Ich versuche es mal...und rede (schreibe) ausschließlich nur von meinem Teich, meinen Anforderungen, meinen Erfahrungen...
Ich habe in der Vergangenheit schon das Eine oder Andere gebaut, umgebaut, abgerissen und neu gebaut und so weiter.
Ich habe angefangen mit einem
Schwimmteich nach dem Kies-Dränage-System. - hatte nur einen Skimmer und eine Pumpe, die beim Skimmer angesaugt und direkt das Wasser in die Dränagerohre gedrückt hat. Ohne weiteren Biofilter in Form von Kunststoff-Filtermedien, ohne mechanischen Grobschmutzfilter und eine Kiesfläche für Pflanzen von etwa 30 m². Der Kies in 8/16 und 16/32. Die Pflanzen wuchsen nicht so besonders und ich konnte es mir natürlich auch nicht erklären. Fische (bunte Karpfen kamen dann auch noch rein und der Teich war zwar sauber, das Wasser auch klar, aber irgendwie nicht schön anzusehen.
Fazit war: Fische müssen raus
Also neuen Teich - nur für die bunten Karpfen gebaut. Diesmal mit mechanischen Vorfilter, großen Biofilterbereich mit Kunststoffmedien hinter dem Vorfilter. Dennoch wollte ich die Optik des "naturnahen" Koiteiches beibehalten und habe wieder eine Kies-durchströmte Pflanzenzone gemacht. Diesmal nur keine 50-70 cm tief, sondern nur 20 cm. Dazu habe ich dann auch andere Dränagerohre genutzt, die mehr Öffnungen hatten, als die erstmals verwendeten gelben Dränagerohre. Auch hier wieder Tonnen von Kies - jetzt aber nur 8/16 - und in Kleinstmengen zusätzliches Lavagranulat zwischen gemischt. Pflanzen rein und abgewartet. Die Pflanzen wuchsen in den ersten 1-2 Jahren nicht so doll. Warum nicht, konnte ich nicht sagen. Es braucht ja auch alles so seine Zeit...
Als Vorfilter einen Grobschmutzfilter mit 200 µm Maschenweite genutzt. Alles auf Schwerkraft gebaut, das Kunststoffmedium belüftet/bewegt. Umwälzrate etwa 20 m³/h bei 40 m³ Teich. UVC im Kreislauf, aber ausgeschaltet.
Dann kam die Umrüstung auf
Luftheber. Gleiches System im Grunde beibehalten, Vorfilter, Biostufe aus Kunststoffen, Pflanzenfilter (Kies-Dränage) - ab in den Teich.
Die Pflanzen wuchsen augenscheinlich im folgenden Jahr schneller, wurden mehr und größer.
Die Veränderungen & Unterschiede im Pflanzenwachstum am
Koiteich und im Vergleich zum immer noch bestehenden Schwimmteich waren gravierend. Nach langen Recherchen und vielen Gedankengängen kam ich zu der Meinung, dass das bessere Pflanzenwachstum unter Umständen auch am gut zugeführten Sauerstoff liegen könnte. Bekanntermaßen brauchen Bakterien, die sich irgendwo im Teichkreislauf ansiedeln auch jede Menge Sauerstoff um ihre Arbeit zu verrichten. Da ich am Schwimmteich so gar keinen Sauerstoff wirklich einbrachte, dafür aber am Koiteich durch belüftetes Filtermedium (Kunststoff) und später durch die Luftheber um so mehr, wäre dies für mich die plausibelste Erklärung.
Auch bin ich bei Recherchen zu anderen Teichbaustellen und Teichbaufirmen darauf gestossen, dass so manche Firma durch zusätzliche Rohrleitungen (gelochte Rohre Dn 20 evtl.) zusätzliche Luft/Sauerstoff in den Kies drücken. Dazu wurden diese Rohre unter das Kiesbett der Dränagezonen/Pflanzenzonen gelegt. Dies alles ergibt für mich schon Sinn, ob es aber bio-chemisch auch so ist, vermag ich nicht zu sagen. Wo keine Kunststoffmedien vorhanden sind, siedeln sich die Bakterien im Kies, an den Kieselsteinen, im Wurzelbereich der Pflanzen an...und dennoch brauchen sie Sauerstoff um zu leben, zu überleben und zu arbeiten.
Jetzt baue ich meinen Schwimmteich - der ohne Bodenabläufe, ohne zusätzlichen Sauerstoff, ohne Extra-Biostufe (Kunststoffmedien) auch mehr oder minder ausgekommen ist - um, da mir die fehlenden Bodenabläufe echt ein Dorn im Auge waren. Es hat sich am Teichgrund natürlich der Mulm abgesetzt, der dann regelmäßig unregelmäßig mit einem Teichsauger entfernt werden musste. Hätte ich einen Bodenablauf und eine Schwerkraftanlage mit Vorfilter, sollte sich dieser Aufwand deutlich minimieren.
Es kommt nun ein Vorfilter mit recht feiner Maschenweite vorne als erste Filterstufe, dann kommt eine recht geringe Menge an belüftetetn Kunststoff-Biomedien dahinter, und von dort aus geht es über Rohr in die Dränageleitungen im Kiesbett, wo oben drauf die Pflanzen stehen. Mit diesem Konzept erhoffe ich mir eine (optische) Verbesserung der Teichlandschaft. (ein paar Fische kommen dennoch rein, damit sich was im Teich bewegt, wenn mal nicht gebadet wird)
Es war ja auch kein Grobpartikelfilter angeschlossen, so dass ich den Schmutz in der Pumoe geschreddert undd dann eigentlich im Kreis bewegt habe.
Nun ist dieser Aufbau für einen Schwimmteich schon wieder sehr, sehr technisch angesiedelt - ich weiß, aber für meinen persönlichen Anspruch eines optisch "naturnah" wirkenden Teich mit recht klaren und sauberen Wasser, sowie wenig Algenbewuchs und Flaum/Mulm am Grund oder in den Kieszonen, der bei jedem Badespaß wieder aufgewühlt wird, ist dies, bei der auch geringen Teichgröße von ca. 100 m² (40 m³), meine persönliche Lösung. So hoffe ich...nachdem ich all meine bisherigen Erfahrungen miteinander kombinieren will. Am Koiteich habe ich ja mehr oder weniger schon dieses Konzept und es scheint aufzugehen...nicht 100%, aber das hat wieder andere Ursachen.