Gestern nachmittag hörte es auf zu regnen.
Es blieb bedeckt, diesig und relativ warm.
Der Himmel war immer wieder voll mit Schwalben. Irgendwie war die Stimmung anders:
es war ein aufgeregtes "Flattern und Gepiepse" - es wirkte alles irgendwie "unruhiger", als an den Vortagen.
Von Sunny hätte ich erwartet, dass sie da viel mitfliegt - aber weit gefehlt.
Ich habe sie einige Male los geschickt und dann war sie 10 oder 15 Minuten unterwegs und kam schon zurück.
Doch hier auf ihren Stammplätzen hatte sie auch keine Ruhe.
Sie flog alle paar Minuten auf meinen Kopf, auf den Rechner, aauf die Kaffeekanne, ins Haus und wieder zurück,
sass auf dem Fusboden und dann wieder irgendwo im Blumentopf.
Sie bettelte und wenn ich ihr was gab, nahm sie es und schmiss es weg.
Irgendwie war sie "völlig durch den Wind".
Man konnte sie absolut nicht aus den Augen lassen, denn sie hätte es fertig gebracht und wäre auch bei
meinem "Kampfdackel" auf der
Nase gelandet...
Wäre die Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht so gut gewesen, hätte ich angefangen, mir Sorgen
zu machen, dass sie den Anschluss an die anderen verliert.
So habe ich entschieden, das gute Wetter abzuwarten und ihre Unruhe auszusitzen.
Ich denke, dass sie gestern irgendwie gespürt hat, dass in Kürze eine große Veränderung
ansteht - genau, wie die Schwalben am Himmel.
Kleine Info am Rande: etwa zur selben Zeit, wie am Vortag, als die Schwalbe von dem Sperber verfolgt wurde,
hörte ich plötzlich den Sperber laut "fiepen".
Als ich rausging und nachschaute, waren beide Sperber über dem Nachbargrundstück am Himmel - doch diesmal
waren sie die Bedrängten: ein ganzer Schwarm Krähen hat versucht, die zwei zu vertreiben.
Die Schwalben schienen zu wissen, dass ihnen da keine Gefahr droht, denn keine von ihnen stieß diesen typischen
Alarm-Ruf aus, den man hört, wenn ein Greifvogel oder eine Katze sich nähern.
Heute morgen hatten wir strahlenden Sonnenschein, nur ein laues Lüftchen und absolut wolkenlosen Himmel.
Durchs Küchenfenster sah ich die Schwalben schon am Himmel kreisen
Also bin ich mit Sunny eine Stunde früher als sonst raus und sie ist auch sofort in den Himmel entschwunden.
Ca 15 Minuten später landete sie wieder auf ihrer Leiter, da ich mich aber umdrehte und weg ging,
hob sie wieder ab und war erstmal weg.
Gegen 10 Uhr kam sie dann erstmals wieder und bettelte sofort los.
Das Wetter ist heute perfekt zum Jagen und alle anderen Schwalben sind auch unterwegs.
Also entschied ich, Sunny s Gebettel nicht mehr nachzugeben und ihr höchstens alle paar Stunden mal
ein Heimchen als Leckerli anzubieten - aber das auch nur so, dass sie es sich im Flug holen muss.
Das fällt wirklich unheimlich schwer, dem liebenswerten Gebettel des kleinen Wichtes zu widerstehen.
Aber die Schwalbeneltern machen es nicht anders und ich fürchte, wenn ich sie hier immer satt füttere, sowie sie
darum bettelt, wird sie nie genug trainieren, um mit den anderen losziehen zu können.
Sie ist da wohl nicht anders, als alle Lebewesen: "man nehme immer den bequemsten Weg"...
Als sie merkte, dass das Futter ihr nicht mehr so umfangreich von selbst in den Schnabel fliegt, zog sie wieder ab
und jetzt kommt sie nur ab und an für ein kurzes Päuschen.
Eines davon habe ich für die heutigen Fotos genutzt.
Ich denke, da das Wetter mindestens bis zum Wochenende gut bleiben wird, wird sie in den nächsten Tagen immer
weniger kommen und vielleicht ja auch mal ihre erste Nacht weg bleiben......und diesen Tag erwarte ich mit einem
und einem
Auge.....
es freut mich, dass Ihr mein "Schwalbentagebuch" so begeistert verfolgt 
