AW: Wie oft muss der Teich umgewälzt werden??
Was ihr mit Euren Umwälzraten habt, kann ich schon lange nicht mehr verstehen.
Ja, ein gewisses Maß an Umwälzung muss da sein. Aber das ist von Teich zu Teich unterschiedlich. Da gibt es weder ne Formel noch eine Richtlinie.
Hallo gesagt.
Was ist das Ziel mit dem Wirr-Warr um die Umwälzraten? Ich versuche mich kurz zu fassen.
Es existieren mehrere verschiedene Formeln die als Maßstab für einen Teich - hier leider speziell für einen
Koiteich - angegeben werden. Da wären die "Formel"-Angaben zum Mindest-Volumen für einen
Koi und Koiteich.
Alleine hier gibt es bislang 3 Meinungen:
a) 5000/1 ~ 1000/1 und
b) 10000/1 ~ 1000/1 und dann noch
c) 10000/1 ~ 2000/1.
Da wäre noch die "Formel"-Angabe, dass bei einem Besatz von
1kg/kbm das Wasser a
lle 2 Stunden durch den Filter sollte. Daraus ergibt sich die unter Maßgabe des tatsächlichen Fischgewichtes im Teich die scheinbar
optimale Umwälzrate.
Dann gäbe es da noch die "Formel"-Angabe zur Verweilzeit des Teichwassers im Biofilter
Verweilzeit[min] = Volumen der Filteranlage[m³] / Durchflussgeschwindigkeit[m³/h]*60, was sich auch wieder auf die Umwälzrate auswirkt.
Dann sind da noch die Angaben zur notwendigen
Filterfläche/Besiedlungsflache der Filtermedien zum
Gesamtgewicht Fisch, wa die
Menge an Filtermaterial ergibt.
Wenn man jetzt all diese Faktoren versucht zu berücksichtigen, sollte es möglich sein, den optimalen Teich und Teichfilter zu bauen.
An dieser Stelle möchten wir mal die Angaben zum Mindestvolumen zur Diskussion stellen. Von welcher Größe eines Koi geht man denn hier aus? Einem ausgewachsen Koi von 75cm (Durchschnitt) oder welchen Durchschnittswert nimmt man hier an? Rechnet bitte selbst mal nach, wenn wir von gängigen Angaben über Größe und Gewicht eines Koi ausgehen und der Angabe zum Volumen. (Ursprung "Schroedis Koirechner")
Beispiel:
75 cm Koi ~ 7,594 kg ~ 10.000 l Teich ~ Besatzdichte 1 Koi
75 cm Koi ~ 7,594 kg ~ 50.000 l Teich ~ Besatzdiche a) 46 Koi b) 41 Koi c) 21 Koi
Nun stelle ich mir mal 46 oder auch nur 41 ausgewachsene Koi in einem 50.000 l Teich vor.
Ist ganz schön viel! Schon zuviel? Hat sich darüber mal jemand echte Gedanken gemacht? Ich nicht! Erst nach dem Einwand von Ron habe ich mal nachgedacht. Es lässt sich keine Erklärung oder Begründung für diese Angabe finden.
Wenn wir jetzt mal weiter rechnen würden bringen diese 46 Koi ein Gesamtgewicht von 349 kg (Gesamtgewicht) zustande. Diese Gewichtsangabe wird wieder benötigt um die scheinbar optimale Menge an Filtermaterial zu berechnen. Das Gewicht von 349 kg Fisch benötigt zum Beispiel etwa 959 l Helix (14er). (Ursprung "Schroedis Koirechner")
Wer bekommt denn in seinem Filter schon diese Menge an Helix unter!? 1000 l Helix passen nicht zwangsläufig gut in ein 1000 l Filterbecken!
Da bewegt sich nix und richtig durchströmt wird es sicher auch nicht. Und jetzt kommt zu dem Gewicht die scheinbar optimale Durchflussgeschwindigkeit dazu, die im Moment schon jenseits von Gut & Böse liegt.
Wenn man nun noch die Filtergrößen berücksichtigt, ist der Filter gar nicht in der Lage die ankommende Durchflussmenge zu verarbeiten.
Wenn man diese ganzen Faktoren mal berücksichtigt, wird man schnell feststellen, dass dann so mancher Filter und so mancher Teich im Verhältnis zueinander deutlich zu klein ist oder halt einfach die Besatzdichte (Bezug Gewicht) deutlich zu hoch ist. Die Umwälzrate erhöht sich theoretisch mit steigenden Gesamtgewicht, die theoretische scheinbar optimale Verweilzeit im Biofilter ergibt sich wieder aus der Umwälzrate. Die Umwälzrate und die Verweilzeit geben dann wieder die theoretische scheinbar optimale Filtergröße vor.
Unterm Strich habe ich mit dem Einwand von Ron "Samorai" zur Frage des Mindestvolumens, meine Ansicht dahingehend bereits geändert, dass ich meine, eine Pauschalaussage "Mindestvolumen/Koi" ist nicht mehr haltbar. Die Faktoren Filtermedium und Menge sowie Durchflussgeschwindigkeit und Verweildauer sind plausibler zu erklären und sind auf schon bestehende Meinungen/Erklärungen sinnvoll nachvollziehbar.
Ich habe für mich auch festgestellt, dass es nur drei Möglichkeiten gibt, es
optimal zu halten - den Teich vergrößern und/oder den Filter anpassen und/oder den Besatz angleichen.
Versucht bitte mal ganz objektiv über die hier benannten Formelversuche nachzudenken und nimmt eure Teiche samt Besatz mal als Grundlage. Norbert und ich haben diese Formeln in den letzten Tagen verstärkt unter die Lupe genommen, darüber diskutiert, die Ergebnisse ausgewertet und so konnte Norbert diese anfängliche Tabelle erstellen.
Auch die Einwände mit Pflanzenfilter, Filtergräben und Biofilmbewuchs auf der Folie und im Teich überhaupt ist sicher zu berücksichtigen, jedoch findet sich heirfür keine verwertbare Angabe. Auch ein durchströmter Pflanzenfilter, der mit Substrat gefüllt ist, bietet eine Filterfläche - keine Frage. Auch dieser Punkt (Substrat im Pfanzenfilter) kann dann ja bei einer Berechnung der Filtergrößen und der notwendigen Menge an Filtermaterial berücksichtigt werden.
Bin gespannt wie es weiter geht!