Luftheber direkt auf Leitungen von BA und Skimmer

Läuft bei mir seit 5 Jahren sehr gut.
Beide laufen sogar über eine Luftpumpe.

Gruß
Norbert

Lieber Norbert,

Du willst also damit sagen, dass Deine Leitungen vom Teich direkt per LH weiter in die restlichen Filter "gepumpt" werden.
Das können doch nicht nur zwei sein, weil Du schreibst "beide laufen über eine Luftpumpe.

Ich hatte ja schon die Ehre, Deine Anlage persönlich kennen zu lernen. In meiner Erinnerung hast Du neben Deinem Riesenteich auch noch einen Pflanzenfilter, der größer ist als die meisten Teiche hier im Forum.

Dann wirst Du mir auch sagen können, wie die LH mit dem Schmutz fertig werden, der ja ohne Vorfilterung direkt von den BA in den LH kommt. Gibt es da keine Leistungseinbußen, Verstopfungen etc. ?

Gruß Klaus
 
So langsam bin ich eher bei @mitch und @fiseloer.

Begründung:
Der Vorteil den man bei dem direkten Aufsetzen der Luftheber auf den Abläufen hat, liegt in der höheren Strömungsgeschwindigkeit bei kleinerem Energieeinsatz pro Leitung.
Weiterhin könnte es sein, damit den Saugradius der Bodenabläufe zu vergrößern.

Eine hohe Strömung und Saugleistung ist sicherlich nicht schlecht, aber im Grunde hatten wir das in einem anderen Thread schon wiederlegt, wie unwichtig das eigentlich ist. (Jetzt nur sachlich gemeint, nicht für jeden persönlich.)

Denn wenn man mit Schiebern arbeitet und die Leitungen ab und zu damit spült, ist es relativ egal ob sich ein wenig Dreck dort fest setzt. Der Strömungsgeschwindigkeit, kann dann vernachlässigt werden, solange man seine gewünschte Umwälzung erreicht.

Viel wichtiger finde ich eine ausreichende Strömung direkt im Teich zu schaffen, die auf die Bodenabläufe zu arbeitet. (Als Lösung schlage ich vor kleine Luftheber als Strömungspumpen direkt im Teich zu verwenden, die man manuell oder zeitgesteuert zuschalten kann und den Dreck zu den Bodenabläufen bewegen. Dann wäre der Saugradius auch nicht mehr so wichtig. Aber das wäre ja vielleicht ein anderes Thema).

Ein Nachteil bei direkt aufgesetzten Lufthebern kann darin bestehen einen größer dimensionierten Vorfilter bereitstellen zu müssen, da sonst ein gewisser Rückstau entstehen würde. Dieser braucht nicht nur mehr Platz, sondern kostet sicherlich auch mehr Geld und vielleicht auch Wartungsaufwand. Man erkauft sich sozusagen die Strömungsgeschwindigkeit mit höheren Anschaffungskosten bei anderen Dingen.

Die Problematik, dass die DN 110 Luftheber größere Dreckklumpen nicht schaffen sehe ich nicht. Denn egal wo der Luftheber im System verbaut ist, die Zulaufleitungen sind doch immer genauso in DN 110 ausgeführt. Außer natürlich, wenn die Blasenbildung der Luft dazu führt, dass nicht mehr genügend Auftrieb für schwere Dinge besteht. Ich stelle mir das so vor, als wenn man in einer belüfteten Kläranlage schwimmen möchte, was aber durch die aufsteigenden Luftblasen nicht mehr geht und man einfach zu Boden sinkt.

Zusammengefasst:

Vorteile
-hohe Strömungsgeschwindigkeit pro Leitung möglich
-Saugradius der Bodenabläufe vergrößert sich bei höherer Saugleistung
-Energieeinsatz pro LH gering

Nachteile
-mehrere Membranpumpen notwendig bei vielen Leitungen
-größerer Vorfilter nötig um Aufstauung zu verhindern
-größerer Filter bedingt mehr Platz im Filterkeller und höhere Anschaffungskosten

Jetzt sollte man das System aber nicht nur für sich bewerten, sondern auch dem gegenüberstellen, wo ein großer Luftheber nach dem Vorfilter installiert ist.

Auch hier würde sich bei ausreichender Power ein hoher Sog auf die Ablaufleitugnen realisieren lassen.
Vorteil ist, dass er sogar am Vorfilter saugt, diesen nicht aufstauen kann und eine Aufstauung erst im Biofilter stattfindet.
Die Aufstauung würde sich möglicher Weise noch vermindern lassen, indem man ausreichend große Abläufe im Biofilter schafft, was beim Vorfilter nur über eine größere Filterfläche geschaffen werden kann.
Dadurch spart man sich dann die Anschaffungskosten für einen ausreichend großen Vorfilter, der meist teurer ist, als ein zusätzlicher Ablauf im Biofilter.
Den Energieeinsatz bei einem großen Luftheber sehe ich als vergleichbar an.
Ob ich mehrere kleine mit 15 Watt betreibe oder einen großen mit 35-50 Watt ist aus meiner Sicht zu vernachlässigen.
Weiterhin sind für das System mit direkt aufgesetzten Lufthebern nicht alle Vorfilter uneingeschränkt zu empfehlen.
Sinnvoll nutzbar erscheinen mir nur Trommel- oder Bandfilter.
Ein Ultrasieve würde auf Grund separater Pumpen nicht in das konzept passen und ein Bürstenfilter müsste sehr groß dimensioniert werden um mit der hohen Eingangsströmung zurecht zu kommen. Auch ein Vortex wäre denkbar, aber müsste ebenso ausreichend dimensioniert werden.

Alles in allem sehe ich die Herstellungskosten beim System mit direkt aufgesetzten Lufthebern als höher an und die Vorteile als zu gering.

Diese theoretische Zusammenstellung beruht auf den im Forum gesammelten Informationen und unterliegt keinen Praxistest meinerseits!
 
echt :cool1 auf was für Ideen wir hier im Forum schon gekommen sind :five

denn nur am Teich sitzen und chillen, das wäre auf die Dauer doch zu langweilig :jaja :zwinker
 
@Teich4You Sehr schöne Zusammenfassung. :like:

Aus meiner Sicht sind ein paar Dinge nicht ganz abschließend richtig, aber ein Pro & Kontra ist nicht schlecht.
 
Sehr geil eigentlich. Auch das zeigt, dass man manuell viel nachsteuern kann und nicht für alles high-tech braucht.
 
@Teich4You Sehr schöne Zusammenfassung. :like:

Aus meiner Sicht sind ein paar Dinge nicht ganz abschließend richtig, aber ein Pro & Kontra ist nicht schlecht.
Ich würde den Aufsatz gerne noch weiter ausführen. Ich lasse mich gerne verbessern, korrigieren oder ergänzen.
Würde das dann als einen Almanach zusammenstellen wollen.
 
Ich bin jetzt nochmal ganz tief in mich gegangen und habe über das bisher Geschriebene nachgedacht. :D

Wichtig wäre hier eingangs nochmals zu erwähnen, dass es sich hierbei bislang nur um ein überwiegend theoretisches Thema handelt und bislang keine verwertbaren Erfahrungen vorliegen, so dass man das Ganze also auch nicht überbewerten sollte.

In einigen Punkten sehe ich die Thematik ja eher ein wenig anders, was teils sicherlich von mir auch subjektiv betrachtet wird. Dennoch möchte ich zumindest mal meine Gedanken zu einzelnen Punkten anbringen.

hohe Strömung und Saugleistung ist sicherlich nicht schlecht, aber im Grunde hatten wir das in einem anderen Thread schon wiederlegt, wie unwichtig das eigentlich ist
...dies ist aus meiner subjekten Betrachtungsweise eben nicht unwichtig, denn das wird häufig in den Teichbau-Threads von richtigen Experten als fundamental angesehen, da es ja doch u.a. zu einem geringeren Pflegeaufwand führen müsste. Sind die Leitungen auf Grund einer höheren Strömungsgeschwindigkeit sauberer, brauche ich sie nicht ab & zu manuell nachreinigen, bzw. kann auch hier die höhere Strömungsgeschwindigkeit, mit der einhergehenden (zu erhoffenden) besseren Sogwirkung der BA einen größeren Bereich abdecken, was wiederum nicht durch zusätzliche Strömungspumpen abgedeckt werden müsste.

wenn man mit Schiebern arbeitet und die Leitungen ab und zu damit spült
...wenn man mit Schiebern arbeitet, kann man den Durchfluss regeln...mit vielerlei gerne genutzten Standrohren kann ich nur auf & zu machen um die Leitungen zu spülen. (ist sicher auch nicht der Aufwand, aber er ist da) Wie oft macht man das in der Realität wirklich bzw. wie oft muss ich das eigentlich machen?

Als Lösung schlage ich vor kleine Luftheber als Strömungspumpen direkt im Teich zu verwenden, die man manuell oder zeitgesteuert zuschalten kann und den Dreck zu den Bodenabläufen bewegen.
Dies ist eine gute Lösung, jedoch benötigt man hierfür auch die entsprechenden Strömungspumpen oder halt die Luftheber und diese wiederum entsprechend eine oder mehrere Luftpumpen. Aber auch hier ist wieder ein höherer Energie- und Materialaufwand nötig.

kann darin bestehen einen größer dimensionierten Vorfilter bereitstellen zu müssen, da sonst ein gewisser Rückstau entstehen würde. Dieser braucht nicht nur mehr Platz, sondern kostet sicherlich auch mehr Geld und vielleicht auch Wartungsaufwand.
Die Mehrkosten werden hier vermutlich nicht so ins Gewicht fallen, denn der Aufstaubereich (für den Notfall!) beträgt hier vermutlich auch nur 10 cm - 15 cm. Die 10-15 cm mehr Material einer Konstruktionsplatte machen sicherlich nicht einen deutlich höheren Preis aus. Ob der Vorfilter dann tatsächlich in den Abmessungen unwesentlich größer sein muss, ist ja auch noch nicht definiert, da hier bislang nur vom Überlaufen ausgegangen wird. Ist die Filtrationsfläche für das angedachte Fördervolumen vorhanden, bleibt es sich wurscht, ob es darüber steht oder durchgezogen wird.

Man erkauft sich sozusagen die Strömungsgeschwindigkeit mit höheren Anschaffungskosten bei anderen Dingen.

Auch hier würde sich bei ausreichender Power ein hoher Sog auf die Ablaufleitugnen realisieren lassen.
...das ist das Gleiche in meinen Augen, höhere Anschaffungskosten für den einen Aufbau sind in der Folge auch für den anderen Aufbau notwendig, denn die Power leistet nur ein entsprechend großer Luftheber mit einer entsprechend großen Luftpumpe

Vorteile
-hohe Strömungsgeschwindigkeit pro Leitung möglich
-Saugradius der Bodenabläufe vergrößert sich bei höherer Saugleistung - so die Hoffnung
-Energieeinsatz pro LH gering
-kann wasserstandsunbahängig arbeiten, da er stets genügend Wasserstand vom Teich bezieht (Ausnahme: es fallt der Wasserstand im Teich ab, aber dann sind beide Systeme beeinträchtigt)

Nachteile
-mehrere Membranpumpen notwendig bei vielen Leitungen - wäre so zumindest mein Weg, andere machen dies auch nur mit einer größeren Pumpe
-größerer Vorfilter nötig um Aufstauung zu verhindern - nicht größer sondern eher nur höher
-größerer Filter bedingt mehr Platz im Filterkeller und höhere Anschaffungskosten - wie oben schon erwähnt - ist fragwürdig
Den Nachteil den ich hier letztendlich aber auch sehe, ist die große "Unbekannte", da es noch keinerlei bzw. kaum Erfahrungswerte gibt. Aber das ist ja bei Luftheberei so oder so der Fall.

Den Energieeinsatz bei einem großen Luftheber sehe ich als vergleichbar an.
Ob ich mehrere kleine mit 15 Watt betreibe oder einen großen mit 35-50 Watt ist aus meiner Sicht zu vernachlässigen.
...hier ist ja noch die Frage, ob es mit weniger Watt überhaupt so gut funktioniert (bisher nicht abschließend bekannt) und als "vergleichbar" kann man es erst dann sehen, wenn beide Systeme bei gleicher Gesamt-Wattleistung auch das gleiche Förderergebnis erreichen (aber auch das ist noch nicht bekannt)

Weiterhin sind für das System mit direkt aufgesetzten Lufthebern nicht alle Vorfilter uneingeschränkt zu empfehlen.
Sinnvoll nutzbar erscheinen mir nur Trommel- oder Bandfilter.
...das ist bei beiden Systemen die Einschränkung und stellt in meinen Augen keinen Nachteil da - wobei ich ganz klar auch der Meinung bin, dass ein Trommler für die "Davor-"Variante eher unzweckmäßiger wäre, da hier auf jeden Fall eine größere Trommel benötigt wird. Denn, wenn man das Aufstauen durch mangelnden Ablauf (was nicht die Regel sein sollte!) bedenkt, ist ein Großteil der Trommel eher im Trocknen, da sich hier meist auch die Schmutzrinne befindet. Ansonsten ist für den Luftheberbetrieb eh' nur Trommler, Endlosbandfilter oder noch die Siebpatrone zweckmäßig, da diese alle auf Schwerkraft im Einlauf basieren.

Wie gesagt, das ganze Thema ist bisher auch nur sehr theoretisch und ggf. experimentell zu betrachten. Eine objektive Gegenüberstellung beider oder auch noch anderer Systeme der Lufthebernutzung ist auf Grund der mangelnden praktischen Erfahrung in diesem Bereich eigentlich gar nicht möglich. Das Erfahrungen eines bereits bekannten Aufbaus immer den Vorzug bekommen werden, steht außer Frage, sollte aber hierfür nicht maßgeblich sein.

Und auch hier nochmals die Bitte - nichts persönlich nehmen und das kontroverse Thema auch nicht auf meine Person projizieren, bloß weil ich es immer wieder zur Diskussion anschiebe. Ich finde es immer nur schade, wie nach allerlei Fehlern in manchen neuen Dingen gesucht wird, aber niemand ein wirkliches Interesse an einer möglichen Lösung zeigt und dies mal in die Praxis umsetzt, um dann mit echten eigenen Erfahrungen seinen Beitrag zu leisten.

@Teich4You - Flo, explizit für Dich - es hat auch nichts mit Dir zu tun ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rege mich da sowieso nicht auf.
Wollte es ja selber so bauen, habe es für mich selber nochmal neu bewertet und nur für mich als doch nicht praktikabel befunden.
Deswegen finde ich es immer noch gut und würde es auch weiterhin als eine Variante verteidigen wenn´s sein muss! :like:
 

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