Fischfutter im November

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Hallo Paul,

danke. Ich überlasse es dem entsprechenden Mod, die persönlichen Passagen zu entfernen, allerdings bitte mit dem Hinweis, wer und warum es gelöscht wurde.

Show must go on ... und zwar mit allen Beteiligten !!!!!
 
Hallo zusammen,

ich trau mich jetzt auch nochmal etwas zu schreiben. :D

Ich habe auch nur Goldfische (und so etwas in der Art) in meinem Teich. Von Kois habe ich üerhaupt keine Ahnung, ich beziehe mich also auch nicht darauf.

Ein Teil meiner Fische hat nie Futter, welches ich in den Teich warf angenommen, sie haben auch nie darauf reagiert. Ein anderer Teil der Fische hingegen kam direkt an, sobald ich mich an den Teich stellte. Sie nahmen in der wärmeren Jahreszeit das Futter auch immer direkt an.

Seitdem die Temperaturen aber runter gegangen sind, interessieren sich auch diese Fische weder für mich oder für Futter.

Offensichtlich ändern daher die Fische mit der Temperatur des Wassers auch ihre Freßgewohnheiten.

Ich werde daher auch erst im Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen, wieder anfangen, die Fische zu füttern. Sollte es deswegen der eine oder andere über den Winter nicht schaffen...... was will man machen......

Auf jeden Fall will ich es nicht riskieren, den Nährstoffgehalt des Wassers durch übermäßiges Fütters so hoch zu treiben, daß ich nächstes Jahr nichts mehr von den Fischen sehe.....

Auch in der Natur geht das Futterangebot im Winter zurück. Die Fische werden daher damit auch irgendwie klar kommen.

Gruß
Harald
 
Hallo Paul,

alles klar :) - werde mein Posting editieren. Ich würde es vorziehen, wenn Du selbst Hand an Deine Texte legst.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo rundrum,

kann man wegen so einem harmlosen Thema wie der Fütterung wirklich so aus der Haut fahren? :)

Da ich mein Geld im Wesentlichen damit verdiene, Fische zu füttern, mag ich jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Wer mag, darf mich danach auch verbal in der Luft zerreißen, wenn er denn sachliche Argumente parat hat. ;)

erste These hier im Thread:
*Fische tun sich unter 10°C zunehmend schwer mit der Verdauung. Sie belastet den Kreislauf der Fische*

Grübel... Was passiert denn, wenn es im Teich kälter wird?-zwei wesentliche Sachen in Sachen Stoffwechsel/Verdauung.

1. Die ganze Sache mit den biochemischen Abläufen wird um ein Vielfaches langsamer. Es braucht also einfach mehr Zeit, die gleiche Menge Futter umzusetzen, als im Sommer. Da mit der Verlangsamung des Stoffwechsels insgesamt auch der Energiebedarf des Fisches zurück geht, halten sich Energiegewinnung durch Fressen und Energieverbrauch für die normalen Lebensvorgänge trotzdem die Waage.

2. Die "Gründlichkeit" der Verdauung läßt nach, da verschiedene Enzyme ausserhalb ihres Temperaturoptimums nicht mehr so funktionieren, wie es im Sommer der Fall ist. Daher finden sich im Kot der Fische bei niedrigen Temperaturen mehr an sich verwertbare Inhaltsstoffe, als in wärmeren Zeiten.

Wo aber ist da der Aufhänger für eine Mehrbelastung von Organismus oder gar Kreislauf? Durch die deutliche Verlangsamung der Umsetzung vom Futter hat der Fisch viel mehr Zeit, O2-Nachschub und die Entsorgung von CO2, NH3 & Co. zu erledigen. Die O2-Gehalte werden in den meisten Teichen in den kühleren Monaten auf einem höheren Niveau liegen, als im Sommer. Die Energiebilanz zwischen dem Aufwand an Energie für Aufnahme und Verdauung des Futters gegenüber dem Ertrag an Energie aus der Verdauung/Umsetzung wird auch in der kalten Zeit immer positiv im Sinne eines Energiegewinns sein.


zweite These:
*Freßverhalten ist nur ein "Schnapp"-Reflex und hat nix mit Hunger zu tun*

Fische suchen Sommer wie Winter nach Nahrung. Ich habe noch keinen Wildfang erlebt, der im Winter selbst unter Eisbedeckung einen leeren Darm hatte. Ein durch die zusätzliche Fütterung anerzogenes Verhalten mag eine Futteraufnahme begünstigen. Dieses Verhalten als Reflex abzutun und den Rest des durchaus komplexen Appetenzverhaltens bei Fischen zu ignorieren, hilft nicht weiter.

dritte These:
*Winterfütterung führt zu stärkerer Eutrophierung des Teiches und entsprechenden Problemen im Frühjahr*

Meint mit Sicherheit die Anreicherung von Stickstoff- und Phosphorverbindungen in der Zeit, in der die Vegatation Pause macht. Das ist ein Argument, solange man die Optik des Teiches an erster Stelle sieht. Was aber ist mit den Fischen? Die Vorfahren von Goldfisch, Koi & Co. stammen nicht aus Gewässern mit 2 Metern Sichttiefe. Grad der Eutrophierung und Nahrungsangebot gehen Hand in Hand. Ein Gartenteich mit klarem Wasser ist da eher eine magere "Weidefläche". Gepaart mit einem (üblich) unnatürlich hohen Fischbesatz ist da Kohldampf angesagt. Wenn ich im Sommer füttern muß, weil die Naturnahrung nicht ausreicht ... warum soll sie dann im Winter reichen? Wer das eine will (starken Fischbesatz) muß das Andere mögen (höheren Nährstoffeintrag -> stärkere Eutrophierung). Aus Angst vor Algen zu riskieren, daß die Fische im Frühjahr zum Teil heftige Probleme bekommen? :cry:

vierte These:
*bei Kois ist alles anders*

Was unterscheidet den Koi (Cyprinus carpio) vom gewöhnlichen Karpfen (Cyprinus carpio)? :) Machen die "Gendefekte" in Sachen Färbung und ein paar Macken aus der Zucht nach optischen Kriterien so große Unterschiede in Sachen Ernährung? :D

Bei der Winterfütterung geht es darum, dem Fisch bei der Schonung seiner hoffentlich angefressenen Reserven in Sachen Energie und essentielle Nährstoffe behilflich zu sein. Gerät eins von beiden in den Mangel, gibt es richtig Ärger :cry: In einer kleinen Wasserpfütze mit wenigen m³ Volumen, möglichst noch mit direkter Sonneneinstrahlung fahren die Temperaturen ständig Achterbahn, wo sich in einem natürlichen See nix rührt. Diese Achterbahnfahrt zwingt die Fische zu Anpassungen und damit zu verstärktem Verbrauch von Reserven, während die Kollgen im See damit kaum Streß haben. Die Fraktion im See ist dennoch auch unter Eis weiter auf Nahrungssuche. Warum sollen zur gleichen Zeit Fische im Teich hungern wollen?

Das auch hier im Thread angesprochene Energiemangelsyndrom kostet jedes Jahr viele Fische das Leben. Fischtierärzte und andere Leute vom Fach reden sich seit Jahren den Mund fusslig und versuchen das Problem zu erklären. Warum kommt das bei einigen Leuten hier nicht an? Fische fressen annähernd 12 Monte im Jahr. Sie verdauen auch noch bei 4°C. Ob ich die Fische im Winter füttern muß, ist keine Glaubensfrage, sondern schlicht davon abhängig, ob sie im Teich auch im Winter genug Futter finden. Wenn nicht, sind sie zu füttern. Dabei reicht es völlig aus, wenn im Abstand von Tagen wenig, aber leicht verdauliches Futter gegeben wird. Solange die Fische fressen, kann man davon ausgehen, daß sie das Futter auch brauchen.

Soweit meine Meinung zum Thema.

MfG Lars
 
Dann ist ja hoffentlich alles wieder :knuddel: - mag mich eigentlich gar nicht mit Dir streiten.

Beste Grüsse aus :francais: (Wetter übrigens nachts um den Gefrierpunkt, tagsüber wolkenloser Himmel, Sonne, dennoch nur 15 Grad)

Stefan
 
Hallo Paul,

Ich werde der Letzte sein, der auf Dich einschlägt :razz: :steinigung:

dann bin ich mal gespannt, wer davor alles zuschlägt ... :karate:

Hätte so gar nix dagegen, das Thema auf 'ner sachlichen Schiene zu diskutieren. Die Sache ist komplex genug, um damit über den Winter zu kommen, ohne daß es langweilig wird. :D

MfG Lars
 
Hallo zusammen,

die nachstehenden Passagen eines PN-Wechsels zwischen Lars Dettmann und mir will ich Euch (mit Einverständnis von Lars) nicht vorenthalten. Es trägt dazu bei, die Aspekte des Themas zu beleuchten.

Lars: "... Zum Thema Winterfütterung scheinen wir unterschiedliche Ansichten zu haben. :? Das Risiko der Anreicherung von Nährstoffen und die Quittung im Frühjahr sehe ich auch. Es ist in meinen Augen allerdings ein notwendiges Übel. Allerdings muß der Teich erstmal bis zum Frühjahr durchhalten ... Wahrscheinlich ist der Thread eine Gelgeheit, dem einen oder anderen Leser im Forum klar zu machen, was für Pferdefüße man sich mit Fischbesatz über das natürliche Potential des Teiches hinaus, so alles einhandelt."

Stefan: "... Ich sehe noch nicht einmal, dass wir bei dem Thema Winterfütterung unterschiedlicher Meinung sind. Deshalb habe ich zu Deinem Posting nichts mehr geschrieben: Weil auch ich zustimme. Ich kann nur wiederholen: Ich rede nicht von Kois und anderen Fischen mit hohem Stoffwechsel. Ich beziehe mich auf den normalen, bepflanzten, mit Substrat versehenen Gartenteich, der natürlich regelmässig überbesetzt ist, aber eben nicht so weit, dass sich im Winter ein Nahrungsmangel für die Fische einstellen würde (und da bin ich mir eben nicht sicher: Kann es wirklich vorkommen, dass Goldfische usw. in einem solchen Teich "Kohldampf schieben" ?). Was ich aber berücksichtige ist das ganz normale Verhalten des durchschnittlichen Gartenteichbesitzers: Der mischt nach Empfehlungen wie der Deinen (die sicher richtig sind, wenn man sich die Mühe gibt, den wirklichen Nahrungsbedarf seines ganz konkreten Fischbesatzes korrekt zu ermitteln) Winterfutter mit Lebertran an und schmeisst davon täglich eine ordentliche Portion in seinen Teich oder hackt ein Loch ins Eis und "baut" auf diese Weise eine Futterstelle. Und das endet in einer Katastrophe, weil gerade dieser Teichbesitzer die Folgen eben nicht als notwendiges Übel begreift, sondern wegen seines veralgten Tümpels heult, seine Fische und Pflanzen mit Kupfersulfat vergiftet und das Loch letztlich wieder zuschmeisst. Ich habe in meinem Teich, der nur mit wirklich "einfachen" Fischen besetzt war (und das auch nicht übermässig) im Winter nie gefüttert und hatte nur minimale, zu vernachlässigende Verluste. Zum Problem wurde eher das Füttern im Sommer (nicht, weil es notwendig war, sondern weil es "Spass" gemacht hat), denn die Fische haben zwar gefressen, aber nicht alles aufgefressen (auch ich hatte viel zu lernen...). Ergo: Ich halte Deine Position und Dein Posting inhaltlich für absolut korrekt, sehe im Hinblick auf "einfache" Fische und die tägliche Praxis der meisten Teichbesitzer aber auch keinen Widerspruch zu meiner Empfehlung."

Beste Grüsse
Stefan
 

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