Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Mah, ihr schreibts da Romane :staun
auch wenn ich es 3x lese, vergesse ich jedesmal, was ich antworten wollte, bis ich ganz fertig gelesen hab :oops

Hallo Dany!
Ja claro, das ist auch nicht wirklich einfach, wenn man von Nik "herausgefordert" wird. Wir wollten es ja seinem Anfangspost entsprechend ganz simpel wissen! Wie heißt es so nett beim Lotto?

Daher mal schnell eine Frage: was meint ihr mit "externer Substratfilterung"? So Technikzeugs, also einen Filter mit Pumpe und so? Wenn ja, wieso extern? Die befinden sich ja auch IM Teich, oder?? Sorry, dass ich so blöd frag, aber diese Bezeichnung verwirrt mich.

Liebe Dany, lass dich bitte nicht verwirren! Extern ... na das meint doch außerhalb ... und z.B, mein Eh**m-Filter ist außerhalb des TT , mangels Platz innerhalb. OK? Und worin da ein Unterschied bestehen soll entzieht sich meinem simplen Verständnis ... aber ich will's ja eigentlich nicht wirklich "wissenschaftlich" betreiben. Ich will es mit meinem MINI einfach nur nett haben. Keine wie immer gearteten Probs eben!

Im übrigen glaub ich auch, dass man ein AQ, das immer gleich ausschaut, immer klar ist, nie Cyanos hat, etc., nicht mit einem Teich im Freien vergleichen kann und ich behaupte sogar, dass es kein stabil funktionierendes System ist, wenn du nämlich die Technik abdrehst, dann ist es ganz schnell eine grüne Suppe. Ein funktionierendes Biotop ist nach meiner Auffassung nur dann funktionierend, wenn es ohne fremde Hilfe funktioniert.
Na das sag ich doch. Von außen kommt alles Mögliche ran, im AQ nicht/kaum. Aber außen kann es vll. ohne Technik funzen (Licht, Futter in vielfältiger Form, Wind, Luft und Wärme ¿ (Ironie) ist da - fehlt was, ich weiß es nicht?), aber innen im AQ ganz sicher nicht. Da braucht es Technik, mit allem was dazu gehört!

Ganz klar ist mir immer noch nicht, wie das mit dem impfen geht. Kann es nicht auch sein, dass das fremd eingebrachte Schlamm-Biofilm-Substrat gar nicht überlebt in meinem Teich? Dass es quasi sinnlos ist und sogar kontraproduktiv, weil wenn das alles abstirbt, hab ich noch mehr Leichen=Dünger? Ich meine, in meinem Teich herrschen ja offenbar ganz andere Bedingungen (pH, KH, etc.) als in einem "funktionierenden" Biotop, und diese Organismen sind ja sehr empfindlich. Könnten die nicht auch sterben in meinem Teich bei plötzlicher Umsiedelung?

Na claro! Es ist ja schon sicher nicht einfach, ein solches "funktionierendes Biotop" zu finden - wer kann denn behaupten, ein solches zu besitzen/kennen? Eben! Claro: Einen ganz frisch angelegten Teich mit Wasser aus einem "eingefahrenen" Teich zu impfen - na klar macht das Sinn, lieber Nik! - das bringt schon ein ganz gehöriges Startkapital mit sich. Oder: der Anstieg zum Gipfel wird wesentlich leichter, am Gipfel ist man damit jedoch noch lange nicht ...

Mein Wasser ist übrigens jetzt innerhalb weniger Tage fast klar geworden. Das liegt wohl wieder an den Rädertierchen, die sich den Wanst vollfressen :) Schon alleine die Tatsache, dass so ein Zyklus bei mir stattfindet (glasklares Wasser bis März, dann Trübung (Schwebalgen) von April bis Juni, und ab Juli wieder glasklar), und das jetzt offenbar jedes Jahr, bedeutet für mich, dass der Teich in einer Art Gleichgewicht ist. Die stinkenden Cyanos (Oscillatoria) sind heuer noch nicht sicht-/riechbar. Im Moment herrscht dieses gallertige Zeug vor. Aber es stört mich nicht, den Tieren gehts gut, es bildet Sauerstoff.... Ich glaube, irgendwann wird sich auch in meinem Teich ein dauerhaft gesundes "Klima" einstellen, Es dauert eben nur länger als in anderen Teichen, die von Anfang an makellos sind.

Klar, ich hätte auch gerne einen glasklaren Teich mit wuchernden Pflanzen und gesunden Tieren drin, der mir keine Arbeit macht. Wer nicht? Aber solange ich nicht weiß, wie das geht, muss ich eben warten, bis es mit der Zeit von selbst so wird.

Ja, das sehe ich auch so. Gleichgewicht ist ja sowas von relativ ... wer vermag da zu entscheiden? Nur z.B.: in meinem ML-Baby-Napf herrscht *imho* Gleichgewicht! Keine Blaualgen (na das wär was!), wenig sonstige Algen (die werden sehr reglemäßig - nicht von mir! - abgeerntet). Das Wachstum der Pflanzen wie auch deren Anzahl hält sich in engen Grenzen (ein paar Hahnenfüße und einige Wasserverpester - äh - Wasserpest-Triebe! Keine besonderen Vorkommnisse (obwohl jeden Tag zumindest 2mal Futter reinkommt. Ja, auch winzige bis mittelkleine Schneckerln sind noch anwesend ...

Und ja, ein klares Wasser, Pflanzen von strotzender Gesundheit und sonstige Wasserbewohner, denen es sichtlich gut geht - wer möchte das nicht? Ich habe das de facto, da das miniproblem (Cyanobakterien) in einem derart geringen Ausmaß vorhanden ist, dass es mich sozusagen einen Lacher kostet, mich darüber zu "dergaustern" ... mich also darüber aufzuregen! Und schon gar nicht, dass ich deswegen irgendwelchen Überlegungen nachhänge, die mich letztlich nur Zeit kosten (die ich mit knapp 70 vll. gar nicht mehr habe)! Optisch und versorgungsmäßig OK, hinsichtlich Bestand ebenso ... so what?

Und damit geben ich an den/die Nächsten/Nächste weiter ... pardon die Damen: an die Nächste weiter!:bussi1
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Servus Heinz

Wieder einmal fantastisch geschrieben :oki
Dein Schreibstil erinnert mich frappant an den von DSP (derschwarzepeter), auch Wiener, vieleicht kennt Ihr Euch gar :kopfkratz

Aber nun zur Sache ....

Und ja, ein klares Wasser, Pflanzen von strotzender Gesundheit und sonstige Wasserbewohner, denen es sichtlich gut geht - wer möchte das nicht? Ich habe das de facto, da das miniproblem (Cyanobakterien) in einem derart geringen Ausmaß vorhanden ist, dass es mich sozusagen einen Lacher kostet, mich darüber zu "dergaustern" ... mich also darüber aufzuregen! Und schon gar nicht, dass ich deswegen irgendwelchen Überlegungen nachhänge, die mich letztlich nur Zeit kosten (die ich mit knapp 70 vll. gar nicht mehr habe)! Optisch und versorgungsmäßig OK, hinsichtlich Bestand ebenso ... so what?
Optisch :kopfkratz
Ist sehr relativ ...
Ich kann mit Algenbüschel leben ... ;)

Aber genau das ist der Punkt ...

Viele sehen Algen auch Blaualgen als, wie du schon geschrieben als "Bähhh" an ...

Ist es aber nicht so, daß diese "Pflanzen" sich halt auf spezielle Nahrung spezialiesiert haben die wir meßtechnisch (Tröpfchentest) nicht erfassen können.

Wie Nik schon geschrieben ... die Mikroflora machts ...

Viele entfernen sie, die Algen, aber genau darin liegt der Grundstein für ein Gleichgewicht im Teich ...
Wenn Algen an der Oberfläche absterben (braun werden) dann, und nur dann, sollte man sie entfernen ...

Meine Erfahrung aus meinen Teichen ...
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Viele sehen Algen auch Blaualgen als, wie du schon geschrieben als "Bähhh" an ...

Ist es aber nicht so, daß diese "Pflanzen" sich halt auf spezielle Nahrung spezialisiert haben die wir meßtechnisch (Tröpfchentest) nicht erfassen können.

Wie Nik schon geschrieben ... die Mikroflora machts ...

Viele entfernen sie, die Algen, aber genau darin liegt der Grundstein für ein Gleichgewicht im Teich ...
Wenn Algen an der Oberfläche absterben (braun werden) dann, und nur dann, sollte man sie entfernen ...

Meine Erfahrung aus meinen Teichen ...

Servus Helmut!

Ja, Algen sind genauso Leben wie alles andere auch! Sie mögen OPTISCH störend sein ... wem tut das ernsthaft was? Schön ist es halt nicht, aber vll. nötig ...

ABER bei den so gar nicht netten "Blaualgen" hört sich mein Verständnis für andersartiges Leben ganz rasch auf! Diese "Algen" sind absolut zerstörerisch! Claro, sie zerstören das was uns vll. gefällt ... um selbst zu überleben. Ähnlich wie die von mir ebenso heiß geliebten Wollläuse! Auf einer Lärche sind sie fast immer anzutreffen, leben dort ganz still vor sich hin und tun ihrer Wirtspflanze eigentlich kaum was an. Auf Orchideen??? Da werden sie zu echten Mördertieren!!! Bis die Wirtspflanze tot ist, sozusagen morden sie unter Zwang, der sie bis zur Selbstaufgabe treibt!

Ich komme zur Erkenntnis, dass Mutter Natur hin und wieder ein bisserl gepfuscht hat. Leben und leben lassen - das sollte doch unser aller Maxime sein! Weder die Cyanoalgen noch die Wollläuse kennen dieses Gebot und morden so einfach vor sich hin. Ohne Zwang (denn sie könnten sich ja rechtzeitig vertschüssen). Tun sie aber nicht; sie morden weiter, ohne Eile, aber bis zum bitteren Ende. Ich kann diesem Treiben jedenfalls keinen positiven Aspekt abgewinnen, sorry!

Ach ja: die Mikroflora! Claro, diese unsichtbare Komponente kann man lieben oder hassen, sie ist nun mal da! Und wie man ihr Treiben beeinflussen kann entzieht sich weitgehend unserem Zugriff. Claro, Eckpunkte kennen wir und richten uns g'scheiterweise danach. Was aber ist noch außerhalb unserer Erfahrung bedeutsam? Wir wissen es nicht, manche von uns finden (wie das blinde Huhn) hie und da ein Korn ... und andere wieder schaffen sich Kanonen an, um damit auf Spatzen zu schießen. Ich sag's jetzt mit Mundl: I waas wos i waas! Z.B. dass mein ML-Baby-Napf ohne irgendeinem Aufwand (nix!!!) bestens funzt. Ich tausche da in den letzten Wochen nicht einmal ein Becherl Wasser (da könnte ja ein ML drin sein und würde womöglich unter dem Rausfischen zu leiden haben); ich fülle lediglich die Verdunstung auf. Es sind Minischneckerln drin (OK, einige davon sind diesem "Mini"-Gehabe schon entfleucht), ganz ganz winzige Miniminimini ... sie sind nur Punkterln an der Schafferlwand. Es gibt 2 1/2 Hahnenfüsse (2 gedeihen, der Rest kümmert), jede Menge Wasserpest und die ML-Babies. Ja, es sind auch noch ganz wenige Hüpferlinge vorhanden (deren Aufzuchtbecken es vormals war) und winzige Wassertierchen, die ich nicht zuordnen kann. Sie bewegen sich relativ schnell ohne Hüpferei durchs Gelände, kreisen manchmal um ihr eigenes Zentrum (sind also ähnlich der japanischen Tanzmäuse, die ich vor Jahren im Gehege hatte, sinnlos unterwegs) und tun niemandem was zuleide. Insgesamt also eine nette Gesellschaft. Ohne Cyanoalgen, ohne Technik, ohne Problemne - und das seit vielen Wochen. Also ein völlig intaktes Gewässer!? Und was, wenn morgen früh die erste Blaualge (Gott möge abhüten!) auftaucht oder die ML in die ewigen ... nein, nein, nein, nicht daran denken! Was ich meine ist ja klar: Alles ist in Bewegung, ist ständigen Änderungen unterworfen und wir sind nur Mitspieler, die irgendwo am Rand sitzen und fallweise positiv, meist aber eher negativ (denke ich halt!) in diesen Ablauf einzugreifen versuchen.

Und im Übrigen: Danke für die Blumen! Den schwarzen Peter kenne ich nur aus meiner Kindheit ... ich hatte ihn sicher (gefühlt) öfter als andere Mitspieler, tat aber nicht weh!
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo an die erweiterte Blaualgen-Diskussionsrunde,

schön, dass wieder Leben und neue Erfahrungen in diesen Thread kommen und schön auch, dass sich künftig mehr Männer daran beteiligen werden, wie ich hoffe.

Mangels Zeit habe ich ja schon mächtig viel versäumt, wie mir scheint, denn noch konnte ich nicht alle Beiträge von Euch lesen.

Eines ist mir aber schon vorweg aufgefallen, nämlich, dass in Euren Beiträgen immer nur von Blaualgen bzw. Cyanobakterien die Rede ist, ohne jegliche Diffenenzierung.

@Dany,
von Dir weiß ich, dass Du mit Oscillatoria im Teich zu kämpfen hast, die Deine Unterwasserpflanzen Pflanzen mit dünnen, sehr dunklen Häuten überziehen und einen üblen Geruch an sich haben, der sich nur schlecht von den Händen abwaschen lässt, wenn man sie anfasst.

@ Heinz,
Du scheinst auch diese übel riechenden Cyanobakterien an einer Pflanze gefunden zu haben.

@Nick,
Du hast die bizarren Algen aus Helmuts Garagen-Becken sofort als Cyanobakterien identifiziert, hast Du Erfahrung mit dieser Gattung? Wie wirken sie sich in einem Teich oder Aquarium aus?

@Helmut,
hast Du noch Algen wie auf den Fotos in Deinem Becken? Wenn ja, dann mache doch bitte einmal eine mikroskopische Aufnahme davon und zeige sie uns und bitte prüfe auch den Geruch.

Ich selbst konnte mit dem Mikroskop schon viele verschiedene Blaualgen in meinem Teich entdecken, darunter auch einige sehr schöne Schwebealgen, die aber keinen störenden Einfluss haben, weil sie nie so gehäuft auftreten, dass sie zu einer Bakterienblüte mit toxischer Wirkung führen könnten.

Leider habe ich große Probleme mit der einwandfreien Zuordnung der verschiedenen Cyanos. Mit ziemlicher Sicherheit aber kann ich Oscillatoria bzw. Schwingalgen erkennen, die sich in meinem Teich aber nicht durch schlechten Geruch oder Bildung von Häuten auf Unterwasserpflanzen und Bodensubstrat bemerkbar machen, denn mein Teich ist substratlos und war bis heuer ohne Unterwasserpflanzen. Vielleicht liegt es auch am extrem nährstoffarmen Wasser in meinem Teich oder an der hohen Wassertemperatur, obwohl es Blaualgen sogar in heißen Quellen geben soll, wie ich öfter schon gelesen habe.

@ Mitch,
mit einem Mikroskop ließen sich gewiss auch in Deinem Teich irgendwelche Cyanobakterien feststellen, es gibt davon mindestens 2000 verschiedene, wie ich gelesen habe. Aber das braucht Dich nicht zu irritieren, sie sind naturgemäß in jedem Gewässer, wie Algen auch. In der Regel sieht man sie ohne Mikroskop auch nicht, es sind winzige Einzeller. Nur einige führen unter bestimmten Bedingungen zu einer Bakterienblüte und sind toxisch und einige stinken auch, meine stinken zum Glück nicht.

Da ich vermute, dass hier mit Blaualgen immer nur eine einzige Gattung von der enormen Auswahl an Cyanobakterien gemeint ist, nämlich Oscillatoria, will ich dazu einige Bilder einstellen von Funden der letzten Tage.

Das erste Bild zeigt eine kleine Kolonie aus einem Seerosengefäß. Sie ist von einer dünnen Haut umschlossen.

Auf dem zweiten Bild sieht man wie sich diese Kolonie isoliert in einem Becher Leitungswasser ausbreitet.

Die mikroskopischen Aufnahmen zeigen meines Erachtens eindeutig die Oscillatoria – Zugehörigkeit, die ich allerdings nicht genauer bestimmen kann. Leider zeigen die Fotos die relativ schnellen Schwingbewegungen nicht. Schade, denn es ist ein phantastisches Erlebnis.



P1000764.JPG  DSCF1977.jpg 



Oscillatoria1.jpg  Oscillatoria6.jpg 



In den nächsten Tagen werde ich hoffentlich Zeit finden Eure Beiträge genauer zu lesen.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag und sende liebe Grüße aus Paros
Elfriede
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Servus Heinz

Und im Übrigen: Danke für die Blumen! Den schwarzen Peter kenne ich nur aus meiner Kindheit ... ich hatte ihn sicher (gefühlt) öfter als andere Mitspieler, tat aber nicht weh!

Bitte, gern überreicht :prost

Den "Schwarzen Peter" kenn ich auch nur vom Kartenspiel ... oft genug bin ich ihn nicht los geworden :(
Dennoch ist er hier präsent ... er schlummert nur ...

Nur zur Illustration woher ich die Bekanntschaft mit den Blaualgen her habe:
Habe einen Horst Cyperngras eines Freundes, der auch einen Teich im 21.Bezirk hat, bekommen.
Es war Ende August/Anfang September.
Ich habe ihn geteilt, den größeren Teil im Teich, den kleiner Teil im Aqua ...
Es hat sehr gestunken, den Geruch werde ich nie vergessen, als ich die Teile im Teich und im Aqua einsetzte ...
Ich habe dem Geruch allerdings keine Bedeutung beigemessen ...

Im Aqua und im Teich waren nach dem Winter nur braune Stengel über, sie sind vermutlich abgestorben ... so war es auch heute noch ...

Nur im Aqua bildeten sich diese Blaualgen (siehe Foto aus vorigen Beitrag), im Teich nicht offensichtlich, zumindest habe ich sie nicht gesehen und habe auch keinen Geruch wie damals wahrgenommen. Allerdings sind die Reste des abgestorbenen Cyperngrases immer noch im Teich, ich habe sie nicht entfernt :aua.

Was ich damit sagen will ... vermutlich lies die Mikrofauna im Teich den Cyanos keine Nahrung über ...
Im Aqua hingegen wurde "Extern" gefiltert, also die Mikrofauna, durch Auslagerung der Bakis geschwächt. Deshalb konnten sich im Aqua die Blaualgen (Cyanos) etablieren ...

Ist nicht mein Wissen, ich habe Nik hoffentlich richtig interpretiert ...
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo Elfriede!

Schön, dass du dich wieder am Geschehen beteiligen kannst ... und außerdem so schöne Fotos einstellst. Ja klar, hier ist in erster Linie von "Blaualgen" und da von jener Unterart, die so herrlich duftet, die Schreibe -> Threadtitel! Und das Thema sollte eigentlich jede(n) interessieren bzw. sensibilisieren!

Wie auch bei allen Algen beginnt deren Auftreten ganz winzig und es fällt in einem Teich (größenabhängig) zuerst überhaupt nicht auf, dass sich da etwas wirklich Bedrohliches entwickelt, ganz still und heimlich. Bis diese "Invasion" dann endlich auffällt wird es für eine sanfte Bekämpfung in der Regel schon viel zu spät sein und es muss dann - sehr rasch - die chemische Keule her. Das wollen wir aber NICHT:box! Daher sollte man/frau unbedingt immer wieder nach Blaualgen Ausschau halten. Bereits ein kleiner dunkelgrüner Fleck am Bodengrund ist ein Gefahrenherd, und es kann sehr sehr rasch zu einer rasanten Verbreitung kommen. Dann liegt diese nette Algen wie ein dunkelgrünes Leichentuch auf den submersen Pflanzen und bringt jenes Teichleben, das wir alle so schätzen, zum erliegen.

Ich habe das absichtlich so drastisch geschildert - und hoffe, dass es richtig "rübergekommen" ist - weil ich es in einem AQ sehr deutlich so gesehen habe.

Das AQ wurde über 2 Wochen nicht betreut (es funktionierte ja ohnehin alles automatisch) und die Besitzerin war im Ausland. Heißes Wetter, mangelhafte Belüftung und starke Verdunstung führten sehr rasch zum Sterben der empfindlichen "Millionenfischerln", was wiederum zu vergammeltem Futter (das ja nur mehr zum Teil von den übriggebliebenen Fischen angenommen wurde) führte und die Wasserqualität weiter reduzierte. Nach diesem Urlaub war das AQ de facto tot! Und statt der vormals funktionierenden Flora gab es nur mehr wenige dahinvegetierende Pflanzen und darüber das vorher erwähnte "Leichentuch". Und einen Gestank, den man nie mehr vergessen kann.

In einem AQ wird man es im Gegensatz zum Teich wesentlich leichter haben, sich gegen eine solche Gefahr rechtzeitig zur Wehr zu setzen - sie fällt viel früher auf! AQ in Augenhöhe und gute Beleuchtung helfen hier sehr. Jedenfalls muss man auf diese "Alge" wirklich achten um sofort zumindest mechanisch (absammeln vom Bodengrund, entfernen befallener Pflanzen) gegensteuern zu können.

Meinem Wissen nach darf man aus Teichianer-Sicht getrost die anderen Cyano-Gattungen außer Acht lassen, sie tun niemandem "weh". Und wenn unsere Teiche mit Algen noch so voll und noch so unansehnlich sein mögen: das ist alles nix gegen die "Blaualgen"! Bei einem funktionierenden Teich wird man den Algen sehr rasch beikommen, meistens reicht es schon (wenn nicht gravierende Fehler wie z.B. zu starke Fütterung vorliegen), wenn man mit mechanischen Mitteln (Kescher, Holzstab bei Fadenalgen) vorgeht.

Ein Teich ist entspannend ... und mit ihm umzugehen ist spannend. Und erst dann, wenn man Fischpapa werden darf ...
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

... vermutlich lies die Mikrofauna im Teich den Cyanos keine Nahrung über ...
Im Aqua hingegen wurde "Extern" gefiltert, also die Mikrofauna, durch Auslagerung der Bakis geschwächt. Deshalb konnten sich im Aqua die Blaualgen (Cyanos) etablieren ...

Ist nicht mein Wissen, ich habe Nik hoffentlich richtig interpretiert ...

Servus Helmut!

Irgendwie will mir das nicht "eingehen": Wenn ich extern filtere verschwinden doch nicht die Bakterien in den Filter! Sie werden doch AUCH im Filter tätig!!! Im Teich bleiben sie trotzdem erhalten. Es handelt sich ja so gesehen um ein geschlossenes System, aus dem solange nix raus kann, solange wir es nicht herausholen. Erst die entfernten/reduzierten Pflanzen, der "gereinigte" Filter reduziert auch das Gesamtsystem. Und während man früher den Filter ja nur als rein mechanischen Abscheider ansah (Abscheider natürlich erst dann, wenn der "Dreck" auch aus dem Filter rausgeholt wird) ist's ja heute dank geeigneter Filtersubstrate wesentlich anders. Da wird der Filter zur hilfreichen Bakterienkultur! ABER das ist nicht nur meine Interpretation ... sondern wieder eine ganz andere Geschichte ...:lala
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Servus Elfriede

Nachdem ich die Cam vom Mikroskop zum laufen gebracht habe ... habe einen neuen PC (eh schon länger, nur die Cam war noch nicht installiert :oops

Zeige ich nun meine Bilder von den vermutlichen Cyanos vulgo Blaualgen (stinken tun sie)

2012-07-01_Alge-I.jpg  2012-07-01_Alge-II.jpg  2012-07-01_Alge-III.jpg 

Aussehen tun meine allerdings anders als deine ...

Sind das Cyanos :kopfkratz

@ Heinz: Vielleicht liegt ja die Sache so geartet, daß durch die Bakis im Filter eine Substanz gefiltert wird, die dann im Aqua fehlt. Durchs durchströmen des Filters ist die Filterung auf alle Fälle besser und effektiver, als durch die Bakis im Aqua. Stichwort Gammelecken ...

Die Blaualgen sind im übrigen nur sehr langsam am wachsen, obwohl ich mich nicht ums Aqua kümmere, es läuft halt ...

Die Beleuchtung läuft 12 Std. ... der Filter 24/7 ...

Ich habe ja noch die beiden Filter am laufen, werde die mal ausmachen
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

... Sind das Cyanos :kopfkratz

@ Heinz: Vielleicht liegt ja die Sache so geartet, daß durch die Bakis im Filter eine Substanz gefiltert wird, die dann im Aqua fehlt. Durchs durchströmen des Filters ist die Filterung auf alle Fälle besser und effektiver, als durch die Bakis im Aqua. Stichwort Gammelecken ...

@Cyanos:
Also das Bild, das du weiter oben gezeigt hast sind *imo* ganz sicher die heißgeliebten - äh - korrigiere: meistgehassten Cyanobakterien! Und dieser überaus starke "erdige" Geruch tat dir ja auch in die Nase stinken ...

@Bakis im Teich, nicht im Filter:
Das könnte eine Erklärung sein! Da wäre halt hilfreich wenn man/frau das rauskriegen könnte. Dass müssten doch solche Bakis sein, die NUR im Filter bzw. SO GUT WIE NICHT im Teich vorkommen! Bitte liebe MitleserInnnen (endlich habe ich das so nette "Binnen-I" anwenden können), die ihr auch ein Mikroskop euer eigen nennt: Teichbakterien mit Filterbakterien vergleichen und ein herzeigbares Ergebnis wäre hocherwünscht! Denn wenn es so wäre so könnte man doch diese Bakis im Teich sozusagen promoton.

@Filter-Nützlichkeit:
Claro, solche Gammelecken, die netten Ränder unterhalb bzw. unmittelbar oberhalb des Substrats! Wie ich sie im AQ geliebt habe, ich hab sie auch immer brav stehen lassen ... Und schön ist es, dass in einem Teich solches Treiben nicht ruchbar wird.

Hinsichtlich Teichfilterung bin ich überhaupt skeptisch, ob das oberhalb einer "Lackengröße" wirklich sinnvoll ist. Eine sanfte Wasserbewegung/Wasseraustausch OHNE Springbrunnen, ohne Unterwasser- und Nachtbeleuchtung (wenn Tiere im Teich sind), wenn geht noch den Umwälzpumpenauslauf über eine schöne Natursteinkaskade in den Teich laufen zu lassen, ein größenmäßig passendes Pflanzenfilter vorgesetzt ... das wäre es mMn. Aber Filter? Mit welcher Leistung müsste denn so ein Filter arbeiten, um die erwähnten Gammelecken herauszuholen. Unvorstellbar. So etwas kann statt richtigem Filtrieren nur der Gewissensberuhigung dienen. Und den EVUs.:lala
 
AW: Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

Hallo,

es bilden sich nur soviel Bakterien entsprechend ihrer Nahrungsgrundlage. Zusätzliche und zu reichliche Substratfilterung konzentriert den Biofilm im Filter und dann wird der Biofilm im Biotop dünner und schafft Freiräume für Cyanobakterien. Die muss man vor allem auskonkurrieren. Gibt man Mikroflora hinzu, ich erwähnte das "Einsauen", lässt sich das optisch gut erkennen.

edit: je weniger Substratfilterung, desto wichtiger wird Strömung. Strömung unterstützt die Filterprozesse im Biotop.
edit2: @ Helmut ich würde erst einen Filter leer machen, das Filtermaterial im Becken ausdrücken - wegen der Cyanobakterien kann das ruhig ein bisschen Sauerei werden - und den leeren Filter weiterlaufen lassen.

Mit freundlichem Gruß, Nik
 
Zuletzt bearbeitet:

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten