Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Hi

@ Norbert:Soweit ich weiß pieselt ein Fisch das 12fache seines Körpergewichtes am Tag.

Ich weiß zwar keinen besseren Wert hierzu zu nennen, bin aber in zweifacher Hinsicht skeptisch. Die Fischniere müsste eigentlich weit weniger leistungsfähig sein, weil sie im Vergleich zum Körpergewicht kleiner ist. Zum anderen aber hat der Süßwasserfisch die Daueraufgabe, durch Osmose eingedrungenes Wasser wieder aus dem Körper heraus zu bringen. Daraus würde zumindest folgern, sollte der obige Wert stimmen, dass es sich um einen extrem verdünnten Urin handeln muss. Wir, mit dem vielfach größeren Körpergewicht und der höheren Nahrungsaufnahmemenge werden unsere Eiweißabbauprodukte in ca. 1,5Liter Urin wieder los. Wenn es also nur um den Abbau der Ausscheidungsprodukte geht, sind meiner Meinung nach so hohe Umwälzraten stark überdimensioniert und bestenfalls für die Klarhaltung des Wassers, nicht aber für seinen Chemismus notwendig. Auch sind meiner Meinung nach Bakterienrasen, die den gesamten Teichboden überziehen - und warum sollten sie nicht auch dort sein, wo ihre Ausscheidungen den Algen zugute kommen und sie von deren Sauerstoff profitieren - mindestens ebenso wichtig, sodass letztendlich das, was im Filter sich abspielen mag, gar nicht die Bedeutung hat, die ihm beigemessen wird.

MfG.
Wolfgang
 
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AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Hallo

Wolfgang da hast du recht, ein Fisch kann ja nicht mehr Ausscheiden wie er Aufgenommen hat.
Liegt die Belastung des Wassers dann nur an der Futtermenge die er Aufgenommen hat?
Naturkarpfen die vielleicht nur 50% der Futtermenge finden haben dann auch nur 50% der Ausscheidungen bzw. Wasserbelastung?

Und noch eine Frage zum Beitrag von Ron (Samorai)
Er hat gelesen das bei 1Kg Fisch pro kbm Wasser man den Teich 2mal die Stunde umwälzen soll.
Bedeutet das, das man bei 2Kg Fisch doppelt so viel umwälzen muß und beim 0,5Kg die hälfte?

Gruß
Norbert
 
AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Die Urinausscheidung ist nicht Futter sondern Tempersturabhängig.
Das 12fache scheidet ein Koi bei ca.20Grad aus. Im Winter reduziert sich das auf das ca.4fache des Gewichtes.
Wäre das nicht so, würde jeder ungefilterte Teich der Tod der Bewohner zur Folge haben.

Was ihr mit Euren Umwälzraten habt, kann ich schon lange nicht mehr verstehen.
Ja, ein gewisses Maß an Umwälzung muss da sein. Aber das ist von Teich zu Teich unterschiedlich. Da gibt es weder ne Formel noch eine Richtlinie.
Da hängen auch Faktoren wie Art und Menge der Biologie, Art der Filterung, Art und Menge des Pflanzenbesatzes und natürlich Art und Menge der Teichbewohner davon ab.
Mit einer selbstgebastelten Formel kommt man auf keine allgemein gültige Formel.

Mandy
 
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AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Hallo Mandy

Das mit der Temperatur versteh ich nicht.:kopfkratz
Gibt es einen anderen Grund als das mit der Temperatur die Futtermenge sinkt?

Wenn man sich nun mal nur die Auscheidungen bei 20Grad anschaut, muß die Menge doch auch unterschiedlich sein je nach dem wieviel ich füttere oder?


Zur Formel
Hier haben wir deine Punkte berücksichtigt, wobei wir bei den Bewohnern erstmal nur von Fisch ausgehen.


Gruß
Norbert
 
AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Bei geringer Temperatur reduziert sich der Stoffwechsel, demzufolge auch die Urinausscheidung.
Urin hat nichts mit der Futtermenge zu tun, oder musst Du vom Brötchen pieseln gehen ;)
Im Winter reduziert sich alles beim Fisch. Die Atmung wird langsamer, die Bewegungen werden auf ein Minimum reduziert, die Wasseraufnahme fährt runter.
Dieser Gesamtzustand bei geringer Temperatur ist verantwortlich für die reduzierten Ausscheidungen flüssiger Konsistenz.

Der ausgeschiedene Kot ist ne andere Sache. Der ist im Winter gleich null. Da gebe ich Dir Recht.Keine Futteraufnahme -> keine Kacke :lala
Aber pissen tun sie immer :aua

Mandy
 
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AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Was ihr mit Euren Umwälzraten habt, kann ich schon lange nicht mehr verstehen.
Ja, ein gewisses Maß an Umwälzung muss da sein. Aber das ist von Teich zu Teich unterschiedlich. Da gibt es weder ne Formel noch eine Richtlinie.

Hallo gesagt.

Was ist das Ziel mit dem Wirr-Warr um die Umwälzraten? Ich versuche mich kurz zu fassen. :D

Es existieren mehrere verschiedene Formeln die als Maßstab für einen Teich - hier leider speziell für einen Koiteich - angegeben werden. Da wären die "Formel"-Angaben zum Mindest-Volumen für einen Koi und Koiteich.

Alleine hier gibt es bislang 3 Meinungen: a) 5000/1 ~ 1000/1 und b) 10000/1 ~ 1000/1 und dann noch c) 10000/1 ~ 2000/1.

Da wäre noch die "Formel"-Angabe, dass bei einem Besatz von 1kg/kbm das Wasser alle 2 Stunden durch den Filter sollte. Daraus ergibt sich die unter Maßgabe des tatsächlichen Fischgewichtes im Teich die scheinbar optimale Umwälzrate.

Dann gäbe es da noch die "Formel"-Angabe zur Verweilzeit des Teichwassers im Biofilter Verweilzeit[min] = Volumen der Filteranlage[m³] / Durchflussgeschwindigkeit[m³/h]*60, was sich auch wieder auf die Umwälzrate auswirkt.

Dann sind da noch die Angaben zur notwendigen Filterfläche/Besiedlungsflache der Filtermedien zum Gesamtgewicht Fisch, wa die Menge an Filtermaterial ergibt.

Wenn man jetzt all diese Faktoren versucht zu berücksichtigen, sollte es möglich sein, den optimalen Teich und Teichfilter zu bauen.


An dieser Stelle möchten wir mal die Angaben zum Mindestvolumen zur Diskussion stellen. Von welcher Größe eines Koi geht man denn hier aus? Einem ausgewachsen Koi von 75cm (Durchschnitt) oder welchen Durchschnittswert nimmt man hier an? Rechnet bitte selbst mal nach, wenn wir von gängigen Angaben über Größe und Gewicht eines Koi ausgehen und der Angabe zum Volumen. (Ursprung "Schroedis Koirechner")

Beispiel:

75 cm Koi ~ 7,594 kg ~ 10.000 l Teich ~ Besatzdichte 1 Koi

75 cm Koi ~ 7,594 kg ~ 50.000 l Teich ~ Besatzdiche a) 46 Koi b) 41 Koi c) 21 Koi

Nun stelle ich mir mal 46 oder auch nur 41 ausgewachsene Koi in einem 50.000 l Teich vor. :kopfkratz Ist ganz schön viel! Schon zuviel? Hat sich darüber mal jemand echte Gedanken gemacht? Ich nicht! Erst nach dem Einwand von Ron habe ich mal nachgedacht. Es lässt sich keine Erklärung oder Begründung für diese Angabe finden.

Wenn wir jetzt mal weiter rechnen würden bringen diese 46 Koi ein Gesamtgewicht von 349 kg (Gesamtgewicht) zustande. Diese Gewichtsangabe wird wieder benötigt um die scheinbar optimale Menge an Filtermaterial zu berechnen. Das Gewicht von 349 kg Fisch benötigt zum Beispiel etwa 959 l Helix (14er). (Ursprung "Schroedis Koirechner")

Wer bekommt denn in seinem Filter schon diese Menge an Helix unter!? 1000 l Helix passen nicht zwangsläufig gut in ein 1000 l Filterbecken! :box Da bewegt sich nix und richtig durchströmt wird es sicher auch nicht. Und jetzt kommt zu dem Gewicht die scheinbar optimale Durchflussgeschwindigkeit dazu, die im Moment schon jenseits von Gut & Böse liegt.

Wenn man nun noch die Filtergrößen berücksichtigt, ist der Filter gar nicht in der Lage die ankommende Durchflussmenge zu verarbeiten.

Wenn man diese ganzen Faktoren mal berücksichtigt, wird man schnell feststellen, dass dann so mancher Filter und so mancher Teich im Verhältnis zueinander deutlich zu klein ist oder halt einfach die Besatzdichte (Bezug Gewicht) deutlich zu hoch ist. Die Umwälzrate erhöht sich theoretisch mit steigenden Gesamtgewicht, die theoretische scheinbar optimale Verweilzeit im Biofilter ergibt sich wieder aus der Umwälzrate. Die Umwälzrate und die Verweilzeit geben dann wieder die theoretische scheinbar optimale Filtergröße vor.

Unterm Strich habe ich mit dem Einwand von Ron "Samorai" zur Frage des Mindestvolumens, meine Ansicht dahingehend bereits geändert, dass ich meine, eine Pauschalaussage "Mindestvolumen/Koi" ist nicht mehr haltbar. Die Faktoren Filtermedium und Menge sowie Durchflussgeschwindigkeit und Verweildauer sind plausibler zu erklären und sind auf schon bestehende Meinungen/Erklärungen sinnvoll nachvollziehbar.

Ich habe für mich auch festgestellt, dass es nur drei Möglichkeiten gibt, es optimal zu halten - den Teich vergrößern und/oder den Filter anpassen und/oder den Besatz angleichen.

Versucht bitte mal ganz objektiv über die hier benannten Formelversuche nachzudenken und nimmt eure Teiche samt Besatz mal als Grundlage. Norbert und ich haben diese Formeln in den letzten Tagen verstärkt unter die Lupe genommen, darüber diskutiert, die Ergebnisse ausgewertet und so konnte Norbert diese anfängliche Tabelle erstellen.

Auch die Einwände mit Pflanzenfilter, Filtergräben und Biofilmbewuchs auf der Folie und im Teich überhaupt ist sicher zu berücksichtigen, jedoch findet sich heirfür keine verwertbare Angabe. Auch ein durchströmter Pflanzenfilter, der mit Substrat gefüllt ist, bietet eine Filterfläche - keine Frage. Auch dieser Punkt (Substrat im Pfanzenfilter) kann dann ja bei einer Berechnung der Filtergrößen und der notwendigen Menge an Filtermaterial berücksichtigt werden.

Bin gespannt wie es weiter geht! :D
 
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AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Was mir gerade noch einfällt: Wenn man anhand dieser Berechnungen im Umkehrschluss dann wieder die Besatzdichte für jeden individuellen Teich ermitteln kann, ist Jeder glücklich. Oder?

Da kommen dann die Faktoren wie: ich habe einen Biofilter von xxx Liter - ich will eine Pumpe von max. xxx l/h - ich habe ein Teichvolumen von xxx Liter ~ und könnte bis xxx kg/m³ Fisch hältern. Aus dem Gewicht ergibt sich dann nur noch die Menge an Biomedien.

Wäre das nicht gut!?
 
AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Hi,

mal eine Frage in den Raum geworfen, kann sein das ich es nicht gelesen habe............ :lala

Dann gäbe es da noch die "Formel"-Angabe zur Verweilzeit des Teichwassers im Biofilter

Wie errechne, messe, ich die überhaupt?

Gleich beim ersten Fluten des Filters? Denn dann wäre es ja der beste Zeitpunkt. Denn sobald ich die Pumpe an schmeiße, nehme ich die Zeit bis das Wasser wieder aus dem Filter raus kommt = Verweilzeit. :kopfkratz

Nun noch was da zu:

Nun stelle ich mir mal 46 oder auch nur 41 ausgewachsene Koi in einem 50.000 l Teich vor. Ist ganz schön viel! Schon zuviel? Hat sich darüber mal jemand echte Gedanken gemacht?

Da schreibt doch ein Dr. Lechleiter:

Was ist "Überbesatz"?

"Überbesatz" ist vor allen Dingen ein Modewort der Kritiker der modernen Aquakultur. Es soll dem Verbraucher suggerieren, dass in der Fischzucht viel zu viele Nutzfische in viel zu wenig Wasservolumen gehalten werden und dass schon dies allein quälend für die Fische und schlecht für deren Qualität sei.

Es gibt aber keine ernstzunehmende wissenschaftliche Untersuchung, die einen solchen Zusammenhang bei noch einigermaßen realistischen Haltungsdichten belegen würde. Und hierbei geht es nicht um wenige Kilogramm Fisch pro Kubikmeter Wasser, sondern um bis zu 100 und mehr. Also ein Mehrfaches dessen, was im Koiteich in Frage kommt. Was also ist "Überbesatz" im Koiteich?..................................


Überbesatz hat also nur sehr wenig mit der Masse an Fisch pro Einheit Teichvolumen zu tun, aber sehr viel mit der Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems, insbesondere des Filters, die Ausscheidungen der Fische und die Futterreste aufzuarbeiten. Ein leistungsfähiger und gut eingefahrener Filter, eine an die Fischmenge, die Fischgröße und die Jahreszeit angepasste Ernährung, sowie eine gute Sauerstoffversorgung und ausreichende (besser großzügige) Wasserwechsel lassen auch hohe Haltungsdichten zu.

Überbesatz im Koiteich ist im Wesentlichen eine Funktion aus Futtergabe und Filterleistung, nicht aus Wasservolumen und Fischmenge.

Quelle

Die Fortsetzung:

Wie schon ausgeführt, bereitet im Koiteich nicht ein „Überbesatz“ Probleme, sondern eine Überlastung des Reinigungssystems, also im Wesentlich des Filters, durch die Ausscheidungen der Fische. Diese führt zu schlechter Wasserqualität.....................

Quelle


Und schon stellt sich wieder die Frage:

Welche Besatzdichte ist nun angemessen.......................... :kopfkratz
 
AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Verweilzeit?

Wie errechne, messe, ich die überhaupt?

Dazu wäre hier noch ein schöner Beitrag, schon älter, aber ich denke, dass sich die bio-chemischen Prozesse in den letzten 10 Jahren nicht geändert haben. Quelle: Lothar Gehlhaar

Über den Ursprung dieser Formelberechnung für die Verweilzeit bin ich noch am recherchieren und suchen. Wer da schon was gefunden hat, bitte her damit. Das ist eben Eine der vielen Formeln, die häufig zu Rate gezogen werden.
 
AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??

Hat wirklich niemand weiter zu diesem Thema eine Meinung? :( Kein Interesse? :( ...oder eher unwichtig!?

:wunder
 

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