Ufergraben / Rohrkolbengürtel / Auenwiese / vielleicht ein Moor?

Die Antworten ab Mittwoch beziehen sich hauptsächlich auf ein Moorbeet. Danke dafür!

Jetzt möchte ich nochmal die erfahrenen Teichler, besonders darunter die Pflanzenfetischisten, bitten, ihre Prognosen zu den anderen Ufergräben - nasse & feuchte Wiese - geben. Ihr seht 5 Beiträge höher das Foto mit den schwarzen & blauen Liniene, den roten Punkten und gelben Pfeilen....

Meine Fragen:
- Reicht die Besonnung dort aus? (bis frühen Nachmittag - volle Sonne)
- Irgendwelche Verbesserungs-Ideen bzgl. der Grundriss-gestaltung?

Was sozusagen fix ist:
- Rohrkolben direkt am Teich im separaten Ufergraben, auch direkt an der Hainbuchenrotunde
- dieser Gartenbereich ist für Gestaltung mittels Ufergraben, feuchte & nasse Wiesen reserviert (Der Familienrat hat beschlossen, dass der sonnenverwöhntere, östliche Bereich (die andere Teichseite) für Kinder und kurzen Rasen (Spielwiese) reserviert wird)
- ich will einmal um den Teich "herumwandeln" können (also im Bereich Rohrkolben - Nasswiese dann über Trittsteine)

Bin für frische Ideen offen. Bisher kam vieles, was ich später verwirklichen will, aus diesem Forum!!
:five

Schönes, sonniges Wochenende!!
Michael
 
Hallo Michael,
meine Bedenken für eine feuchte und nasse Wiese wären der Wasserbedarf. Ich habe an meinem Teich ringsrum (mit Ufergraben und Filtergraben gut bewachsen) eine gute funktionierende Kapillarsperre und trotzdem habe ich an einem heißen und windigen Sommertag einen Verlust von über 1 cm, das sind bei mir 1 m³ oder 5 €. Nicht auszudenken auch noch eine Wiese feucht zu halten. Es sei denn du hast einen Bach oder Brunnen. Die Sommer werden bei uns immer trockner.
Verstanden habe ich auch nicht, warum du das Wasser nicht aus dem Teich saugen willst. Technik bedeutet Wartung, Störanfälligkeit... Ich will im Sommer ja auch noch in den Urlaub fahren und mich nicht um die ganze Technik sorgen müssen.

Bilder vom Ufergraben kannst du bei mir finden. Jetzt nach 9 Jahren muss ich ihn allerdings mal angehen. Das ist wie mit einem Blumenbeet, entweder man jätet mehrmals jährlich "Unkraut" oder die Natur holt sich alles zurück auf ihre Art... das muss nicht schlecht sein.
Ein Ufergraben ist eben ein natürlicher Teichrand (der nicht immer blüht), nur dass der Wasserbedarf eingeschränkt ist.
Bei meinem kleinen Moorbeet ist das auch so, die Fleischfresser haben es nie lange ausgehalten, jetzt soll die Natur entscheiden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo thias,
die Argumente mit der Verdunstung habe ich so noch gar nicht gesehen. Sind aber richtig.
Für mich sprechen würde, dass der Bereich ja in der 2. Tageshälfte Schatten hat bzw. die Hecken / Bäume drumherum etwas den Wind drosseln. Zweitens, dass ich mit dem Spülwasser des EBFs den Rohrkolbengürtel speisen will und drittens es in der Natur ja auch die wechselnden Zustände in Bezug Feuchtigkeit gibt (Überschwemmungen nach der Schneeschmelze, wochenlange Trockenheit im Hochsommer).
Ich will die Kapillarsperre des Teiches mit einer PE-Kante realisieren und nicht mit der klassischen NG-Ufermatte. D.h. bei Trockenheit der Nasswiese gibts keinen Wasserklau aus dem Teich.....
 
Hhhmmm, anscheinend war das Wetter am Wochenende so gut, dass alle Teichler lieber draussen waren .... oder auf interessanteren Threads geantwortet haben ....:(

Gibt es eigentlich jemanden, der so eine Auenwiese, nasse Wiese, feuchte Wiese, etc. schon mal ralisiert hat? Bisher las ich bzw. schrieben mir Leute, die den klassischen Ufergraben haben, also einen Bereich von ~40...60cm Breite, in dem einzelne Pflanzen stehen.

Inspiriert von dem Nymphaion Infos * defekter Link entfernt * habe ich das mal für meinen Fall entworfen. Fühle mich sehr unsicher, hier mal die brennendsten Fragen:
a) Bezogen zur Teichfläche (140m² geplant) nimmt der gegenwärtig geplante "Ufergraben" nochmal ca. 2/3 an Fläche ein (15x7m). Das ist ganz schön groß!!
b) Pflanzen kosten bei den einschlägigen Händlern min. 2,50...3€. Mein Budget geht für den Teich fast komplett drauf. Wenn da nun 30 Pflanzen in diesem großen Areal stehen, sieht das sehr kläglich aus! Andersherum heisst das ja "feuchte Wiese" bzw. "nasse Wiese", was hindert es mich, nach dem Folienverlegen und Befüllen mit Erdboden das Areal sich selbst zu überlassen, bzw. Rasen oder Kräuterwiesensamen auszusäen?
c) Es wird empfohlen, im Bereich der feuchten Wiese die Folie mit einer Grabegabel zu durchstechen. Gegen Staunässe. Nun habe ich ein Problem, dichte Folie zu kaufen um sie gleich zu "zerstören". Ich habe da an Gewebeplaneplane gedacht, im Baumarkt gibts die für 0,60 - 1,10€/m² (140g/m²). Wäre nur für den Bereich der feuchten Wiese und soll den Boden so etwas feuchter halten, als wenn gar keine Membran in der Erde wäre. BTW, ich habe solche Gewebeplane vor 10 Jahren als Unkrautbarriere an unsere Hecke positioniert - dieses Jahr ausgegraben, sah noch sehr gut aus!

Ihr seht 5 Beiträge höher das Foto mit den schwarzen & blauen Liniene, den roten Punkten und gelben Pfeilen....

Meine Fragen:
- Reicht die Besonnung dort aus? (bis frühen Nachmittag - volle Sonne)
- Irgendwelche Verbesserungs-Ideen bzgl. der Grundriss-gestaltung?

Damit sinds dann fünf Fragen, die ich habe.
:prost
Fröhlichen Wochenstart!
Michael
 
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Hallo Michael,
entschuldige das ich mich jetzt erst wieder melde ,aber wir waren an renovieren und ich hatte Abends keine Kraft mehr die Finger über den Laptop gleiten zu lassen.

Zu der Frage mit den Sonnenstunden kann ich dir nur sagen, das ich in ein Buch über Schatttenpflanzen mal eine Zeitangabe der Stunden gelesen hatten.
Da waren ungefähr für Schattenpflanzen 3- 4 Stunden , für Halbschatten-Spezialisten 6-8 Stunden ohne pralle Mittagsonne angegeben und für die Sonnenanbeter mehr als 10 Stunden, mit voller Mittagshitze.
Nun, man muß nicht alles glauben was so geschrieben steht oder wörtlich nehmen. In meinen Augen waren das nur " Richtwerte" , damit man keinen Farn in die pralle Sonne stellt oder eine Rose an einer Nordwand. Viele Blumen wachsen auch in unterschieldichen Bereichen, z.B. die Schachbrettblumen wächst bei mir unter Bäumen, in feuchten Staudenbeet und zwei sogar im massen Moorbeet.

Bei der Folie durchstechen hätte ich auch Bauchschmerzen. Ich würde nur an einen Rand die Folie tiefer legen, so das ein "Gefälle" entsteht, bei den zu viel Wasser dann ins Gestrüb ablaufen kann. Wie weit du die Folie dann runter machst und damit den Wasserpegel bestimmst liegt dann bei dir.

Die Bepflanzung -Frage ist für mich auch einfach zu lösen. Mit ein bischen Geduld ist das kein Problem und kann sogar Spass machen.
Muss du denn sofort alles auf einmal fertig haben. Die Idee mit den Blumensamen finde ich Klasse. Später (in ein paar Monaten und /oder nächtes Jahr) wenn Geld, Kraft und Lust wieder da sind, kannst du nach den passenden Blumen Ausschau halten. Meistens sind dann übrig gebilbende Pflanzen zum halben Preis zu bekommen. Oder bei deiner Größe würde ich mit den Verkäufern beim Abkauf der Reste einen Preis aus handenl. Bis dahin kann man sich mit Bücher und in Netz mal anlesen , was passt und was einen gefallen könnte.
Schau mal bei uns in "Biete" nach. Da kommt bestimmt noch was passendes für dich.
Blumensamen sind bei deiner Größe glaub ich auch besser und eine günstige Lösung. Denke da an z.B. Kuckucks-Lichter- Nelke, Rosen-Primel und Gauklerblume.

Hoffe das ich dir ein bisschen hatte helfen können.
Gruß Susanne
 
Danke Susanne. Musst dich auch nicht entschuldigen! :rotwerd5

Ich würde nur an einen Rand die Folie tiefer legen, so das ein "Gefälle" entsteht, bei den zu viel Wasser dann ins Gestrüb ablaufen kann.
Damit habe ich aber weiterhin Staunässe im Boden. Ich finde die Gewebeplaneversion gut. Die Plane ist so preiswert, dass ich sie auch ohne Probleme zusätzlich durchstechen könnte.

Muss du denn sofort alles auf einmal fertig haben.
Nee, muss ich nicht. Obwohl meine Frau dann oft sagen würde: "Na, DEIN Ufergraben sieht aber sch***e aus. Dafür dieser Aufwand...."
Ich habe Angst, dass wenn ich nicht sofort "Ordnung" da reinbringe, sich die ganzen Unkräuter ausbreiten, die ich im Nachhineien nur mit viel Mühe wieder rausbekomme.
(OK, "Unkraut" ist eine wertende Bezeichnung, die Menschen definiert haben)

Vor einigen Tagen sagtest du:
Um diese Bodenverdichtung zu vermeiden, würde ich mir einfach zwischendurch Pflanzringe mit Trittsteinen darauf reinsetzen.
Hast du sowas bei dir gemacht? Wenn ja, sind die Trittsteine auf den Pflanzringen fest oder lose verlegt? Hat die Konstruktion schon einige strenge Winter durchgemacht?

Es grüßt
Michael
 
Für Fragen a) und b) habe ich mir glaube ich gerade selbst die Antworten gegeben.....:boah

Saatgutmischungen für Feuchtwiesen, Ufermischungen, etc ..... wie z.B.
http://www.saaten-zeller.de/landschaftspflege/regiosaatgut/regiosaatgut-mischungen
* defekter Link entfernt *
http://www.appelswilde.de/Saatgut/Renaturierung/renaturierung.html
http://www.wildsaaten.de/standardmischungen.html

Bleibt jetzt nur noch die Frage nach der Mahd/Pflege. Bei den Mischungen steht "2x pro Jahr mähen oder beweiden". Wenn ich da aber andere, ausgesprochene Ufergrabenpflanzen noch mit bei habe, kann ich nicht einfach mit dem Mäher/Trimmer/Sense rüberballern. Dann sind die auch weg.
Na, mal weiterüberlegen.....:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Michael,

bei den Samen dachte ich eher an reine Blumensamen. Damit hast du dann weniger "Unkraut". Zudem kannst du gezielt erstmal so ausstreuen das die Höheren nach hinten kommen . Du hast nacher nichts von den Niedrigen, wenn du sie nicht siehst.

Ach und das Thema mit deiner Frau...... Kretik und so ......
lass Sie das Günzeug aussuchen, wegen der Arbeitsteilung, dann kann Sie auch nicht meckern.:lala5

Die Sache mit den Pflanzringen würde ich so machen.
Pflanzringe mit Fließ direkt auf die Folie stellen und rings herum mit Erde in Position halten, fest stampfen.
In den Pflanzringen keine Erde einbringen, damit der Hohlraum als Wasserspeicher bzw. als Drainage funktionieren kann. Dort wo ich die Wiese trockener haben wollte, würde ich Löcher einstechen.
Auf den Pflanzringe dann die Trittsteine legen und auch wieder mit Erde einfach nur in Position halten. Wenn alles nach gesackt und eingewachsen ist dürfte auch nichts mehr verrutschen.
Denke daran das du auch deine nasse und feuchte Wiese betretten muss. Wildsamen werden vor diesen Stück Erde keinen Halt machen. Plane evtl ein paar Trittsteinen mehr ein. Dann kommst du leichter an die z.B. Birkenbäumchen dran.:D

Hast du sowas bei dir gemacht? Wenn ja, sind die Trittsteine auf den Pflanzringen fest oder lose verlegt? Hat die Konstruktion schon einige strenge Winter durchgemacht?

Nein, hab ich nicht. Mein Schwiegervater hat Trittstein so verlegt, dass er einfach den Rassen ausgestochen hat und die Stein eben mit der Rasenkante gelegt hat. Da verrutsch auch nix. Ich würde die Trittsteine wie oben beschrieben verlegen. Sie müssen ja auch nicht ständig und schwer tragen. Bei viel Masse oder aus Sicherheitsgründen ( wüste Kinder oder so....:lala) könnte ich mir KG-Rohre mit Beton gefüllt vorstellen. Aber ich glaube das wäre übertrieben. Darauf haben mein Mann und ich den Taubenschlag gebaut. Das hält. Auch strenge Winter, wenn es solche bei uns geben würde.
Gruß Susanne
 
In den Pflanzringen keine Erde einbringen, damit der Hohlraum als Wasserspeicher bzw. als Drainage funktionieren kann.
Hhhmm, das verstehe ich nicht ganz. Wasserspeicher, naja, wär dann so wie Knoblauchkrötes Moor beschrieben. Aber Drainage?!? Drainage heisst für mich, dass ein Flüssigkeitsmedium ein System verlässt um in ein anderes zu migrieren (um es mal kompliziert auszudrücken :totlach) Also z.B. Regenwasserversickerung. Aber im Ufergraben kann nix weg! Aber zu dem Pflanzkübelthema will ich evtl. auch noch einen separaten Thread aufmachen, da habe ich momentan mehr Fragen als Antworten.

bei den Samen dachte ich eher an reine Blumensamen. Damit hast du dann weniger "Unkraut".
Ich will nicht so rüberkommen dass ich gegen Unkräuter ins Feld ziehen will. Ich nenne sie mal "Beikräuter", das klingt dann schon mal weniger wertend....
Habe gerade ein interessantes Buch bei der Hand ( Kröten, Echsen, Salamander - Amphibien und Reptilien beobachten und schützen, Kosmos Verlag). Vieles spricht mir dort aus der Seele: ".... Gerade im Naturschutz ist aber private Initiative gefragt, denn seltene Tiere und Pflanzen haben gegenüber Baumaßnahmen, Autobahnen und 'Flurbereinigungsanlagen' oftmals keine Lobby. Sicher, viele würden es gar nicht merken, wenn die eine oder andere Amphibien- oder Reptilienpopulation nach dem letzten Winter gar nicht mehr auftauchen würde. ... Hier ein Tümpel, der verfüllt und dann von Laubfröschen nicht mehr besiedelt wird, dort eine Kreuzkrötenbrache, die industriell bebaut und mit Schwerlastwagen befahren wird..."

Daher darf sich bei dem Ufergraben, der mir vorschwebt, die Natur ein Stück von dem zurückholen, was wir täglich klauen....

Bezüglich des halbschattigen Standortes meines geplanten Ufergrabens habe ich noch einige Argumente in einem anderen Buch gelesen (Teich kompakt, Ulmer Verlag): "Die Sumpfzone. ... Die interessanteste Zone mit der vielfältigsten Flora und Fauna ist zweifelsohne die Sumpfzone. Etwa 60% aller Sumpf- und Wasserpflanzen kommen in diesem Bereich vor. Leider ist es kaum möglich, einen Teich nur aus solch einer Zone entstehen zu lassen" Ok, ich habe Platz :) "Ohne ausreichende Wasserzufuhr, die nur aus der nächsttieferen Wasserzone möglich ist, wäre eine Sumpfzone alleine nicht überlebensfähig. Durch die zu geringe Wassertiefe würde der Teich sich im Sommer sehr schnell stark aufheizen. Sauerstoffarmut bis hin zum 'Umkippen' des Gewässers sind dann die Folge...."

Mit der Halbschattenlage und dem Wasserversorgung (Spülwasser aus dem EBF), denke ich, wird sich die Sache dann doch nicht so stark aufheizen.

Genug zitiert. Ich habe mir heute mal eine 8x10m große Gewebeplane aus HDPE gekauft (140g/m²). Die soll dann die Membran unter der Feuchtwiese sein. Durchstochen wird sie auch noch. Rohrkolbengürtel und Nasswiese wird aus einer preiswerten PVC-Folie oder 0,5mm dicker LDPE Folie gemacht.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Gewebeplane im Erdreich ihre Funktion erfüllt. Ich hab sie schon mal provisorisch ausgelegt (wird natürlich nicht viereckig).
Anbei auch noch ein Gegenlichtbild, Gewebe habe ich nicht gesehen, welches mir wegmodern könnte....

DSC_1123r.jpg  DSC_1125.JPG  DSC_1126.JPG 
 
Hallo Michael,

schütte doch mal probehalber ein paar Eimer Wasser auf die Folie, dann wird sich schon zeigen wie durchlässig sie ist.
Du musst ja die Sumpfwiese nicht plan abziehen, ab und an ein paar "Müldchen" wo mal das Wasser stehen bleibt ist bestimmt ned schlecht.
 

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