Zu weiches Wasser

AW: Zu weiches Wasser

Anmerkung bevor ein jemand Maiskörner ins Wasser wirft :D:

Können wir uns auf den Ausdruck "Hühnergrit" einigen? Dann wissen die meisten, was gemeint ist. Danke.
 
AW: Zu weiches Wasser

Hallo Axel,

wird schon aufwändiger als ich es wollte ... ;)
Hallo Nik,

wenn ich das richtig verstehe, dann spricht das aber doch dafür mit einem guten Volldünger erst einmal für alle notwendigen Nährstoffe zu sorgen. Lieber irgendwas zu viel, als etwas Entscheidendes zu wenig?

Verstehe ich das so richtig?
Ja!
Allerdings! ... hast du nur einen Mangel, läuft das mitunter infernalisch in die Grütze! Und jetzt ist es so, dass du Nährstoffe zugibst, die aber irgendwelchen biologischen/chemischen Prozessen anheim fallen können, die dann für unerklärliche Ungleichgewichte sorgen. In der Betrachtung des Biotops ist also die Mikroflora von entscheidender Bedeutung. Leider ist es nicht so, dass die sich überall gleich entwickelt. Mikroflora ist ein Pool an miteinander (stoffwechsel-)verzahnten teilnehmenden Mikrolebewesen, der in der Tendenz wohl eine bestimmte Richtung hat, aber durchaus eine größere Streuung aus den sich ergebenden Eigenschaften der im eigenen Teichlein vorhandenen MO-Gesellschaft haben kann.

Richte ich ein Aquarium ein, sorge ich dafür, dass die Mikroflora passt, das braucht dann immer noch _seine_ Zeit bis das stabil ist und dann würden manchen die Augen übergehen in welchen Mengen man folgenlos Nährstoffe ins Becken kippen kann. Ob das Sinn macht, sei dahin gestellt. ;) Die Sicht bezüglich Algen bedarf der Überarbeitung. Wie das mit Teich geht, weiß ich ob meiner erst 2-3 Monate alten Pfütze nicht sicher, aber die grundsätzlichen Probleme sind identisch. Ich habe in meinem pflanzenbetonten Teich genau die Probleme,wie im Pflanzenaquarium. Die Umgebung ist nicht ganz so abgeschlossen und ein Pflanzenaquarium ist leichter zu "moderieren".

Jetzt kommen wir aber langsam von "Kuche backe" auf "Arschbacke". ;)

Noch einmal zurück zu deinem Quote. Vorsichtig aufdüngen macht Sinn, wenn du der Meinung bist alles einigermaßen abzudecken. Erst einmal ist die KH zu hoch und die GH, d.h. Ca und Mg fehlt. Das ist die erste Baustelle.

Düngung ist auch kein Hexenwerk. Dazu muss man sich erst einmal der Komponenten bewusst sein. die sind:

pH: es gibt einen Bereich in dem Nährstoffe besser pflanzenverfügbar sind. Neutral wäre schon eine sehr gute Sache. Da gibt es Unterschiede im Betrieb von Aq. und Teich. Viel Diskussionsspielraum gibt es da übrigens nicht.

KH: die meisten Pflanzen können mit niedrigerer KH besser, aber im Teich spielt die KH eine ungewisse Rolle bei der CO2-Versorgung der Pflanzen. Das geht mit einer Veringerung der KH einher, aber eben auch des pH und das ist ein wichtiger Punkt der "Moderation".

CO2: essentieller Mengennährstoff der Pflanzen! Die gemessenen 6mg/l würde ich als relativ hocheinschätzen. Ein Pflanzenaquarianer würde haltlos zu flennen anfangen. :D

Volldünger: Ich benutze für meinen Pflanzenteich noch Aq.-Dünger. muss mich mit dem Thema noch beschäftigen. Allgemein geht ein Düngerhersteller davon aus, dass NO3 und PO4 vorliegen, deshalb enthalten Dünger vor allem Spurenelemente und künstliche Chelate die mit Schwermetallen, es geht eigentlich nur um Fe, Verbindungen eingehen um sie vor Ausfällung zu schützen. Anders herum Chelat-Fe-Verbindungen sollen Fe pflanzenverfügbar halten. Außerdem ist noch ein bisschen Kalium und manchmal ein bisschen Magnesium drin.

Stickstoff: in seiner häufigen und auch gut von Pflanzen verwertbaren Form als NO3 ist ebenfalls ein unverzichtbarer Mengennährstoff! Sinnvoller als Messen ist das Beobachten der Pflanzen. Das braucht Übung, aber wenn man weiß, was dahinter steht, ist es gar nicht so schwer. NO3 kann von der Pflanze gespeichert werden und ist in der Pflanze mobil. Entsteht im Wasser ein Mangel, kann die Pflanze NO3 aus alten Blättern in die Sproßspitze transportieren, die alten, unteren Blätter vergilben und gehen kaputt.

Phosphor: Als Orthophosphat (PO4) im Kreislauf wird es (genau wie NO3) als die Ursache von Algen betrachtet. Ist es nicht! Es gibt einen Unterschied zwischen Ursache und Auslöser. Man kann ein aquaristisches Setup hinstellen in dem selbst Zugaben von 5mg/l PO4 keinerlei Algen auslösen. Es kann unmöglich die Ursache sein, Auslöser schon, aber dann spielen andere Dinge, wie partielle Nährstoffdefizite, Probleme mit der Mikroflora eine Rolle.

Kalium: spricht niemand drüber. Ebenfalls ein unverzichtbarer Mengennährstoff. Kann im Überschuss als auch Mangel Wachstumsprobleme verursachen. Wird mengenmäßig ähnlich verbraucht wie Nitrat.


Das Thema insgesamt muss anfänglich scheinen wie ein Fass ohne Boden, trotzdem bin ich Praktiker der sich mit der Theorie beschäftigt hat um der Praxis besser auf die Schliche zu kommen. Grundsätzlich gibt es gute Gründe eine Menge von dem im Web und sonstwo präsentierten Wissen grundsätzlich gesundes Misstrauen entgegen zu bringen. Das gilt übrigens auch mein Geschreibsel.
Das ist ein allgemeines Problem aus den angebotenen Informationen erfolgreich zu selektieren.


Mit freundlichen Grüßen
Nik
 
AW: Zu weiches Wasser

Okay, ist angekommen mit dem Hühnerergänzungsfutter. ;) Kannte ich nicht.

Gruß, Nik
 
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Hallo Nik,

ich danke Dir, weil für das umfangreiche Geschreibsel von heute muss man sich schon einige Zeit nehmen.

Ich fühle mich also ein bisschen mehr erleuchtet. Vor allem, da Deine Argumente irgendwie zu den Vorgängen in meinem Teich passen, während die sonstigen Minimierungsargumente da überhaupt nicht korrespondierten.

Also.
Ich versuche jetzt erst einmal 1 Monat lang die GH hoch zu bekommen. Danach versuche ich vorsichtig aufzudüngen.

Ich berichte hier weiter.

Jetzt langt es mir aber auch für heute. Ab und zu muss ich Geld verdienen, sonst kann ich meinen Teich irgendwann trocken legen.

Axel

Axel
 
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Hey Nik,

du schreibst du benutzt "noch" AQ Dünger, (welchen?)

Gibst du Bescheid wenn du was passendes und im entsprechenden Gebinde bezahlbares gefunden hast?

Und zu: "Kalium: spricht niemand drüber."
Doch, Ich ;)

Vor allem sieht Kalium Mangel Eisen Mangel sehr sehr ähnlich, oder gehen miteinander einher.

Gruß
 
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Hallo Axel,

ich würde schon versuchen, auch mit Aufwand, den Kalk wieder aus dem Teich heraus zu holen. Das hat sonst das Potenzial zur ständigen Hypothek. Weiches Wasser ist erst einmal ein mal ein Glücksfall und das moderate Aufhärten ist viel leichter als der Umgang mit einem harten Ausgangswasser.

Hallo Thorsten,

zuzeit nutze ich den Kramerdrak, der ist ein bisschen kaliumbetont, spielt aber eher keine Rolle. Ferdrakon ist genauso gut. Profito ist auch gut.Tropica Pflanzennahrung ist auch gut. Die geben sich alle nicht viel.

Kalium ist auch ein speicherfähiger, in der Pflanze mobiler Nährstoff. Probleme machen sich dann ebenfalls zuerst in den älteren Blättern in Form von Nekrosen bemerkbar.
Alles was irgendwie die Triebspitze chlorotisch macht, weist auf ein Problem bei der Chlorophyllbildung hin. Ursache kann ein Mangel an Fe, Mangan, Magnesium oder auch ein fortgeschrittener Mangel an Stickstoff sein..

Mit freundlichen Grüßen,
Nik
 
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Hallo Nik

da bin ich aber gar nicht Deiner Meinung ! :cool:

weshalb sollte man denn die Austernschalen entfernen ?

Der darin gebundene Kalk löst sich erst im saurem Mileau
und dann ist es auch gewollt um stabile Verhältnisse zu schaffen

der Kalk in den Schalen ist so fest gebunden , dass er ohne Bedarf gar nicht in Lösung geht

is klar :D
sonst wären alle Muscheln nackig :D

die Spurenelemente die da mit frei werden sind sicher auch eher positiv zu bewerten .

mfG
 
AW: Zu weiches Wasser

Hi,

Nackte Muscheln! Wie geil!

Nik, ich konnte mich beim AQ damals nicht entscheiden ob ich
Ferrdrakon, Ferrdrakon K, Kamerdrak oder Profito bestellen soll.
Profito hab ich dann im Laden gesehen - Entscheidung gefallen.

Würde ich einen der obigen nach empfohlener Dosierung verwenden,
würde ich ja Arm werden!
750ml die Woche....

Wie dosierst du?

Symptome passen zu Kalium, Mangan, Magnesium und Stickstoff - Mangel.
Vom Blick ins Trinkwasseranalyseblatt passt Kalium, Mangan, Magnesium.

Da fällt mir noch ne abgefahrene Idee ein...
Ich pack nen IBC auf den Hänger und fahr dahin wo das Wasser viel K, Mg und Mn hat. lol

Gruß Thorsten
 
AW: Zu weiches Wasser

Ach Mädchen,

mach es doch nicht so kompliziert!! Die ganze Welt ist Chemie.
na klar. nur zwischen uns stimmt die verdammte chemie nicht :D

ich benutze weder guano, noch fisch- oder sonstige sch**e für mein garten. nur die erwähnten sachen, die ich geschrieben habe und die du entweder überlesen hast, oder dir scheinbar nichts sagen. und damit wir die gartenchemie einfacher haben, besteht auch kein unterschied zwischen blaukorn und kompost. es ist eh alles nur chemie :cool: ist auch wurscht, solange kohlrabi auf dem teller in form von steak landen :D

zum rest sage ich nichts mehr. was soll ich schon sagen? du bist entschlossen an deine wasserwerte zu basteln bis der arzt kommt. dann wünsche ich dir viel erfolg damit.
 
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Moin.

Unterdessen verteilen sich die Probleme auf mehrere Themen und man verliert den Überblick.
Mein Statement dazu habe ich gestern bereits hier abgegeben.

Für mich ist Lehm die natürlichere Spurenelementequelle.
Aufgrund des hohen Anteils verwitterbarer Minerale, die zudem von einer guten Speicherfähigkeit für Nährstoffe und Wasser begleitet wird, entstehen aus Lehm im Allgemeinen fruchtbare Böden.
Und billiger sollte sie außerdem sein.
 

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