Hallo Rene,
ich habe nichts dagegen, wenn man mir widerspricht, schon garnicht bei dieser Sache, da begebe ich mich auch auf sehr dünnes Eis.
Ich habe selber ziemlich lange gezögert den Vorschlag zu machen, von daher muss ich dir dankbar sein, dass du mir die Chance gibst, das etwas besser zu begründen.
Ich glaube wir könnten uns darauf einigen, dass es im Teich einen Biofilm gibt und den Belebtschlamm, die oberste Schicht unseres Sediments. dort sitzen jede Menge Mikroorganismen, die wir für den Abbau von Abfällen und die Umsetzung von Nährstoffen benötigen. Das sind unglaublich viele und unglaublich viele verschiedene.
Die Annahme ist jetzt, das je nach Zusammensetzung dieses Films der Teich gut läuft, oder eben nicht. Ich schreibe bewusst "Annahme" da wir hier wirklich in dem Bereich sind, den man zumindest nach heutigem Stand weder beweisen noch widerlegen kann.
Grundsätzlich kann man natürlich wirklich Mikroorganismen als Nährlösung oder wir zum Beispiel Bäckerhefe in geeigneter Form verschicken.
Wenn jetzt diese "guten" Mikroorganismen sich besser durchsetzten, als die schlechten im Teich, sollte man einen Vorteil haben.
Ich drücke mich bewusst so wage aus, weil das ganze für mich auch wissenschaftlich auf ziemlich wackeligen Beinen steht, ich bin da aber auch kein Experte. Ich war allerdings in einem Projekt dabei, wo es um die Beeinflussung von Darmflora ging mit erstaunlichen Ergebnissen. Die Argumentation ist da ähnlich und die Effekte kann man auch nur statistisch zeigen. Eine echte Ursache Wirkung gibt es nicht bzw es ist niemand in der Lage das klar zu zeigen. Die für mich noch beste Begründung war, dass es verschiedene Wege gibt zum Beispiel Eiweiß abzubauen und andere Mikroorganismen zu etwas anderen zwischen und Endprodukten kommen. Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu gut an, es ist wirklich nicht klar belegt.
Warum habe ich das vorgeschlagen:
1. Ida hat ihren Teich neu angelegt, dass der kleine Teich nach einem Jahr schon umgekippt sein soll ist mir völlig schleierhaft. Das passiert normalerweise durch Düngung zu viel Futter zu viele Fische usw. sieht hier irgendwie nicht so aus. Der Teich ist aber umgekippt.
2. Ich habe selber in meinem Teich nie Ammonium nachweisen können, das wird eigentlich schnell zu Nitrit abgebaut, deswegen hat man ja den Nitritpeak. Daraus habe ich den Schluss gezogen, dass in diesem Teich etwas mit der Mikrobiologie ganz und garnicht stimmt.
3. Ich habe selber mal den Brottrunk ausprobiert und war überrascht über die Wirkung. Ich hatte ja nicht viele Fadenalgen aber die sahen danach nicht gut aus und meine
Schnecken haben ihnen den Rest gegeben. (deswegen bin ich mit dem Zeug auch so vorsichtig)
Wie oben erwähnt habe ich gezögert und mein Vorschlag basiert auch darauf dass es wenn es schon nicht hilft wenigstens nicht schadet. Den Filterstarter hätte ich nicht vorgeschlagen, wenn Ida ihn nicht schon hätte. Der Brottrunk macht mindestens mal CO2 und sollte damit die Unterwasserpflanzen anschieben, die dann das Ammonium abbauen. Wenn genug CO2 da wäre hätte es keine biogene Entkalkung gegeben.
Ich halte das für diesen Teich für einen Versuch wert, aber nicht für eine allgemeine Lösung und Kritik daran für absolut begründet.
Rene, ich bin da näher an deiner Meinung, als Du denkst und hoffe der Kaffee auf deiner Bank war gut. Meine Bank stand zwar in der Sonne aber der Wind ist heute fies kalt bei mir.
viele Grüsse
Rüdiger