste Regenfälle habe die Ufermatte ausgewaschen, das Saatgut gelangte mitsamt dem eingeschlämmten Verlegesand in den Ufergraben. Die teilweise extrem spät keimenden Samen waren von ordinärem Unkraut nicht zu unterscheiden. Will gar nicht wissen, wie viel der mühsam ausgebrachten Sämlinge ich später herausgerissen habe...

Wenn Deine Raubtiere die Pflanzen verschonen, kann ich mir eine sehr schöne Anlage vorstellen ! Überlege Dir, ob Du den Filtergraben wirklich brauchst: Da weder die Schildkröten noch die einheimischen Fische an die Pflanzen gehen, gibt es (ausser dem Spass an der technischen Lösung) keinen sachlichen Grund für den Filterteich. Er ist teurer und - bir Dir - sicher nicht einfach zu realisieren. Besser das gesparte Geld in einen anständigen Mehrkammerfilter, ggf. Vortex oder Spaltsieb und in eine kleine Pumpe für die Pflanzzone investieren.

Beste Grüsse
Stefan
 
@Stefan:Habe gestern mal alles mögliche hier im Forum -auch entsprechende Links- durchgelesen bezüglich der Filterproblematik... .Den Spaltsieb-Filter habe ich leider nicht so richtig verstanden bzw. gefunden..nur so ein Mini Bild wo mann nix erkennen kann.Ich liebäugle aber schon mit deinem Vorschlag mit dem Mehrkammerfilter.. .Da ich da vielleicht doch nicht so ganz fit bin (Eigenbau Filter):Was gibts da denn günstiges ,gutes zu kaufen...Naturagart Klein/Mittel?Wie sieht das mit der Aufstellund aus...einfach oben am Quellen/Bachstart installieren mit Pumpe im Teich?
Eins ist noch ungeklärt:Wie "schlimm" ist der Kot der Emys?Werde versuchen,es herauszubekommen.... .Da aber momentan nur 3 -4 kleinere -Panzerlänge so ca.10cm geplant sind ,hoffe ich dass es nicht so wild mit der Verunreinigung wird.
Habe gestern die Schildkrötenteiche besichtigt,versuche mal ein Photo reinzustellen.... Gruss Jürgen
 
Hallo Jürgen,

der Schildkrötenteich sieht ja toll aus - von wegen kahl gefressen und zugeka... ! Also: Klappt ja wohl.

Die Naturagart-Filter sind ganz neu, habe noch nie einen Erfahrungsbericht gelesen, keine Ahnung. Schau doch mal bei Sprick - die machen einen ganz guten Eindruck und lassen sich eingraben sowie bepflanzen.



Beste Grüsse
Stefan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also ich verfolge die Planung ja regelmäßig und langsam bekommt man richtig Lust, das Endprodukt zu sehen.

Jürgen :D Du weißt, daß ich nicht sooooooo weit weg von Dir wohne :D

(Die einen können das jetzt als Drohung deuten, die anderen als Versprechen :lol )

Also - viel Erfolg bei der Umsetzung - mit StefanS hast Du natürlich auch beste Hilfestellung - ich spreche aus Erfahrung!!!!
 
Also dat mit dem Filterzeug (Sprick) ist schon eine Wissenschaft.....
@Susanne:Ja ,Du bisch net weit weg von Voinga,gell?
Übringens hab ich mal den ersten Spatenstich reingestellt...
und noch was:Schon interressant,wieviele so Sonntag mittags surfen.... :D
Gruss JürgenS
 
Hallo nochmal,
habe jetzt tagelang gesucht,gefunden,gelesen,.... . Bin auf folgendem Stand:Wasser nach Naturagart System an der tiefsten Stelle abziehen (Schwerkraftsystem)in den Filterteich(Anleitung hab ich gestern bekommen),am Ende des Filterteichs die AM5500 ,mit 2 Zoll Schlauch ca. 1m hoch und ca. 9m weit in den Naturagart Kleinteichfilter pumpen und ab dort einen kleinen Bachlauf speissen...(Entfernung Pumpe /Quelle nicht wie auf Plan,nur ca. die Hälfte).Alternativ zum Naturagart Kleinteichfilter zu IMO 198 Euro gibts eigentlich nix..??bei e-bay???hab ich da noch was gesehen so für 80 Euro...gruss Jürgen
 

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