Frühe Planungsphase - dies und das

Hallo Stefan,

du solltest mal diese gut geschriebene Zusammenfassung zur Rolle von Naturnahrung in der Karpfen- (und damit auch Koi-) Teichwirtschaft durchlesen, darin beantworten sich im Wesentlichen deine Fragen
So, artig wie ich bin, habe ich diese Zusammenfassung durchgelesen. Und es ist durchaus so, wie ich dachte.
Daphnien sind wichtig als Futtertiere - in erster Linie für Brutfische!
Und Teichwirte kennen durchaus Giftstoffe, deshalb haben sie auch ein Auge auf den Ammonium/Ammoniak-Gehalt. Dies wird in Deiner Quelle nicht so deutlich, zumal die Autorin, das eine mit dem anderen verwechselt. Auf das Thema Filterung bzw. der Wirkung von Daphnien wird gar nicht eingegangen: Wenn der Schlamm stinkt, wird das Wasser abgelassen und der Schlamm entfernt.
Mein Fazit: Dein Vergleich hinkt auf ganzer Linie. Für die Teichwirtschaft vielleicht o.k., für einen Gartenteich mit Fischen ein wenig praktikabler Ansatz.

Achja, und für Dich noch mal in der Übersetzung - mit "die Algen sind denen relativ wurst", dann bedeutet dies, dass sie Anstrengungen unternehmen, um Giftstoffe aus dem Wasser entfernen, aber nicht um die Algen zu entfernen. Lies bitte die ganzen Sätze.
 
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Hi Christine,
schön, dass du dir den Text wenigstens mal angeschaut hast... nur hättest du etwas sorgfältiger lesen können, bevor du deine Schlüsse ziehst... oder meinst du vielleicht, dass es nicht so drauf ankommt, weil sonst schon niemand reinschauen wird?
Und es ist durchaus so, wie ich dachte. Daphnien sind wichtig als Futtertiere - in erster Linie für Brutfische!
Nein, natürlich nicht.
"2.2 Bedeutung im Abwachsteich
Ist es schon im Brutteich oder Vorstreckteich für den Laien nur schwer vermittelbar, wie komplex und variantenreich sich die Vorgänge im Teichplankton abspielen, so ist es wohl noch um vieles schwieriger, im Abwachsteich, wo die Fische doch schon eine gewisse Größe erreicht haben, klar zu machen, dass die winzigen Planktonorganismen über Erfolg oder Misserfolg der Teichbewirtschaftung wesentlich mitentscheiden. Sind für die Brütlinge die allerkleinsten Zooplankter die begehrtesten Leckerbissen, so bevorzugen z.B. zwei- bis dreisömmrige Karpfen eindeutig die größeren Cladoceren.

Die Tatsache, dass auch große Karpfen Daphnienfresser sind, ist schon in Fachbüchern aus dem Ende des 19. Jahrhunderts zu lesen. ..."

Und Teichwirte kennen durchaus Giftstoffe, deshalb haben sie auch ein Auge auf den Ammonium/Ammoniak-Gehalt.
Darum geht es hier aber nicht... Meinst du das hier
"Bonitätsabhängiger Fischbesatz setzt voraus, dass man über die Beschaffenheit der Wasserqualität Bescheid weiß. Dies erreicht man durch Messung einiger wichtiger Wasserparameter. Säurebindungsvermögen, Gesamtphosphor und Ammonium sind für die Einschätzung der gegebenen Teichbonität besonders wichtig."

Bonität = Nährstoffgehalt, also das Vermögen eines Gewässers, Algen und damit Fischnahrung zu produzieren...
Ansonsten, natürlich: Jeder Stoff ist in zu hoher Konzentration giftig--- aber sind deswegen alle Stoffe "Giftstoffe" ??

Dies wird in Deiner Quelle nicht so deutlich, zumal die Autorin, das eine mit dem anderen verwechselt (was keinerlei praktische Auswirkung hat, oder? Ammoniak liegt im Gewässer per Definition nie vor, es geht immer um das Ammonium).

Auf das Thema Filterung bzw. der Wirkung von Daphnien wird gar nicht eingegangen:
"...Die Cladoceren sind sehr effektive Filtrierer und machen so kleine Algen und Detritus für die Fische nutzbar. Der Filtervorgang geht folgendermaÿen vor sich: An den Innenkanten der Stammteile der 10 Beine stehen in dichter Folge die Borsten desNahrungssieb es. Sie fungieren als Nahrungsrechen und reichen bis zur Bauchrinne. AlleBorsten der linken und rechten Seite bilden eine schmale Fang- und Filtergasse. Die Frequenz der Pumpbewegung ist sehr groß, es erfolgen bei Daphnia 200 bis 300 Schläge pro Minute, so dass im Laufe eines Tages recht erhebliche Mengen filltriert werden können... (etc. pp.)"

Wenn der Schlamm stinkt, wird das Wasser abgelassen und der Schlamm entfernt.
Sie schreibt sehr richtig, dass Faulschlamm auftreten kann, wenn der Teich zu intensiv bewirtschaftet wird (= Überbesatz, Überfütterung). Dies sollte vermieden werden bzw. sollte dann der Schlamm möglichst entfernt werden... klar. Deine Schlussfolgerung ist aber nicht zutreffend (du sagst ja in etwa "weil Wasserflöhe nicht filtern, muss Faulschlamm entfernt werden")
"Es muss auch daran gedacht werden, dass es im Laufe der Zeit in Abhängigkeit von der Intensität der Teichbewirtschaftung zu Änderungen bezüglich der
Bodenbeschaffenheit kommen kann. Deswegen ist es ratsam, stets die Entwicklung des Teichbodens (Höhe der Schlammschicht) zu beobachten. Bei stärkerer Bildung von Faulschlamm kann man bei der Abfischung im Bereich der Fischgrube oft einen üblen Geruch feststellen.
Dies kann bei jeder Bonitätsstufe auftreten. Dann ist Vorsicht angeraten! Entweder der Teich wird ohnehin für längere Zeit trockengelegt oder der Schlamm muss entfernt
werden. Stellt man so einen Teich aufgrund von Wassermangel oder wirtschaftlicher Überlegungen gleich wieder zu, kann es im Lauf der Zeit (vor allem in der Winterung)

zu Sauerstomangel und damit zusammenhängend zu Phosphorrücklösungen aus dem Sediment kommen."
 
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@herdsch Nein, Haggard und die meisten aller Teichbesitzer hier können damit für die Praxis nix anfangen. Weil das an den Ansprüchen eines normalen Teichbesitzers völlig vorbei geht.

@bergi: Wie ich schon schrieb, Du liest nur die Hälfte. Ich schrieb ausdrücklich "in erster Linie" das ist etwas anderes als "ausschließlich". Du gehst Deine Daphnien zählen und ich meinen Filter reinigen.
 
Grüß Euch !

Wenn ich den Filtergraben weglasse , könnte ich jeweils an den beiden kurvigen Enden eine großzügige Pflanzenzone errichten , die mit einer Mauer abgetrennt wird , bzw. nur Kleinfisch zum Laichen durch kann , errichten.

Anhang anzeigen 151471

Hallo Haggard,

ich habe selbst seit einigen Jahren einen vollvermörtelten Naturagart- Schwimmteich (ca. 50.000 Liter) mit Filter- und Ufergraben, Naturagart-Langzeitfilter und 12 Koi.

Persönlich halte ich den Filtergraben für deutlich sinnvoller als jetzt im Teich eine Pflanzenzone abzutrennen. Sollten Kleinfische den Boden dort aufwühlen, wird der Teich sicher auch nicht klarer.

Bei mir funktioniert das NG-Prinzip auch sehr gut, d.h. ich habe in der gesamten Saison stets Bodensicht. Im Schwimmteich habe ich auch, entgegen der Empfehlung von NG, einige Pflanzen gesetzt, welche aber mangels Nährstoffangebot hier kaum wachsen. Im Filtergraben wuchern die Pflanzen (vor allem in diesem Sommer) dafür sehr stark.

Viele Grüße

Thomas
 
Zu Thomas - endlich mal was echt Technisches: very well, aber Haggis Teich wird etwas größer wie deiner, und es sollen höchstens halb so viele Kois rein...das macht - filtertechnisch, Wasserchemismus - wohl einen gewissen Unterschied.

Ansonsten: Es geht hier offenbar mal wieder nicht um Erfahrungsaustausch bzw. ehrliche, interessierte, offene Auseinandersetzung mit Systemen, Ansätzen etc., sondern um das Vertreten einer "offiziellen" Meinung, komplett egal, welche Argumente vorliegen.
Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn sich Leser (Haggi, wo bist du??? :argh) mal gegen so eine Art der Kommunikations-"kultur" aussprechen würden.
 
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Leute , bitte nicht bekriegen hier , ich bin für jede Meinung offen und dankbar.
Mittlerweilen habe ich mich u.a. mit Naturagart kurzgeschlossen und mit einem Koi-Züchter aus der näheren Umgebung.
Ich habe mich für einen Eigenbaufilter für bis zu 60.000L entschlossen , mit einer gesunden Mischung aus Pflanzenzonen und einer Muschelbank. Ein UV-Filter kommt erstmal nicht in Frage. Falls ich später doch mehr Koi´s haben möchte , kann ich das System ohne Probleme erweitern.
Den Platz , denn ich durch den Wegfall des Filtergraben einspare, nutze ich für mehr Wasserfläche und Ufergräben. Durch die größere Wasserfläche entstehen größere Flachwassserbereiche.
Dadurch wird auch die Naturnahrung gefördert , also im Endeffekt eine Mischung aus allen Aussagen hier :like:
Bei mir kommen auch noch andere Arten hinzu , aber in normalen Mengen , da sich die ein oder andere Art sicherlich ordentlich vermehren wird.
Ganz am Anfang habe ich meinen Teich komplett ohne Technik geplant , also rein biologische Filterung.
Ich habe hier auch Fachliteratur über Teichwirtschaft liegen...
Nach viel hin und her , bin ich halt zum Entschluß gekommen , dass ich die Technik fest einplane , da ich 100% Sicht bis auf den Grund haben möchte.

Ich danke Euch allen für die Tips :danke

P.S. In nächster Zeit kommen sicherlich noch andere Fragen auf euch zu :hehe
 
Guter Abschluss, finde ich - viel Glück mit deinem Projekt, Haggard, halt uns auf dem Laufenden (und die Flöhe im Auge :))!
 
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Ich habe mich für einen Eigenbaufilter für bis zu 60.000L entschlossen , mit einer gesunden Mischung aus Pflanzenzonen und einer Muschelbank. Ein UV-Filter kommt erstmal nicht in Frage. Falls ich später doch mehr Koi´s haben möchte , kann ich das System ohne Probleme erweitern.
Kannst du näheres zu deinem Eigenbaufilter beschreiben ?
 

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