Ufergraben / Rohrkolbengürtel / Auenwiese / vielleicht ein Moor?

schütte doch mal probehalber ein paar Eimer Wasser auf die Folie, dann wird sich schon zeigen wie durchlässig sie ist.
Hi mitch, habe ich gemacht. Quasi in Form eines Probe-Rohrkolbensumpfes. Ich hatte ja im Herbst Rohrkolbenrhizome aus einer Säuberungsaktion der nahegelegenen Feldgräben "gerettet". Im Winter hatte ich sie in Mörtelkübel gehabt und nun vereinzelt, da sie teilweise übereinander lagerten.
Nun habe ich eine Mulde gebaut, die PE-Gewebeplane reingelegt, mit Erde bestreut, die Pflanzen positioniert und Wasser eingelassen.
Ist jetzt 2 Tage her, sieht von der Dichtheit ganz gut aus. Wie repräentativ ich das messen kann, weiss ich nicht, da ich die Verdunstung schwer einschätzen kann.
Im Endeffekt will ich die Gewebeplane ja unter der Feuchtwiese platzieren. Dazu muss ich sie ja dann noch durchstechen (bzw. mit einer Schere Löcher reinschneiden), da ich sie ja nicht komplett dicht haben will.

DSC_1197.JPG  DSC_1201.JPG 

PS. Gestern habe ich noch ne Gießkanne Feldgrabenwasser dazugekippt. Ich denke, die kleinen, beweglichen schwarzen Punkte werden zukünftige Kaulquappen sein... :)
 
Hi Michael,

mach da bloß keine Löcher rein:finger, lieber an einer Stelle die Folie als Überlauf umklappen wie es weiter vorne schon geschrieben wurde.

Warum die Folie in der Feuchtwiese net durchlöchern:
Wasser versucht immer auf dem kürzestem Weg einen Gefälle (nach unten) zu folgen (und breitet sich auf einer Ebene nur langsam im Boden nach allen Richtungen aus. Man braucht viel Wasser um die Wiese überhaupt richtig feucht zu bekommen. Sind Löcher drin haut das Wasser durch diese nach unten ab, um die Löcher rum ist es dann feucht je nach Lochabstand dazwischen eher trocken. Wenn das ganze dann in einem wie dem letzten Sommer dann knochentrocken wird und man gießt ordentlich Wasser rein läuft das sofort durch Risse im Substrat und die Löcher in der Folie ab bevor die Erde die Change hat sich von unten her über Std. wieder ordentlich vollzusaugen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Knoblauchkröte,

kennst du die Quelle meiner Infos?
"Feuchter Boden
Hier sind alle Pflanzen versammelt die zwar feuchten Boden brauchen aber keine stauende Nässe auf die Dauer ertragen. Solche Bereiche kann man am Ufergraben schaffen oder indem man innerhalb des von der Teichfolie eingeschlossenen Bereichs einen kleinen Hügel aufschüttet der über die Wasseroberfläche hinausragt. Das Non-Plus-Ultra ist aber ein neben dem Teich geschaffener Bereich extra für die vielen schönen Pflanzen der feuchten Wiesen. Dazu wird Erde ausgehoben, eine simple Plastikfolie eingelegt und mit der Grabgabel mehrfach durchlöchert, und dann die Erde wieder eingefüllt. In diesem Bereich kann sich die Feuchtigkeit länger halten als im normalen Boden, aber es entsteht niemals dauerhaft stauende Nässe."
- defekter Link entfernt -​
Das macht für mich ersteinmal so Sinn. Ich denke ja, dass meine Feuchtwiese nie (oder nur selten) komplett durchtrocknet. Ich habe ja auf den bestehenden Rasenflächen schon ein Sprengersystem und will auch an den Ecken dieser Wiese einige Sprenger positionieren, die das alles auch in längeren Trockenzeiten feucht halten.
Ich denke, dass ich bei der von dir vorgeschlagenen Version zu viel Staunässe habe. BTW, zwischen Feuchtwiese und Rohrkolberngürtel kommt ja noch eine Nasswiese hin, das wär ja das, was du proklamierst....
Viele Grüße
Michael
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Michael,
ich habe die gleichen Bedenken wie Frank. Durch die lange gemeinsame "Kapillarzone" mit Deinem Teich wird recht viel Wasser gezogen, das auf einer breiten Fläche (Sumpfwiese) versickert, und unter den Löchern (nachdem es sich auf dem Boden gesammelt hat) genau so gut wieder versickert - also starker Wasserverlust.
Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Feuchtwiese folgendermaßen so funktioniert:
ein eigenes Folienloch, gefüllt mit Erde. Am Boden eine Dränage, ein Sammelschacht an der tiefsten Stelle. Dort ist eine Pumpe installiert, die einen sichtbaren oder unsichtbaren Wasserlauf treibt, der keine (!) Kapillarsperre hat. Damit wird die Wiese "von oben" befeuchtet. Viel Pumpenleistung brauchst Du dafür vermutlich nicht. Vielleicht mußt Du noch einen Teil der Sumpfwiese mit Folie abdecken, um Versickerung zu bremsen (oder eine Tonschicht "einbauen"). So weit meine Gedanken zum Thema bislang.
 
Richtig, der Hauptteich hat keine kapillartechnische Verbindung mit dem Ufergraben/Rohkolbengürtel/Wiesen....
Ich hatte Rolf so interpretiert, dass der Rohrkolbengürtel, der ja auch einige Quadratmeter groß und in der Mitte min. 40cm tief sein wird, von dem Leersaugeffekt betroffen sein wird. Diesen könnte man ja auch als separaten Teich ansehen....
Ich glaube, am Trötanfang hatte ich eine Skizze eingestellt, einen Schnitt. Da würde ich an der Grenze Nasswiese zu Feuchtwiese mit dem Untergrund relativ weit hochgehen wollen, um die Menge an Wasser zu minimieren, die es schafft, die Grenze zu passieren. Wie ich das mache, weiss ich noch nicht so genau. Beton? Pflastersteine? Sandaufschüttung?
 
Moin Rolf, ich stehe gerade etwas "auf dem Schlauch"....:unsure
Dort ist eine Pumpe installiert, die einen sichtbaren oder unsichtbaren Wasserlauf treibt, der keine (!) Kapillarsperre hat.
Kannst du mir das bitte noch einmal erklären?! was soll die Pumpe machen? Wasser hinzubringen oder Wasser entfernen? Wo soll Wasser kreisen?

Damit wird die Wiese "von oben" befeuchtet.
Du schreibst hier, wie die Wiese befeuchtet werden soll? Mein Konzept sieht das Spülwasser eines Grobfilters vor, welches hierhin geleitet werden soll sowie versenkbare Sprenger, die zugeschaltet werden können. Wie kommst du auf den Wasserlauf/Bachlauf/...?

Vielleicht mußt Du noch einen Teil der Sumpfwiese mit Folie abdecken,
Unterirdisch, oberirdisch, ... ? Die Sumpfwiese ist doch schon mit Folie unterlegt.

Es kann auch sein, dass wir von verschiedenen Sachen sprechen. Das beste wäre, wenn du ne kleine Skizze machst und hochlädst, dann kann ich dich vielleicht verstehen.
 
Hallo Michael,
meine Gedanken waren folgende:
die Sumpfwiese wird in einem Folienloch angelegt, und die Folie nicht gelocht. Die Tiefe sollte schon so gewählt werden, dass die Pflanzen darauf nicht "kaputtfrieren". Das war mein Gedanke. Wenn man so ein mit Folie abgegrenztes Beet von oben feucht haben will, dann steht es voll Wasser (daher kam wohl Deine Idee, Löcher in die Folie zu machen zwecks Belüftung :like:).
Wenn man die Folie nicht locht, so sammelt sich das Wasser am Boden. Daher meine Idee, das Bodenwasser in einer Drainage zu sammeln, nach oben zu fördern, und in einem sichtbaren (oder unsichtbaren Bachlauf) wieder zu verteilen.
Da mir nicht klar ist, wie schnell das Wasser versickert, kam meine Idee mit einer Tonschicht, oder einer zweiten Folie (die dann auch gelocht werden könnte), um die Versickerungsgeschwindigkeit des hochgepumpten Wassers zu bremsen. Vermutlich reicht dafür eine Springbrunnenpumpe, oder ein kleiner "Tscheche". Das wäre ein Schema des Ganzen:
Feuchtwiese.jpg .
 
Aaahhh, so langsam komm ich drauf. "think outside the box".
Da kommt bei dir wieder der Techniker durch .... :zigarre

Hhmm, am Schwimmteich gehe ich mit einer Technikbrummeranlage ran, ok. Bei diesem Ufergrabengebiet/Feuchtwiese würde ich das gern ohne nennenswerten Technikeinsatz machen wollen. Es wäre interessant das mal gegenzurechnen: a) Wasserverlust durch die Löcher mit b) Baukosten/Bachlauf/Sickerzone/Pumpe/Tonschicht/Reparaturkosten der Pumpe nach einem halben Jahr nach dem Garantieende...

Was mich bewog, diesen Thread zu eröffnen: Ich habe ja Rasenflächen, die mittels automatisierten Sprengersystem saftig grün gehalten werden. Da ist de r "Wasserverlust" jenseits von gut und böse. :lala5 Ich würde die neugestaltete Teichumgebung nun an das System anbinden wollen.
Im Zuge der ganzen Beschäftigung mit der Teichmaterie kam ich auf das Thema Ufergräben und seit einigen Wochen auch auf Nass- und Feuchtwiese.
Die Umwandlung einer Grundstücksfläche in diese Art von Wiese hat zwei Vorteile: Reduzierung der Fläche, die regelmäßig mit dem Rasenmäher kurz gehalten werden muss (ja, ich stehe auf kurzen, englischen Rasen:like:) und Erhöhung der Biodiversität, ich biete meinen Blumen und Hüpferlingen einfach zusätzliche Umgebungsbedingungen an.

Darum, Oberboden weg, Folie rein, die teilweise durchstochen (damit die Pflanzen, die feucht stehen wollen aber keine Staunässe vertragen mir nicht eingehen) und dann die Natur machen lassen.

Ich bin letztes Wochenende durchs Westhavelland gefahren - Kirchmöser, Pritzerbe, .... überall Seen, Nasswiesen von der Havel bis zur Landstraße!! - herrlich!:rolleyes:
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten